Droben stehet die Kapelle
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Schauet ſtill in’s Thal hinab,
Drunten ſingt bei Wieſ’ und Quelle
Froh und hell der Hirtenknab’.
Schauerlich der Leichenchor;
Stille ſind die frohen Lieder,
Und der Knabe lauſcht empor.
Die ſich freuten in dem Thal;
Hirtenknabe! Hirtenknabe!
Dir auch ſingt man dort einmal.
Mein Freund und ich waren im Sommer 2014 schon mal dort und sind von Stuttgart aus nach Tübingen und dann zur Kapelle hochgeradelt, damals noch mit normalen Mountainbikes. Damals sind wir aber mit dem Zug von Tübingen aus wieder nach Hause gefahren. Die schönen gelben Züge gab des damals nicht, sondern diese alten Wägen, an denen man schon fast eien Berg erklimmen mußte, mit den Rädern jedesmal eine Offenbarung.
Unterwegs dachte ich noch, " hoffentlich geht der Nebel bald zurück", eben nicht.
Vom Tübinger Bahnhof aus führt ein wunderbarer Wag nach Wurmlingen, auf dem man sovieles nebenher sehen kann, sogar das Tübinger Schloß, aber der Nebel ist so stark, dass ich sogar mit Licht radele, nicht das erste mal auf einer Tour.
Aber trotz des Nebels kommen mir ein paar unentwegte Radler entgegen, zudem ist es wirklich frisch. Ich bin warm (Skiunterwäsche, Outdoorkleidung und Softshelljacke) angezogen. Unter dem Helm meine Sturmhaube von Mammut, die sich bewährt hat, darüber den Helm und darüber die Kaputze des Pullis und darüber noch die Kaputze der Softshelljacke.
Trotzdem friere ich. Aber diese Kleidung habe ich an diesem Tag bis zum Ende Tour gebraucht. Es ist nachher etwas wärmer geworden, aber ich habe nie geschwitzt und wenn ich habe auch nichts ausgezogen. Denn ich will mich nicht erkälten. Handschuhe, die ich auch im Winter trage, also das braucht man schon, zumindest ich und wer bei dem Wetter nicht radeln möchte, der muß es eben sein lassen. :
Die Kapelle sieht man weit ins Tal, aber bei dem dichten Nebel sehe ich sie erst, als ich oben am Parkplatz bin.
Hinter Hirschau geht der Weg hoch in Richtung Wurmlinger Kapelle.
Also 1. Gang und Stufe 3 rein. Nix Turbostufe, ich will ja eine Tour machen und brauche den Strom. Unterwegs begegnen mir noch ein paar Wanderer, die erzählen mir eine Geschichte über E-Bikes, brauch ich nicht, ich weiß Bescheid.
Aber trotzdem höre ich mir den Blödsinn an, den sie mir erzählen und nicke eben..
Geschichtlich ist Wumlingen äußerst interessant, da es ab 1381 zu Österreich gehörte.
Nach vielen geschichtlichen Ereignissen, kam Wurmlingen 1805 an Württemberg zurück.
St. Remigius Kapelle, ist ein bekannter Ausflugs- und Wallfahrtsort, um die Kapelle herum erstreckt sich der Friedhof von Wurmlingen.
Interessant ist die Kapelle u.a. auch durch die vielen historischen Funde und vor allem auch der Fund einer Gewandnadel aus der Hallstadtzeit.
Die Krypta ist einem Stifter - man nimmt an ein Graf von Calw - gewidmet.
Wie Ludwig Uhland scheibt, vermisse ich einen Hirtenjungen der singt, aber die Schafe gibt es schon, weiter unten.
Die freuen sich, als sie mich herunterfahren sehen und blöken und wie es so ist, blöke ich mit.
Die Landschaft ist schon gigantisch, vor allem im Nebel, aber ich war ja schon oben und der Blick ins Neckartal ist schon schön. Die Quelle von der Ludwig Uhland schreibt, die finde ich auch nicht, wahrscheinlich dichterische Freiheit.
Wenn man das Gedicht von Uhland kennt, kann man nachfühlen, was er hier meint,
Schauerlich der Leichenchor;
Stille ſind die frohen Lieder,
Und der Knabe lauſcht empor.
Ich gehe an den vielen Grabsteinen vorbei und schaue immer wieder auf das Datum der Grabsteine.
Nun betrete ich die Kapelle, es ist Niemand dort und der Raum ist dunkel und mich schaudert ein wenig, es ist der Ort für eine Totenmesse.
ein Leichnam als lebende Skulptur auf dem Altar.
Kerzen erleuchten den Raum. Draußen das blühende Leben und hier unten der Tod, das macht schon nachdenklich.
Ich setze mich wieder aufs Rad und fahre recht flott hinab ins Tal (eine wunderbare Abfahrt), das ich je weiter ich nach unten komme, nun sehe und denke schon wieder nach, wie gut es mir doch geht.
Unterwegs komme ich wieder an den Kreuzwegstationen vorbei.
Aber es ist immer noch dichter Nebel. Naja, man gönnt sich ja sonst nix.
Aber den Hirtenjungen gibt es nicht.
Pfarrer Martin Uhl man merkt an seinem Gesicht, wie gerne er hier seinen Job macht.
Ein schönes Video unterlegt mit
Debussy Claire de Lune
Die ehemalige Untere Mühle lag am Ende des Mühlkanals im Osten von Unterjesingen. Sie war jahrhundertelang noch bis 1986 in Betrieb. Heute ist es ein Wasserkraftgnerator von Andreas Baumüller und klappert mit 3.000 Watt.
.Ich mache diese Touren an einem Tag und ich brauche auch kein Hotel, denn das ist mir zu teuer. Hier kaufe ich mir lieber etwas Schönes zum Anziehen oder gehe in ein Konzert.
Manche Leute sind ja ganz verrückt auf Hotels, da brauchen sie nicht zu arbeiten und ich braiche auch kein Wellnässss, das ist mir viel zu langweilig.
Ich weiß nicht, warum die so heißt, die ist so steil, aber dank meines Rades nehme ich diese Steige, ganz gut.
Die Diebssteige hinaus nicht hinunter, denn sie ist ein Zwischenstück und kurz vor dem Finale geschottert.
Mit dem Mountain- oder dem Gravelbike kommt man wie gewohnt in den Schönbuch und kann herrliche Ausblick genießen, wenn es keinen Nebel hat.
Eine Alternative sich auszutoben, ist der Weg zur königlichen Jagdhütte und zum Schönbuchturm. Aber eins nach dem anderen.
Hageloch ist ein Teilort von Tübingen und ein Wohngebiet, außerhalb kann man wieder die Ausblicke auf die Schwäbische Alb genießen.
netten Radler, der nimmt miich mit einem Tempo mit, dass mir Hören und Sehen vergeht.
Die Architekten Schlaich Bergermann und Partner aus Stuttgart haben den Killesberg- und auch den Schönbuchturm gebaut.
Ich hatte oft mit ihnen zu tun und dieses Büro gehört zu m einen Lieblingsarchitekten.
348 Treppenstufen, 110 Tonnen Gesamtgewicht und 400 Tonnen Fundament.
3 Aussichtsebenen (10, 20 und 30 Meter) und 35 Meter Gesamthöhe. Beeindruckende Massen und eine wunderbare Aussicht, aber so richtig ist der Nebel immer noch nicht vorbei.
Richard Buckminster Fuller anstellen. Die "Zerlegung eines Raumtragewerks in schlanke Druckstäbe und dünne, aber unter hoher Spannung stehende Zugseile", erinnert an diesen bekannten amerikanischen Architekten.
Oben angekommen genieße ich die Aussicht und begebe mich wieder nach unten.
Ich entschließe mich dann doch, da das Wetter nun doch recht schön ist, nach Leonberg zu radeln.
Unterwegs aber, verdunkelt sich der Himmel und ich kann gerade noch den
S-Bahnhof in Böblingen erreichen, wo ich vor einer Treppe stehe, kein Aufzug nichts.
65 Kilometer
1.562 Höhenmeter
839 Climb
722 Downhill'
Luftfeuchtigkeit 90 %
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