Schloss Bruchsal
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Als ich vor einiger Zeit in Bruchsal war und von dort aus 2 x eine Tour wieder nach Hause gemacht habe, habe ich mir gesagt, das Schloß mußt du unbedingt auch innen ansehen.
Ende Oktober war es soweit und ich habe die Fahrt mit dem Gelben Zug auch noch genutzt, um mein Deutschland Ticket nochmals zu benützen. .
Die letzten beiden Monate im Jahr habe ich ja keines mehr, denn das lohnt sich nicht. Eine Fahrt nach Bruchsal kostet 12 Euro normal (hin und zurück) und soviel fahre ich dann in diesem Jahr auch nicht mehr mit dem Zug.
Der Enkel samt seinen Eltern war auch dabei. Sie sind aber von ihren Wohnort mit dem Auto nach Bruchsal gefahren, hatten dann aber Probleme einen Parkplatz zu finden. Das hat man eben nicht, wenn man mit dem Zug fährt und auch keinen Stau.
Ich kann mich nur immer wieder wundern, was der Enkel für ein helles Köpfchen hat und so ziemlich alles weiß und so schön polnisch spricht.
Nun ja, die Mama spricht ja nur polnisch mit ihm und der Papa eben dann Deutsch.
Verspätungen mit der Bahn hatte ich auch keine, alles hat reibungslos geklappt, dass ich nicht alleine im Schloß war, war ja auch klar.
Das Schloß Bruchsal, ich war schon damals, als ich das Schloß von außen gesehen habe begeistert und ich war es noch mehr, als ich es von innen gesehen habe.
Überwältigend, man kann das alles gar nicht erfassen und mir wurde wieder mal bewußt, wie die "feinen" Herrschaften hier gelebt haben und das Volk unter ganz schlimmen Bedingungen leben mußte. Ist ja teilweise heute auch wieder so.
Aber so war eben die Zeit.
Damit es nicht ganz zu langweilig wird, hier etwas Musik und zwar das Doppelkonzert von Johann Sebastian Bach mit einer hochkarätigen Besetzung.
David Oistrakh und
Yehudi Menuhin
Das Schloß Bruchsal, die ehemalige Residenz der Fürstbischöfe von Speyer, prägte mit den farbenfrohen Fassaden ihrer rund 50 Eizelgebäude das nördliche Stadtgebiet der Spargel Metropole im Kraichgau.
Die kleine Stadt am Saalbach bot den idealen Platz für den Bau eines prächtigen Residenzschlosses mit ausgedehnten Parkanlagen im 18. Jahrhundert. Die beiden fürstlichen Bauherren - Damian Hugo von Schönborn und Franz Christoph von Hutten - verstnden es, bedeutende Künstler zur Verwirklichung ihres Bauvorhabens nach Bruchsal zu ziehen.
Darunter war kein Geringerer, als einer der berühmtesten Baumeister seiner Zeit, Balthasar Neumann. Viele dieser Maler, Stuckateure und Kunstschreiner waren zuvor in der Würzburger Residenz tätig.
Das ist ein Schloß Bruchsal gehört heute zum UNESCO Weltkulturerbe.
Welche Anerkennung und Bewunderung Schloß Bruchsal im 18. Jahrhundert hervorrief, zeigt ein Zitat aus einem Brief von Leopold Mozart.
"die Zimmer sind klein, aber von allerbesten Geschmack."
Ja, er hatte recht, es ist so überwältigend was sich mir hier geboten hat.
Vier Fürstenbischlöfe residierten in der prächtig ausgestatteten Anlage bis 1803, als im Zuge der Säkulariserung das Hochstift an Baden fiel. Drei Jahre später nahm Amalie von Baden ihren Witwensitz im Schloß Bruchsal, das nun unter der energischen "Schwiegermutter Europas" eine weitere Blütezeit erlebt.
Nach Amalies Tod 1832 nutzten vor allem Behörden und das Militär die Schloßanlage. Die bedeutenden Kunstgegenstände wurden in die Karlsruher Residenz gebracht, das Schloß selbst, fiel in einen Dornröschenschlaf. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckte man den Wert der Schloßanlage und der dort schlummenden Kunstschätze.
Die Angst vor einer Bombadierung von Stadt und Schloß führte 1939 und 1944 zur Auslagerung der bedeutendsten Kunstgegenstände - nur wenige Wochen später, am 1. März 1945 sank Bruchsal und mit ihr das ehemalige Residenzschloß bei einem schweren Luftangriff der Alliierten in Schutt und Asche.
Wenn man die Bilder sieht, wie sehr das Schloß und die gesamte Anlage beschädigt wurde, dann kann man das nicht erfassen, wie schön das alles wieder geworden ist.
Manches konnte man - aus vielerlei Gründen - nicht mehr ganz so herstellen, wie es früher war, aber das tut keinen Abbruch. Ich habe so etwas schönes noch nie gesehen.
Ahhhh und Ohhh, zu schön.
Die zu Beginn des 21. Jahrhunderts eingeleiteten Überlegungen zur Wiederherstellung der ehemaligen Raumfolge der Appartements ließen sich schließllich zwischen 2008 und 2017 realisieren.
Die zuvor schlicht gehaltenen Museumsräume in der Beletage wurden durch neu eingezogene Wände, einfache, aber elegante Stuckaturen, feine Seidenstoffe und den historischen Originalen nachempfundene Lüster wieder in Schlossräume zurückverwandelt.
Die Raumgestaltung hält sich bewußt im Hindergrund, viel Aufmerksamkeit widmet man dem geretteten Bruchsaler Kunstgut.
Die kostbaren Tapisserien, Roentgen-Möbel, prächtigen Schreibsekretäre und die einzigartige Savonnerie-Garnitur zeigen ein bemerkenswertes Bild der historischen Bedeutung der Bruchsaler Residenz.
Ab 1806 wohnte Markgräfin Amalie Frederike von Baden (1754 - 1832), Witwe des Erbprinzen Karl Ludwig (1755 - 1801) im Schloss.
Nach der gegen ihren Willen vollzogenen Eheschließung zwischen ihrem Sohn Karl (1786 - 1818) und Napoleons Stieftochter Stephanie de Beauharnais (1789 - 1860) hatte sie ihre Stellung als erste Frau am badischen Hof in Karlsruhe verloren. Schloss Bruchsal diente ihr von nun an als Witwensitz, wo sie sich bis zu ihrem Tod, vor allem im Sommer aufgehalten hat.
Als Gegnerin von Napoleon und "Schwiegermutter Europas" ging die geborene Prinzessin von Hessen-Darmstadt in die badische Geschichte ein.
Fünf ihrer Töchter heirateten Mitglieder großer europäischer Früstenhäuser. Ihre weitläufige Verwandschaft und ablehnende Haltung gegenüber Napoleon führten auch dazu, dass Bruchsal mehrfach von bedeutenden Fürsten, unter ihnen ihr russischer Schwiegersohn Zar Alexander I. (1777 - 1825), aufgesucht wurde.
Nun geht es in die Appartemens und auch zu Amalie.
Meine Oma hieß auch so Amalie Caroline Hüttinger.
Hätte ich eine Tochter gehabt, hätte ich sie auch so genannt.
Ein Höhepunkt ist das Prunktreppenhaus, das auf ovalem Grundriss aufsteigt.
Es gehört zu den Hauptwerken Balthasar Neumanns.
Die ungewöhnlich, vielfach miteinander verzahnte Raumkonstellation aus Grotte, Treppe und dem darüber liegenden Saal, sowie die in sich gegliederte Lichtführung machen einen ganz besonderen Reiz aus. Aus der dunklen, irdischen Grotte sollte der Besucher in die helle "göttliche" Sphäre des Kuppelsaales und zur Beletage aufsteigen. So werden die Treppenläufe durch die seitlichen Lichthöfe und mit zunehmender Höhe auch von oben erhellt.
Ich kann hier alles gar nicht so wiedergeben, man muß es gesehen haben und ich kann das tatsächlich Jedem empfehlen.
Das Punktreppenhaus fällt einem sofort ins Auge, wenn man in das Schloß eintritt.
Man muß schon sehr viel Glück haben, wenn einem kein Mensch ins Bild eintritt und so habe ich, um ein wenig von diesem Treppenhaus zu zeigen, es bearbeitet.
Ein wunderbares Werk von Neumann.
Oben angekommen, sieht man den Kuppelsaal, bzw. das Corps de Logis.
Das Gemälde zeigt wichtige Ereignisse aus der Bauzeit und historische Ereignisse.
Hinter dem Kardinal ist Balthasar Neumann dargestellt.
Ich habe eine Schwäche für Kronleuchter und in meinem Wohnzimmer hängt auch ein ganz besonderer.
Hohe Pilaster aus Stuckmarmor gliedern die Wände des Fürstensaals. Ähnllich wie in Ahnengalerien weltlicher Fürsten versuchte Hutten, dessen Amt nicht erheblich warm durch Bildnisse seiner Vorgänger die Tradition der fürstbischöflichen Herrschaft zu unterstreichen. Die Porträts wurden im Zuge des Wiederaufbaus den Originalen von Johann Zick durch die Maler Walter Maschke aus Calw nachempfunden.
In Bruchsal gibt es auch eine Zickstraße, davon ein anderes Mal.
Kunstführer Schloß Bruchsal
Sandra Eberle,
Petra Pechacek
Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
Führung durch die Räume des Schlossen.
Jetzt muß ich erst wieder meine Radtouren aufarbeiten. Die Weihnachtszeit naht und da gibt es am Dienstag etwas, was äußerst nachhaltig ist
aber es ist auch nix, wenn man ein Kleid tragen möchte und das ist so weit,
dass es auch nicht mehr schön ist.
ABER,dafür passen nun wieder die Kleider, die seither nicht mehr gepasst haben, das ist ja auch schön.
Bin ratlos, aber soviel zunehmen möchte ich tatsächlich nimmer und es freut mich, wenn mich die Leute fragen, ob ich wieder abgenommen habe.
Es geht, man muß nur wollen.
Kommentare:
AntwortenLöschenein prachtvolles Schloß ..
AntwortenLöschenda hat man wirklich viel zum Staunen
liebe Grüße
Rosi
Hallo Eva,
AntwortenLöschenja, das Schloß ist schon eine prachtvolle Wucht.
Deine Bilder zeigen mir aber es ist jetzt anders aufgeteilt in den Räumen des Bad. Landesm. Und teils anderes Mobiliar wie ich es in Erinnerung habe.
Warst du denn auch in dem Mech. Musikautomaten Museum und in dem Städt. Museum?
Früher waren im Ehrenhof auch immer Konzerte und Theateraufführungen.
VG
Oskar
Hatte ich doch geschrieben, dass es verändert wurde, ich weiß ja nicht, wann du dort warst, aber könnte schon sein.
LöschenNatürlich habe noch mehr gesehen, kommt auch noch.
LG Eva