Sprich leise und höflich, aber trage stets einen dicken Knüppel bei dir. *Theodore Roosevelt*

"Eine Frau ist wie ein Teebeutel - du kannst erst beurteilen, wie stark sie ist, wenn du sie ins Wasser wirfst." *Eleanor Roosevelt*
Die Welt ist voller Menschen, die nicht allein sein können und für die ein noch so uninteressantes Gespräch besser ist, als gar keines. *Stendhal*

„Dummheit, die man bei anderen sieht, wirkt meist erhebend aufs Gemüt. *Wilhelm Busch*

Mancher Mensch muss erst mit dem Kopf gegen einen Baum rennen, bevor er merkt, dass er auf dem Holzweg ist. *Wilhelm Busch*
Der Hochmut der Dummen besteht darin, alles verstehen zu wollen, ohne etwas gelernt zu haben. *Marie von Ebner-Eschenbach*

Wenn man keinen Dummen findet – einen Dümmeren findet man allemal. *Gerd W. Heyse*

Zeit haben, sich Zeit nehmen!?

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An zwei Nachmittagen in der Woche betreue ich Senioren, einmal meine Seniorin der Nachbarschaftshilfe hier vor Ort, das sind so ca. 10 Stunden im Monat, die ich mit einer kleinen Aufwandsentschädigung bezahlt bekomme.
Wir gehen einkaufen, zum Arzt, trinken Kaffee miteinander und quatschen einfach. Manchmal bügle ich auch mal eine Bluse oder eine Hose. 

Also wer denkt, dass man davon reich wird, der irrt sich.



Diese Tätigkeit ist rein ehrenamtlich (6wöchige Ausbildung Landratsamt Ludwigsburg mit Zertifikat Demenzbegleiterin).
Manchmal haben die Senioren auch Lust etwas kreatives zu machen, was den alten Menschen manchmal sehr schwer gelingt, denn viele sind so krank, dass sie nicht mal mehr eine Schere halten können, beziehungsweise nicht mal ein Öhrchen von diesem Hasen, durch das Loch der Kugel bringen. 


Da muß ich dann sehr mithelfen, aber auch wenn ich viel alleine mache, sind die alten Menschen dabei und freuen sich, dass ich mir die Zeit nehme.


Viele alte, demenz- und parkinsonkranke Menschen haben aber Niemand mehr. Warum? Vielleicht haben sie keine Kinder, keine Verwandschaft, oder aber sie sind so zerstritten, dass das manchmal sehr schlimm ist.  

Wir sollten alle dran denken, dass wir alle alt werden, denn Niemand ist davor geschützt. Man kann zwar ein wenig tun, um den Altersprozess etwas zu bremsen aber alt werden wir alle. Viele junge Menschen verstehen das nicht.

Es gibt viele ehrenamtliche Helfer und wer meint, sie nehmen den anderen angestellten Menschen den Arbeitsplatz weg, der irrt.


Die Alltagspflegerinnen sind oft froh, wenn Jemand vor Ort ist, der sie unterstützt, weil auch sie zeitlich nicht jeden Menschen so versorgen können.

Wie oft höre ich auch von Angehörigen, "können Sie am ?? nicht nach der Mutter sehen, ich habe da so gar keine Zeit!".
Da ist man froh an den Ehrenamtlichen, denn die haben meistens Zeit und es macht auch Freude. Mich freut es, wenn meine Seniorin mich immer wieder neu begrüßen und fragen: "Was machen wir heute?" 

Ja, ich nehme mir die Zeit und ich freue mich, wenn dann so hübsche Häschen zustandekommen, die man mit kleinen Nettigkeiten füllen kann und die alten Menschen sie dann untereinander verschenken. Mir gefallen diese Häschen, einfach und nicht perfekt mit ausgefranzten Öhrchen, aber mit Liebe und Geduld gemacht. Nähen wäre hier nicht gut gewesen.

Wenn sie das wenigste daran auch selbst gemacht haben, dann freuen sie sich doch.

Diese Häschen habe ich schon öfters gesehen und mir eine Schablone gemacht und ausgeschnitten und die Stoffe sind aus meiner Stoffkiste. Ich habe auch eine.  :-))

Es ist eine einfache kreative Arbeit, die auch für Kinder geeignet ist und Menschen jeglichen Alters erfreuen.

Ich denke auch gerne an meine Zeit im Büro zurück und wenn es mal wirklich zuviel Arbeit und zuwenig Zeit hatte, dann meinte mein Chef,
 denk doch an den Beppo aus Momo von Michael Ende.




"Beppo findet Gefallen an seiner Arbeit und hat dafür eine scheinbar ganz einfache Erklärung:

Man darf nie an die ganze Straße denken, verstehst du?
Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich.
Dann macht es Freude, das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein."



Von Momo können wir viel über die Arbeit und das Leben lernen. 

Ein schöner Liedtext ist von Johann Gabriel Seidl
und Carl Loewe hat ihn vertont.
Ich finde, in diesem Text bzw. ist alles drin, was so eine Uhr und die Zeit mit uns macht.

Was wäre, wenn Peter Henlein die Uhr, diese Erfindung wird ihm zugeschrieben, nicht erfunden hätte?

Hast du das Nürnberger Ei schon mal gesehen? Ich habe es einmal gesehen, als wir vor Jahren in Nürnberg waren.





Ich trage, wo ich gehe
Stets eine Uhr bei mir
Wieviel es geschlagen habe
Genau seh ichs an ihr

Es ist ein großer Meister
Der künstlich ihr Werk gefügt
Wenngleich ihr Gang nicht immer
Dem törichten Wunsche genügt


Ich wollte, sie wär oft rascher
Gegangen an manchem Tag
Ich wollt an manchem Tage
Sie hemmte den raschen Schlag
 
In meinen Leiden und Freuden
Im Sturme und in Ruh –
Was immer geschah im Leben
Sie pochte den Takt dazu
 
Sie schlug am Sarge des Vaters
Sie schlug an des Freundes Bahr´
Sie schlug am Morgen der Liebe
Sie schlug am Traualtar
 
Sie schlug an der Wiege des Kindes
Sie schlägt, wills Gott! noch oft,
Wenn bessere Tage kommen
Wie meine Seel es hofft


Und ward sie manchmal träger,
Und drohte zu stocken ihr Lauf,
So zog sie der Meister mir immer
Großmütig wieder auf.

Doch stände sie einmal stille,
Dann wär´s um sie geschehn
Kein and´rer, als der sie fügte
Bringt die zerstörte zum Gehn

Dann müßt ich zum Meister wandern
Und ach, der wohnt gar weit
Wohnt draußen, jenseits der Erde
Wohnt dort in der Ewigkeit


Dann gäb ich sie dankbar zurücke
Dann würd ich kindlich flehn:
Sieh, Herr, – ich hab nichts verdorben
Sie blieb von selber stehn








Kommentare

  1. Liebe Eva,
    der begriff Momo fällt bei uns auch gelegentlich - und schon wird die Belastung wie aus Zauberhand leichter - sagen jedenfalls meine Menschen.
    Dein Einsatz für betagte Menschen ist unheimlich wetvoll und echt "UNBEZAHLBAR".
    Ganz liebe Grüsse von Ayka und ihrem Frauchen

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  2. Servus Eva!
    Es ist toll, dass es Menschen wie dich gibt, ich könnte das definitiv nicht! Anhand der kleinen Häschen sieht man wie leicht es ist, jemanden zu beschäftigen und auf andere Gedanken zu bringen. Ich freue mich, dass du beim DvD dabei bist und wünsche dir eine schöne Woche!
    ELFi

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    1. Liebe Elfi,
      ich weiß jetzt nicht, wie alt du bist und habe auch immer gedacht, dass ich das niemals könnte. Aber inzwischen sehe ich das ein wenig anders. Wenn du mal mit diesen alten Menschen "gearbeitet" hast und merkst, wieviel Dankbarkeit aus den Augen kommt, das sind Blicke, auch wenn sie - das meinen viele Menschen - nur dahindämmern, nein, das stimmt nicht. Man muß es erleben. Sicherllich ist es unglaublich anstrengend, wenn sie dir im Kreis immer wieder dasselbe erzählen. Aber man weiß selbst nicht, wie man wird. Auch ein Gedanken, den man immer im Auge behalten sollte. Wenn dann Jemand da ist, der die Hand hält und mit einem spricht, es ist schwer zu beschreiben.
      Allerding und hier gebe ich dir recht, beruflich könnte ich das tatsächlich auch nicht.
      Lieben Gruß Eva

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  3. Liebe Eva,
    herzlichen Dank für diesen wunderbaren Post! Ja, ich finde es auch sehr schön, daß es Menschen wie Dich gibt, die sich Zeit nehmen für andere!
    MOMO, das ist eins meiner Lieblingsbücher, und oft nehme ich es in die Hand und lese ein paar bestimmte Zeilen nach ....
    Die Hasenbasteleien sind so lieb :O)
    Ich wünsche Dir einen schönen und freundlichen Tag!
    ♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥

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  4. Guten Morgen liebe Eva,
    die Häschen gefallen mir sehr, einfach und doch wirken sie super. Schön, dass du diese Aufgabe bei den Senioren übernimmst. - Bei meiner ehrenamtlichen Arbeit freue ich mich darauf, dass es eine sinnstiftende Aufgabe ist und wir viele nette Leute kennenlernen. Leider ist es sehr schwierig, ehrenamtliche MitarbeiterInnen zu finden.
    Dir einen schönen Dienstag und
    liebe Grüsse
    Eda

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    1. Ehrenamtliche Mitarbeiter zu finden ist so eine Sache, jedoch wir können uns hier nicht beklagen. Viele machen das ja auch als Übungsleiter und bekommen hier die Übungsleiterpauschale von 2.500 Euro im Jahr. Das ist für mich nicht so sehr Ehreanamt. Das sieht aber jeder anders.
      Lieben Gruß Eva

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  5. Liebe Eva,
    wie schön, dass Du mal etwas mehr über Deine ehrenamtlichen Tätigkeiten erzählst. Es ist richtig: Ohne sie wäre es sehr schlecht bestellt um die Alten und Pflegebedürftigen.
    Deine Häschen sind mal wieder bezaubernd. Sie sind total inspirierend...
    Das Lied über die "Uhrund die Zeit" geht einem direkt zu Herzen.
    Hab einen feinen Dienstag,
    liebe Grüße
    moni

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  6. Liebe Eva,
    ja, ich kann bestätigen, Ehrenamt macht Freude und die Dankbarkeit ist die eigentliche Bezahlung. Mit alten Menschen, nun gehöre ich schon dazu, habe ich noch nie so intensiv gearbeitet, eher mit Kindern und Jugendlichen, seit einigen Jahren mit der Flüchtlingsbetreuung, Hausaufgaben. Es macht immer wieder neu Spass, wenn man erleben darf, die Kinder haben es kapiert. So hat jeder seinen Schwerpunkt gefunden, dir weiterhin viel Freude und vor allen Dingen Geduld, für deine Arbeit.
    Die Häschen gefallen mir.
    Liebe Grüße
    Edith

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  7. Das ist ein ganz wunderbarer Job, den Du da machst liebe Eva.
    Ich denke, die alten Menschen freuen sich, wenn Du immer wieder mit neuen Ideen zu Ihnen kommst und einfach ein paar Stündchen für sie da bist.
    Wenn dann noch so schöne Dinge herauskommen, wie die kleinen Osterhasen, umso besser.
    Ja Zeit, sie rinnt einfach so zwischen den Fingern hindurch.
    Früher war mehr Zeit...
    Dir einen schönen Dienstag, hier leider mit Regen,
    lieben Gruß
    Nicole

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  8. Liebe Eva,
    ich darf auch erleben wie viel diese alten Menschen einem zurückgeben. Allein die Freude im Gesicht wenn "meine "Seniorin mir morgens die Tür aufmacht.
    Tolle Hasenbastelei!
    Liebe Grüße, Marita

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  9. Hallo Eva,
    unsere Tochter hat zwischen Abi und Studium in einem Altenheim mitgeholfen und mir auch von der unbegrenzten Dankbarkeit der älteren Menschen vorgeschwärmt. Dies ist der Jugend wirklich teilweise abhanden gekommen.
    Schön, wenn du so manche Hand bei den Häschen unterstützt. So bekommt jeder eines und hat seine Freude, die nicht nur die, die es körperlich noch schaffen.
    Super und Hut ab!

    Liebe Grüße
    Arti

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    1. Das ist wunderbar liebe Arti und ich wäre auch dafür, dass für Buben und Mädchen wieder ein soziales Jahr eingeführt wrid. Da würden sich manche jungen Menschen vielleicht ein wenig ändern.
      Was ist das für eine Erziehung, wenn einer alten Frau etwas herunterfällt und es sich Niemand bückt um ihr zu helfen.
      Ja, die jungen Menschen denken nicht daran, dass sie älter werden manche beschimpfen die alten Menschen dann ncoh mit: "Du Alte"!
      Das was ich denke mag ich nicht sagen, aber es ist furchtbar.
      Lieben Gruß liebe Arti morgen bin ich wieder mit dabei.

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  10. Zeit zu verschenken ist das kostbarste was es gibt. Viele Menschen haben nie Zeit. Du schenkst den Senioren ein bisschen Lebensfreude, das wissen sie ja auch zu schätzen.
    Die Häschen aus Stoff sind niedlich. Man kann mit kleinen Dingen Schönes gestalten und es braucht nicht immer viele Materialien.
    Liebe Grüße von Ingrid, der Pfälzerin

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  11. Hochachtung, das du das kannst und dir die Zeit für solche Menschen nimmst!
    Die Häschen finde richtig hübsch, ja, eine gute Idee!
    LG Heidi

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  12. Liebe Eva,
    ich bewundere deinen ehrenamtlichen Einsatz sehr. Es braucht noch viel mehr solcher Personen, die einige Zeit mit alten Menschen verbringen möchten. Wenn ich nicht noch beide Eltern zu betreuen hätte und mein Mann seine Mutter und Tante, könnte ich das auch für mich vorstellen. Wir haben unsere Senioren an drei Orten im Umkreis von 50 km wohnen. Alle sind z.Teil pflegebedürftig und das wird durch mobile Dienste geleistet. Das entlastet uns teilweise von den Sorgen um ihr Wohlergehen und wir können die Zeit, die wir mit Ihnen verbringen können, sehr genießen. Wir sind froh, dass wir sie noch haben und regelmäßig zu Ihnen nach hause kommen können.
    Liebe Grüße
    Augusta

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  13. Liebe Eva,
    deine Häschen sind so niedlich und auch einfach nachzubasteln. Das die Senioren damit Schwierigkeiten haben kann ich mir gut vorstellen. Zum Glück haben sie dich mit deinen geschickten Händen. So hilfst du den Senioren zu einem kleinen Erfolgserlebnis. Da ist die Freude bestimmt groß, wenn sie ihr eigenes Häschen in den Händen halten. Ich bin immer wieder beeindruckt was du alles leistest.
    Liebe Grüße vom Emma und Lotte Frauchen

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Vielen Dank.