Das Käppele in Würzburg
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Ich habe noch soviel von Würzburg zu berichten, das kommt aber nach und nach.
Am Dienstag dieser Woche war ich nochmals in Würzburg und habe mir nochmals die Mainbrücke und auch die verschiedenen Figuren auf der Mainbrücke angesehen.
Es gibt auf der Brücke noch mehr davon. Beim nächsten Besuch denn.
Hier wollte ich unter anderem hin.
Die Wallfahrtskapelle Käppele oberhalb von Würzburg.
Vom Besuch in Würzburg im Lusamgärtchen
und auf der Festung Marienberg
geschrieben.
Sie fragte mich, ob ich ihr eine Fahrkarte der S-Bahn lösen könnte, sie wußte nicht wie das geht. Klar, habe ich das gemacht und die Dame sagte mir, dass sie 82 Jahre alt ist. Mein lieber Schwan, schlank, schick angezogen und sie sah nicht aus wie 82 Jahre. Ich hätte sie so um die 70 geschätzt.
Der Zug kam pünktlich auf Gleis 10 und die Fahrt ging dann los und mir gegenüber saß ein nettes Ehepaar aus Stuttgart-Sillenbuch. Wir haben uns so gut unterhalten, dass sie fast ihre Station Lauda versäumt hätten.
Mit diesem Ehepaar habe ich seit der Zugfahrt Kontakt und wir haben uns auch über das Sterben unterhalten. Auch sie sind der Meinung, dass, wenn man seine Dinge im Reinen hat, keine Angst mehr davor zu haben braucht.
Es ist schon interessant, wie manche Menschen fast von selbst zu einander finden und sich verstehen.
Memento mori!
Von Lauda bis Würzburg sind es noch ca. 30 Minuten Fahrt.
Nach Lauda möchte ich demnächst mit dem Zug und dem Rad fahren und dann von Lauda aus eine Tour nach Hause radeln, da hats einige schöne Orte dabei, die ich sehen möchte.
In Würzburg war ich dann gegen 9:30 Uhr. Aber an diesem Dienstag war es schon gewöhnungsbedürftig, was ich hier sah.
Ich habe unterwegs noch ein paar nette Bilder gemacht.
Die zeige ich aber erst nochmals, wenn ich noch einen Rundgang zeige und vor allem auch den Dom und noch so einiges mehr.
Denn gelaufen bin ich zusammen mit dem Käppele an diesen Tag doch 17 Kilometer.
Mein Navi wies mir den Weg, aber leider falsch und so fragte ich verschiedene Leute, wie ich zum Käppele komme. Da erzählte mir jeder etwas anderes.
Also ging ich dann ein gutes Stück weiter zu einer Kirche aus der Orgelmusik drang.
Ich öffnete die Tür und sah einen jungen Mann an der Orgel spielen und hinter ihm eine junge Frau, die ihm zuhörte.
Der junge Mann beendete sein Orgelspiel und unterhielt sich mit der jungen Frau.
Die Beiden begrüßten mich freundlich und ich fragte, was das für eine Orgel ist, denn ich interessiere mich dafür. Er sagte mir, dass es eine Rensch-Orgel ist und erzählte mir ein wenig darüber und fragte mich, ob ich Orgel spielen könne. Nein natürlich nicht, schön wäre es.
Er reichte mir das Gesangbuch der katholischen Kirche "Gotteslob" und ich solle mir doch ein Lied heraussuchen, das er für mich spielen würde.
Ich war wieder "von den Socken" für mich ein Lied auf einer Rensch Orgel. Nein, das kann nicht wahr sein und doch. Ich habe - warum auch immer "O Haupt voll Blut und Wunden von Bach - herausgesucht. Meine Mutter hörte es immer sehr gerne und ich dachte, während der junge Mann an der Orgel spielte, schon an meine Familie und ich konnte mir die Tränen nicht verwehren.
Nach dem Spiel fragte ich den Herrn, ob er denn der Kantor hier wäre. Nein, er übe hier nur und die Dame wäre seine Zuhörerin.
Es stellte sich mir mit seinem Namen Schuster vor und er kommt aus Oberschwaben und studiert Zahnmedizin.
Nun ja, als Zahnarzt und als Organist ist es ja gut, wenn man fingerfertig ist.
Ich habe so gelacht.
Herr Schuster spielte wunderbar und er zog alle Register, das mag ich besonders.
Als hätte er es geahnt.
;-)))))
Die Kirche ist die St. Burkard Kirche,
Information gibt es hier und im Innern gibt es einiges zu schauen. Das nächste Mal dann, das kommt bald. Dann bin ich wieder hier.
Da kann man Berlin in der Pfeife rauchen. Diese Stadt hat die höchste Kriminalitätsstufe und keine Bademeister mehr, weil es mit den Migranten immer Gerangel gibt.
Da ich mit offenen Augen durch diese Stadt gelaufen bin, habe ich viel zu dem Thema unserer Vergangenheit mitbekommen. Da gibt es schon einiges zu sehen man muß sich nur dafür interessieren.
Auch dazu kommt ein anderer Post.
Unter dieser Kirche führt ein Tunnel (Rad- und Fußgängerunterführung) in Richtung Käppele. Ich habe das noch nie gesehen, dass ein Tunnel unter einer Kirche hindurchführt.
Aber auch hier alles vollgeschmiert, ich finde das grausam und nicht schön. Aber die Geschmäcker sind anders und unter Kunst verstehe ich etwas anderes.
Aber, ein Stückchen weiter und über die Straße und denn rechts den Berg hinauf.
Steht ja auch groß auf einem Schild "Käppele".
Gut,
es war zwar am Morgen, aber der Weg ist steil und man kommt schon ins
Schwitzen. Ich bin die Straße hochgegangen und gelaufen und ich habe soo
schöne Häuser gesehen und auf die Festung Marienberg geblickt.
Der Fahrer schüttelte den Kopf und meinte, der Fußweg geht gleich unten links nach oben.
Mich traf fast der Schlag (aber ja kein Friedhof in der Nähe), alles wieder runter laufen. Nein, der Fahrer sagte mir, dass ich einsteigen soll, er würde mich zur Treppenanlage fahren.
Wie, das ist doch nett und tatsächlich, den Fußweg, der zum Käppele geht, den hatte ich total übersehen. Es gab aber auch soviel zu gucken.
Es bewahrheitet sich bei mir immer wieder:
"wenn du meinst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her".
Gleich wenn die Straße nach oben geht, geht es links rein.
Natürlich habe ich mich auch bedankt, schließlich macht das auch nicht Jeder.
Und dann stand ich vor dem Stationsweg.
Auf fünf Terrassen verteilen sich 14 Kreuzweg-Stationskapellen mit vollplastischen Sandsteinfiguren aufs Feinste in der Werkstatt des fürstbischöflichen Holzbildhauers Johann Peter Wagner gearbeitet. Die Einrichtung des Stationsweges zog sich über fast 40 Jahre bis 1799 hin,
Eigentlich gings ganz fix da rauf und von oben hat man einen tolle Aussicht und dieses Mal auch auf die Mainbrücke und im Blick hat man immer die Festung Marienberg.
Viele Pilger steigen bis heute betend und die Passion Christi betrachtens die 256 Stufen zum Käppele empor.
Es sind zwar 256 Stufen, die aber so angeordnet sind, dass man sie locker leicht besteigen kann. Ich war nicht die einzige, die das ganz schnell erklommen hat und auch recht schnell oben war.
Die Besteigung der Festung Marienberg, über die ich schon berichtet habe, war weitaus anstrengender. Aber auch das kann man ohne weiteres schaffen, aber jeder ist eben anders im Bewältigen von solchen Steigungen, mir hats nichts ausgemacht. Übrigens den anderen Besuchern, die hochgestiegen sind, auch nicht.
Aufgefallen ist mir ein älterer Herr, der als ich hochgegangen bin, laut betend, die Passion Christi betrachtete. Als ich wieder nach unten ging, war er fast oben und betete immer noch.
Ich bin immer wieder beeindruckt von so einer Gläubigkeit.
Nun zur Geschichte des Käppele.
Im Dreißigjährigen Krieg, um 1640, fand der Sohn eines Fischers am Mainufer eine hölzerne Pieta, eine Marienstatue mit dem toten Jesus auf dem Schoß.
Er gab ihr einen schönen Platz in einem Bildstock auf dem Nikolausberg.
Das im Krieg geschundene Volk nahm zur Schmerzensmutter seine Zuflucht. 1653 wurde dort eine erste Kapelle errichtet, die 1683 auf Betreiben von Bischof Konrad Wilhelm von Wernau erweitert wurde.
Der Hauptbau der heutigen Wallfahrtskirche im Rokokostil wurde nach Plänen von Balthasar-Neumann an die bestehende Kapelle angefügt. 1748 war die Grundsteinweihe, ein Jahr später stand der Rohbau mit Kuppel. Die Arbeit übernahm Maurermeister Balthasar Trexler.
Erst nach Neumann Tod wurde durch Dominikus Ickelsheimer ab 1778 die alte Kapelle höhenmäßig an den Neubau angegllichen und im Stil des Klassizismus ausgestaltet. Auch der Hochaltar und die Kanzel im Hauptschiff stammen aus der Zeit des Klassizismus.
Es ist eine sehr sehr feine Wallfahrtskapelle mit sovielen Details, dass man mit Schauen gar nicht nachkommt.
Der vollständig nach Balthasar Neumanns Plänen errichtete Zentralbau mit Doppelturmfassade bildet im Grundriss ein Kreuz.
Dem Besucher fällt zuerst der Hochaltar, die zwei Seitenaltäre und die Kanzel auf.
Die Entwürfe für die Seitenaltäre fertigte Johann Michael Feuchtmayer der Ältere, Die Ausführung übernahm Johann Baptist Clausner. Das ursprüngliche Altarbild wurde 1865 durch ein Gemälde von Andreas Leimgrub ersetzt. Abgebildet ist der Heilige Franz von Assisi der durch einen Seraph die Wundmale Christis empfängt.
Kartusche über dem Hauptaltar mit dem lateinischen Hinweis auf das Patrozinium:
"Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes!"
(Lukas Evangelium 1,42)
Ich habe eine Frau per Handzeichen gefragt, ob ich etwas fotografieren darf und sie sich nicht gestört fühlt. Nein, sie hat mir sogar erklärt, wie man einen Rosenkranz betet. Ich habe das mal vor gefühlten 100 Jahren gekonnt und hatte sogar auch einen Rosenkranz zur Kommunion bekommen.
Eine Pfarrangestellte mit der ich mich unterhalten habe, sagte mir, dass in den nächsten Monaten die Kapelle renoviert werden wird.
Dann ist sie wohl für einige Zeit auch nicht mehr zugänglich.
Wer sich ein klein wenig für Kunstgeschichte interessiert, kommt hier voll auf seine Kosten. Ich interessiere mich dafür und deshalb schreibe ich hier auch drüber und zeige meine Bilder. Wer dazu keine Lust hat zu lesen oder zu schauen, der lässt es eben bleiben. Ich möchte mit meinen Posts etwas Wissen vermitteln und auch daraus lernen und nicht einfach etwas hinwerfen und gut ist. Das ist meine Sache nicht.
Von oben hat man nochmal wunderschöne Ausblicke und man kann sich dort sehr lange aufhalten und wieder fest im Blick, die Fesrtung Marienberg.
Es ist so wunderbar dort.
Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall und auch an diesem Tage habe ich noch verschiedene andere Ziele mir herausgesucht und habe sie erkundet.
Übrigens waren an diesem Dienstag nicht viele Japaner zu sehen, aber Holländer und ja - ich muß es leider sagen - sie sind recht rücksichtslos und drängen sich sehr gerne vor. Man schimpft über die Deutschen aber die anderen sind auch nicht viel besser.
Zudem habe ich bei dieser Sprache immer den Eindruck sie stolpern über die Zunge.
Ja, Würzburg ich komme wieder, es gibt in dieser Stadt so vieles zu sehen, es ist nur grandios und für mich sind zwei Stunden Zugfahrt ein Weg wirklich nicht viel.
Vom vielen Laufen kann man sich dann auf der Rückfahrt zwei Stunden ausruhen.
Ja, es waren wirklich vier angenehme Stunden Zugfahrt mit dem gelben Zug. Keine Verspätung und keinen Ärger, es hat alles geklappt.
Sodele, ich bin am Wochenende unterwegs, je nachdem wie das Wetter ist, gibt es am Sonntag eine große Radtour. Da bin ich auch mit dem Zug unterwegs, nachdem der Aufzug zu Gleis 10 auf dem Bahnhof in Bietigheim wieder intakt ist, kann ich wieder mit dem Rad hochfahren. Das ging vor einer Weile nicht mehr.
Aber davon dann, wenn ich über diese Radtour berichten werde.
Am Montag habe ich ein Zusammentreffen in Stuttgart, da werde ich bei einer Auktion im Hause Eppli dabeisein. Am Dienstag bin ich in XYZ das wird klasse, da bin ich zum Betriebsausflug einer meinen früheren Dienststellen eingeladen.
Also zur Zeit gibt es absolut keine Langeweile.
Achsooo, wenn ich am Sonntag nicht unterwegs bin, kommt dann am Montag eine Radtour oder aber nochmals viel Würzburg, das dauert noch ne Weile, bis ich mit dieser Stadt fertig bin.
Eine grandiose Stadt, ich bin ganz begeistert.
Diesen Post verlinke ich mit Gartenwonne
.
Kommentare:
AntwortenLöschenUnter Käppele stellte ich mir etwas Kleines vor. Wow, ein veritables Bauwerk. Wunderschön.
AntwortenLöschenDass es mit einem Bildstöckle angefangen hat, erinnert mich grad an Maria Luggau (da kommen meine Vorfahren her). Wir waren im Juni zum ersten Mal dort. Aus dem kleinen Bau für das Bildstöckle ist ein grosser Pilgerort mit grosser Kirche und Kloster geworden, das tausende Pilger besucht haben. Heute ist es ein Bildungshaus.
Die Vorgeschichte zu deinem Besuch oben auf dem Berg ist auch spannend zu lesen: Das Orgelspiel und schliesslich der Tunnel unter der Kirche. Das habe ich noch nie gesehen.
Überhaupt sind deutsche Städte sehr schön. Hoffentlich können sie es bleiben ...
Liebe Grüsse von Regula
Ich lerne immer weider Leute auf meinen Touren kennen, da erzähle ich demnächst von einer Tour und alle alle verstehen sich gut mit mir. Ich hatte noch nie mit den Menschen in der Realität Probleme.
LöschenIch freue mich so auf den Empfang im Neuen Schloß und habe jetzt doch tatsächlich heute ein Kleid gefunden.
Liebe Grüße Eva
guten Morgen Eva
AntwortenLöschensehr schön, daß du uns mitgenommen hast auf diese wunderbare Städtereise !
Dein Schreibstil ist erfrischend und dein Auge für Fotografie hervorragend !
Ich lese sehr sehr gerne bei dir und bin froh, daß beim Käppele kein Friedhof in der Nähe war :))))))))
hummelige Grüße
Lach, das sit schön, dass du bei mir liest.
LöschenDas freut mich, aber wenn du wüßtest, wer hier alles liest, das ist schon erstaunlich.
Ja, es ist wohl ganz interessant heir
Lieben Gruß Eva
hier soll es heißen.
LöschenEin wirklich herrlich interessanter Bericht mit tollen Fotografien, Eva. Deinen wunderbaren detaillierten Ausführungen bin ich sehr gern gefolgt.
AntwortenLöschenViele Grüße, Grit.
Freue mich, wenn es dir gefallen hat, es kommt noch viel mehr.
LöschenDiese Stadt ist sooo schön.
Liebe Grüße eva
Liebe Eva,
AntwortenLöschenwieder ein sehr schöner Post. Leider, wie ich jetzt weiß, war ich noch nie in Würzburg, bin aber bestimmt schon um die hundert Mal daran vorbei gefahren, meist beruflich. Ich hätte nicht gedacht, dass Würzburg soviel zu bieten hat. Einen Tunnel durch eine Kirche habe ich auch noch nie gesehen und diese Schmierereien gefallen mir auch nicht. Graffiti ist hingegen, wenn es richtig gemacht wurde, schön.
17 Kilometer zu Fuß ist schon beeindruckend. Da wäre ich wahrscheinlich abends ziemlich platt gewesen.
Ich wünsche Dir ein wundervolles Wochenende.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Ohhooo Wolfgang, Würzburg hat noch viel mehr, ich habe lange noch nicht alles.
LöschenEs ist halt eine Bischofsresidenz und diese vielen vielen Kirchen, die so prachtvoll sind, hat men den Leuten aus der Tasche gezogen.
Ablassbriefe nennt man sie auch und ich bin übeerzeugt, die Leute w+rden sie heute noch für ihr Seelenheil kaufen.
Das war mir der Pfarrer gesagt hat, reicht mir für ein ganzes Leben.
Die 17 Kilometer ja, ich war auch fertig, aber ich hatte zwei Stunden um mich zu erholgen im Zug. Ich habe das ein wenig vor mich hingedöst, ist auch mal nicht schlecht.
Liebe Grüße eva