André Chénier von Umberto Giordano
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Um was geht es in dieser Oper
1789, in der französischen Provinz hört man beunruhigende Nachrichten aus Paris.
Bei einem Fest im Hause Coigny verärgert der Dichter André Chénier die Gäste durch einen Vortrag über den Geiz des Adels, sowie über das Elend des Volkes und die Ideale einer neuen, freien und gerechten Gesellschaft.
Madeleine Coigny, die Tochter des Hauses und der in sie verliebte Diener Gerard stimmen ihm zu.
1794, Paris ist unter der Schreckensherrschaft von Robespierre. Chénier, wird der Konterrevolution bezichtigt und muß sich vor den Spitzeln (L’Incroyable) verbergen, sowie die adelige Madeleine. Ihre Zofe, Bersi, die als Prostituierte arbeitet, damit Madeleine und sie überleben können, stellt einen Kontakt zu Chénier her.
Gerard der ehemalige Diener der Familie Coigny ist inzwischen zu einem führenden Revolutionär geworden. Er sieht Chénier und Madeleine zusammen und lässt nun Chénier vor Gericht stellen und bezichtigt ihn sich mit dem Adel verbündet zu haben.
Madaleine will sich Gerard hingeben, um so die Freilassung von Chénier zu bewirken.
Gerard versucht nun die Freilassung von Chénier, aber das Volk will den Tod von Chénier.
Madaleine besticht den Pförtner des Gefängnisses St.Lazare, um sie durch eine andere Gefangene einzutauschen. Hand in Hand steigen nun Madeleine und Chénier auf die Guillotine.
Finale, wunderschön!
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1894 begann Giordano die Komposition des Librettos, das ihm der erfolgreich in der Musik dilettierende Graf Alberto Franchetti (1860-1942) großzügig überlassen hatte. Wegen eines Streits zwischen dem Komponisten und Illica (Illica war ein Librettist, der für verschiedene Opernkomponisten schrieb. Seine berühmtesten Opernlibretti sind die von La Bohéme, Tosca, Madame Butterfly und Andrea Chénier) verzögerte sich der Abschluß bis in den Januar 1896.
Die Uraufführung wurde zu einem gradiosen Erfolg für den Komponisten. Noch im gleichen Jahr spielte man André Chénier in New York und am 28.1.1897 bereits in Breslau.
Umberto Giordano gelang mit André Chénier, einhundert Jahre nach der französischen Revolution ein Welterfolg.
Madaleine von Coigny, die eine sehr arrogante Adelstochter ist, die aber durch die Revolution zu einer Flüchtenden und einer mutigen Begleiterin von Chénier wird.
Ihre Vision des liebenden Todesengels ist ein Mittelpunkt der Oper.
Gerard übersteht viele inneren Kämpfe, er beginnt als gedemütigter Diener und gerät in die Wirren der Revolution. Ist hin und hergerissen von Gier und Rache und wird aber durch Madeleine zu einem guten Menschen.
Den Einfluß von Alessandro Manzoni und Victor Hugo auf den Text von Illica, der Jahre später das Libretto für Tosca schrieb, kann man erkennen.
Der Text von Illica, nimmt spürbar Einfluß auf Alessandro Manzoni und Victor Hugo.
Es ist ein Paradestück des Verismo - ein Beweis, dass Verismo nicht nur unter Bauern und im Gegenwartsmilieu spielen muß -, dem immer wieder das Drastisch-Theatralische seines musikalischen Stils vorgeworfen wird, enthält einige der wirkungsvollsten Gesangsnummern dieser Epoche:
Chéniers sogenanntes "Improvviso" (Un di all àzzurro spazio), das ist reine Posie, wunderschön.
Sein "Si, fu soldato"
und "Come un bel di di maggio"
"Nemico della patria"
"La mama morta"
Madeleine/Chénier
"Vicino a te"
Innerhalb der durchkomponierten Partitur verlieh Girodano durch Einsprengsel wie den Schäferchor
"La Carmagnole / Ça ira"
Marseillaise
Der historische André Chénier (1762-1794) schwärmte erst vor dem Adel von der Revolution, verteidigte dann aber Louis XVI. und geriet so in den Blick von Robespierre.
Illicas Text zu "Come un bel di di maggio" besiert auf Chéniers Gedicht
Obwohl Chéniers Familie Beziehungen zur Familie Coigny unterhielt, ist seine Liebe zur Tochter, die in Wirklichkeit Aimée hieß eine Fiktion.
Es gibt auch Bücher über sie.
Es ist eine Oper, die ich vor vielen Jahren im Stuttgarter Opernhaus gesehen habe.
Damals noch im 2. Rang und seitlich, das ist aber bestimmt schon fast 30 Jahre her.
Ich hoffe, dass das Opernhaus auch diese Oper mal wieder einspielt, denn es ist wirklich ein
Hörgenuß der besonderen Art.
Jonas Kaufmann hat schon recht, man muß aufpassen, dass man sich in der Musik verliert.
Ich kanne die Oper schon auswendig und dennoch fasziniert sie mich immer wieder.
Ich erinnere mich noch an enen Streit zwischen der Callas und der Tebaldi, die bei die Madaleine gesungen haben. Da ging es schon ab. Aber wer die Rolle nun besser gesungen hat, ich weiß es nicht, ich finde sie machten ihre Sache beide sehr gut.
Quelle:
Staatstheater Stuttgart
Knaurs Opernführer
Streicheleinheiten:
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