O selig,o selig, ein Kind noch zu sein! * Arno Holz*
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Kind zu sein, auch, wenn man erwachsen ist, finde ich schön und man sollte sich das "ein wenig kindisch sein" auch bewahren.
Erich Kästner sagt in einem Zitat etwas ähnliches, ich möchte es hier aber nicht schreiben, denn die Erben von Kästner sind etwas speziell, wenn man etwas von ihm veröffentlicht
Ich verlinke deshalb das Zitat
https://www.uni-heidelberg.de/md/chemgeo/pci/wolfrum/kaestner.htm.
Wenn man Kind ist, darf man verspielt sein, man darf herumalbern usw. Ist man aber über 20 Jahre alt, da fängt es schon an, dass die Leute komisch gucken und meinen, dass der nie erwachsen werden kann.
Und hat man die 70 überschritten, dann darf man gar nichts mehr, man kann hier ja nur noch auf den Tod warten. Pustekuchen, ich nicht und wie sagte mal eine Kollegin zu mir.
"Mach das, was du für richtig hältst, was die Leute denken, ist eh egal", und ist der Ruf erst ruiniert usw. usw.
Was die Leute denken, war mir schon immer egal.
1967, Silvester.
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Aequitas et Veritas hatte unter "Momentaufnahmen" eine interessante Frage auf ihrem Blog.
Wünschst du dir, dass deine Eltern in deiner Kindheit und Jugend etwas anders gemacht hätten? Was?
Ich fand die Frage gut und ich habe überlegt.
Ich hatte eine glückliche Kindheit und auch eine glückliche Jugend. Ich war das jüngste von fünf Kindern, mein ältester Bruder war 20 Jahre älter, als ich und so wurde ich, auch von den Geschwistern, wie auch von den Eltern sehr verwöhnt.
Mir hat es an nichts gefehlt und manchmal denke ich auch darüber nach, wie sich meine Geschwister wohl gefühlt haben, wenn ich nahezu alles bekam, was sie in diesem Alter nicht bekommen haben. Aber, da kann ich nichts dafür und damals war zu dieser Zeit Krieg, mein Vater im Gefängnis und die Mama und die Kinder bei der Oma in Cleversulzbach.
Ich habe nachgedacht und ich würde mir wünschen, dass ich mich mit der Oma besser verstehen würde. Meine Oma lebte nach der Auffassung "Ora et labora", das war sie ja auch nicht anders von Zuhause gewöhnt, auch sie mußte mit 4 Geschwistern zurechtkommen und auch arbeiten. Ich bin überzeugt davon, dass die Arbeit viel schwerer war als heute und manchmal denke ich auch, dass viele das heute gar nicht mehr schaffen würden. Ausruhen???
Was ich mir auch wünschen würde, ist, dass Oma mich nicht bei der Hand genommen hätte und mit mir nach Neuenstadt gelaufen wäre und mir meine wunderschönen Haare, ich hatte wunderschöne Schillerlocken, vom Friseur hat abschneiden lassen. Die Pflege der Haare war ihr zuviel. Meine Mutter hat die Haare immer gepflegt und mit Zopfmaschen verschönert.
Wo meine Locken hingekommen sind, keine Ahnung.
Naja, ich habe bitterlich geweint und die Schillerlocken sind nicht wiedergekommen. Ich hatte zwar lockige Haare, aber keine Schillerlocken mehr.
Meine Mutter hat damals fast der Schlag getroffen, als sie mich dann sah.
Zwei Bilder noch eines mit langen Haaren mit meiner Nachbarsfreundin, die gibt es noch und wir haben heute noch Kontakt und dann mit kurzen Haaren in unserem Opel in Stuttgart mit der Katze Musch.
Bild ca. 1954, dann 1956 waren die Haare weg.
Das Kleid, das ich hier trage, hat meine Mutter extra für mich von einer
befreundeten Schneiderin anfertigen lassen. Ich habe es sehr gemocht.
Das Bild entstand etwas 1956 .
Damals hatten die Autos noch eine durchgehende Sitzbank vorne, so dass auch drei Personen vorne sitzen konnten.
Neulich habe ich im Supermarkt ein Kind fragen hören, wo denn die Schlagssahne herkommt und da dachte ich sofort an die Oma. Sie sagte immer zu mir, wenn sie Milch auf den Tisch stellte und Sahne brauchte, das dauerte natürlich eine Weile, bis die Milch Rahm angesetzt hatte. "Das Fett der Milch heisst Rahm", da denke ich so oft daran. Sie schöpfte den Rahm von der Milch und schlug mit dem Schneebesen den Rahm zur Sahne. Lecker war das, kein Vergleich zur heutigen Sahne.
Wenn ich heute an Cleversulzbach denke, da fällt mir soviel ein und deshalb gehe ich auch gerne immer wieder dorthin. Oma kochte ein, dünstete ein, backte das Brot im Backhäusle, das in Garkörbchen im Leiterwagen dorthin gefahren wurde,
Kuchen, Hefekränze und noch mehr wurden dann dort auch gebacken. Gelagert wurde das im Gewölbekeller. Ein Keller, der immer wieder Überraschungen geboten hat. Ja, dann gab es noch eine große Mehltruhe und hier habe ich immer gespielt. Man konnte mit dem Schäufelchen so wunderbare Zeichen ins Mehl machen. Das durfte die Oma aber nicht merken, sonst gabe es Zoff.
Meine Geschäftigkeit habe ich von der Oma, sie war immer in Bewegung und verlangte das auch von anderen. Nie einen Gang mit leeren Händen machen und ausruhen, was war das. Ausruhen, da ging man ins Bett und schlief.
Was hat die Oma Socken gestrickt, die kein Mensch in der Familie getragen hat. Nur mein ältester Bruder, der war traurig, als es keine gestrickten Socken mehr gab.
So und wie war die Woche? Drei große Radtouren waren diese Woche dran. Die eine nicht mal viel Kilometer, aber es ging einen Trail in die Höhe und er hatte es von der Bodenbeschaffenheit in sich. Wer den Weg kennt, der weiß, was wir gemacht haben. Bis ganz nach oben habe ich es nicht geschafft, aber fast.
Eine Tour führte uns in ein Naturschutzgebiet bei WeilderStadt und da haben wir was gesehen, das war schon toll. Die Touren kommen noch, aber noch sind wir mit den Touren im September. Am Montag kommt der Blautopf und dann noch zwei interessante Touren. Dann sind wir endlich im Oktober.
Was ich in diesem Jahr alles gesehen habe, woran ich nicht im Traum dachte, das ist schon schön.
Gestern hatten wir einen Internetausfall und man glaubt gar nicht, wenn nicht im Net geht, was man alles arbeiten kann. Ich habe meinen Balkonkasten ausgeräumt und gerodet und gleichzeitig dann neue Pflanzen eingepflanzt. War ne ganz schöne Sauerei, hat sich aber gelohnt. Habe wunderschöne weiße Heide gepflanzt, ich zeige das mal und die Bäume werden nun in unserer Anlage auch bunt, leider auch kahl, was keinen Sichtschutz mehr bietet, aber egal, es wird ja eh früh dunkel und die Rolläden gehen herunter.
Nun machen wir uns gleich fertig, wir wollen heute wieder radeln und zwar wollen wir gucken, was der Lebkuchenbaum und die anderen Bäume in Winnenden machen und dann weiter fahren, mal sehen, was wir zusammenbekommen.
Die Gruppe möchte heute zur Grabkapelle und zum Kernenturm radeln und noch weiter.
Auf morgen freue ich mich sehr, da darf ich ein Schloß anschauen, das man so nicht jeden Tag zu sehen bekommt. Es hat lange gedauert, bis die Eigentümer das Einverständnis gegeben haben. Ich bin mal gespannt.
Kopfzerbrechen macht mir der Weg mit dem Auto zu fahren, mit dem Rad wäre es für mich einfacher. Aber der Schloßherr gibt einen Empfang und da kann ich nicht mit Radkleidung erscheinen.
Gefahren bin ich gestern in einem Elektroauto einem Opel Mocca. Wow, das Auto schwebt auf der Straße dahin, vollkommen ruhig und natürlich Automatic, das gibt es bei den Elektroautos wohl nicht anders. Das kommt mir sehr entgegen, aber innen, das ist ein Innenraum mit soviel Technik, dass mir schwindelig wird.
Mein Auto war auch in der Reparatur, jetzt bin ich mal gespannt auf die Rechnung,
Schönes Wochenende und das Wetter verspricht ja einiges, also raus an die frische Luft und bewegen, das ist wichtig.
Gehört habe ich nach langer Zeit wieder die Roy Orbison mit "it´s over". Da kommen Erinnerungen auf. Entstanden 1956 und meine Erinnerungen an Silvester 1967. Schön war es! Ich mag Roy Orbison heute noch, ein so wunderbarer Sänger.
https://www.lyrics.com/lyric/10355217/Roy+Orbison/Its+Over
Stehblues vom Feinsten!
Samstagsplausch
Gartenwonne
Vielen Dank für diesen schönen Ein-und Rückblick in deine Kindheit und Jugend.
AntwortenLöschenIch wünsche dir einen sehr schönen Sonntag - und freue mich auf den offentlich bald folgenden
Schloss-Bericht! Herzliche GRüße
Ingrid
Liebe Eva,
AntwortenLöschenwieder ein sehr schöner Post. Ich finde auch, man sollte sich immer das Kind in einem selbst bewahren, das macht das Leben lebenswerter und interessanter. Und mir ist es auch gleich, was meine Mitmenschen von mir denken, man muss eben Entscheidungen treffen, und die gefallen nicht allen. Das ist einfach so.
Ich denke manchmal auch, die Jugend von heute könnte das nicht mehr leisten, was unsere Vorfahren früher getan haben. Ausruhen gab es bei uns auch nicht. Mein Vater hatte immer irgendwo was zu tun, und ich musste helfen, ganz gleich ob Wochenende oder nicht. Als Kind hat mir das nicht gefallen, denn während die anderen Kinder spielten, war ich bei meinem Vater und schleppte zum Beispiel Steine. Allerdings habe ich dabei auch viel gelernt, was mir aber erst zugute kam, als meine Frau und ich das Haus kauften, denn jetzt konnte ich viele Arbeiten selbst ausführen.
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Roy Orbison gefällt mir auch. An meine Grossmutter habe ich nur die besten Erinnerungen. Ich glaube ich habe von ihr, resp. ihrer Mutter, die Freude an der Natur und am Garten geerbt. Mein Grussmuetti lebte zwar in der Stadt, hatte aber in ihrem verglasten Balkon alle Arten von Blumen, die sie selber gezogen hat. Sie ist an einem Ort ganz nah an dem Ort, wo ich heute wohne, aufgewachsen. Das war mir jedoch gar nicht bewusst, als wir hierher gezogen sind.
AntwortenLöschenLiebe Grüsse von Regula