Niemand wird böse geboren!

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 Schon wieder Samstag und schon der 1. Februar. Der Januar ging schon schnell rum, aber wenn man etwas zu tun hat und sich beschäftigen kann, geht die Zeit eben schnell vorbei.

Am Samstag wollte ich auf das Rad, habe aber dann überraschend Besuch von der Nachbarin bekommen, die einen Rat brauchte. Da kommt man dann ins schwätzen und der Nachmittag war rum. Das muß aber auch mal sein.

Am Sonntag war ich in der Stuttgarter Oper im Ballett Dornröschen nach dem Märchen von Charles Perrault

mit der Musik von Tschaikowski und der Choreographie von Marius Petipa und Marcia Haydée.

Darauf gehe ich unten ein. 

Die Karten hatte ich schriftlich im August im letzten Jahr bestellt. Anfang November kamen die Karten dann und Ende Januar war es dann soweit. Inzwischen ist Dornröschen und sämtliche Ballettvorstellungen ausverkauft. Ich bin glücklich, dass wir diese wundervollen Karten bekommen haben. Für das Ballett Mayerling hätte ich auch noch gerne Karten gehabt, aber das wird wohl nichts, mal sehen, vielleicht bekomme ich noch im Vorverkauf welche.  

Der Montag am Morgen gestaltete sich wunderbar und ich war dann ab 10.00 Uhr  auf dem Rad und wollte meinen Akku am Rad leerfahren. Dass ich mit diesem noch vorhandenen Strom insgesamt doch 55 Kilometer schaffe, hätte ich nicht gedacht. Ich habs gerade noch so nach Hause geschafft, sowohl vom Strom her, als auch vom Regen, da gings dann los. Den Bericht und wo ich hingefahren bin, das erzähle ich dir morgen. 

Am Dienstag verbrachte ich den Vormittag damit, mir einen Termin bei einem Facharzt zu suchen, es hat gedauert, entweder wurde mir gesagt, dass "wir nehmen nur Privatpatienten", oder aber "wir nehmen keine Patienten mehr an".

Super, dann habe ich schließlich noch einen Arzt gefunden, Termin Ende April und in Stuttgart-Feuerbach, super! Nun gut, aber inzwischen kann ich verstehen, warum die Leute bei Beschwerden gleich ins Krankenhaus gehen, da wird einem geholfen.

Nachmittags bin ich dann in unser Dorf gelaufen und habe bei meinem Hausarzt Rezepte und Überweisungen abgeholt. Das Wetter war durchwachsen, Sturm, Regen, Schnee wie im April. Aber raus muß man trotzdem, zumindest ich. Dabei habe ich eine weiße Zaubernuss gesehen, keine Camera dabei gehabt, ich werde das nachholen.

Der Mittwoch brachte gleich morgens eine Reinigung meiner Schubladen im Wohnzimmer. Ich habe 10 Stück runde Tischdecken entsorgt. Die brauche ich nimmer, ich habe schon seit 10 Jahren keinen runden Tisch mehr und werde in diesem Leben auch keinen mehr kaufen. Die Tischdecken haben ihren Besitzer dann auch gefunden.

Dann Silber geputzt und dann noch die Essecke und Fenster geputzt vorher noch die Vorhänge heruntergemacht. Mein Silber ist über 50 Jahre alt, nächstes Jahr hätte ich Goldene Hochzeit, ich bin schon froh, dass ich das nicht feiern muß. Aber genauso alt ist mein gutes Geschirr und meine Kaffeeservice, alles noch nagelneu und ich frage mich, wer das mal möchte. 
Aus der Verwandschaft Niemand. 

Das Silber war ganz schön angelaufen und ich schiebe das immer so vor mir her. Aber jetzt blinkt und blitzt es wieder. 
So arbeite ich mich großputzender Weise durch die Wohnung. 

Die Schubladen das mußte auch mal sein, nix sortieren, aber ein- bis zweimal im Jahr sollte man ja Schränke und Schubladen mal auswaschen.

Donnerstag und Freitag war das Wetter auch nicht prickelnd aber ich war ein wenig vor dem Haus und habe die wunderbare Zaubernuß vom Nachbarn fotografiert.
Der Nachbar hat zwei Stück im Garten.  

Aber auch der Winterjasmin macht seinem Namen beim Nachbarn und allüberall hier Ehre.

Donnerstag und Freitag sind meine Putztage von der Küche bis hin zum Schafzimmer, das muß sein, sonst wird das nicht gemacht.

Nun kommen wir aber zu Dornröschen, das mich gewaltig in seinen Bann genommen hat. Insbesondere die Fee Carabosse und der Tänzer Alexander Mc Gowan.

In der Oper darf man nicht fotografieren und deshalb gibt es hier auch keine Bilder und ich halte mich an solche Verbote. 

Ich will ja nicht einmal irgendwie bestraft werden, wenn ich Bilder vom Inneren des Opernhauses veröffentliche auch das kann sein, dass da was folgt. Man wird ja auch vor Beginn der Veranstaltung darauf hingewiesen. Deshalb gibt es nur Bilder außerhalb der Staatsoper und der Theatersee war am Sonntag von einer Eisschicht überzogen. 

Ich habe - keine Ahnung, ob es gestattet ist - bei Youtube diesen Film vom Stuttgarter  Dornröschen gefunden. Es ist der 2. Akt der Geburtstag der Prinzession Aurora. Hier siehst du auch sehr genau, wie schwierig die Schrittkombis sind. Schon alleine wenn Prinzessin Aurora auf einer Spitze steht und freihändig ihre Gäste per Hand begrüßt, das ist Kunst, wahre Tanzkunst. Etwa bei 2:45 Min.

 Wir meinen Dornröschen wäre von den Gebrüdern Grimm, ist nicht so. Es steht zwar in den Kinder- und Hausmärchen. Aber es geht auf das Märchen von Charles Perault "La belle au bois dormant (Die schlafende Schöne im Wald) zurück.  

 Wenn du gucken möchtest, hier:
https://www.stuttgarter-ballett.de/spielplan/a-z/dornroeschen/ 

Dornröschen ist ein Märchen, das sehr viel mit uns Menschen zu tun hat. Dornröschen, eine Tragödie von Carabosse und der Fliederfee - von Gut und Böse.

Carabosse und die Fliederfee, das sind die positiven und die negativen Kräfte in unserer Welt heute.

In uns Menschen toben beide. Wir können entweder eine Carabosse oder eine Fliederfee sein. Dies hängt von der jeweiligen Situation ab, in der wir uns befinden.

Es ist auch die Situation, die uns zum Bösen machen kann.

Wie ist es mit Carabosse? Man hat sie vergessen einzuladen. Sie fühlt sich alleine, ohne Freunde, sie ist neidisch und eifersüchtig. Was macht sie? Sie tut etwas Böses. Die einzige Möglichkeit gegen eine Carabosse ist gegen eine negative Sitation anzugehen, mit positiver Kraft dagegen zu arbeiten. Das ist in unserer heutigen Welt vielleicht ein bisschen vergessen worden.

Es sollte uns aber immer gegenwärtig sein.

 Carabosse stirbt nie.

Das sind Worte, die ähnlich (ich hab es ein wenig abgewandelt) Marcia Haydée, die große Dame des Balletts, 1987 gesagt hat, als sie das Ballett Dornröschen nach der Choreographie von Marius Petipa schuf. Ein Meister seines Faches, dem wir so schöne Ballette zu verdanken haben wie z.B. die Bajadere, die ich letztes Jahr im Januar gesehen habe. Marcia Haydée hat schon so vieles getanzt auch natürlich Dornröschen. Ihr Lebensgefährte Richard Cragun tanzte immer die Carabosse. Ich habe beide vor vielen Jahren in Romeo und Julia von Prokofiev gesehen. 

Sie überarbeitete das Ballett nach dem Märchen von 

Charles Perrault "La belle au bois dormant".

Haydée stellt dabei den ewigen Konflikt zwischen Gut und Böse, personifiziert durch die Fliederfee und Carabosse in den Mittelpunkt.

Sie arbeitete die Figur der Carabosse (der bösen Fee im Märchen) in besonderem Maße heraus. Carabosse wird nicht endgültig besiegt, sondern bleibt bis zum Ende des Balletts anwesend. Immer belauernd von der Seite oder vom Balkon oder verborgen im großen Schleier. Schwarz ist sie die Carabosse und böse, man sieht es ihr auch an. Die Giftigkeit dieser Frau ist nicht zu übertreffen. Die Bösartigkeit von Carabosse wird erkennbar durch die Verletzung ihres Stolzes und ihrer Gefühle. Carabosse personifiziert eine Finsternis und Gemeinheit, die auch im Innern eines jeden Menschen lauern.

Auch am Ende des Balletts bei der Hochzeit von Prinzessin Aurora (getanzt von Rocia Aleman) und Prinz Desirée (getanzt von Marti Fernández Paixá) gibt es zwar ein Happy End, aber die Präsenz von Carabosse zeigt, dass der Konflikt nie ganz gelöst werden kann. 
Der Beschützer in dieser ganzen Dramatik ist die Fliederfee (Weisheit, getanzt von Sinéad Brodd).

Es war eine wundervolle Veranstaltung am Sonntag. Dornröschen, die Bühne war schon alleine ein Märchen, die Tänzer und Solisten der Staatsoper Stuttgart es war ein Genuß. Die Kostüme zum dahinschmelzen. Märchen total ein wundervolles Bühnenbild. Gepaart mit Tschaikowskis legendärer Musik und mit einem sehr umsichtigen Bezug von Haydée auf Petipas Choreographie ist Dornröschen ein Klassiker und fester Bestandteil des Stuttgarter Balletts auf Petipas Choreographie

Das Opernhaus war bis auf den letzten Platz besetzt und es war ein grandioser Abend und ich hatte wieder meinen Platz, es ist wunderbar gleichzeitig in den Orchestergraben zu schauen und noch auf die Bühne. 
Das Geld lohnt sich wirklich.

Dieses Mal kam ich aber gar nicht dazu in den Graben zu schauen. So viel Leben war auf der Bühne.

Carabosse, die böse Fee wird immer von 
von einem Mann getanzt. Diese Sprünge kann nur ein Mann leisten. Begeisterung und Beifall und Blumen gab es auch für ihn. 

Alexander Mc Gowan gelang es in kürzester Zeit vom Eleven zum Halbsolisten zu tanzen und ist jetzt Solist. 

Aber auch die Prinzession Aurora, die Fliederfee und auch Prinz Desirée es war wurdenvoll. Schrittkombinationen, darauf achte ich ja immer ganz besonders, vom feinsten und tänzerischen Schwierigkeiten und Hochleistungen waren Sache. Ich sitze nicht nur so in der 1. Reihe, sondern auch weil ich die Schrittkombis usw. sehen möchte.

Kurzum ein gewaltiger Abend mit den Corps de Ballett der Stuttgarter Staatsober und den Schülern der John Cranko Schule Stuttgart.

Es war wunderbar, wie im Finale der Hochzeit,

König Blaubart und seine Prinzessin,
Hänsel und Gretel,
Aschputtel und der Prinz,
Scheherezade und Aladin,
Colombine und Harlekin, 
Der Foschkönig und seine Prinzessin,
Die Prinzessin auf der Erbse, 
Die Porzellanprinzessin und der Mandarin,
Der gestiefelte Kater und sein Kätzchen,
Der blaue Vogel und seine Prinzessin, 
Rotkäppchen und der Wolf,
sowie Schneewittchen und die sieben Zwerge ihre
Tänze zeigten. Ganz bezaubernd waren Schneewittchen 
(Anouk van der Weijde mit den Kleinsten Ballettratten der 
John Cranko Schule, wunderbar). 

Katharina Buck ist ein Page bei Dornröschen, das Rosen überreicht. 

Wenn du selbst Dornröschen einmal sehen möchtest, dann empfehle ich dir die Aufführung im Sommer im Schloßgarten. Diese Aufführung wird live vom Opernhaus in den Schloßgarten übertragen und koschded nix. 
Vom letzten Jahr weiß ich - ich war nicht dort - dass es recht gut besucht war. 

Nun ist es auch raus, die Sanierung der Oper wird 
eine Miiliarde Euro kosten. Das 100 Jahre alte Gebäude wurde zwar vor Jahren komplett saniert, aber inzwischen ist das auch wieder in die Jahre gekommen. Fünf Jahre soll es dauern, bis die Oper wieder bezogen werden kann. Die Wagenhallen am Stuttgarter Nordbahnhof (ein Künstlerdorf, über das ich mal berichten werde, mit dem Rad bin ich schon durchgefahren) soll das voraussichtliche neue provisorische Zuhause geben. Anzumerken wäre noch, dass die Stuttgarter Oper das einzige Opernhaus ist, das alles, das was, man für eine Aufführung braucht von der Schneiderei bis hin zu den Probenräumen unter einem Dach ist. Wenn du kannst, dann mach noch schnell eine Theaterführung, so wirst du die Oper nie wieder sehen. 
Ich habe schon so viele Theaterführungen hinter mir und bin ganz begeistert immer wieder. 

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/stuttgart/Sanierung-der-Stuttgarter-Oper-Plaene-werden-vorgestellt,oper-sanierung-100.html

Herausragend natürlich wieder das Staatsorchester unter der Leitung vom James Tuggle. 

Danke für alles John Cranko

Das Grab John Crankos auf dem kleinen Friedhof an der Solitude in Stuttgart , meistens besuche ich das Grab, wenn ich mit dem Rad an diesem Friedhof an der Bergheimer Steige in Stuttgart vorbeifahre.

Was passiert heute?

Ich bekomme Besuch und es gibt eine tolle Torte, die zeige ich dir dann am Montag.

Morgen werde ich versuchen aufs Rad zu kommen, bislang sah das Wetter gut aus, jedoch im Moment gar nicht so dolle. Falls wir morgen radeln, wird es eine sehr große Tour geben. Das Wetter ist mir egal, es sollte nur nicht regnen, aber so wie es aussieht???!!! 

Samstagsplausch
Winterglück 
Niwibo Frühlingsgefühle