Gewissen kann nur sein, wo WISSEN ist. *Erhard Blanck*

Das Gute steht allein für sich, das Böse braucht die Menge. *Erhard Blanck*

"Wer weiß, wie Gesetze und Würste zu Stande kommen, kann nachts nicht mehr ruhig schlafen." *Otto von Bismarck*

Bergkirche Heinsheim, Bad Wimpfen, Neckargartach und die Lorenzkirche

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In meinem letzten Radpost vom 8. Spetember 2022 hatte ich ja geschrieben, dass ich  mit der Gruppe nicht überall hinfahren kann, weil sie eben anderes im Sinn haben, als fotografieren. 

https://schwabenfrau.blogspot.com/2022/09/vom-wortort-uber-leingarten.html

Die Tour hatte ich am 21.8.2022 mit der Gruppe gemacht und so bin ich am 24.08.2022 nochmals in Richtung Heilbronner Land geradelt 

Davon handelt heute mein Post. Ich habe mir die Tour so zurechtgelegt, dass ich möglichst viele Ziele anradele und fotografiere.

Die Strecke ist recht einfach, weil sie immer meist eben und bis auf wenige Wege  geteert ist.

Gefahren bin ich mit dem gelben Zug von Bietigheim um 9:00 Uhr (der Zug hatte allerdings 30 Minuten Verspätung) bis nach Bad Friedrichshall.
Dort am Bahnhof ausgestiegen und in Richtung Kochendorf gefahren. Kochendorf kenne ich noch von meiner Tante Emma . Sie war eine Kochendorferin und ihr Mann hat damals als Sanitäter im Salzbergwerk bis zum Krieg gearbeitet. Nach dem Krieg aus der Gefangenschaft zurückgekommen, nahm er sich das Leben.

In den 1950er und 1960er Jahren habe ich sie oft mit der Oma besucht. 

Gefallen haben mir vor allem die  Kochendorfer Wachtürme von 1509.

Fast so wie früher sieht es jetzt noch aus. 

Kochendorf gehört neben Jagstfeld und Hagenau zur Stadt Bad Friedrichtshall.
Früher waren das eigenständige Gemeinden, die 1933 zur Stadt Bad Friedrichshall gekommen sind. 1935 kam noch Hagenau dazu.


Sehen wollte ichnoch das

St. Andrésches Schlösschen

Auch hier bin ich als Kind immer davor gestanden, Mein Gott, wie lange ist das schon her, 63 Jahre.

Das Schloss wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts von Friedrich Magnus von Saint-André gegenüber dem Schloss Lehen erbaut und 1710 fertiggestellt. Zuvor stand an jener Stelle das grecksche Unterschloss, das kaum ein Jahrhundert früher Walther Greck von Kochendorf mit seiner Familie bewohnt hatte.
Heute wird das Schlösschen für kulturelle Verantstaltungen benützt.



Gleich gegenüber steht, wie erwähnt das Schloß Lehen. Heute ein sehr feines Hotel mit - so scheint mir - zahlungskräftigen Gästen. Als ich dort war, war wohl die ganze Schweiz dort zu Besuch und überall standen sehr noble schweizer Autos. 





Das Schloss Lehen ist ein 1553 erbautes Renaissance-Schloß. Es liegt in einem kleinen Schlosspark am Ufer des Kochers, in der Nähe der Kochermündung in den Neckar. Als Einzelbauwerk gehört es zur Burgenstraße und es erhielt seinen Namen durch eine Wasserburg, die seit 1294 ein Lehen war. 

Nun hatte ich wieder mal etwas falsch geroutet und es war nicht ganz so einfach von hier auf den Neckartalradweg zu kommen, Macht nichts so ging das über Jagstfeld und keine Ahnung, wo ich mich manchmal befand, ich habe mich auf die Dame verlassen, die mich geleitet hat,

An einer kleinen nicht so leicht zu sehenden Abzweigung, an der ich über eine Brücke fahren sollte, bin ich ein paar Male vorbeigefahren, bis ich endlich kapiert habe, dass ich hier rein muß und schwupps gings über die Brücke am Neckar und ich war auf dem Neckartalradweg in Richtung Bad Wimpfen. 

Bei dem Ausblick von der Brücke muß man doch ein Foto machen. 


Bad Winpfen lag vor mir, doch ich wollte zuerst woanders hin.


Ich wolte  zur Bergkirche Heinsheim im gleichnamigen Ort. 

Heinsheim ist ein Ortsteil von Bad Rappenau, auch im Landkreis Heilbronn.

Diese Bergkirche ist ein Kleinod und wurde im 10..Jahrhundert erstmals als Sakralgebäude erwähnt. Sie liegt weithin sichtbar auf einem Höhenzug  oberhalb des im Neckartal gelegenen Ortes. 

Sicherlich kann man die Kirche besser fotografieren, wenn es nicht mehr so Grün ist. 


 Die Kirche ist nicht schwer zu finden, aber man muß doch recht ordentlich den Berg hinauf. Wer kein Fahrrad dabei hat, kann auch die Treppen hochgehen.
Ich habe unten eine Autofahrerin nach dem Weg gefragt und sie hat ihn mir sehr freundlich erklärt. Später habe ich sie wieder oben bei der Bergkirche getroffen, sie wohnt exakt neben der Kirche im ehemaligen Pfarrhaus.
Traumhaft schön und sie hat drei wunderschöne Katzen. Schwärm!


Nun aber zur Kapelle.





Hier gibt es noch eine Burg Ehrenberg, die werde ich gelegentlich auch nochmals beradeln. Aber ich hatte an diesem Tag noch mehr vor.

In der Bergkapelle Heinsheim befinden sich die historischen Grabdenkmal der Herren von Ehrenberg. 

 







Je mehr mal sich mit manchen Orten befasst, umso mehr bekommt man auch mit. 

Um die Kapelle befindet sich noch ein kleiner Friedhof mit Grabmalen der Herren von
Racknitz. Das ist ein altes steirisches Adelsgeschlecht, die das Schloß Heinsheim erworben haben.

Meine Güte, das ist soviel an Geschichte, das kann man alles gar nicht verarbeiten. 

Aber Schloß Heinsheim werde ich wohl auch nochmals anradeln. 

 

Mein Ziel war danach Bad Wimpfen.
Übrigens war ich dort auch schon als Kind und wir haben dort die Oma besucht, die hier immer wieder gekurt hat. Bad Wimpfen ist bekannt für seine Solebäder.

Aber es ist auch eine alte Stauferstadt und Kaiserpfalz.

Wo einst ein Römisches Kastell stand, steht heute die Ritterstiftskirche und das Kloster Bad Wimpfen.

Stiftskirche Str. Peter


 Aus der Stauferzeit sind die markanten Türme, 

Der Blaue Turm ist der westliche Bergfried der ehemaligen Stauferpfalz und wurde um 1200 erbaut. 

Die Brände von 1674, 1848 und 1984 haben das Aussehen des Blauen Turmes sehr verändert. Der Eingang und der Sockel im Erdgeschoß sind erst Mitte des 19. Jahrhundert entstanden. Oben am Aufbau mit den neuen Türmchen und der Zinne befindet sich eine Türmerwohnung. Übrigens Bad Wimpfen hat heute die älteste, ununterbrochene Türmertradition Deutschlands.  

Der 58 m hohe Turm verdankt seinen Namen dem Schieferdach und ist ein Aussichtturm.

Als wir letztes Jahr nach Bad Wimpfen geradelt sind, war er noch
eingepackt. . 

https://schwabenfrau.blogspot.com/2021/10/bad-wimpfen.html 

Am 23. Juli wurde der Turm feierlich wieder eröffnet.





Das Steinhaus wurde unter Kaiser Friedrich I. "Barbarossa" erbaut.
Faszinierend ist seine imposante Architektur mit den markanten Staffelgiebeln und den siebenteiligen Fenstern an der Südseite.
Das Steinhaus ist heute Museum. 

Das Dumme ist halt, dass man an manche Gebäude gar nicht so recht rankommt,
weil auch hier alles mit Autos zugestellt ist. Es ist furchtbar, was sich durch diese engen Gassen an Autos durchquälen.

 Sehenswert sind auch die Arkaden der Stauferpfalz.
Von dort hat man einen wunderbaren Blick auf das Neckartal.





Der Rote Turm ist ebenfalls ein staufischer Wehrturm und der östliche Bergfried der Kaiserpfalz.
Der Rote Turm war im Falle eines Angriffs als letzte Zufluchtsstätte des Kaisers oder des Königs vorgesehen.
Trotz dem Umstand, dass das rote Ziegeldach im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde, hat der Turm seinen Namen behalten. 



 

Hier steht auch das Nürberger Türmchen, das aus Dankbarkeit für die Hilfe der   Reichsstadt Nürnberg im Dreißigkeiten Krieg errichtet wurde.

Schon interessant, finde ich.

Das Hohenstaufentor ist ein Schwibbogentor und war der Haupteingang zur Stauferpfalz und wurde um 1200 erbaut. 
 


Es gibt noch viel mehr zu sehen, aber alles geht einfach nicht. 
 

 Bad Wimpfen verlasse ich nun in Richtung auf den Neckartalradweg und in Richtung Neckarsulm.
Dort ist es immer ganz schön, wenn einem ein Schiff begegnet. 
 



 
 
Auf dem Weg kommt man auch an der Brücke an der A6 vorbei, die wohl mit der Fertigstellung noch dauert. 
 

 
 
Am Kohlekraftwerk Heilbronn geht es dann rechts, statt geradeaus nach Heilbronn, in Richtung Neckargartach, das ein weiterer Stadtteil von Heilbronn ist. 
 

 
 
Dort komme ich am Linsefamerbrunnen vorbei. 

 
Die Neckargartacher haben den Spitznamen "Linsafamer" 

Es gab einmal ein Hospital in der Stadt Heilbronn, direkt am Neckar.
Dort gab es oft Linsen und Spätzle und wenn die Patienten nicht alles aufgegessen haben, dann wurden die Reste einfach in den Neckar gekippt. 

Stromabwärts kamen die Essensreste am Neckargartacher Neckarufer an.
Die Neckargartacher fischten (neckargartacherisch "famen") die Linsen einfach wieder aus dem Wasser.  





Weiter ging es dann zum Mühlendenkmal an der Lein. In Neckargartach hatte es viele Mühlen, die es heute noch gibt und auch sehenswert sind. Das habe ich mir aber aufgehoben. 
 


 
 
Mein Weg führte mich dann noch an der Corellschen Hammerschmeide vorbei. 
Diese Hammerschmiede ist eine Wasserradschmiede in Aktion, ein Museum und Teil der Lein.
Die Lein entspringt in Kleingartach und wurde so von ihrem Ursprung an zur Wasserversorgung, für Sägewerke und eben Hammerschmieden genutzt. 
Zu bestimmten Zeiten kann man sie besichtigen. 




Mein Weg führt mich dann in Richtung Großgartach, einem Stadtteil von Leingarten und zur Lorenzkirche.

Langsam aber sicher kenne ich mich hier unten doch recht gut aus, was mich schon freut und meine Oma hätte ihre Freunde, dass ich mich im Heilbronner Land so wohl fühle, es ist aber auch interessant.

In  Großgartach wollte ich noch die Lorenzkirche anschauen und ich war leider zu spät dran, man kann das alles nicht so recht zeitlich einschätzen und so war die Kirche geschlossen

Zurück geht die Kirche auch wieder auf Kaiser Barbarossa.

Ich wollte diese Kirche wenigstens von außen sehen, weil sie nach den Plänen von Martin Elsässer unter Pfarrer Julius Gmelin  1913 als Neubau entstanden ist. 

Martin Elsässer ist der Architekt der Stuttgarter Markthalle und auch
der Gaisburger Kirche, ich habe schon darüber berichtet.

https://schwabenfrau.blogspot.com/2019/06/kate-schaller-herlin-und-die-gaisburger.html 

Wieder einmal allerschönster Jugendstil, den ich so gerne mag. 






 

 

 Zurück gefahren bin ich dann über Leingarten und die Heuchelberger Warte und Lauffen am Neckar. Den Weg kenne ich schon auswendig.  War ein schöner Tag. 

In Wimpfen habe ich dann noch einen Eiskaffee getrunken.
Mehr brauchte ich nicht
Das war die letzte Tour vor der Monatscollage und ich hatte dann im
Monat August 819,45 Kilometer geradelt. 

Nun kommen die Touren im September und der Test mit dem neuen Fahrradsattel.
Mein Fahrrad, das Ende Juni 1 Jahr alt wurde, hat inzwischen 9.017 Kilometer, die Kilometer vom Bodenseeurlaub nicht mitgerechnet. Soviel bin ich nicht mal mit meinem Auto gefahren. 

Mir macht es Spaß die Gegend mit dem Rädle zu erkunden und ich hoffe, dass das nächstes Jahr auch so werden wird.
Ob ich allerdings hier noch lebe oder blogge, das weiß ich noch nicht.


Zusammenfassung

Tour am 24. August 2022
81 Kilometer
663,80 Höhenmeter
343,20 Climb
320,60 Downhill
4,0 Stunden
Wetter 24 Grad
Luffeuchtigkeit 45 %






 

Kommentare

  1. wow
    das war aber eine große Tour und du hast viel gesehen und entdeckt
    das die Kapelle alt ist sieht man
    zu der Zeit wurde noch trutzig gebaut
    mir gefällt auch die Ausmalung ..
    ich mag ja die alten geschichtsträchtigen Orte auch sehr
    nun wird es kalt und nass..da ist das Radeln nicht so angenehm
    aber es gibt hoffentlich auch noch schöne herbstliche Tage
    liebe Grüße
    Rosi

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