Kunsthalle Mannheim Max Ernst 5. Teil
Werbung
Auf der Skulpturenebene in der Kunsthalle Mannheim kann man die Skulptur Capricorne von Max Ernst bewundern.
Sie steht im Einklang mit einem großen Fenster, durch das man auf den Mannheimer Wasserturm sehen kann. Beides ist sehr gut ausgewählt und von den Skulpturen und Bildern von Max Ernst bin ich nach wie vor begeistert.
Es ist so inspirierend und interessant in der Kunsthalle Mannheim, man kann gar nicht genug davon bekommen. Aber in sechs Stunden bekommt man schon einiges mit und ist aber auch nur noch bedingt aufnahmefähig und der Kopf platzt fast. Es ist so.
Obwohl Max Ernst 1945 die amerikanische Staatsbürgerschaft erhielt, kehrte er 1953 mit seiner vierten Frau Dorothea Tanning - selbst eine surrealistische Malerin - nach Frankreich zurück und wurde 1958 französischer Staatsbürger. Im Sommer 1945 begann Ernst sich für Schach zu interessieren. Im Gegensatz zu seinen bisherigen Vorstellungen vom Darstellungspotenzial betrachtete Ernst die im Spiel verwendeten Figuren im Hinblick auf ihre literarischen Qualitäten und Werte. Ernst mochte die Schriften von Lewis Carroll, dessen Heldin Alice in „Alice hinter den Spiegeln“ auf Schachfiguren stieß. In Copricorn, einem zwischen 1948 und 1964 entstandenen Werk, stellt Ernst den König und die Königin dar. Der „König“ ist Pan, der griechische Gott der Hirten und Herden. Ernst stellt ihn mit Ziegenhörnern, menschlichem Oberkörper und Armen sowie seinem Hirtenstab dar. Aber wer ist seine Geliebte? Ist es Penelope, Pans Mutter, die ihren Verehrern widerstand, nachdem ihr Mann für über 20 Jahre von zu Hause weg war? Gibt es eine Verbindung zu Ernsts erster Frau, die er 30 Jahre zuvor verlassen hatte und die in Auschwitz starb? Surrealistische Darstellungen waren oft von diesen seltsamen Rätseln durchdrungen und Ernst war keine Ausnahme.
Ich finde diese Skulptur so phantastisch, dass sie einen extra Post verdient hat.
Und es gibt ein sehr einfühlsames Buch seines Sohnes über Max Ernst, das lohnt es sich zu lesen.
"Nicht gerade ein Stilleben:
Erinnerungen an meinen Vater Max Ernst"
von Jimmy Ernst, er war der Sohn aus der ersten Ehe des Surrealisten Max Ernst mit der Kölner Jüdin Lou Straus. Hier schildert er die faszinierende Künstlerwelt der 20er und 30er Jahre, in der sein Vater der Mittelpunkt war.
Quelle: Kunsthalle Mannheim
Kommentare:
AntwortenLöschen