Gelbbauchunke (Bombina variegata)
Der Naturschutzbund Markgröningen hat im Naturschutzgebiet Glemstal zwischen Markgröningen und Unterriexingen verschiedene Biotope/Tümpel angelegt.
Keine Angst weiter unten siehst du die Gelbbauchunken ganz genau.
Ich wußte zwar, dass es sie gibt und war höchst erfreut, als mir ein Bekannter vom Naturschutzbund davon erzählte.
Man findet diese Biotope nicht so einfach und das ist auch in Ordnung so. Sie liegen mitten im Naturschutzgebiet. Man muß auch eine äußerst große Strecke zu Fuß zurücklegen, denn fürs Auto ist da kein Weg, da Wanderweg, aber mit dem Fahrrad geht das auch. Alles ist dicht bewachsen hier an der Glems und auch das Licht spiegelt sich immer wieder in der Glems, die ein Nebenfluß der Enz ist und dort auch mündet.
Das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) hat sich dort ganz schön breit gemacht und man muß hier schon auch aufpassen und einen Singletrail fahren.
Hier im Hintergrund der Hohe Asperg, ein Festungsgefängnis, in dem schon berühmte Männer inhaftiert waren. Von Christian Daniel Schubart bis hin zu Peter Graf.
Er ist der höchste Berg von Deutschland, sagt man.
Hinauf kommt man, aber es dauert unter Umständen lange, bis man wieder herunter kommt. Er ist unser Hausberg und noch heute befindet sich dort ein Gefängnis.
Irgendwann gehe ich mit dir dort auch mal hin.
Ich bedanke mich hier bei der Mama, mit der ich mich über sehr gut unterhalten habe.
Babyunke
Also gut, die Jungs zeigten mir die Gelbbauchunken und Leander scheute sich nicht, ins Wasser zu greifen und mir eine Gelbbauchunke zu zeigen, sonst hätte ich den gelben Bauch nicht gesehen. Auch einen Babyunke war da.
So hat mir die Mama von Leander das erklärt.
Die Zuordnung der Gelbbauchunke gehört in die Klasse der Lurche (Amphibia) in der Ordnung Froschluche und in die Familie Bombina.
Gelbbauchunken erreichen Körperlängen von vier bis fünf Zentimetern. Sie haben eine krötenähnlilche Gestalt, aber einen deutlich flacheren Körper als diese. Ihre Pupillen sind bei Helligkeit herzförmig. Kröten haben dagegen quer-ovale Pupillen. Das Trommelfell der Gelbbauchunken ist äußerlich nicht erkennbar. Die Oberseite der Tiere ist lehm- bis graubraun oder oliv und mit Warzen besetzt. Die Färbung der Unterseite sowie die Innenseite der Gliedmaßen, Finger und Zehen der Unken war einst namensgebend, denn sie ist meist zu mehr als 50 % gelb. Die übrige Fläche ist mit dunklen Flächen versehen. Die Männchen tragen zur Paarungzeit an den Unterarmen und an den zwei oder drei inneren Fingern dunkelbraune Brunftschwielen, die nach der Paarungszeit wieder hellbraun werden. Bei uns in Deutschland kommen Gelbbachunken im Süden und Westen des Landes vor. Im Norddeutschen Tiefland sowie in den größten teilen Ostdeutschlands fehlen die Tiere. Die nördliche Grenze der natürlichen Gesamtverbreitung befindet sich im niedersächsischen Weser-Leinebergland. Die Unken haben eine enge Gewässerbindung. Ursprünglich waren sie in Bach und Flußauen zuhause. Sie besiedeln hier die, in Abhängigkeit von der Auendynamik immer wieder neu entstehenden, tem porären Kleingewässer. Aufgrund der Trockenlegung vieler Auen sind die Tiere heute auf vom Menschen geschaffene Ersatzbiotope angewiesen. So leben sie vor allem in Abgrabungen, auf Industriebrachen und auf Truppenübungsplätze mit temporären, wasserführenden Klein- und Kleinstgewässern. Auch Traktorspuren und Pfützen werden genutzt. In der Regel sind die Gewässer vegetationsarm und frei von konkurrierenden Arten und Fressfeinden. Da die Tiere sehr Wärme liebend sind, findet man sie vorrangig in gut besonnten Gewässern. An Land suchen sie sich Verstecke unter Steinen, Totholz und in Spalten von Felsen. Sie sind überwiegend Bewohner des Berg- und Hügellandes. Ihre überwiegende Nahrung sind Insekten wie Käfer, Schmetterlingsraupen, Ameisen und Mückenlarven. Auch Spinnen, Milben und kleinere Krebstiere werden verzehrt. Gelbbauchunken gehören zu den „Langzeitlaichern“. Ihre Fortpflanzungszeit beginnt im Mai und kann bis Juli/ August dauern. Dabei wechseln einzelne Individuen durchaus auch mehrfach das Gewässer. Die Paarungsrufe der Männchen hört man im Spätfrühling und Frühsommer. Sie sind dumpf und melodiös aber recht leise, da die Tiere keine Schallblase besitzen. Die Weibchen legen bis zu 170 Eier, die sie in kleinen Klümpchen von meist 2 bis 20 Stück an untergetauchte Pflanzenteile heften. Die Kaulquappen schlüpfen bereits nach zwei bis drei Tagen. Die Dauer der Larvenentwicklung hängt von der Umgebungstemperatur ab. Unter günstigen Bedingungen von 18 bis 27 Grad kann die gesamte Metamorphose in ein bis eineinhalb Monaten abgeschlossen sein. Bei Gefahr nehmen die Unken eine Schreckstellung ein. Arme und Beine werden hoch gehoben. Dadurch wird das Gelb ihrer Unterseite sichtbar. Parallel dazu wird der Rücken hoch gebogen. Diese konkave Haltung wird als „Kahnstellung“ oder „Unkenreflex“ bezeichnet. Sie soll Fressfeinde vor ihrem Hautgift warnen.April bis September. Gelbbauchunken stehen in der Kategorie 2 (Stark gefährdet) der Roten Liste.
Quelle: Naturschutzbund Markgröningen und Deutschland.
Da es hier auch noch ein paar Motive zu Licht und Schatten gab, schiche ich den Post zur Zitronenfalterin und diese Dahlie habe ich unterwegs auf der Erde gefunden und mit nach Hause genommen.
Ja, und hier blüht auch wieder das Ramtilkraut, über das habe ich HIER schon mal berichtet.
Die Insekten mögen es ganz besonders gerne.
Kommentare:
AntwortenLöschenLiebe Eva,
AntwortenLöschenda hast Du weider eine tolle Tour gemacht und allerhand gesehen! Danke für den schönen und informativen Post!
Ich wünsche Dir einen wundervollen Tag!
♥️ Allerliebste Grüße, Claudia ♥️
AntwortenLöschenGuten morgen liebe Eva,
Es sieht so aus, als ob dieser Frosch in Finnland ein Haustier ist / gewesen ist und Google sagte:
"Bombina variegata wird als national schädliche gebietsfremde Art eingestuft. Invasive Arten sind Arten, die von Menschen aus ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet zufällig oder absichtlich in das Gebiet eingeschleppt wurden."
So, die Situation hier ist anders, weiss nicht mehr über die Sache. Aber alle deine Bilder sind so schön - und ich erfreute mich sehr. Liebe Grüsse, riitta
Hallo Riita,
Löschenich denke nicht, sonst hätte der Naturschutzbund nicht so ein ausgeprägtes Artenportät.
Und würde sie auch nicht als schützenwert einstufen und vor allem wäre sie dann auch nicht auf der roten Liste.
Schau hier:
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/amphibien-und-reptilien/amphibien/artenportraets/10637.html
LG Eva
... und sie wäre wohl kaum von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde zum Lurch den Jahres 2014 gekürt worden.
LöschenLG Eva
Am meisten hat mich gefreut beim lesen des Beitrages, dass du dort junge Menschen angetroffen hast die sich wohl fühlen in der Natur. Eine Seltenheit wie ich immer wieder feststellen muss. Bei uns im Biotop haben wir ganz ähnliche Tiere, wir meinen aber es sind Molche und die haben Orange Bäuche.
AntwortenLöschenL G Pia
Nach meinem einstündigem Gassigang mit Rony, kam mir dein toller Bericht gerade recht, zum entspannen ;-)
AntwortenLöschenWieder so eine tolle tour, die da unternommen hast,
Hat schon Urwaldcharakter, dieser Weg. Wie schön, dass es solche Gegenden noch gibt !
Also anfassen würde ich dies Tiere ja nicht, aber betrachten nur all zu gerne.
Tja die Jugend ist da nicht so zimperlich, besonder Naturbegeisterte !
Ganz lieben Dank für diesen interessanten Beitrag, der perfekt zum "DND" passt.
Liebe Grüße
Jutta
Wie schön, dass du Unken dort, vor all zu vielen neugierigen Blicken und Händen geschützt, im Verborgenen den gebührenden Schutz genießen können. Sie sehen wirklich klasse aus mit ihrem gelben Muster am Bauch. Vielen Dank, dass du dort hin geradelt bist.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Arti
Liebe Eva,
AntwortenLöschenes ist wirklich wunderbar, dass die Natur so nah bei euch so gepflegt und geschützt wird. Danke für das ausführliche und wunderschön bebilderte Portrait dieser ganz besonderen Unke.
Eine wunderbare Tour und Danke ♥ fürs Mitnehmen.
Liebe Grüße
moni
Also da hast du aber wirklich ein seltenes Tier erwischt, toll. Eine Gelbbauchunke habe ich noch nie zu Gesicht bekommen. Schön, dass die Jungs dir die Unke auch von unten zeigen konnten, denn da sieht man auch woher der Name kommt. Ein einmaliges Erlebnis für dich und wir alle konnten dabei sein.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Edith
Liebe Eva,
AntwortenLöschenich freue mich das dieses Naturschutzgebiet so schön grün ist und das die Tümpel noch Wasser haben. In "unserem" Naturschutzgebiet sind alle Tümpel ausgetrocknet. Früher waren dort auch seltene Tiere anzutreffen und es brüteten viele Wasservögel dort. Wir durften nicht mal mit den Hunden dort hin. Natürlich haben wir uns auch daran gehalten. Es wurde auch immer streng kontrolliert, damit die Menschen auch vorsichtig sind. Schließlich sollten die Tiere nicht gestört werden. Mit dem Fahrrad konnte man dort nicht fahren. Herrliche Fotos hast du von den Unken gemacht. Überhaupt sieht es dort sehr schön aus. Das war bestimmt eine wunderbare Tour.
Liebe Grüße vom Emma und Lotte Frauchen
Liebe Eva,
AntwortenLöschenda hast du uns wieder ein eher unbekanntes Tier näher gebracht und das ohne "Unkenrufen". Wie toll das Kerlchen doch aussieht mit seinem farbigen Bauch.
Weiter tolle Erkundungen wünscht
Ayka mit Frauchen
Tolle Licht- und Schattenbilder hast du mitgebracht. Die Unken sind hervorragend. Für Kinder ist das bestimmt auch absolut faszinierend.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea