Othello von Giuseppe Verdi
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―Giuseppe Verdi
- https://gutezitate.com/autor/giuseppe-verdi
Foto: Pixabay
Ich setze heute meine Musik am Samstag
mit der Oper Othello fort.
Als Vorlage für diese Oper nahm Verdi den Stoff von Shakespeares Schauspiel "Othello der Mohr von Venedig".
Othello, Otello, es gibt unterschiedliche Schreibweisen.
Sein Librettist war Arrigo Boito, der nur eine einzige Oper geschrieben hat und zwar Mefistofele über die Oper habe ich auch schon mal berichtet, weil ich sie so gut finde und vor Jahren auch im Opernhaus in Stuttgart gesehen habe.
Verdi hatte mit seinen Librettisten immer Probleme. Boito zählte zu Verdis engsten Freunden und er unternahm an einigen Opern von Verdi Umgestaltungen.
Der Briefwechsel von Boito und Verdi bietet interessante Einblicke in die intensive Auseinandersetzung von Textdichter und Komponist bei der Formulierung des Librettos und in musikalischen Fragen.
Die Handlung von Othello dürfte bekannt sein.
Hier geht es auch um ein Taschentuch und ich mußte als Jugendliche immer lachen, wenn es um das Fazzoletti (Taschentuch) ging.
Fazzoletti klingt schon ein wenig interessanter, als Taschentuch.
Die Handlung der Oper findet man HIER
In dieser Oper hat einige so kraftvolle und wunderschöne Arien, ich bin jedesmal begeistert.
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Im Mai habe ich diese Oper an die Stuttgarter Oper gesehen, ich war begeistert.
Die Stimmen wunderschön und auch das Bühnenbild war sehr angenehm.
Ich schreibe jetzt angenehm, weil ich an manchen Stellen Probleme hatte, das Bühnenbild zu verstehen.
Die Stuttgarter Oper will Verdis Meisterwerk und kritisch befragen.
Das
Bühnenbild ist in Schwarz und Weiß gehalten. Es mag an den Konflikt des
Afrikaners Otello mit einer rassistischen weißen Gesellschaft
erinnern.
Es ist ein Konflikt, der den Minderwertigkeitskomplex des
Heerführers schürt und den Jago für seine Eifersuchtsintrige nutzt,
gerade um Otello zu vernichten.
Man kann noch mehr aus diesem Bühnenbild lesen und es sieht total schön aus.
Silvia Costa hat da gute Arbeit geleistet.
Gleich zu Beginn der Oper beginnt der Sturmchor überwältigend. Es stürmt nach links und rechts, man schwenkt Fahnen zum Schiff Otellos.
Im zweiten Akt sitzt Jago an einer Töpferscheibe und zerknetet Formen zu Lehmklumpen, die er wütend mit seinem Credo in dem er alle Normen und Werte in die Ecke wirft.
Schön sieht es aus, wenn Otello auf Jagos Schoß liegt und der ihm Lügen über Desdemona und Casio einredet.
Etwas befremdlich finde ich ist, wenn man dann mit dem katholischen Kitsch kommt. Der Unschuldsengel Desdemona mit einem Chor von Nonnen und Messdienerinnen auftritt und unter einem blumigen Faltenwurf die Kinder (Kinderchor der Staatsoper) hervorkommen.
Es wird fast ein bisschen viel, wenn Otello finster und zum Mord bereit, ins Schlafgemach Desdemonas tritt und hier Kreuze, die auf dem Kopf stehen herunterschweben. Hier wird dann Jago zu einen Riesen, der das alles überwacht.
Desdemona und Otello bekommen dann noch ein gesichtsloses Schattenpaar zugesellt.
Manches habe ich tatsächlich nicht kapiert.
Costas Regie erinnert stark an Romeo Castellucci, dessen Mitarbeiterin sie war.
Vor jedem Akt sieht man dann noch Videos mit einem Afrikaner an der Küste, der sucht und wartet und dann tritt im Hinterland eine weiße Frau auf.
Marko Berti singt die Titelparite messerschaft und einwandfrei, allerdings und das merkt man auch kommt er an seine Grenzen.
Esther Dierkes als Desdemona aber ich fand sie einfach nur betörend.
Ein großartige Entdeckung ist Daniel Mirosloaw als Jago. Alles prima und estaunlich temposicher, großartig.
DAS
Ende die Ermordung im Schlafzimmer. Das ungewöhnlich große Taschentuch
legt sich Desdemona um den Kopf und sie muß warten, bis Otello ein
Kopfkissen mit Schnüren traktiert und zum Paket zusammenschnürt.
Otello macht dann auch schnell Schluß und bringt sich um.
Das war schon etwas ungewöhnlich.
Zu erwähnen natürlich, der Staatsopernchor, der Kinderchor der Staatsoper, die Statisten, das Schattenpaar, und
Stefano Montanari als Dirigent, der vor mir - ich saß ja auf meinem richtigen Lieblingsplatz - dirigierte.
Alles in allem ein sehr schöner Opernabend mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen.
Nun freue ich mich auf die Meistersinger von Nürnberg.
Ende Juli beginnt der Vorverkauf.
Schon längst hatte sich Verdi vom Theaterbetrieb verabschiedet. Aida sollte sein letztes Werk für die Opernbühne sein. Giulio Ricordi bereitete sorgfältig ein Treffen zwischen Verdi und Arrigo Boito vor.
Boito
erbrachte den erhofften Anstoß zu einer neuen Aufgabe.
Aus der
Zusammenarbeit beider Künstler - die nur im Zusammenwirken von
Mozart und da Ponte,
Strauss und Hofmannsthal
Entsprechungen im gleichen Niveau hat - ging eines der bedeutendsten und perfektesten Werke des Musiktheaters hervor.
Boito war kein Librettist im üblichen Sinn. Vielmehr hat er ein komplettes Programm zur Reformierung des Operntextes entworfen. Sein Textbuch ist eine eigenschöpferische Leistung. Durch die Straffung und Kürzung des "Shakespeare-Dramas (u.a. strich er fast den gesamten 1. Akt) erzielt Boito eine Konzentration und Stringenz der Handlung , deren Dichte durch den Verzicht auf die üblichen Solostücke noch unterstrichen wird.
Boitos Zutaten sind Jagos Credo im 2. Akt,
Dass Jago am Ende entfliehen kann und sich so das Böse der "ewige Wurm" in der Welt fortsetzt, entspricht einer Grundüberzeugung Boitos.
Er hat Verdi beflügelt. Bereits die Sturm-Szene
4 Fagotten,
3 Flöten,
je 2 Cornets,
Trompeten ,
Harfen.
Mandolinen,
Gitarren und einer Sackpfefe - setzt Verdi im Feuerchor
in Jagos Credo,
in den Monologen des Othello, im Vorspiel zum 4. Akt (mit Englischhorn, Hörnern und Holzbläsern).
Nirgends überdeckt handwerkliche Glätte die Kanten des Dramas.
Die Oper ist in ganzen Akten konzipiert und alle Szenen, Ensembles und Solopassagen ordnen sich den Forderungen der Handlung unter, alte Grundformen sind nur gelegentlich zu ahnen, so zum Schluß das Duett Othello Jago
"Si, pel ciel marmoreo giuro", als versteckte Cabaletta.
Kein Dekor, keine äußerliche Prachtentfaltung. Nach einer Phase, in der Verdi dem Ideal der Grand opera nachgeeifert hatte, steht Othello außerhalb der Vergleiche.
Die Uraufführung unter Franco Faccio mit Francesco Tamagno in der Titelrolle war ein triumphaler Erfolg. Bereits am 31. 1.1888 erfolgte die deutschsprachige Erstaufführung in Hamburg. Für eine 1894 in Paris gespielte französische Fassung komponierte Verdi ein Ballett nach.
Das wir in den meisten Opernaufführungen aber nicht gezeigt.
Ich habe die Oper Othello vor Jahren mal in Stuttgart gesehen und hier wurde Desdemona von Othello auf dem Bühnenboden erwürgt.
Die Aufführung war - wie immer in Stuttgart - Geschmackssache.
Damals war ich allerdings auch noch nicht soweit, das alles zu verstehen.
Desdemona mit dem Ave Maria, kurz bevor sie Othello, "im Bett, wo sie gesündigt", erwürgt.
Mein Idol Maria Callas, das wird sich auch nie ändern.
Es ist so ein kraftvolle Oper und es enthält eines schönsten Liebesduette der Operngeschichte.
Unglaublich schön Jonas Kaufmann, ich mag ihn sehr.
Finale
Anton Würz
―Giuseppe Verdi
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Giuseppe Verdi
Kommentare:
AntwortenLöschenVon Opern verstehe ich gar nichts, allerdings sagt mir der Name was. Mein Vater hat ab und zu immer sehr gerne gehört, für mich hieß es dann Flucht ins Kinderzimmer.
AntwortenLöschenJa, wir hatten letztes auch das Thema Wetter, aber wir haben einstimmig gesagt, es ist doch egal welches Wetter kommt ändern können wir es nicht und jammern wollen wir auch nicht, sondern einfach das Leben genießen.
Jede Jammersekunde oder Ärgersekunde ist eine verschenkte Zeit.
Nach Pfingsten soll es ja schön werden, 20 - 28 Grad, also eine angenehme Temperatur
Schöne Tage
L.G.
Hannelore
Das mußt du ja auch nicht verstehen. Jeder die Musik, die er mag, was ich allerdings nicht mag, wenn ich in einem Auto sitze und der Fahrer dröht mich mit einer Musik voll, die ich nicht mag.
LöschenDas mache ich ja auch nicht mit klassischer Musik.
Ich kaufe gerne bei den dänischen Schwestern ein, denn dort wird immer klassische Musik im Hintergrund gespielt.
Ich dachte heute, der Edeka läuft vor Menschen über.
Es war kein einziger Einkaufswagen mehr frei.
Da meinte ein Herr, der hier in einer Partei ist: "Haben Sie nicht gewußt, die Russen stehen morgen vor der Tür!"
Ich habe gelacht, aber manche fanden das gar nicht lustig.
Dann gabs noch ne Diskussion und ich war wieder mal froh, dass ich nicht alleine bin.
Dann kam die Strafe, ein Regenguß ging hernieder ich wurde nass bis auf die Unterhose, jetzt ist wieder alles vorbei.
Gut, nach Pfingsten wird es heiß werden, hoffentlich 14 Tage lang und länger, wir haben ja jetzt genug Wasser.
Ein liabes Griasle Eva