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Falls dir der Text zu lang ist, dann schau nur die Bilder an, aber die Geschichte dieser Villa ist mehr als interessant.
Manchmal ist es so, dass sich Termine häufen und so war das auch am 12.06.2019, morgens bei einem
Schietwetter gings ja nach Gaisburg, davon habe ich gestern berichtet.
Dann gegen Nachmittag kam die Sonne mit voller Kraft heraus und wir freuten uns auf den Termin im Staatsministerium mit den alten Kollegen vom Amt und anderen Teilnehmern.
Es ist schon eine mehr als feine Gegend die Gänsheide, hier gibt es nur tolle Villen, die für "normale" Leute nicht finanzierbar sind. Die Aussicht auf Stuttgart ist genial.
Entweder man erbt sowas, oder man hat einen Job, der viel Geld bringt, sehr viel Geld bringt oder man heiratet reich ein.
Ausserdem ist die Gegend hier oben durch das Staatsmisterium mehr als gut bewacht. Halbhöhenlage in Stuttgart unerschwinglich.
An der Straßenbahnhaltestellte Bubenbad geht es gleich zu Fuß in die Richard-Wagner-Straße rein.
Ich weiß nicht, ob du Georg Elser kennst, wenn nicht, dann kannst du im Internet fündig werden. Dieses nette Paar erlaubte mir, es zu fotografieren, während es die Treppe hinunterging.
Hier oben hat man einen wunderschönen Blick auf Stuttgart, ich schaue mir das immer wieder gerne an.
Man wird hier immer wieder an eine Zeit erinnert, die das dunkelste Kapitel der Deutschen ist.
Zum Termin erschienen alle Teilnehmer, die gebucht hatten und wurden von Herrn Dr. W, vom Staatsministerium, der diese Führungen leitet, begrüßt. Er hat uns durch Haus und Garten geführt und es war sehr spannend und nett, ihm zuzuhören. Ein Badener mit schwäbischen Akzent, nun ich dachte schon er sei ein Schwabe und er erklärte mir aber dann mit einen netten Lächeln, dass er Badener sei.
Ein kurzer Rundgang durch den Garten, dem später noch ein Großer folgen sollte und dann ging es zum
Eugen-Bolz-Haus. Eugen Bolz war Württembergischer Staatspräsident von 1928-1933. Am 15.3.1933 wurde er als Staatspräsident zugunsten des NSDAP Gauleiters Wilhem Murr abgelöst. Eugen Bolz wurde auf der Festung Hohenasperg inhaftiert und noch 1933 zur Rückkehr ins Privatleben gezwungen.
Seine Verbindung zum Kreisauer Kreis und dem Leipziger Oberbürgermeister Carl Goerdeler wurden ihm nach dem gescheiterten Attentat am 20.Juli 1944 zum Verhängnis. Verhaftet und schwer gefoltert wurde er von Roland Freisler vom Volksgerichtshof in Berlin zum Tode verurteilt und durch das Fallbeil hingerichtet.
Die Villa Reitzenstein war von 1928 bis 1933 Amtssitz des württembergischen Staatspräsidenten Eugen Bolz. Von seinen Schreibtisch aus - die Bibliothek - steuerte er zusammen mit seiner kleinen Ministerrunde das Land Württemberg durch eine sehr unruhige Zeit.
Sein Credo:
"Weder links noch rechts zu regieren, sondern vernüftig".
Ab 1933 wehte auf dem Dach der Villa Reitzenstein jahrelang die Fahne der Nationalsozialisten.
Tenor NSDAP-Gauleiter Wilhelm Murr: "Es hat sich ausgebolzt".
Wer mehr über diesen Murr wissen will, der schaue sich hier den Link an. Die Stuttgarter Bevölkerung u.a. auch meine Eltern und Geschwister haben auch unter ihm gelitten, bis sie Stadt verlassen haben und zur Oma nach Cleversulzbach gezogen sind.
Im 2. Weltkrieg wurde die Villa, da sie recht günstig lag, nicht zerstört und wurde nur kurz von Franzosen und Amerikanern besetzt.
Vielleicht ist dir auch Lucius D. Clay bekannt, er bezog nicht weit von der Villa Reitzenstein diese Villa, die wir nicht besichtigt haben. Ich bin mir auch nicht sicher, ob man das kann. Werde mich aber kundig machen.
Herr Dr. W erzählte , während wird in der Kantine im Eugen Bolz Haus Getränke, Kaffee und Kuchen und eine Erdbeertorte zu uns nehmen durften noch mehr von der Villa Reitzenstein.
Die Führung war kostenlos und die Verkostung auch.
Helene Hallberger, eine Tochter des bekannten Stuttgarter Verlegers Eduard Hallberger, erbte nach dem Tode ihres Vaters zusammen mit ihrer Schwester ein beträchtliches Vermögen.
Die Firma ging in die Deutsche Verlagsanstalt über.
Vorher heiratete sie noch Carl von Reitzenstein aus einem alten fränkischen Adelsgeschlecht und konnte mit ihrem Vermögen das Schloß der Familie in Issigau zurückkaufen. Die Ehe dauerte nicht lange, Carl von Reitzenstein starb 1897 und Frau von Reitzenstein lebte mal in Stuttgart und in Issigau.
Sie pflegte gerne Gesellschaften und bewegte sich gerne bei Hofe und war eine persönliche Freundin der letzten württembergischen Königin Charlotte.
Frau von Reitzenstein fühlte sich einsam und wollte einen herrschaftlichen Besitz, sie beauftragte die Architekten Hugo Schlösser und Johann Weirether ein herrschaftliches Gebäude mit den neuesten technischen Eigenschaft der Zeit auszustatten.
Meine Meinung die Villa ist eine Mischung zwischen
Schloß Solitude und Schloß Ludwigsburg.
Also wunderschön in Art und Weise.
Frau von Reitzenstein verkaufte die Villa 1921 an den württembergischen Staat. Bereits in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus war die Villa Reitzenstein das Politische Zentrum des Landes.
Wir treten nun ein in die Räumlichkeiten der Villa Reitzenstein. Ich konnte nicht jeden Raum fotografieren, weil auch immerhin 30 Leute herumstanden. Aber den schönen Flur, in dem die Gäste empfangen werden, das zeige ich
Die Bibliothek, die Frau von Reitzenstein unbedingt haben wollte (sie war ja schließlich die Tochter eines Verlegers) und die das Arbeitszimmer von Eugen Bolz war.
Das Raucherzimmer, Rauchen war damals sehr modern.
Und viele schöne Kronleuchter in den einzelnen Räumen teilweise Originale aus Muranoglas. Ich mag Kronleuchter.
Und die Herzkammer, hier wird getagt.
Oben im Treppenhaus hängen zwei Bilder von
Helene von Reitzenstein und ihrem Mann
Karl Friedrich von Reitzenstein.
Gemalt 1882 von Ferdinand Keller.
Seit 1952 ist die Villa Reitzenstein der Amtssitz des Ministerpräsidenten und Sitz des Staatsministeriums Baden-Württemberg
Der Garten wurde vom Stuttgarter Gartenarchitekten Carl Eitel angelegt.
Man kann zwei Gestaltungselemente erkennen. Im formalen Garten nach französischem und italienischen Garten werden die Symmetrieachsen der Villa in den Park hinein fortgesetzt. Hier sollten Struktur und Geometrie dominieren. Im Landschaftsgarten nach englischem Vorbild (es sind englische Rosen) sollen geschwungene Wege frei angeordnete Baumgruppen und Wiesen ein Eindruck von Natürlichkeit und Unverstelltheit hervorrufen.
Was ich besonders schön gefunden habe, sind die teils naturbelassenen Wiesen, hier finden Insekten genügend Futter. Der Boden ist kalkhaltig, sodass man nicht zu gießen braucht.
Zum ersten Mal habe ich hier den
Französischen Milchlattich (Cicerbita plumieri)
gesehen:
140 (180) cm, Französischer Milchlattich ist eine zierende, im
Herbst einziehende ausdauernde Staude mit einer basalen Rosette aus
gelblich-grünen Blättern und hoch werdenden, sich verzweigenden Trieben,
die gekrönt werden von blass himmelblauen Blüten. Die Art ist in
nährstoffreichen Boden in Wiesen und an offenen Standorten in Wäldern in
Westeuropa anzutreffen. Für jeden guten, durchlässigen Boden an einem
sonnigen Standort.
Erkennbar ist ein durchdachtes Gestaltungskonzept, das Haus und Park zu einer architektonischen Einheit verbindet.
Moschusmalve, wunderschön, zur Zeit überall zu sehen.
Fruchtstand vom Farberwaid
Helene von Reitzenstein starb am 19. Dezember 1944 und Darching bei Miesbach und ist dort auch begraben.
Der Höhepunkt des Landschaftsgartens ist der auf einem Felsblock gelegene Tempietto mit seiner filigran ausgearbeiteten Arabeskenkuppel.
Hier hat man auch einen ganz besonderen Blick auf Stuttgart.
Der Mosaikfußboden zeigt die Initialien von
Helene von Reitzenstein.
Wenn du den Garten der Villa Reitzenstein einmal besichtigen möchtest, so kannst du das immer samstags in der Zeit von Frühling bis Herbst tun. Mein Tip: Es lohnt sich!
Führungen und Konzerte sind aber meines Wissens dieses Jahr ausgebucht.
Zwischen den Zeilen siehst du die Villa, die Räumlichkeiten und den Garten.
Quellen:
Dr. Paul Sauer, Wilhem II von Württemberg
Kommentare:
AntwortenLöschenWas für eine schöne Gegend. Die Gärten und Häuser sind ja beeindruckend. Danke fürs Mitnehmen.
AntwortenLöschenGuten Morgen Eva,
AntwortenLöschenna das ist ja eine wirklich tolle Gegend in der Du uns heute mitnimmst. Ich gestehe so oft ich unsere Verwandten in Holzgerlingen besuche - ich war tatsächlich noch nie in Stuttgart :( Aber wenn ich mal mit mehr Zeit komme und nicht nur für ein WE dann werde ich mir so einige Tipps bei Dir holen.
Was für eine wundervolle Villa und wie schön das man Innenaufnahmen machen darf (hier ist das längst nicht so das ist das erste was bei Führungen gesagt wird).
Vielen Dank für diesen schönen Rundgang und Deine Erläuterungen.
Zu Deiner Bemerkung gestern mit dem 20.07. ich weiß was Du meinst (Du erwähnst es auch hier), aber zur Ehrenrettung der Jugend (meiner Kinder eingeschlossen), dieses Kapitel wird kaum erwähnt in der Schule. So war es damals schon bei mir und auch bei unseren Mädchen, warum das so ist weiß ich nicht, aber da sind da wohl die Eltern in der Pflicht, um auch mal über die "Guten" zu sprechen.
Liebe Grüße
Kirsi
Liebe Kirsi,
Löschenman darf nicht alles auf die Schule schieben, auch die Eltern haben ein wenig - ich sage jetzt mal "die Pflicht" ihre Kinder auf diese Zeit hinzuweisen.
In der Schule besteht ein Lehrplan und da wird manches Thema nur gestreift.
Ich hatte einen engagierten Lehrer und vor allem einen Vater, der mich auf diese Zeit aufmerksam machte und ich machte meinen Sohn drauf aufmerksam und da er eine Polin zur Frau hat, wird der Sohn hier auch sehr viel lernen.
Es gibt genügend Bücher, Filme usw. über diese Zeit, die man den Kindern auch zeigen kann.
Im Alten Schloß in Stuttgart hängt eine Tafel zum Gedenken an Graf Stauffenberg, mein früherer Kollege macht Stadtführungen in Stuttgart und er ist jedes Mal verwunderte, wenn er gefragt wird, wer Graf Stauffenberg war.
Manche Dinge sollte man nicht vergessen, ich fürchte aber, es wird so sein.
Lieben Gruß Eva und nochmals vielen Dank.
Jetzt hätte ich es fast vergessen, zwecks fotografieren, ich frage immer zuerst nach usw. und wenn ich nicht fotografieren darf usw. dann lasseich das.
LöschenEs gibt aber auch Flyer, in denen kann man die Zimmer auch sehen und sogar einen Grundriß der Villa sehen.
LG Eva
Liebe Eva,
AntwortenLöscheneine Führung durch so eine herrliche Anlage kostenlos inkl. "Verpflegung", das gibt es nichtr alle Tage, gell. Danke für diesen wunderbaren Rundgang und die vielen feinen Fotos. Ich war sehr gerne mit dabei!
Den Spruch über das "richtige regieren" sollten sich unsere Politiker mal wieder ins Gedächtnis rufen, gell.
Schönen Feiertag und lieben Gruß
moni
Solche geführten Besichtigungen mache ich auch immer sehr gerne, auch wenn ich Unterwegs bin. Man erfährt da immer viele Details und wird auf Sachen Aufmerksam gemacht die man selber gar nicht wahrnimmt. Schöne Detailbilder sind dir gelungen nicht einfach bei so vielen Teilnehmern.
AntwortenLöschenL G Pia
Also ich habe mit tatsächlich nur die vielen Bilder angeschaut ;-)
AntwortenLöschenHauptsächlich die schönen Parkfotos und die blühenden Pflanzen.
Wunderschöne Aufnahmen sind das !
Ich muss gestehen, ich bin leider ein Kulturbanause, ich stehe dazu.
Ansonsten wieder ein ansprechender Post von dir, du hast dir ja große Mühe gegeben.
Einen schönen Donnerstag mit lieben Grüßen
wünscht Jutta
Das ist doch in Ordnung liebe Jutta, jeder hat etwas anderes und das ist doch in Ordnung. Ich mache solche Dinge eben gerne, dafür stricke ich keine Socken.
Löschen:-))))))!
Lieben Gruß Eva
Liebe Eva,
AntwortenLöschendanke für die schönen Ein- und Rundumblicke! Ein schöner Ort ist das!
Ich wünsche Dir einen wunderschönen Feiertag!
♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥
Hallo Eva,
AntwortenLöschenich habe beim Lesen die ganze Zeit überlegt, ob es wohl Vergleichbares bei uns in der Gegend gibt. Allerdings ist mir bis auf ein paar bewohnte Villen auf der anderen Rheinseite nichts eingefallen. Es ist schon etwas Besonderes, wenn man kundig durch die Häuser geführt wird und auch noch verköstigt wird.
Sehr schöne Bilder hast du mitgebracht auch vom Garten. Da freut es mich immer, wenn alles, also Haus UND Garten, so prima gepflegt werden. Ist ja heute wegen permanentem Geldmangel nicht selbstverständlich.
Liebe Grüße und arbeite nicht zu viel :)))
Arti
Liebe Arti,
Löschennein, du findest in ganz Deutschland nichts vergleichbares. Ein Haus auf der Gänsheide habe ich gerade gesehen mit 305 qm Wohnfläche 2.000 000 Euro.
Wer sich das leisten kann?!
Der Garten wird von den Wilhemagärtnern gepflegt und das Haus dient ja auch zur Representation. Da werden auch Staatsgäste empfangen, übrigens wird der Blumenschmuck dafür aus dem Garten genommen und die Sträuße bzw. Gestecke werden immer in den Landesfarben dargeboten.
Finde ich klasse.
Die Führung war von der VHS Ludwigsburg in zusammenarbeit mit Politik Live
und dient hier auch der Öffentlichkeitsarbeit, ich finde das besser, als ein verschlossenes Haus. Die Führungen sind meist immer gleich ausgebucht.
Ich wohne so gerne in meinem Ländle und weiß das auch zu schätzen.
Nicht umsonst haben wir hier auch viele Zugereiste. :-))
LG Eva
Liebe Eva,
AntwortenLöschendas war aber wieder ein sehr ereignisreicher Tag für dich und auch für uns. Eine Menge Geschichte in wenigen Stunden gezeigt ist schon anstrengend, aber man muß sich auch im Vorfeld ein wenig einstimmen, dann sind solche anspruchvollen Führungen ein "Aha-Erlebnis", man kann dann alles schneller nachvollziehen. Den Elser den kannte ich schon, einiges über ihn gehört. War die Führung bewußt auf den 20.ten gelegt? Ich stimme dir zu, man sollte seinen Kindern die ganze deutsche Geschichte erzählen, das gehört zur Erziehung dazu, ich bin ja in Polen geboren und habe sowieso einen anderen Bezug zur Geschichte, meine Kinder sind deshalb auch neugierig gewesen zu erfahren wie das Land aussieht indem ihre Mama zur Welt kam.
Liebe Grüße
Edith
Keine Sorge,
Löschenvor der Blogpause kommt nichts geschichtliches mehr.
:-))
Nur noch Schmetterlinge, Blumen, einen geflochtenen Kranz und
ein Rezept.
Lieben GRuß Eva
Hallo liebe Eva,
AntwortenLöschenschön und informativ ist Dein Rundgang durch Haus und Garten, toll, dass sowas kostenlos angeboten wird. Den Blick auf Stuttgart müsste ich jetzt nicht unbedingt haben, wenn ich mir ein Haus für so viel Geld leisten könnte. Da wären mir grüne Wiesen, Felder oder Wasser schon lieber anstatt hässlicher Nachkriegsbauten. Aber da sind ja zum Glück die Geschmäcker verschieden. Stuttgart ist eh nicht meine Stadt und wird es auch nicht mehr werden.
Liebe Grüße, Burgi
Genau, die Geschmäcker sind verschieden, als ich das mal so geschrieben habe,
Löschenhabe ich schwer von Jemand Haue bekommen. Das aber nur am Rande.
Du mußt doch nicht nach Stuttgart, es zwingt dich doch keiner dazu.
Ich schreibe über meine Heimatstadt, so wie du über deine Sachen und gut ist.
LG Eva
Hässliche Nachkriegsbauten, sowas kann auch nur Jemand schreiben, der von nichts eine Ahnung hat.
LöschenStuttgart wurde zerstört und da hat man nun diese Nachkriegsbauten gebraucht, die - so hässllich sie auch sind - teilweise sogar unter Denkmalschutz stehen.
"Gell do glotsch!"
Wiki sagt:
"Die erste Angriffsserie vom Juli 1944 begann am 25. Juli und endete am 29. Juli 1944. Das Zielgebiet der Angriffe auf Stuttgart stellte im Wesentlichen das dichtbesiedelte Stadtzentrum in der Talkessellage – insbesondere die mittelalterliche Altstadt – dar. Das Bombardement lief meist wie folgt ab: Zuerst wurden tausende Sprengbomben sowie mehrere hundert Luftminen abgeworfen. Durch die Druckwellen der Explosionen wurden die Dächer aufgerissen. Danach wurden tausende Elektron-Thermitstäbe über dem Zielgebiet abgeworfen, die nun in die aufgerissen Dachstühle der Häuser fielen und diese innerhalb kürzester Zeit in Vollbrand versetzten. Binnen kurzer Zeit breiteten sich tausende kleinere Gebäudebrände zu einem Großbrand aus. Ob sich aus diesem ein Feuersturm entwickelt, hängt insbesondere von der Gesamtwetterlage und Windrichtung ab. Bei der ersten Angriffsserie gelang es den Angreifern nicht, einen Feuersturm auszulösen, um die Wirkung der Bomben zu multiplizieren. Sie warfen bei dieser ersten Serie rund 5200 Sprengbomben und knapp 70.000 Brandbomben über Stuttgart ab.[4] Dies gelang erst beim Großangriff am 12. September 1944. In dieser Nacht zwischen 22:59 und 23:30 Uhr warf die britische No. 5 Bomber Group 75 Luftminen, 4300 Sprengbomben und 180.000 Elektron-Thermitstäbe Stabbrandbomben über einem schmalen Areal im Gebiet der Gegend um die Hegel-, Hölderlin- und Schwabstraße sehr zielgenau ab. Das dabei entstandene Großfeuer dehnte sich in hoher Geschwindigkeit aus. Es entstand ein Feuersturm. Dieser vernichtete ein fünf Quadratkilometer großes Stadtgebiet im Stuttgarter Talkessel."
Sodele dies schreibt dir Herbert, der auf der Suche nach einem Artikel war und deinen Blog gefunden hat, den er übrigens sehr gut findet.
Liebe Eva,
AntwortenLöschenda hattest du ja gleich zwei tolle Erlebnisse an einem Tag. So eine Führung durch das Staatsministerium ist etwas ganz besonderes und du hast sehr schöne Fotos mitgebracht. Na klar habe ich den Text gelesen. Ich finde deine Ausführungen immer sehr interessant.
Liebe Grüße vom Emma und Lotte Frauchen