Das Konstanzer Konzil 1. Teil !

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„I call God to witness that all I have written and preached, has been to rescue souls from sin. There can be no turning back. My Lord walked the path of truth and duty, even though it took Him to Calvary. Can I, one of his humble followers, turn back now? To witness to God's truth is more important than life. Joyfully then, will I confirm with my blood all the writings and preachings of truths that I've held. Into Thy hands, O Lord, I commit my spirit.“

Referenz: https://beruhmte-zitate.de/autoren/jan-hus/

„I call God to witness that all I have written and preached, has been to rescue souls from sin. There can be no turning back. My Lord walked the path of truth and duty, even though it took Him to Calvary. Can I, one of his humble followers, turn back now? To witness to God's truth is more important than life. Joyfully then, will I confirm with my blood all the writings and preachings of truths that I've held. Into Thy hands, O Lord, I commit my spirit.“

Referenz: https://beruhmte-zitate.de/autoren/jan-hus/V

„I call God to witness that all I have written and preached, has been to rescue souls from sin. There can be no turning back. My Lord walked the path of truth and duty, even though it took Him to Calvary. Can I, one of his humble followers, turn back now? To witness to God's truth is more important than life. Joyfully then, will I confirm with my blood all the writings and preachings of truths that I've held. Into Thy hands, O Lord, I commit my spirit.“

Referenz: https://beruhmte-zitate.de/autoren/jan-hus/V

„I call God to witness that all I have written and preached, has been to rescue souls from sin. There can be no turning back. My Lord walked the path of truth and duty, even though it took Him to Calvary. Can I, one of his humble followers, turn back now? To witness to God's truth is more important than life. Joyfully then, will I confirm with my blood all the writings and preachings of truths that I've held. Into Thy hands, O Lord, I commit my spirit.“

Referenz: https://beruhmte-zitate.de/autoren/jan-hus/

„I call God to witness that all I have written and preached, has been to rescue souls from sin. There can be no turning back. My Lord walked the path of truth and duty, even though it took Him to Calvary. Can I, one of his humble followers, turn back now? To witness to God's truth is more important than life. Joyfully then, will I confirm with my blood all the writings and preachings of truths that I've held. Into Thy hands, O Lord, I commit my spirit.“


Jan Hus

Vor einigen Tagen haben wir uns mit Konstanz und vor allem mit der Geschichte des Konzils beschäftigt und sind im Rahmen einer Stadtführung dazu über 6 Kilometer gegangen und waren über 5 Stunden unterwegs. Nun das Wetter war uns nicht so wohlgesonnen, aber das kann man sich nun nicht immer heraussuchen. Der Segelclub hatte dazu geladen.

Schon alleine der Ausblick an der Raststätte Hegau hat uns doch wieder einmal sehr gefallen.  Von hier aus sind es nur noch ca. 30 Minuten bis zum See.

In der Ferne siehst du den Hohentwiel am frühen Morgen, den Hausberg von Singen. Warst du schon mal oben, ich ja wir sind damals hochgelaufen mit 686 m gar nicht mal sooo hoch. 

Warum sind wir nach Konstanz gefahren?
Weil wir das sehen wollten.

Puccinis Oper wurde mit den Einaktern Il tabarro und Suor Angelica zu der dreiaktigen Oper Il Trittico verbunden. Die Rathaus Oper in Konstanz brachte eine reduzierte Aufführung der Fassung für Kammerorchester zur Aufführung.
Das war schon etwas ganz Besonderes und mit Sicherheit kennst du die Arie aus dieser Oper.

"Väterchen teures höre" 
Monserrat eine großartige Frau, sie war immer für einen Spaß zu haben. 

So wollten wir tagsüber auch diese besondere Stadtführung über das Konzil machen und am nächsten Tag einen Segeltörn mit Bekannten vom Segelclub.

Ich war vor ca. 15 Jahren schon mal in Konstanz, damals hat es mir besser gefallen. Es war etwas gemütlicher, damals nicht soviele Menschen, Räder und vor allem nicht soviele Geschäfte, die die alten schönen Häuser doch recht verunstalten.

 Reste der alten Stadtmauer und ein moderner Glaspalast.
Irgendwie ....!

Radfahrer über Radfahrer mit Kind und Kegel, auch auf den Radwegen und der Straße, ich kann radeln, aber hier möchte ich für viel Geld nicht radeln. Als Fußgänger bzw. Autofahrer hast du deine liebe Not.

Bodenseeradweg ade! Da ist es auf dem Wasser schöner, denn hier braucht man für einen Segelschein eine Prüfung und vor allem kann man auch feststellen, was das für ein Boot ist. Radfahrer haben leider keine Nummer am Rad, was ich schon so oft bedauert habe. 

Trotz allem, hat mir die wunderschöne Altstadt von Konstanz sehr gut gefallen.

 Vor allem Modegeschäfte (Ketten) sind im Stadtbild zu sehen und bald sehen die viele Städte gleich aus. Wenn wir segeln, sind wir meist in Langenargen und bewegen uns mehr auf dem Wasser, als in den Städten was uns aber immer gefällt, ist die Marina in Konstanz und die Uferpromenade. Aber dennoch gibt es schöne Häuser.
Konstanz wurde im 2. Weltkrieg nicht zerstört, weil die neutrale Schweiz nicht weit entfernt ist. 

Menschenmassen, man konnte kaum fotografieren, deshalb ist die Ausbeute nicht so prickelnd (immer etwas mehr die Camera nach oben gerichtet, denn Menschen fotografiere ich nicht) aber immerhin und alles in allem soll es sich ja auch auf das Konzil beschränken, welches dort vom
5. November 1414 bis zum 22. April 1418

stattgefunden hat.

Warum fand dieses Konzil statt. 
Hier ging es darum, das Schisma in der Katholischen Kirche zu beenden.

Damals beanspruchten drei Päpste für sich Oberhaupt der Christenheit zu sein. Papst Gregor XII in Rom, Benedikt XIII. in Avignon und Papst Johannes XXIII. in Bologna. Die Ursache waren interne Machtkämpfe innerhalb der katholischen Kirche. Darauf gehe ich jetzt aber nicht näher ein.  Ich hatte das mal im Religonsunterricht gestreift, aber nicht so recht aufgepasst und als wir damals in Avignon waren, hat mich das leider auch nicht weiter interessiert.

Worauf ich dich aber auch aufmerksam machen möchte und das wußte ich auch nicht oder habe es vergessen. Es gab ja einmal einen Papst Johannes XIII. mit dem bürgerlichen Namen

Angelo Giuseppe Roncalli
Er war nach dem Tod von Pius XII. 1958 der gewählte Papst Johannes XIII. Er nahm damals den Namen Johannes an, weil bis dahin kein Papst mehr diesen Namen angenommen hatte und die Zählung in Ordnung bringen wollte.

Der Papst Johannes XIII. vom Konstanzer Konzil war ursprünglich falsch gezählt und somit erst der vermutlich XX.
Papst Johannes XIII. nahm 1958 diesen Namen an, damit die Zählung ab dem XIII. wieder neu geführt werden konnte. 

Ich wußte tatsächlich nicht, dass Kirchengeschichte so interessant sein kann. 

Es herrscht immer wieder die Meinung, dass das Konzil im sogenannten Handelslager - das als ein Warenlager für ansässige und auswärtige Händler, erbaut 1388, gedacht war und fast 600 Jahre dazu gedient hat - stattgefunden hat. Dem ist aber nicht so, in diesem Haus fand dann 1417 das Konklave zur Wahl des neuen Papstes statt.

Also eine Sixtinische Kapelle des Mittelalters.

Getagt wurde ausschließlich im Münster und hier wurde auch Jan Hus zum Tode verurteilt. Unser Stadt"führer" hat beschrieben, wie es damals zugegangen ist und wie die hohen Herren vor der Kälte geschützt wurden. 
Lange Vorhänge und hohe Tribünen usw. 

Oben das Konstanzer Münster und unterhalb befindet sich eine richtig schöne Krypta. Auch hier habe ich lange warten müssen, bis mal keine Menschen da waren. 
Diese Krypta ist dem heiligen Pelargus gewidmet. 
Er ist Stadtpatron von Konstanz und wurde ab dem
 9. Jahrhundert im Bodenseeraum als Märtyrer verehrt. 

Aus diesem Konklave ging dann 1418 Papst Martin der V. hervor. Seit 1912 wird das Handelslager als Restaurant und Festsaal benützt.

Dort haben wir uns erst mal zu einem Latte gesetzt und ich habe ein paar Kugeln Eis verspeist. Dabei konnte man wieder einmal herrlich Leute gucken. Ich habe mir einen ordentlichen Eisbecher nicht gegönnt, ich habe 6 Kilo abgenommen und die müssen nicht unbedingt wieder drauf, die Kugeln hatten genug Kalorien.

Das Konzil mit der einzigen gültigen Papstwahl nördlich der Alpen war eines der größten Weltereignisse im Mittelalter und beendete eine 40-jährige Kirchenspaltung.

Während des Konzils war die Wasserseite der Stadt mit Pfosten geschützt und nur eine ganz kleine, kontrollierte Einfahrt vorhanden, damit die Wahl zum neuen Papst nicht von der Wasserseite her gestört werden konnte.
Abgesichert, heute würde man sagen, wie bei einem G-Gipfel.  

Modell von Konstanz und außerhalb der Stadtmauern wurde Jan Hus verbrannt. 

Das war die einzige Papstwahl auf deutschem Boden und der Scheiterhaufen für Jan Hus, der ein ganzes Reich in Brand setzte. Der Tod von Jan Hus löste in Böhmen einen achtzehnjährigen Krieg aus. In Prag gibt es hier ein ganz bekanntes Denkmal, über das  ich schon mal geschrieben habe.

Wenn du über Jan Hus etwas wissen möchtest, im Internet gibt es sehr viel Information. Luther griff ein Jahrzehnt später die Gedanken von Jan Hus wieder auf.

Aber auch Hieronymus von Prag wurde außerhalb der Stadtmauern verbrannt.  

Das Jan Hus Haus in Konstanz haben wir auch besichtigt,
das lohnt sich auch mal einen Blick nach innen zu werfen.
Es ist sehr interessant nur fotografieren darf man nicht.
Der Eintritt ist frei.

Das Hus Haus befindet sich in unmittelbarer Nähe des Schnetztores, hier sind es nur noch rund

300 m bis in die Schweiz. Es ist derart "belaufen", dass ich das nur von oben fotografieren konnte. 

Wenn man vom Schnetztor wieder in die Stadt zurückgeht, kann man sehen, wie die Häuser bzw. die Straße einen Knick machen.
Mir wäre das nie aufgefallen, aber, wenn einem das gesagt wird, dann sieht man es. Dieser Knick diente dazu, dass Angreifer nicht direkten Schuss auf die Stadt hatten.

Als im November 1414 das Konstanzer Konzil begann hat ein Augenzeuge darüber geschrieben und sogar die Prostituierten (Leihbedienerinnen, so sagte man damals und schon alleine das Wort sagt aus, was Frauen damals für einen Wert hatten) gezählt.

Es sollen 72.460 Menschen gewesen sein! Bis heute ist es nicht klar, wieviel - natürlich jenseits der Kirchenmenschen - wann und für wie lange sich auf dem Konzil in Konstanz aufgehalten haben. 

Die Bischofsstadt am Bodensee, zählte damals 
6000 Einwohner, beherberte für vier Jahre eine nicht zu kontrollierende Zahl an Gästen und platzte dabei aus allen Nähten. Kardinäle, Herzöge, Universitätsrektoren und Theologen aus ganz Europa kamen, aber auch der König (Sigismund zu Luxemburg) und natürlich auch der Papst, einer von dreien, Johannes XXII. Sie kamen tagten im Münster und sie kamen auch, um Ketzer zu verbrennen und Kurtisanen bzw. Leihbedienerinnen zu konsumieren.  Kurtisanen waren schon ein wenig höher und besser gestellt. 

Es gibt soviel Forschungsliteratur über das Konstanzer Konzil, darüber kann man auch Doktorarbeiten schreiben. 

Aber das will nicht. Aber man kann auf das Zeugnis eines Chronisten zurückgreifen, der einem das Geschehen, das Konklave und den Ketzertod von Jan Huss recht gut näherbringt.  

Ulrich von Richental, ein Konstanzer Kaufmann, schrieb eine sehr reich illustrierte, zeigenössische Chronik des Konzils, die bis heute in prächtigen Handschriften des 
15. Jahrhunderts zu sehen ist. 

Das Ende von Jan Hus beschrieb er so:

"Auf dem Haupt hatte er eine weiße Inful aus Papier, darauf waren zwei Teufel gemalt, und dazwischen stand geschrieben: "Heresiarcha", das heißt Erzketzer. Die Konstanzer führten ihn aus der Stadt. Insgesamt begleiteten ihn mehr als 3000 Bewaffnete und sonst noch eine unzählige Menge Volks."
Kurz vor der Vollstreckung des Urteils "nahm ihn der Henker und band ihn mit Schuhen und Kleidern an ein langes, aufrecht stehendes Brett. Unter die Füße stellte er einen hohen Schemel, dann legte er Holz und Stroh um ihn herum, schüttete Pech dazu und zündete alles an. Da schrie Hus laut und war bald verbrannt. Doch als er selbst schon verbrannt war, blieb die Inful im Feuer noch ganz. Da zerstieß sie der Henker, sodass sie nun erst verbrannte. Anschließend schüttete man die ganze Asche, die Knochen und alles, was sonst nicht verbrannt war, in den Rhein."

Richental war wohl das Fernsehen bzw. das Radio des Mittelalters. Er protokollierte alles, ähnlich wie bei uns, wenn ein Gipfeltreffen o.ä. stattfindet.  

Von wegen Hotel und Komfort. Einzelunterkünfte gab es in den allerseltensten Fällen. Ein Bett für zwei Schläfer, dokumentiert Richental. 

Hygiene? Nicht 1414!

Von Richental erfahren wir auch viel zur Wirtschaft einer Kleinstadt im Ausnahmezustand. Die Zunftordnung wurde aufgehoben. Handwerksbetriebe von außen wurden zugelassen. Es gab sogar schon Catering!

Mobile Öfen, sie fuhren mit Stoßkarren duch die Stadt und buken dann Pasteten, Ringe, Brezeln usw. 

Es gab auch Frösche und Schnecken, die von den Welschen gekauft wurden. 

Interessant ist auch, dass es nicht unwichtig war, sich mit Bodenseefisch zu versorgen. Richental schreibt aber auch, dass während des Konzils "niemand beraubt, ermordet oder überfallen" wurde. 

Von wegen, ist es nicht auch eine Ermordung Jan Hus und
Hieronymus von Prag zum Tode zu verurteilen?

Jan Hus wird 1414 vor das Konzil geladen. Trotz eines von Kaiser Sigismund erteilten freien Geleits wird er dort als Ketzer verurteilt und 1415 lebend verbrannt. Seine Schriften landen ebenfalls auf dem Scheiterhaufen. 
Sigismund forderte Jan Hus auf, seine Lehre zu widerrufen, dies tat er nicht und somit wurde er zum Tod verurteilt.

 Sigismunds Begründung, er hätte das zur Einigung der Kirche getan. Aber er wird immer wieder als Verräter und Wortbrecher gesehen. 


Jan Hus in seinem Abschiedsbrief.

"Das aber erfüllt mich mit Freude, dass sie meine Bücher doch haben lesen müssen, worin ihre Bosheit geoffenbart wird. Ich weiß auch, daß sie meine Schriften fleißiger gelesen haben als die Heilige Schrift, weil sie in ihnen Irrlehren zu finden wünschten."

s aber erfüllt mich mit Freude, dass sie meine Bücher doch haben lesen müssen, worin ihre Bosheit geoffenbart wird. Ich weiß auch, daß sie meine Schriften fleißiger gelesen haben als die Heilige Schrift, weil sie in ihnen Irrlehren zu finden wünschten.“ — Jan Hus

Referenz: https://beruhmte-zitate.de/autoren/jan-hus/

Rictental notiert auch, dass König Sigismund sich nach vier Jahren davon macht, ohne die Rechnung zu bezahlen. 

Seine Begründung:

Er hat ja der Stadt eine vier Jahre dauernde Freude beschert und den Namen Konstanz in der Welt bekannt gemacht.  

Nun wollen wir aber hier erst mal schließen und uns dann morgen an den 2. Teil 

den kannst du hier lesen.
https://schwabenfrau.blogspot.com/2019/08/das-konstanzer-konzil-2-teil.html 

 des Konstanzer Konzils machen, hier gibt es noch ein wenig Innenstadt und dann geht es um Hygiene und menschliche Bedürfnisse, wie auch immer!!

Ich fand das alles sowas von interessant und habe dem Stadt"führer" gerne zugehört. Wobei ich mich an dem Wort Stadt"führer" störe. Ich meine mal gelesen zu haben, dass in der früheren DDR es dieses Wort nicht gegeben hat.
Hier soll es wohl Stadtbilderklärer oder Stadtbilderklärerin gelautet haben. 

Ich hoffe es war nicht langweilig. Ich habe durch diesen Post das alles noch einmal sehr gut verarbeitet und nochmal Revue passieren lassen. Es war schon ein Erlebnis und diesen Bericht schreibe ich ja auch für den Segelclub.

Sei nun gespannt auf den 2. Teil, der folgt entweder heute Abend oder morgen. Je nachdem, weil wir morgen wieder unterwegs sind, natürlich mit dem Rad. Hihi!

Im morgigen Post geht es um Hygiene, Abfallentsorgung im Mittelalter  und menschliche Bedürfnisse, die wohl auch Kirchenfürsten haben! Dann siehst du auch etwas, was du nicht alle Tage sehen kannst.

Marina Konstanz am Abend

Falls du Fehler entdeckst, dann schreibe es mir, ich habe zwar Korrektur gelesen, aber manchmal sieht man seine eigenen Fehler nicht. 


Gartenglück  
Samstagsplausch

Quellen:

Stadt"füher" Konstanz

Stadt Konstanz

Marco Polo Reiseführer "Konstanz" 

Kath. Pfarrbüro Konstanz