Tortenrezepte im Blog unter "Torten" suchen
Meinen Lesern und Leserinnen wünsche ich eine besinnliche Adventszeit.
Es gibt viel zu tun, radeln wir es an!
Der Traum mancher Frau ist es, dass ihr Mann sie ins Bett wirft und während sie schläft, das ganze Haus putzt. *Unbekannt*

Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das, was uns fehlt. *Arthur Schopenhauer*

Für gewöhnlich handelt es sich bei Traumfrauen um eine optische Täuschung. *Peter Ustinov*
Was wohl Katzen hören, Wenn Caruso singt? *Joachim Ringelnatz *

"Ich bin ein großer Jäger, ich jage wilde Vögel, Opernlibretti und schöne Frauen." *Giacomo Puccini*

Besuch der Synagoge in Stuttgart

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Vor einigen Jahren, ich habe das damals auf meinem gelöschten Blog gezeigt, habe ich auch mit der VHS in Ludwigsburg eine Besichtigung der Synagoge, damals mit koscherem Essen, besucht. 

 Das Restaurant, das sich in der Synagoge befindert, wird zur Zeit renoviert, deshalb war ein Besuch des Restaurants dieses Mal nicht möglich. 

Zum koscheren Essen, auch Kaschrut genannt, ist zu sagen, dass es für mich damals schon etwas kompliziert war, denn man muß hier auf ganz bestimmte Dinge achten.

Es sind Gesetze, die nach den Speisegesetzen der Tora zubereitet und gegessen werden. 
Diese Gesetze legen fest, welche Lebensmittel erlaubt sind und wie sie zubereitet werden, um sie als koscher (rein) zu betrachten.

Schweinefleisch und das kommt mir sehr gelegen, ist nicht koscher. 

Obst und Gemüse werden als parve bezeichnet und können jederzeit gegessen werden, aber Vorsicht, hier muß man sehr darauf achten, dass nicht zufällig ein Insekt o.ä. im Salat ist. Man muß das alles peinlich untersuchen, macht man ja sowieso. 

Beim Schlachten von koscheren Tieren muß man auch bestimmte Dinge beachten, die einem rituellen Rhythmus unterliegen. 

Dazu äußere ich mich nicht. Schächten ist das betäubungslose Töten eines Tieres, das ist aber in Deutschland nur mit einer Sondergenehmigung zugelassen.

Insgesamt kommt mir als Vegetarierer außer dem Fleisch, natürlich die jüdische Küche sehr entgegen. 

Frau Rosenkranz von der Israelischen Religionsgemeinschaft erklärte uns die Gebräuche und die Feste der Juden. 

Obwohl ich einiges mitgeschrieben habe, weiß ich alles gar nicht mehr. 

Hier gibt es die Hawdala-Kerze mit sechs Dochten, zur Verabschiedung des Sabbats.  


Die Kerze steht im Mittelpunkt der Zermonie und ist geflochten. Sie hat in der Regel sechs Dochte. Diese Dochte erzeugen eine größere und hellere Flamme und symbolisiert das erste Feuer, das Gott Adam nach dem ersten Schabbat zeigte. 

Der Schabbat ist heilig und ich war erstaunt, dass man an diesem Tage alles ruhen lassen muß, was Arbeit ist.
 
Das bedeutet, dass es an diesem Tag keine Familienausflüge usw. gibt.
Man ist zuhause und macht Spiele, beschäftigt sich mit dem Kindern usw. usw. 

In Israel - so Frau Rosenkranz - kann man auch feststellen, dass vieles am Freitagabend schon weniger wird, wie z.B. der Verkehr. 

Es steht aber auch geschrieben, dass Berufe, die Leben retten, ausgeführt werden müssen, das bedeutet, dass Ärzte, die Feuerwehr, die Polizei usw. arbeiten müssen. 

Das Essen am Schabbat besteht aus mehreren Gängen. Interessant ist, dass ein Nachtisch keine Zutaten aus Milch enthalten darf, wenn es vorher ein Fleischgericht gab. 

Der Silberkelch gehört z.B. mit zum Schabbat und auch in den Gottesdienst. 



Frau Rosenkranz erklärte uns auch das Fest der Bar Mizwa.
Dieses Fest feiert ein Junge mit 13 Jahren, das ist aber ein Fest nur innerhalb der Familie. 

Für Mädchen ist es die Bat Mizwa, hier ist das Mädchen 12 Jahre alt. 

Bei beiden Festen, muß man alle religiösen Aufgaben erfüllen, wie z.B. in der Synagoge aus der Tora vorlesen. Hier gehört auch das Anlegen von Tefillin (Gebetsriemen).

Tefillin sind kleine Lederkapseln, die Torastellen aus Pergament enthalten und mit Lederriemen an Hand und Kopf befestigt werden. 

Die Riemen werden auch sieben Mal um den Arm gelegt. 

Den Gebetsriemen und auch die kleine Torarolle, die in den Kapseln enthalten ist, durften wir ansehen. Ich habe das leider nicht fotografieren können. 

Aber das findet man auch im Internet. 

Viele Juden tragen auch eine kleine Schachteln bei sich, die das Schmah Jisrael enthalten. Das bedeutet: 

"Höre Israel" und es ist eine Art Gebet und Glaubensbekenntnis im Judentum.  Es stammt aus der Tora und wird täglich im Abend-, Nacht-, und Morgengebet gesprochen. 





In diesem Video kann man den Rabbi mit dem Tefillin und den Gebetsriemen sehen.

 



Das war mir seither nicht klar, was ein Gebetsriemen ist, obwohl ich mich schon mit 13 Jahren mit dem Judentum befasst habe.

Das war nach dem Lesen des Romans "Exodus" von Leon Uris, ein Buch, das mich  heute noch beschäftigt. Damals wollte ich immer nach Israel in ein Kibbutz gehen.
Ich habe den Film nicht nur einmal gesehen. 

Warum:
Wir hatten in der Schule einen Juden, Ariel, was wohl aus ihm geworden ist.
Er konnte sein Land aus dem Kopf aufzeichnen und erzählte uns sehr vieles von seiner Religion. 
 
Der Sohn einer ehemaligen Kollegin hat eine Israelin eine Sabra geheiratet. 
Sabra nennt man die Menschen, die in Israel geboren sind. 
Sabra = Kaktusfrucht.

Es gibt hier auch einen Film davon, den habe ich auch gesehen, er entspricht so in etwa dem Buch. 


In "Exodus", das nach einer wahren Begebenheit geschrieben wurde,
habe ich auch zum ersten Mal von einem Kaddisch gehört. Kaddisch ist ein liturisches Totengebet.

Ravel hat ein wunderschönes, musikalisches Kaddisch geschrieben. 




 Es gibt ja noch mehr jüdische Feste, aber in ca. 2 Stunden kann man nicht alles erfahren. Chanukka z.B. das Lichterfest ist ein Fest, das acht Tage dauert und jährlich gefeiert wird. Es gedenkt der Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem. 

Beim Gottesdienst tragen die Männer immer eine Kopfbedeckung die Kippa = Kappe. Die durften wir uns auch ansehen. 

Frauen tragen hier auch eine Kopfbedeckung, das kann ein Schal oder ein Kopftuch sein. Tichel oder Scheitel nennt sich das.
Wer Achtung vor Gott hat, bedeckt in der Synagoge sein Haupt. 
 
Gebetsschals für Frauen, 



 
für Männer  





 
 
Die neue Stuttgarter Synagoge entstand genau an dem Ort, an dem die ehemalige Synagoge stand, die in den Progromen 1938 zerstört wurde. 
 



 
 
Aus dieser Synagoge stammen noch diese Schrifttafeln, die in der Synagoge angebracht sind und Fotografien der zerstörten Synagoge. 
 



 


Bei dem Neubau handelt es sich um den ersten Synagogenbau in der jungen Bundesrepublik. Am 13. Mai 1952 wurde diese Synagoge eingeweiht. Architekt war Ernst Guggenheimer 1880 - 1973, der als einer der wenigen Stuttgarter Bürger die Shoah überlebt hat. 

Die Synagoge enthält auch eine Kindertagesstätte, Grundschule, Jugendzentrum und ein betreutes Seniorenwohnheim. 

Führungen durch die Synagoge sind für Gruppen möglich, aber Einzelpersonen können sich auch an einer Veranstaltung der VHS anschließen.

Nun aber zur Innenausstattung der Synagoge. 

Es ist ein Raum, der ca. 150 Personen (genau weiß ich das nicht mehr) einen Platz bietet, allerdings nur für Männer. Die Frauen haben nebenan einen kleinen Raum für sich. Das ist so, damit sich die Männer besser auf die Gebete konzentrieren können. 

In den Bänken hat es kleine Kästchen, die verschlossen sind und darin wir das Gebetsschal, der Tallit aufbewahrt. 

Der verdeckte Toraschrein 



Das ewige Licht







 Bima bezeichnet wird die Stelle, die etwas erhöht ist. Ein Lesepult zum Auflegen der Torarolle und Treppen, die den Auf- und Abgang erfassen. 

Hier hat uns Frau Rosenkranz das Fragment einer Torarolle aufgelegt, damit wir sehen können, wie das aussieht.

Die Schrift ist hebräisch und wird von links nach rechts gelesen. 
Die Torarolle wird jeweils von HAND von einem Toraschreiber geschrieben.
Quergelesen wird sie von einem Rabbi.

Gelesen wird sie nicht mit dem Zeigefinger sondern mit einer sogenannten
Yad = Hand. Der Yad wird beim Lesen der Torarolle verwendet. 

Mit dem Finger wird hier die Schrift nicht verfolgt, damit hier auch nicht verkleckst o.ö. 


 

Yad Vashem wird wohl jedem ein Begriff sein.
Daher kannte ich den Namen, der soviel wie Denkmal und Name. 

Der Raum in der Synagoge, in dem die Torarolle aufbewahrt wird, nennt man Toraschrein. Er befindet sich an der Ostwand, die nach Jerusalem ausgerichtet ist. 

Frau Rosenkranz zeigte und auch eine Torarolle, wie sie aussieht, wenn sie im Schrein aufgewahrt ist. 

Nachtrag am 28.05.2024

Toraschreiber ist ein extra Beruf und dieser darf sich nicht verschreiben.
Macht er es trotzdem, muß eine Seite ganz neu geschrieben werden. 

Sie wird zusammen mit den anderen Seiten dann verklebt.

Kann ich jetzt so nicht zeigen.


Toraschrein die Verpackung dient dem Schutz, der Verzierung und der Symbolik.


 Was mich etwas geärgert, ja kann ich so sagen, dass hier ein Besucher vor den Toraschrein gestanden ist und hier breibeinig mit seinem Handy ein Foto gemacht hat. 

Als ich ihn darauf aufmerksam gemacht habe, dass er da nicht hingehört, meinte er:
dass man ihm das ja sagen kann. 

Nein, sowas weiß man, wenn man, da muß man nix sagen.

Es gibt es etwas, vor dem Achtung haben sollte, egal welche Konfession es ist. . 


Hier vorne dürfen nur Leute hin, die etwas mit dem Gottesdienst usw. zu tun haben. 

Ich habe auch ein Foto gemacht, aber in gehörigem Abstand und habe gefragt, ob ich hier hingehen darf. 

Es ist wie in den Kirchen, ich bin zwar nicht so gläubig, aber ich mache immer, wenn ich vor einem Altar stehe, einen Knicks und bedanke mich vor dem Gekreuzigten. 

Manche Besucher schlappen da auch immer rauf und fotografieren alles, ohne besondere Achtung. 

Man sollte auch, wenn man nicht gläubig ist, manche Dinge beachten. 

Frau Rosenkranz hat das so schön gestaltet, dass ich mich hier nochmals bedanke. 

Kein Wort zur Shoah, nur ich habe sie gefragt, ob sie auch Angehörige hat, die umgekommen sind. 

Sie nannte mir Majdanek, Treblinka und Auschwitz. 

Beerdigt werden die Toten der Gemeinde jetzt auf dem Friedhof Steinhaldenfeld.

Es gab bestimmt noch ein paar Sachen mehr, alles konnte ich nicht notieren, aber das Wichtigste habe ich hier verbloggt. 

Wer auch noch über die Synagoge in Ludwigsburg etwas wissen möchte, 

HIER habe ich einen Bericht geschrieben. 

Ich habe auch ein Buch "Juden in Ludwigsburg" in dem die Geschichte verschiedener Juden in Ludwigsburg verankert ist. 

 Auf meinem Blog kann man noch mehr über die jüdische Geschichte finden, das geht von Auschwitz (in Buchenwald, Sachsenhausen und in Mauthausen war ich schon, das ist aber schon sehr lange her) über verschiedene andere Stationen. 

Auschwitz

  Vielleicht je nachdem das Wetter ist, werde ich auch demnächst dem Lager in Dachau noch einen Besuch abstatten.

ES gibt auch in Berlin eine schöne Synagoge, die ich - falls ich mal wieder in Berlin bin - anschauen möchte. 

Vor meiner Blogpause möchte ich gerne noch alle Posts veröffentlichen, das sind einige noch.

  Was ich danach mache, weiß ich noch nicht.
Aber, es kann sein, dass mein Blog dann einige Tage nicht erreichbar ist. 


Kommentare

  1. Vielen Dank für diesen interessanten Post. Ich habe mich mit dieser Thematik auch seit vielen Jahren ein wenig beschäftigt und Bücher dazu gelesen. Nicht zu vergessen ist auch der jiddische Humor. Aber es ist wirklich furchtbar, was den Juden im Laufe der Geschichte angetan wurde und dann im Holocaust gipfelte. Umso schlimmer ist, dass viele auch heute noch diskriminiert werden. Viele haben eben nichts aus der Geschichte gelernt. Viele Grüße

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    1. Diskriminiert werden viele, ich habe gestern einen Film mit Sidney Portier gesehen. Was hier in Amerika geschehen ist und sicherlich noch geschieht ist auch furchtbar. Was die Amerikaner angestellt haben und in Schiffen unter schrecklichen Umständen verschifft und versklavt haben, das ist auch nicht von der Hand zu weisen.
      Was nun in Israel passiert ist auch furchtbar, mehr werde ich dazu aber nicht schreiben.
      Ich danke für deinen Kommentar und wünsche dir eine schöne Woche.
      Liebe Grüße Eva

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    2. Zu Büchern, ich lese lieber Tatsachberichte, als so Geschichten um dieses Thema, ich hoffe, du weisst was ich meine.
      Viele Menschen, waren noch nie in Auschwitz. Auf dem Donautalradweg von Passau nach Wien sind wir auch am Lager Mauthausen vorbeigekommen.
      Ich habe es angeschaut, aber viele Mitradler weigerten sich und ich möchte hier nicht wiederholen, was sie gesagt haben.
      Übrigens gibt es hier ein Buch und einen Film, der sich Hasenjagd nennt. Mauthausen befindet sich ja im Mühlviertel.
      HIer:
      https://www.mauthausen-memorial.org/de/Wissen/Das-Konzentrationslager-Mauthausen-1938-1945/Muehlviertler-Hasenjagd
      LG E va

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    3. Ich habe ja schon viele Bücher zum Thema vorgestellt:
      Das hier habe ich ja auch in einem Post gezeigt:
      https://schwabenfrau.blogspot.com/2019/03/mein-verwundetes-herz-das-leben-der.html

      Es gibt noch eines von einer Opernsängerin an der Stuttgarter Oper.
      Ich finde es aber im Moment nicht.
      LGEva

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    4. Wenn du magst, kannst du hier auch die Geschichte von Jud Süß lesen.
      Was die Nazis aus dieser Geschichte gemacht haben, ist so wiederlich.
      LG Eva
      https://schwabenfrau.blogspot.com/search?q=Jud+S%C3%BC%C3%9F

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    5. Ich bin überzeugt, dass viele diesen hervorragenden Fernsehfilm NICHT gesehen haben.
      JUD Süß, ein Film, der das Volk verführte.
      Da gibt es dann schon einiges, was einem auffallen kann.
      Ein Film mit hervorragenden Darstellern.
      Kinostart 2010.
      LG Eva

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    6. widerlich natürlich ohne "e". Gruß Eva

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  2. Hier stand eigentlich ein langer Post von mir, der irgendwie im Datennirvana verschwunden ist. Vielleicht war er ja zu lang. Am Inhalt kann es eigentlich nicht gelegen haben. Jedenfalls herzlichen Dank für Deine Link, lieber Eva. Den Film habe ich gesehen (ganz schlimm, Hauff hätte sich im Grab herumgedreht) und auch "Jud Süß - Film ohne Gewissen". LG

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    1. Ein Post???
      Vielleicht ein Kommentar, aber das ist nichts angekommen.
      Es kann natürlich sein, dass er zu lang war und ohne Namen???
      Aber es gibt so vieles, was in früher Zeit und auch heute passiert.
      Liebe Grüße Eva

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