Sprich leise und höflich, aber trage stets einen dicken Knüppel bei dir. *Theodore Roosevelt*

Die beste Munition gegen Lügen ist die Wahrheit, es gibt keine Munition gegen Klatsch. Es ist wie ein Nebel und der klare Wind bläst ihn weg und die Sonne verbrennt ihn. * Ernest Hemingway*
„Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.“ *Friedrich Nietzsche*

„Gewissensbisse erziehn zum Beißen.“ *Friedrich Nietzsche*

Mancher Mensch muss erst mit dem Kopf gegen einen Baum rennen, bevor er merkt, dass er auf dem Holzweg ist. *Wilhelm Busch*
„Gedanken, die mit Taubenfüßen kommen, lenken die Welt.“ *Friedrich Nietzsche*

Wenn man keinen Dummen findet – einen Dümmeren findet man allemal. *Gerd W. Heyse*

Die Rheininsel bei Ketsch

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Anfang Oktober habe ich mich wieder mal an den Rhein bzw. den Altrhein aufgemacht. 

Ich wollte ja schon lange den Kraich-Radweg radeln, aber das ist immer ein wenig schwierig, weil ich von hier aus erst zum Ursprung der Kraich, die in Sternenfels entspringt, kommen muß, bis dahin sind es von hier aus etwa 25 Kilometer und dann nochmals 65 Kilometer - so lang ist der Kraich-Radweg. Die Kilometer wären nicht das Problem, aber was mache ich in Ketsch, wie komme ich dann nach Heidelberg, von dort wäre es dann nicht schlecht mit dem Zug nach Bietigheim zu kommen. 

Also muß es eben anders gehen. 

Ich bin den Ketsch-Radweg immer abschnittsweise geradelt, was auch nicht schlecht war und habe diesen Weg mit anderen Zielen verbunden. 

Wer sich dafür interessiert kann HIER und HIER schauen. 

Die Kraich, eigentlich ja der Kraichbach, entspringt in Sternenfels bei einem Kindergarten, fließt durch den Kraichsee und dann über verschiedene Stationen nach Ketsch, wo sie/er in den Altrhein in Ketsch mündet.

Da ich ja ein Fan von Quellen und Mündungen bin, habe ich mir dann Anfang Oktober die Rheininsel in Ketsch vorgenommen.

Ich hätte auch nach Heidelberg mit dem Zug fahren können und von dort starten, wollte ich nicht, weil ich hier in Heilbronn umsteigen hätte müssen und viel näher, oder weiter wäre es auch nicht gewesen. Zudem wäre ich mal wieder in Schwetzingen vorbeigekommen und das wollte ich weder auf der Hin-, noch auf der Rückfahrt. Ausserdem wußte ich nicht, ob die Aufzüge in Heidelberg in Betrieb sind. 

So bin ich dann an einem Mittwoch mit dem Gelben Zug in Bietigheim eingestiegen und dann ganz bequem frühmorgens mit dem Nahverkehrszug nach Bruchsal gefahren.
  
Bruchsal ist für die DER Bahnhof schlechthin, man kommt an, man fährt ab, alles ohne Aufzug. Auch die Autofahrer in Bruchsal sind in Ordnung, sehr diszipliert und sie halten auch an den Zebrastreifen. 

Ich bin im stärksten Verkehr durch Bruchsal geradelt, jeder Autofahrer BR oder natürlich Karlsruhe KA, die mag ich zwar auch nicht so besonders -aber immerhin lieber, als Pforzheimer oder gar Heilbronner, - haben aufgepasst und sind ordentlich gefahren. 

Mein Weg von Bruchsal, war ähnlich, wie der, den ich letztes Jahr von Bruchsal nicht Schwetzingen geradelt bin. 

Topfeben die ganze Strecke, eigentlich nicht so das, was ich mag, aber ich habe dafür so viele schöne Dinge gesehen. 

 Es ging nun wieder durch die Schönborner Allee, das ist kerzengerade und topfeben.

Ich war so gegen 9:00 Uhr in Bruchsal und hier an der Schönborner Allee war es noch alles etwas nebelig. 

  

Die Schönborner Allee wurde von Hugo von Schönborn, Fürstbischof von Speyer angelegt. 

Siehe das Schild  

 


Hier an der Kronauer Allee steht die Wendelinuskapelle, die 1856 errichtet wurde.

 

Die Entstehung der Wendelinuskapelle
Im 18. Jahrhundert stand an dieser Stelle die Wendelinus-Eiche mit einer Bildtafel des Hl. Wendelinus.
Dieser Ort war nach gesicherter Überlieferung um das Jahr 1760 Schauplatz einer außerordentlichen Errettung eines Hirten mit seiner Herde.
Die Bewohner der Orte trieben mit Erlaubnis des Fürstbischofs von Speyer, zu dessen weltlichem Besitz der ganze Bruhrain gehörte, ihr Vieh auf die Sommerweide in den Lußhardtwald. An einem ungewöhnlich heißen Sommertag wurde die Lußhardt von einem überaus heftigen Unwetter heimgesucht. Der Hirte trieb das Vieh bei der Wendelinus-Eiche zusammen und betete inständig zum Hi. Wendelin. Obwohl die Schäden durch Blitzschlag und Sturm im Wald sehr groß waren, blieb die Viehherde unversehrt. Die Legende berichtet, dass rund um die Wendelinus-Eiche alle stürzenden Bäume nach außen fielen. Die Kunde von diesem Ereignis verbreitete sich rasch, und viele Menschen pilgerten zur Wendelinus-Eiche. In der Folgezeit wurde das Bild am Stamm durch eine Statue ersetzt, die man in eine eingehauene Nische stellte. Über dieser Nische wurde ein Schutzdach angebracht. Darunter stand ein rohgezimmerter Betstuhl.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Wunsch laut, über der Stelle der nunmehr verwitterten Eiche eine Kapelle zu errichten. Mit tatkräftiger Unterstützung des obersten Forstbeamten von Bruchsal, des Herrn von Giradi, erreichte man bei der großherzoglichen Forstdirektion in Karlsruhe die Bauerlaubnis. Das Stammstück mit der Nische und der Figur des Hl. Wendelinus fand in der Kapelle einen ehrenvollen Platz. Am 20. September 1857 weihte der damalige Ortsgeistliche von Weiher, Pfarrer Anton Schweickert, die neuerrichtete Kapelle.

Zum Anfang dieses Jahrhunderts erfolgte eine Erweiterung durch einen Fachwerkvorbau.
Quelle:  
 
Die Kapelle ist sehr klein und Bänke gibt es kaum, wenn hier Gottesdienste sind, so finden sie auf den Bänken vor der Kapelle statt. 
Zwei Schreinerlehrlinge im 1. und 2. Lehrjahr, nette Jungs, mit denen ich mich  unterhalten habe, brachten gerade die Bänke in Ordnung. 
 






 
 Hier in der nun Kronauer Alle verläuft auch der Kriegbach.


 
 

Der Kriegbach (früher Kriech) bei Altlußheim, ist ein von rechts in den Rhein mündender Wasserlauf der Oberrheinischen Tiefebene. 
 
Eine wunderbare Allee mit einem wunderbaren Wald und was sehe ich wieder Kermesbeeren. Jede Menge, ich bin jedesmal begeistert, wenn ich sie sehe.  
 





Hier dachte ich, was ist denn das, nachgeschaut und festgestellt, dass es die Larven der Grünen Reiswanze (Nezara viridula) sind. Bewußt habe ich sie noch nie gesehen. Aber hier in der Kronauer Allee waren sie doch reichlich vertreten.  

Die Grüne wohl ausgewachsene habe ich hier schon in der Stube gehabt, aber die Larven habe ich so noch nie gesehen. 

 



 Der Weg bog dann in Richtung Ketsch ab und ich hätte unterwegs ständig anhalten und fotografieren können, aber dann wäre ich heute noch nicht Zuhause. Der Weg ist zwar flach, aber man wird durch eine schöne Landschaft entschädigt. 

Was sehr interesssant ist, dass es bei Reillingen eine abgegangene Burg gibt, nach der man zur Zeit sucht. 

Reilingen liegt in der Metropolregion Rhein-Neckar in der Oberrheinischen Tiefebene zwischen dem Schwetzinger Hardt im Norden und der Unteren Lußhardt im Süden. Durch das Gemeindegebiet fließt der Kraichbach.  


Ich fand das interessant und Wikipedia berichtet auch über diese Burg.





 

Den Wersauer Hof kann man nur von außen besichtigen, ich bin nicht schon wieder abgestiegen. 

Was auch interessant ist, ist die Francis Turbine, die hier die Mühle angetrieben hat.

Ich hatte von dieser Francis Turbine schon mal gehört und dass ich ihr hier begegnen würde, hätte ich nie gedacht. Es ist unglaublich, was man bei so Radtouren entdecken kann. 



Sodele nun bin ich direkt in Reilingen, hier ist mir der
ehemalige Gasthof zum Engel aufgefallen. 

In der Durchfahrt sind Schilder aufgestellt, was dieser Gasthof so alles erlebt hat. 

 





Hier wieder die Kraich oder Kraichbach und ich bin in Hockenheim. 

Wie ich schon oben geschrieben habe, hätte ich alle fünf Minuten absteigen können und fotografieren.  
 

 Hier im Kraichbach tummelten sich so schöne Schwäne. Ein noch nicht ausgewachsener Schwan gründelte und ließ sich durch mich nicht stören. 
 



 Hockenheim, das ja bekannt durch das Motorsportrennen ist, habe ich mir nicht angesehen, das kann ich später immer noch mit dem Zug und dem Bus erreichen, wenn ich möchte. 
Ist über Heidelberg und zurück über Speyer nicht mal so schwer mit dem Zug.  
 
Aber dazu kommt auf der Rückfahrt noch etwas. 
 



Nun erreiche ich Ketsch und fahre direkt auf die Ketscher Rheininsel. 
 
HIer an der Altrheinbrücke beginnt oder endet der Kraich-Radweg. 
 
 
 
 







 
Von der Brücke aus ein Blick auf die  kath. Kirche St. Sebastian. 
 Die werde ich mir schon auch noch ansehen, denn sie ist interessant. 
Aber manchmal ist mir halt auch nicht mehr so nach Kirche. 
 

  
Diese Insel ist ein Höhepunkt an Natur, man darf mit dem Rad fahren, aber es dürfen keine Autos rein. Wunderschön und reine Natur. Viele Altrheinarme gehen durch das Gebiet, an denen man sich ausruhen kann.
 
Die Insel entstand bei der Rheinkorrektur durch Johann Gottfried Tulla, als ein Mittelabschnitt des Rheins durchstochen wurde. 
Die Flora und Fauna ist gewaltig. Man muß wohl hier mal zur Orchideenzeit herkommen, da erlebt man etwas. 
 
Berichtet habe ich u.a. von Tulla 
HIER  

Mit der Kollerfähre, die hier immer hin und her fährt, kann man sich zum Kollersee überschiffen lassen. Das habe ich aber nicht gemacht, weil ich mehr Zeit auf der Rheininsel verbringen wollte. 

Was man hier alles machen kann, ist gewaltig und wer weiß, nächstes Jahr kommt ja auch hoffentlich wieder. 

Ketsch an sich, werde ich mir, im Winter einmal mit Bus und Bahn ansehen. 
 
So, ich bin auf der Rheininsel und über der Brücke. 
 

 
 
Ich habe mit einem Ehepaar gesprochen, das mir erzählt hat, dass im Corona-Jahr die ganze Insel überschwemmt worden ist und man nur von der Brücke aus sehen konnte, wie der Altrhein hier mit Strömung drüber ist. 
 
Interessant auch hier diese historischen Wasserstände, die es schon immer gegeben hat. 
 

Sooo schön, man kommt an einem Wildschweingehege vorbei, da kann man sich tatsächlich schlecht trennen. 
 
So nah diese Wildschweine zu erleben ist schon etwas Besonderes. 
 




Leider liegt das Gehege im Dunkeln und es kommt weniger Sonne herein, aber ich wollte die Wildschweine unbedingt fotografieren. 

Ich habe es genossen und bin dann meine Rundtour am Altrhein geradelt.  
Herrlich, wieder mal ganz alleine ohne Massenaufläufe, Rennradler und Spaziergänger. Wie es dann am Wochenende aussieht, das weiß ich nicht. 
 
Aber hier kann man sich in aller Ruhe den Altrhein mit seiner üppigen Flora und Fauna ansehen. 
 




 UND DANN 
 
bin ich am Rhein. Hier fährt auch die Kollerfähre an den Kollersee. Aber das wollte ich nicht machen, vielleicht ein anderes Mal. Die Möglichkeiten, die man hier hat sind unendlich. 
 
Ich bin dann eine Weile auf dem Damm gefahren und mir ist nur ein Mann begegnet, der seinen Hund ausgeführt hat. 
 
Schöööön!
 





Da ich auf die Orchideenwiese wollte, um zu gucken, ob ich noch eine Orchidee finden kann, bin ich diesen Weg gefahren.
Es war ein Wanderweg mit umgefallenen Bäumen usw. ich dachte, ich komme hier nie wieder raus, aber man kann ja umkehren, so ist das nicht. Das Bild ist noch recht harmlos. 




Aber es ging dann doch weiter.  Natürlich gabs auf der Lichtung der Orchideenwiese nichts mehr zu sehen, aber das ist ja auch nicht schlimm, sie kommen ja wieder. 

 Bänkchen zum Ausruhen gibt es sehr viele und insgesamt sind mir tatsächlich nur 5 Menschen, einer mit Hund begegnet. Ist doch schön. 
 
Dann wollte ich noch die Mündung des Kraichbaches in den Altrhein sehen und hier ist sie. 
 
 


Der Kraichbach fließt in den Altrhein



 Wenn ich die Karte ansehen, habe ich den Kraichbach mit vielen anderen Stationen schon abgeradelt. 
 

Da ich wieder nach Bruchsal zurück mußte, bin ich wieder durch Hockenheim geradelt, allerdings hier durch den Park der damaligen Landesgartenschau 1991.
 
Hier befindet sich diese Smartflower.
Ich war ganz begeistert. Allerdings oder auch leider hat sie sich nicht gedreht, da wenig Sonne vorhanden war. 
 



Sodele und dann geht es durch den Reilinger Wald, immer geradeaus und topfeben. Mal rechts mal links und geradeaus. 
Es gab zwar wenig Sonne hier, aber ab und zu blinzelte sie durch die Bäume hervor. 
 


Ich habe jede Menge Pilze entdeckt, großartig. 
 
Das soll ein Wulstling (Amanita) sein. 
 


 Das ist ein Frauen-Täubling (Russula cyanoxantha), das ist ein weit verbreiteter Speisepilz. 
 

 
Noch einmal Wulstlingen. 
 


Woher ich das weiß?
 
Als ich so am Boden kniete oder auch am Waldboden schnupperte, kam ein Herr des Weges. Er hatte einen Korb dabei und suchte. Er zeigte mir seinen Korb und ich war beglückt. Er kennt sich aus und zeigte mir seine Schätze. 
Wow, ich war platt und freute mich und zum Schluß wollte er mir noch einen Parasol schenken, der wäre aber kaputt gewesen, bis ich nach Hause gekommen wäre. 
 


Immer geradeaus, der Sonne entgegen. 
 
 
Kronau 
 
  


Hier im Wald noch des Jagdgehilfen Zipperlin gedacht, der hier von einem Wilderer getötet wurde.  
 




Noch ein Blick auf das Regenrückhaltebecken des Kriegbaches bei Kronau und auf die Autobahn bei Kronau.
 

 



Dann ging es über die Kronauer und die Schönborner Allee direkt zum Bahnhof Bruchsal, wo ich mir die Wartezeit auf den Zug mit einem Kaffee und Butterbrezeln
verschönt habe. 
 
Schön war die Tour und ich habe viel gesehen. Sicherlich nächstes Jahr wieder. 
 
 
Zusammenfassung
Tour am 1. Oktober 2025
90 Kilometer von Haus zu Haus
171 Höhenmeter
83 Climb
88 Downhill
Gesamtkalorien: 1.900 KCAL

Es ist so flach, dass man sich kaum anstrengen muß.

Fahrzeit: 3,00 Stunden (ohne Strom, nur auf der Rückfahrt war ich etwas faul)

Wetter: 9 Grad, teilweise bewölkt
Luftfeuchtigkeit: 88 %
Luftqualität: 2


 



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