Pedelectour mit Brigitte nach Pfedelbach
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Brigitte und ich hatten uns am letzten Sonntag 12.04.2021 in Bietigheim-Bissingen am Bahnhof um 10.00 Uhr verabredet.
Pünktlich kam Brigitte dann kurz vor 10.00 Uhr mit dem tollen gelben Zug aus Neckarsulm an.
Dazu möchte ich sagen, dass Neckarsulm so heisst, weil hier der Fluß Sulm in den Neckar mündet
Es heisst also Neckar-sulm und nicht Neckars-ulm. Das ist schon früher ein Lehrer von mir fast in die Knie gegangen, wenn das Jemand so gesagt hat.
Wir hatten an diesem Tag uns vorgenommen, nach Pfedelbach zu radeln. Warum, weil ich als Kind viel dort gewesen bin und seither nie wieder. Dass ich hier mal mit dem Rad hinfahren werde, hätte ich mir damals nicht mal in den kühnsten Träumen ausgemalt. Auch war mein Vater dort Bürgermeister, davon erzähle ich aber, (Ende April/Anfang Mai Kriegsende und Entlassung 1945 meines Vaters aus der Festungshaft in Torgau), wenn ich die Geschichte meines Vater schreibe.
Es ist eine sehr interessante Geschichte und wie er sich auch nach seiner Degradierung durch die Nazis nach dem Krieg wieder hochgearbeitet hat.
In Pfedelbach spricht man Jenisch, mein Vater konnte es sprechen. Auf Jenisch gehe ich in einem anderen Post nochmals ein.
Jenisch ist die Sprache der Gaukler und der Fahrenden usw.
Mein Vater konnte es sehr gut sprechen. Ich denke aber, dass das heute kaum noch einer sprechen kann. Ich habe ein Buch mit dieser Sprache.
In der jenischen Sprache heisst z.B. der Bäcker = lehmschupfer, schupfersbink.
Die Bäckerei = schupferei, funkerei.
Auf dem Bild, meine Mutter mit meinem ältesten Bruder als Baby, der schon gestorben ist, mein Vater, meine Oma und zwei Freudinnen und ein Onkel 1929 im Garten in Pfedelbach. Das Haus war ein Fachwerkhaus und steht heute nicht mehr. Das ist kein Geheimnis und das kann Jeder, im Jahrbuch der Gemeinde nachlesen.
Ich habe ihn selbst mal vorgestellt, wenn du schauen möchtest hier
https://schwabenfrau.blogspot.com/2020/01/einrolltour_9.html
Ich interessiere mich für die Neckar-Enz-Stellung und habe auch schon im Pulverdinger Forst Bunkerführungen mitgemacht.
Wenn Jemand möchte, können wir das gerne mal abradeln oder ablaufen.
Brigitte war total begeistert von dem Enztal und nach Besigheim sind wir weiter über Ilsfeld, Abstatt, Unter- und Oberheinriet in Richtung Lehrensteinsfeld geradelt.
Unterwegs haben wir so wunderschöne blühende Felder mit Ackersenf gesehen. Nein, es ist kein Raps. Raps und Senf zu verwechseln ist ein beliebter Fehler. Ist ja auch kein Wunder, beide Pflanzen gehören zur Familie der Kreuzblütler, blühen gelb und ähneln sich. Ackersenf blüht ganzjährig und ist eine beliebte Zwischenfrucht und bildet Nährstoffe im Boden, die dann unter den Boden gepflügt werden, so eine Art Dünger. Ausserdem riecht Raps, Ackersenf riecht nicht und diese Felder habe nicht gerochen.
Lehrensteinsfeld ist ein Weinort und ich habe früher immer mal wieder ein Glas Lehrensteinsfelder Weißriesling verschnabuliert. Überhaupt ist ja die Heilbronner Gegend und Hohenlohe (da liegt Pfedelbach) eine Weingegend.
Es ging hoch und es ging auch wieder runter und das die ganze Zeit, ist schon nervig, aber ok. wir wußten ja, was uns bevorstand.
In Lehrensteinsfeld war ich noch nie, aber meine Oma ist dort geboren und von dort nach Cleversulzbach gezogen und hat den Opa 1904 geheiratet.
Vom Backhäusle, das sicherlich auch Oma noch kennenlernte, dem Rathaus (ich war ja lange im Ensemble- und Denkmalschutz beschäftigt und ich wundere mich so oft, wie man in diese wunderschönen alten Gebäude so moderne Türen einbauen kann, ich finde das furchtbar) und diesem wunderbaren Haus war ich begeistert.
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Ein Stück Stadtmauer
Begeistert war ich aber auch von diesem alten Bauernhof, so kenne ich das noch aus meinen Sommerferien in Cleversulzbach. Das Haus wird jetzt abgerissen, aber bei solchen alten Gebäuden kommen bei mir Erinnerungen auf.
Ja und dann entdeckte Brigitte den Wehrturm, ich Heini, eigentlich bin ich ja auch wegen diesem Wehrturm gekommen, habe es total vergessen
Diesen Wehrturm hat der Mann meiner Tante Hedwig gemalt, die eine Cousine meiner Mutter war.
Walter Freudenberger ist im Raum Grantschen/Weinsberg/Heilbronn recht bekannt und er war in frühen Jahren Kunstlehrer am Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart, bevor er nach dem Krieg dienstunfähig war. Ich habe ihn nicht mehr kennengelernt, aber seine Bilder habe ich gesehen, die Tante Hedwig im 1. Stock ihres Hauses "gelagert" hatte und teilweise auch verkauft hat.
Dieser Wehrturm ist das Wahrzeichen und das älteste Gebäude des Ortes. Er stammt aus dem Jahr 1466, Wehrturm und Kirchturm der früheren Laurentiuskirche. Das Schiff dieser Kirche wurde 1969 abgerissen. Die oberen Stockwerke wurden im Jahr 1998 wegen Baufälligkeit abgetragen und 2005 bzw 2006 in einer anderen Form wieder aufgebaut.
Das Bild vom Onkel gemalt ca. 1935 in Öl.
Ich erinnerte mich an das Bild und sagte zu Brigitte, dass hier ein See sein müßte, klar doch einmal um den Turm rum und da war der See.
Aber das sah alles anders aus, als in den 1930er Jahren. Ich bin schon froh, dass ich das Bild habe, es gefällt mir immer noch sehr.
In Lehrensteinsfeld haben wir Rast gemacht. Ich hatte nur - wie immer - meinen Sportriegel dabei, aber Brigitte lebt wie Gott in Frankreich.
Das habe ich auch gemerkt, als wir am vergangen Sonntag wieder geradelt sind.
Dabei ist bei ihr immer ein treuer Begleiter.
Egal ob nun Werbung oder nicht.
Wir fuhren dann weiter durch den Wald bis Obersulm und Bretzfeld. Dieser Wald ist ein Schmuckstück und wir haben soviele wunderschöne Pflanzen gesehen.
Weiter ging es dann und dann kam endlich Pfedelbach, nach einem unglaublichen Anstieg in die Weinberge, wow.
Wir haben unterwegs, da wo es gut ging Strom gespart und sind offline gefahren, was uns absolut keine Probleme gemacht hat und so konnten wir bei dieser Steigung uns den Strom um die Ohren schlagen.
Pfedelbach bietet einiges und ich wollte das alte Rathaus sehen, in dem mein Vater tätig war, das gibt es aber nicht mehr. Das neue Rathaus von 1956 lohnt sich nicht zu fotografieren.
Gesehen haben wir das wunderbare Schloß Pfedelbach, das der Maler August Hirsching gemalt hat und meinem Vater geschenkt hat. Heute ist das Bild im Besitz meiner älteren Schwester.
Zum Schloß schreibe ich jetzt nichts, das kannst du googeln, wenn du möchtest.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Pfedelbach
Aber auch die Peter- und Paulskirche ist interessant, ziemlich gewaltig von außen, innen eher bescheiden.
Von Pfedelbach aus sind wir dann den Berg, den wir heruntergefahren sind wieder hochgefahren, wieder eine schöne Steigung und sind dann in Bretzfeld in Richtung Eberstadt und Weinsberg nach Neckarsulm gefahren
Der Rückweg hatte es in sich, es hat gestürmt und teilweise ein wenig geregnet, was sich dann doch in den letzten Kilometern zu einem Gussssssss ausgewirkt hat.
Brigitte hat mich dann noch zum Bahnhof in Neckarsulm gebracht, von wo ich mit dem schönen gelben Zug nach Bietigheim gefahren bin und von dort ohne große Umwege (es hat noch mehr geregnet) nach Hause geradelt bin.
Schon doch was besonderes, Brigitte ist mit dem Zug von Neckarsulm nach Bietigheim gefahren und ich dann am Abend mit dem Zug von Neckarsulm nach Bietigheim.
Klar gibt es wieder eine Zusammenstellung von diesen bei mir 91 Kilometern, die uns Beide absolut nicht geschafft haben.
Am letzten Sonntag haben wir auch noch eine Tour zusammen gemacht, die zeigen wir dir ein anderes Mal. Es macht so großen Spaß mit Brigitte zu radeln, toll.
Ja, es gibt noch einige Touren zu zeigen und heute machen mein Freund und ich wieder eine und zwar haben wir den Fahrradträger am Auto und machen eine Tour
im Landkreis Tübingen es ist eine Rundtour von 74 Kilometern, aber mit kräftigen Höhenmetern, ich bin mal gespannt.
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Zusammenfassung:
Radtour am 11. April
91,68 Kilometer
893 Höhenmeter, auf- und ab gemessen
Wetter: 12 Grad
Luftfeuchtigkeit: 62 %
Ich war 9 Stunden unterwegs und die reine
Fahrzeit betrug 6:00 Stunden
Karte:
Morgen gibt es wieder etwas sehr leckeres
Kommentare:
AntwortenLöschenWow, das war ja al wieder ein sehr bemerkenswerter Bericht von eurer Fahrradtour !
AntwortenLöschenDiesmal habe ich mich ganz durchgelesen und die Fotos bewundert.
Beides sehr gekonnt !
Du bist wirklich zu beneiden , dass du in der Lage bist, solche erlebnisreiche Touren zu bewältigen.
Liebe Grüße
Jutta
Liebe Jutta,
Löschenich mache jetzt, das was ich machen kann. Irgendwann geht es nicht mehr und dann, kann ich in Erinnerungen schwelgen, das ist es mir wert.
Liebe Grüße Eva
Da wart ihr aber gehörig unterwegs und ganz, ganz viel Sehenswertes habt ihr da eingefangen.
AntwortenLöschenWar toll euch virtuell zu begleiten und in deinen Erinnerungen zu verweilen.
Gruss Ayka
Liebe Eva,
AntwortenLöschenes war einfach genial !!!
Hab meinen Bericht nochmals gelesen (war mir heute Nacht nicht sicher ob ich noch alles sehe :-) ) und nun veröffentlicht . Wünsche Euch heute viel Spaß und bin schon gespannt auf die Tour. Ich muss nun zu meinem Termin weiterdüsen und spätnachmittags wird leckerer Kuchen gegessen und heute gibt es ein Festmahl für meinen Partner (um den einsamen Ehrentag etwas abzumildern)
Liebe Grüße, Brigitte
Aja, das schreibe ich heute abend noch ein Mail, wenn ich darf.
LöschenDu weisst ja, hihihih!
Ja, genial war aber auch unsere Tour am vergangenen Sonntag. Gerne immer wieder.
Ich stelle da schon was schönes zusammen, aber du darfst das auch mal machen.
Liebe Grüße Eva,
ich bin heute auch gespannt und das wir mit Wolfgang nicht einfach werden
Wow, what a lovely tour! I always enjoy seeing old architecture.
AntwortenLöschenYour link at 'My Corner of the World' this week is a wonderful addition!