Pariser Höfe und das Europaviertel in Stuttgart
Werbimg und Ortsnamensnennungen
Auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofes - ich kann mich so recht gar nicht mehr daran erinnern - wurde in den Jahren 1990 - 1996 das Europaviertel errichtet.
Hans-Georg Brunner, Hasso Mory, Wolfgang Osterwalder und Manfred Veilmo waren die Architekten nach ihrem Wettbewerbserfolg.
Zugegeben, das Viertel hat etwas künstliches, ich kann nun nicht sagen, ob ich mich hier wohl fühlen würde und ob ich mich dort wie in Paris und an der Seine fühlen würde, weiß ich auch nicht. Ist schon lange her, dass ich in Paris war.
An diesem Januartag, an dem wir hier entlang gingen, war es um diese Zeit recht ausgestorben, kalt und leer
Ich habe das Europaviertel aber auch schon im Sommer erlebt, hier waren wesentlich mehr Menschen unterwegs, zudem gab es da noch kein Corona.
Ich wollte aber meinen Bekannten das Europaviertel und die Pariser Höfe, die nun ein Wohngebiet ergaben, zeigen. Die Wohnung haben jeglichen Komfort, sind stadtnah und sind von der Miete und vom Kauf her, mehr als teuer. Wer es sich leisten kann, wohnt hier.
Die Pariser Höfe sind ein Gebäudekomplex, der von einem privaten Investor fertigestellt wurde.
Hier steht auch die Stuttgarter Bücherei, die früher im Wilhelmspalais in Stuttgart gewesen ist und die zu klein wurde.
Im April 2013 wurden die Pariser Höfe fertiggestellt, ich habe die Bücherei damals kurz nach der Fertigstellung mit meinen Kollegen besucht.
Um die Bücherei, die als erstes wie ein Solitär hier stand, gab es viele Diskussionen. Das ging vom Bücherknast bis hin zu allen möglichen Ausdrücken.
Zugegeben, es sah schon etwas merkwürdig aus. Hatte man sich aber die Mühe gemacht und sich beim Stadtplanungsamt in Stuttgart mal das Stadtmodell angeschaut, dann konnte man sehen, dass dieser Kubus hervorragend in die Planung hineinpasste.
Der vom koreanischen Architekten Eun Youg Yi entworfene Bau wirkt etwas unnahbar, fremd und gleicht einer Kaaba. Er hat damals, als er hier als Solitär stand keinen Bürger gleichgültig gelassen. An den oberen Ecken, der Fassade ist in verschiedenen Sprachen das Wort "Bücherei" gezeigt.
Hier koreanisch
Was mich immer wieder fasziniert ist das "blaue Licht", das abends gibt diesem Bau etwas geheimnisvolles.
Eun Young Yi hat ein Gespür für Raum und Atmosphäre.
Im Innern der Bücherei, die man zur Zeit nur erschwert besichtigen und besuchen kann, eröffnet sich einem schon eine tolle Welt in Weiß. Auf der Dachterrasse hat man eine sehr schöne Rundsicht auf Stuttgart und das Umland.
Die Stadtbibliothek ist ein Bau, der nicht jedem Geschmack entspricht, braucht er auch nicht. Aber er hebt sich ab und macht eine baukünstlerische Aussage und stellt Baumkunst und Architekturerlebnis in den Vordergrund.
Seit Stirlings Staatsgalerie in Stuttgart ist dies damit wieder geschehen.
Man muß sich für diesen Bau nicht rechtfertigen, dass es nicht jedermanns Geschmack ist, es gibt vieles, was anderen Menschen nicht gefällt. Aber es ist ein Bau, der sich gut in die Stuttgarter Attraktionen einreihen kann.
Kunst, in diesem Fall Architektur, liegt nun mal im Auge des Betrachters. Ich finde dieses Europaviertel und die Pariser Höfe sehr gelungen, wenn man noch weiß, wie es vorher ausgesehen hat, dann ist das schon ein Gewinn.
Kommt man aus dem Hauptbahnhof heraus, wundert man sich über dieses Bauwerk. Es ist der Übergang von hier aus auf die Heilbronner Straße.
Gewöhnungsbedürftig!? Er passt sich aber gut in die Umgebung ein.
Das Europaviertel, auch die Namen der Straßen erinnern an Europa, wie z.B. Warschauer Platz usw., erinnert auch an Frankfurts Bankenmetrople, denn auch hier im Europaviertel sind die Banken beheimatet.
Dass man hier keine "alten" Häuser mehr erbauen könnte, dürfte klar sein.
Hier haben Architekten gebaut, die ihr Handwerk verstehen und es gibt mir immer wieder zu denken, wenn Laien sich anmaßen etwas von vielen Dingen zu verstehen.
Quellen:
Wikipedia. Stadt Stuttgart, Stuttgarter Zeitung
Kommentare:
AntwortenLöschen