Meinen Lesern und Leserinnen wünsche ich eine besinnliche Adventszeit.
Der sittliche Wert eines Menschen beginnt erst dort, wo man bereit ist, für seine Überzeugung sein Leben hinzugeben. *Henning von Tresckow*
Der Traum mancher Frau ist es, dass ihr Mann sie ins Bett wirft und während sie schläft, das ganze Haus putzt. *Unbekannt*

Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das, was uns fehlt. *Arthur Schopenhauer*

Für gewöhnlich handelt es sich bei Traumfrauen um eine optische Täuschung. *Peter Ustinov*
Was wohl Katzen hören, Wenn Caruso singt? *Joachim Ringelnatz *

"Ich bin ein großer Jäger, ich jage wilde Vögel, Opernlibretti und schöne Frauen." *Giacomo Puccini*

Die Geschichte vom fliegenden Weihnachtsbaum

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 Diese Geschichte habe ich  am 17. Dezember 2018 geschrieben. 

Ich weiß, für manche ist Weihnachten ohne Baum kein Weihnachten.
War es für mich auch nicht, aber ich habe schon seit vielen Jahren keinen mehr und Weihnachten ist für mich nicht mit einem Baum und vielen Geschenken verbunden, sondern wir feiern hier Christi Geburt, die ja eigentlich im Sommer stattgefunden hat.

Mir tun immer die vielen Weihnachtsbäume leid und wie sie dann nach dem Fest achtlos weggeworfen werden und auf einmal fliegen können
.
Damals habe ich mir dann eine Geschichte ausgedacht und die habe nicht nur ich schön gefunden.  Davon bald mehr.

 

Die Geschichte findet man hier.

 

Die Geschichte vom fliegenden Weihnachtsbaum
von
Eva-Maria Heidenwag


Es war einmal eine kleine, schöne Nordmanntanne. Sie wuchs unter vielen anderen Tannen auf einer Plantage, die sich Weihnachtsbaumparadies nennt, auf.

Die Tanne freute sich im Sommer, wenn die Radler auf dem Radweg vorbeifuhren, ihr zuwinkten, stehenblieben und sich wunderten, dass hier soviel Weihnachtsbäume wachsen.

Dann bekam die Tanne - es war noch sehr warm - ein rotes Bändchen an die Spitze, "was war denn das?" aber auch damit lässt sich leben. 

Die Monate vergingen, die Tanne spürte, dass es doch recht frisch wurde. Dann kamen auf einmal große und kleine Menschen, sie rannten um die anderen Tannen herum zupften an den Ästen und riefen: "Der Baum ist schön und der ist auch schön!"



Dabei sahen sie dann das rote Bändchen, musterten dieses und riefen: "Nein, den nicht, der ist zu teuer!"

"Was ist das denn nur mit dem roten Bändchen und, was ist teuer?", dachte die Tanne.

Die Menschen blieben an einem Baum stehen, sahen auf das Bändchen und riefen: "Den nehmen wir und günstig ist er auch!"

"Was ist denn nur günstig und was ist teuer?". Wieder war die Tanne verwundert. 

Die Menschen tanzten um den günstigen Tannenbaum und riefen: "Wir haben einen Weihnachtsbaum. "Was ist denn nur Weihnachten?",  die Tanne wunderte nun gar nichts mehr. 

Dann sah sie, dass ein Mensch auf den Baum zuging und plötzlich fiel die schöne Tanne um.

Dann hoben sie die Tanne auf und nahmen sie mit sich und unter all den schönen Tannenbäumen klaffte eine große Lücke. So ging es dann eine ganze Weile, die Reihen lichteten sich und viele Menschen kamen, die Bäume fielen um und wurde mitgenommen.  Die Reihen wurden immer lichter.

Nur diese Tanne schien niemand zu wollen, warum nur? Sie war gut gewachsen und vielleicht doch zu teuer?

Da, ein paar Tage später kamen große und kleine Menschen die kleinen Menschen tanzten um die Tanne und plötzlich spürte die Tanne einen Schmerz und sie fiel um. Das tat weh und dann wurde sie hochgehoben und weggetragen.

Der Verkäufer des Weihnachtsbaumparadieses schaute auf das rote Bändchen und sagte 55 Euro. "Was ist denn das? Günstig, teuer, Euro?", nun wußte die Tanne gar nichts mehr.

Dann wurde sie auf den Gepäckträger auf dem Dach des Autos verladen. Die Autofahrt auf dem Dach war gar nicht so schlecht, die Tanne genoß den frischen Fahrtwind. Nun bog das Auto in eine Straße ein, in der viele, viele Häuser standen und parkte dort. Die Tanne wurde vom Auto herabgehoben und in eine Ecke gestellt und sie dachte: "Soll es das gewesen sein?"

Nein, ein paar Tage später wurde sie plötzlich mit festem Griff in die Hand genommen und in einen Ständer gestellt, leider passte sie da nicht rein und so bearbeitet man den Stumpf mit der Säge und dann stand sie fest, aber das tat schon weh, als die Schrauben des Ständers sich in ihren Stamm bohrten aber wenigstens hatten die Menschen nicht vergessen, in den Ständer Wasser zu geben.

Das war ganz schnell vergessen, denn dann kam sie in ein wunderschönes Wohnzimmer und dort wurde sie mit vielen bunten Kugeln behängt und eine Lichterkette wurde an ihren Zweigen befestigt und dann ja, dann konnte sie sich im Fenster des Wohnzimmers ansehen. Was war sie doch schön und dann kam der Abend.


Soooo schöne Musik und alle Menschen sangen und bekamen Geschenke und die Tanne konnte sich - besonders bei Dunkelheit - immer wieder im Fenster ansehen.

"Was ist das für ein schön gewachsener Baum", wurde immer wieder gesagt und, dass dieser Baum so schön geschmückt sei und jaaa, die Tanne fühlte sich wohl und gottseidank hatte man ihr nochmals Wasser gegeben. Aber was war denn das, die Tanne spürte etwas an ihrem Stumpf, sie konnte es sich nicht erklären.

Die Frau des Hauses öffnete immer wieder die Türe, die in den Garten hinausführte und die Tanne belauschte ein Gespräch, das sie wohl mit einer Nachbarin führte.

"Nach Weihnachten fliegt sie raus!" hörte sie eine der Frauen sagen.

Die Tanne dachte nach, "was war fliegen?", das stellte sie sich ganz interessant vor und sie versuchte ihre Äste zu bewegen, was ihr, auch unter der Last der Dekoration, nicht so recht gelang.

ABER, plötzlich war er da, der Tag des Abschmückens war wohl gekommen, da wurde an ihr herumgezerrt  und da war gar nichts mehr von liebevoll. Im Gegenteil hatte man ja vorher auch schon vergessen, ihr nochmals Wasser zu geben und wollte ein Dekorationsgegenstand nicht abgehen wurde einfach ein Zweig abgeschnitten und dann sah sich die Tanne im Wohnzimmerfenster. Ein grauslicher Anblick. wie sah sie aus, herabhängende Zweige und sie hatte so einen Durst. Die Hausfrau machte die Tür zum Garten auf. Die Tanne wurde aus dem Ständer herausgezerrt und tatsächtlich sie flog in den Garten hinaus, achtlos und dann lag sie im Garten und versuchte ihre Zweige zu bewegen.

Sie sah wirklich schlimm aus.


Plötzlich kam ein Windstoß und der flüsterte: "Versuche deine Zweige zu bewegen, ich helfe dir zu fliegen!"

Dann plötzlich, auf einmal sie schaffe es, sich vom Boden zu bewegen, ganz langsam und fiel wieder hin und dann kam nochmals ein Windstoß und der war so kräftig, dass die Tanne es tatsächlich schaffte mit den Zweigen zu wedeln. Sie wedelte und wedelte und wedelte und tatsächlich sie konnte fliegen und die Leute auf der Erde schauten zum Himmel und schüttelten den Kopf, glaubten nicht, was sie sahen.

Die Tanne flog und flog über Wälder, Berge und Täler und sie freute sich so sehr und sie merkte aber auch, dass sich am Stumpf etwas tat, sie konnte es sich nicht erklären.

Aber, der Wind hörte auf einmal auf zu pusten und dann, dann fiel sie recht unsanft auf die Erde, ganz nah an einem See. Sie war  ziemlich erschöpft, aber gottseidank so nah am Wasser, dass sie etwas trinken konnte.



"Ach, wo bin ich nur?", dachte sie bei sich und wartete erst mal ab. Einige Zeit oder waren es Wochen, die Tanne wußte es nicht, hörte sie, wie der Boden zitterte. Ein Mensch kam mit festen Schritten auf sie zu, sie lag ganz still auf der Erde und wartete ab.

Sie hörte eine Menschenstimme"

"Dzień dobry,
a kim ty jesteś i skąd się tu wziąłeś?
Wezmę cię do domu, biedne drzewko. Widzę, że z pnia wyrastają ci korzenie.
Jesteś śliczną choinką! Najpierw dostaniesz wody a potem zobaczymy, może wyrośnie ci jeszcze więcej korzeni. Wtedy znajdziesz miejsce w moim ogrodzie."


Die Tanne wunderte sich, weil sie so gar nicht verstand, was der Mensch zu ihr gesagt hatte.
Aber die Stimme war so warm und die Sprache, sehr elegant und schön.
Nun nahm der Mensch die Tanne unter die Arme und wanderte mit ihr durch den Wald.
Bald kamen sie an ein schönes Häuschen und der Mensch machte das Gartentor auf. 

Freudig wurde der Mensch von großen und kleinen Menschen begrüßt, die die Tanne musterten.

Bild: Kleine Menschen, Weihnachten 1956 in Stuttgart mit der Verwandschaft. Ich denke, man erkennt mich.

 Dann wurde sie in eine große Wanne mit Wasser gestellt und an eine Mauer angelehnt. 


Ach, wie hatte sie Durst und sie zog fast das ganze Wasser in sich hinein und strengte sich an, dass sie nicht umfiel. So stand sie ein paar Wochen an der Hausmauer immer umringt von den Menschenkindern, die ihr immer wieder Wasser gaben.

Dann irgendwann, es war schon Frühling kam auch der Mensch wieder und schaute die Tanne an und sah, dass sie  Wurzeln bekommen hatte. "Waren das die Schmerzen, die sie damals an ihrem Stumpf gespürt hatte?", die Tanne erinnerte sich.

Was war das für eine Freude, gleich wurde im Garten ein Loch ausgegraben und die Tanne hineingestellt und eingepflanzt und sie fühlte sich so wohl.

Die Zeit verging, die Kinder wurden größer und immer und immer wieder tanzten sie um den Baum und freuten sich und sie fragten sich auch immer wieder, woher die inzwischen groß gewachsene Tanne hergekommen ist, die der Vater im Wald gefunden hatte. 

Jahre später es war wieder Weihnachten und es schneite, war aus der Tanne eine große staatliche Nordmanntanne geworden, die im Sommer wunderbaren Schatten spendete und im Winter um die Weihnachtszeit immer im Garten schön geschmückt wurde, allerdings war sie so groß, dass der Mensch die Lichter nur da an den Zweigen angebracht hatte, die er erreichen konnte.


Die inzwischen verheirateten kleinen Menschen - sie waren inzwischen zu großen Menschen geworden -  kamen zu Weihnachten in das Haus der beiden großen Menschen und dann tanzten sie alle um diesen wunderschönen Baum im Garten. 
 


Diese Geschichte ist frei erfunden von mir, natürlich weiß ich, dass eine Tanne keine Wurzeln in diesem Zustand mehr bekommen kann aber es ist ein Märchen. Ich habe es mir ausgedacht, weil Nicole neulich in einem Post schrieb, dass der Weihnachtsbaum hinausfliegt. Nun hat er tatsächlich Flügel bekommen und ist in einem Land gelandet, weisst du wo? Vielleicht kannst du auch lesen, was der Mensch zu der Tanne, als er sie fand, gesagt hat?


Ich bin mir sicher, die Sprache zu erraten ist nicht schwer, sicherlich hast du schon mitbekommen, dass ich dieses Land besonders liebe und auch die Menschen in mein Herz geschlossen habe.

Wesołych Świąt

 



Kommentare

  1. Ganz wunderbar und zauberhaft deine Geschichte liebe Eva

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  2. Hallo Eva,
    mir hat die Geschichte sehr gefallen.
    Der Baum ist wohl in Polen gelandet.
    Guten Morgen, wo kommst du den her? Also ehrlich geschrieben habe nur nach dzien droby gegoogelt.
    Den Rest noch nicht.
    Gruß
    Hannelore

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    1. Liebe Hannelore,
      ich bin ein richtiges Schwabenmädel und bin in Stuttgart geboren, auch meine Eltern sind Schwaben.
      ABER meine Schwiegertochter ist Polin und sie ist ein Gottesgeschenk, so eine liebe Schwiegertochter wünscht man sich. Ich habe sie bekommen und sie ist mir wie ein eigenes Kind.
      Ich liebe sie sehr.
      Liebe Grüße Eva, meine Schwiegertochter hat mir den Text übersetzt, weil Googel das nicht so macht.

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  3. von Helga:

    Liebe Eva,

    ich glaube daß ich nun mit riesigen Kinderaugen und offenem Mund die Geschichte gelesen habe. Wunderschön hast Du das gemacht, denn Märchen sind zwar nicht wahr, aber zum Abschalten in unserer hektischen Welt bestens geeignet. Träumen ist gottseidank nicht strafbar, aber ehrlich. Danke das war sehr schön, sagen Helga und Kerstin

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  4. Hallo Eva,
    die dunklen Tage regen ja wirklich zum Geschichten erzählen und schreibenan. Die Deineige mit dem fliegenden Weihnachtsbaum gefällt uns gut. In Weihnachtsgeschichten darf eine Tanne getrost Wurzeln schlagen, denn in der Zeit werden ja manchmal unmögliche Sachen möglich.
    Dir liebe Grüsse vom winterlichen Jurasüdfuss senden Ayka mit Erika


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