Zeit haben, sich Zeit nehmen!?
Wir gehen einkaufen, zum Arzt, trinken Kaffee miteinander und quatschen einfach. Manchmal bügle ich auch mal eine Bluse oder eine Hose.
Diese Tätigkeit ist rein ehrenamtlich (6wöchige Ausbildung Landratsamt Ludwigsburg mit Zertifikat Demenzbegleiterin).
Viele alte, demenz- und parkinsonkranke Menschen haben aber Niemand mehr. Warum? Vielleicht haben sie keine Kinder, keine Verwandschaft, oder aber sie sind so zerstritten, dass das manchmal sehr schlimm ist.
Wir sollten alle dran denken, dass wir alle alt werden, denn Niemand ist davor geschützt. Man kann zwar ein wenig tun, um den Altersprozess etwas zu bremsen aber alt werden wir alle. Viele junge Menschen verstehen das nicht.
Da ist man froh an den Ehrenamtlichen, denn die haben meistens Zeit und es macht auch Freude. Mich freut es, wenn meine Seniorin mich immer wieder neu begrüßen und fragen: "Was machen wir heute?"
Ich denke auch gerne an meine Zeit im Büro zurück und wenn es mal wirklich zuviel Arbeit und zuwenig Zeit hatte, dann meinte mein Chef,
denk doch an den Beppo aus Momo von Michael Ende.
"Beppo findet Gefallen an seiner Arbeit und hat dafür eine scheinbar ganz einfache Erklärung:
Man darf nie an die ganze Straße denken, verstehst du?
Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich.
Dann macht es Freude, das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein."
Von Momo können wir viel über die Arbeit und das Leben lernen.
Ein schöner Liedtext ist von Johann Gabriel Seidl
und Carl Loewe hat ihn vertont.
Ich finde, in diesem Text bzw. ist alles drin, was so eine Uhr und die Zeit mit uns macht.
Was wäre, wenn Peter Henlein die Uhr, diese Erfindung wird ihm zugeschrieben, nicht erfunden hätte?
Hast du das Nürnberger Ei schon mal gesehen? Ich habe es einmal gesehen, als wir vor Jahren in Nürnberg waren.
Ich trage, wo ich gehe
Stets eine Uhr bei mir
Wieviel es geschlagen habe
Genau seh ichs an ihr
Es ist ein großer Meister
Der künstlich ihr Werk gefügt
Wenngleich ihr Gang nicht immer
Dem törichten Wunsche genügt
Ich wollte, sie wär oft rascher
Gegangen an manchem Tag
Ich wollt an manchem Tage
Sie hemmte den raschen Schlag
In meinen Leiden und Freuden
Im Sturme und in Ruh –
Was immer geschah im Leben
Sie pochte den Takt dazu
Sie schlug am Sarge des Vaters
Sie schlug an des Freundes Bahr´
Sie schlug am Morgen der Liebe
Sie schlug am Traualtar
Sie schlug an der Wiege des Kindes
Sie schlägt, wills Gott! noch oft,
Wenn bessere Tage kommen
Wie meine Seel es hofft
Und ward sie manchmal träger,
Und drohte zu stocken ihr Lauf,
So zog sie der Meister mir immer
Großmütig wieder auf.
Doch stände sie einmal stille,
Dann wär´s um sie geschehn
Kein and´rer, als der sie fügte
Bringt die zerstörte zum Gehn
Dann müßt ich zum Meister wandern
Und ach, der wohnt gar weit
Wohnt draußen, jenseits der Erde
Wohnt dort in der Ewigkeit
Dann gäb ich sie dankbar zurücke
Dann würd ich kindlich flehn:
Sieh, Herr, – ich hab nichts verdorben
Sie blieb von selber stehn
Kommentare:
AntwortenLöschenLiebe Eva,
AntwortenLöschender begriff Momo fällt bei uns auch gelegentlich - und schon wird die Belastung wie aus Zauberhand leichter - sagen jedenfalls meine Menschen.
Dein Einsatz für betagte Menschen ist unheimlich wetvoll und echt "UNBEZAHLBAR".
Ganz liebe Grüsse von Ayka und ihrem Frauchen
Servus Eva!
AntwortenLöschenEs ist toll, dass es Menschen wie dich gibt, ich könnte das definitiv nicht! Anhand der kleinen Häschen sieht man wie leicht es ist, jemanden zu beschäftigen und auf andere Gedanken zu bringen. Ich freue mich, dass du beim DvD dabei bist und wünsche dir eine schöne Woche!
ELFi
Liebe Elfi,
Löschenich weiß jetzt nicht, wie alt du bist und habe auch immer gedacht, dass ich das niemals könnte. Aber inzwischen sehe ich das ein wenig anders. Wenn du mal mit diesen alten Menschen "gearbeitet" hast und merkst, wieviel Dankbarkeit aus den Augen kommt, das sind Blicke, auch wenn sie - das meinen viele Menschen - nur dahindämmern, nein, das stimmt nicht. Man muß es erleben. Sicherllich ist es unglaublich anstrengend, wenn sie dir im Kreis immer wieder dasselbe erzählen. Aber man weiß selbst nicht, wie man wird. Auch ein Gedanken, den man immer im Auge behalten sollte. Wenn dann Jemand da ist, der die Hand hält und mit einem spricht, es ist schwer zu beschreiben.
Allerding und hier gebe ich dir recht, beruflich könnte ich das tatsächlich auch nicht.
Lieben Gruß Eva
Liebe Eva,
AntwortenLöschenherzlichen Dank für diesen wunderbaren Post! Ja, ich finde es auch sehr schön, daß es Menschen wie Dich gibt, die sich Zeit nehmen für andere!
MOMO, das ist eins meiner Lieblingsbücher, und oft nehme ich es in die Hand und lese ein paar bestimmte Zeilen nach ....
Die Hasenbasteleien sind so lieb :O)
Ich wünsche Dir einen schönen und freundlichen Tag!
♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥
Guten Morgen liebe Eva,
AntwortenLöschendie Häschen gefallen mir sehr, einfach und doch wirken sie super. Schön, dass du diese Aufgabe bei den Senioren übernimmst. - Bei meiner ehrenamtlichen Arbeit freue ich mich darauf, dass es eine sinnstiftende Aufgabe ist und wir viele nette Leute kennenlernen. Leider ist es sehr schwierig, ehrenamtliche MitarbeiterInnen zu finden.
Dir einen schönen Dienstag und
liebe Grüsse
Eda
Ehrenamtliche Mitarbeiter zu finden ist so eine Sache, jedoch wir können uns hier nicht beklagen. Viele machen das ja auch als Übungsleiter und bekommen hier die Übungsleiterpauschale von 2.500 Euro im Jahr. Das ist für mich nicht so sehr Ehreanamt. Das sieht aber jeder anders.
LöschenLieben Gruß Eva
Liebe Eva,
AntwortenLöschenwie schön, dass Du mal etwas mehr über Deine ehrenamtlichen Tätigkeiten erzählst. Es ist richtig: Ohne sie wäre es sehr schlecht bestellt um die Alten und Pflegebedürftigen.
Deine Häschen sind mal wieder bezaubernd. Sie sind total inspirierend...
Das Lied über die "Uhrund die Zeit" geht einem direkt zu Herzen.
Hab einen feinen Dienstag,
liebe Grüße
moni
Liebe Eva,
AntwortenLöschenja, ich kann bestätigen, Ehrenamt macht Freude und die Dankbarkeit ist die eigentliche Bezahlung. Mit alten Menschen, nun gehöre ich schon dazu, habe ich noch nie so intensiv gearbeitet, eher mit Kindern und Jugendlichen, seit einigen Jahren mit der Flüchtlingsbetreuung, Hausaufgaben. Es macht immer wieder neu Spass, wenn man erleben darf, die Kinder haben es kapiert. So hat jeder seinen Schwerpunkt gefunden, dir weiterhin viel Freude und vor allen Dingen Geduld, für deine Arbeit.
Die Häschen gefallen mir.
Liebe Grüße
Edith
Das ist ein ganz wunderbarer Job, den Du da machst liebe Eva.
AntwortenLöschenIch denke, die alten Menschen freuen sich, wenn Du immer wieder mit neuen Ideen zu Ihnen kommst und einfach ein paar Stündchen für sie da bist.
Wenn dann noch so schöne Dinge herauskommen, wie die kleinen Osterhasen, umso besser.
Ja Zeit, sie rinnt einfach so zwischen den Fingern hindurch.
Früher war mehr Zeit...
Dir einen schönen Dienstag, hier leider mit Regen,
lieben Gruß
Nicole
Liebe Eva,
AntwortenLöschenich darf auch erleben wie viel diese alten Menschen einem zurückgeben. Allein die Freude im Gesicht wenn "meine "Seniorin mir morgens die Tür aufmacht.
Tolle Hasenbastelei!
Liebe Grüße, Marita
Hallo Eva,
AntwortenLöschenunsere Tochter hat zwischen Abi und Studium in einem Altenheim mitgeholfen und mir auch von der unbegrenzten Dankbarkeit der älteren Menschen vorgeschwärmt. Dies ist der Jugend wirklich teilweise abhanden gekommen.
Schön, wenn du so manche Hand bei den Häschen unterstützt. So bekommt jeder eines und hat seine Freude, die nicht nur die, die es körperlich noch schaffen.
Super und Hut ab!
Liebe Grüße
Arti
Das ist wunderbar liebe Arti und ich wäre auch dafür, dass für Buben und Mädchen wieder ein soziales Jahr eingeführt wrid. Da würden sich manche jungen Menschen vielleicht ein wenig ändern.
LöschenWas ist das für eine Erziehung, wenn einer alten Frau etwas herunterfällt und es sich Niemand bückt um ihr zu helfen.
Ja, die jungen Menschen denken nicht daran, dass sie älter werden manche beschimpfen die alten Menschen dann ncoh mit: "Du Alte"!
Das was ich denke mag ich nicht sagen, aber es ist furchtbar.
Lieben Gruß liebe Arti morgen bin ich wieder mit dabei.
Zeit zu verschenken ist das kostbarste was es gibt. Viele Menschen haben nie Zeit. Du schenkst den Senioren ein bisschen Lebensfreude, das wissen sie ja auch zu schätzen.
AntwortenLöschenDie Häschen aus Stoff sind niedlich. Man kann mit kleinen Dingen Schönes gestalten und es braucht nicht immer viele Materialien.
Liebe Grüße von Ingrid, der Pfälzerin
Hochachtung, das du das kannst und dir die Zeit für solche Menschen nimmst!
AntwortenLöschenDie Häschen finde richtig hübsch, ja, eine gute Idee!
LG Heidi
Liebe Eva,
AntwortenLöschenich bewundere deinen ehrenamtlichen Einsatz sehr. Es braucht noch viel mehr solcher Personen, die einige Zeit mit alten Menschen verbringen möchten. Wenn ich nicht noch beide Eltern zu betreuen hätte und mein Mann seine Mutter und Tante, könnte ich das auch für mich vorstellen. Wir haben unsere Senioren an drei Orten im Umkreis von 50 km wohnen. Alle sind z.Teil pflegebedürftig und das wird durch mobile Dienste geleistet. Das entlastet uns teilweise von den Sorgen um ihr Wohlergehen und wir können die Zeit, die wir mit Ihnen verbringen können, sehr genießen. Wir sind froh, dass wir sie noch haben und regelmäßig zu Ihnen nach hause kommen können.
Liebe Grüße
Augusta
Liebe Eva,
AntwortenLöschendeine Häschen sind so niedlich und auch einfach nachzubasteln. Das die Senioren damit Schwierigkeiten haben kann ich mir gut vorstellen. Zum Glück haben sie dich mit deinen geschickten Händen. So hilfst du den Senioren zu einem kleinen Erfolgserlebnis. Da ist die Freude bestimmt groß, wenn sie ihr eigenes Häschen in den Händen halten. Ich bin immer wieder beeindruckt was du alles leistest.
Liebe Grüße vom Emma und Lotte Frauchen