Schloß Liebenstein
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Am vergangenen Sonntag habe ich eine Schloßbesichtigung gemacht.
Nein, der Schloßherr war nicht da, denn , denn das Schloß ist in den Händen eines Investors.
Aber wir hatten uns vorher mit ein paar Leuten verabredet, um an der im Schloßhof befindlichen Zehntscheuer einen Kaffee und einen Butterkuchen, den hat der Wirt selbst gebacken, zu uns zu nehmen.
Was ist eine Zehntscheuer? Dort hat man früher den 10ten Teil seines Ertrages abgegeben, sei es nun von der Ernte oder in der Hauptsache war es hier wohl der Wein. Das war dann die Steuer in früheren Zeiten.
Wo waren wir? Wir haben eine Schloßführung durch das Schloß Liebenstein gemacht, das 1,5 Kilometer südlich von Neckarwestheim (das ist da wohl demnächst das Atomkraftwerk seine Pforten schließen wird) und auf einem Bergrücken liegt. Der Tag war sonnenlos, kann und es war schon recht frisch.
Hier bilden der Talbach und der Seebrunnenbach ein Plateau, das von der zum Schloß ausgebauten Höhenburg eingenommen wird. Schloß Liebenstein wird
ringsherum von einer 3 m hohen Wehrmauer umschlossen, die
400 m lang ist
Ein ha Baugelände zeigt verschiedene Bauphasen, die man am Material, Muschelkalkfelsen und kleinteiliges Mauerwerk des späten Mittelalters erkennen kann. In einem Ring von Gebäuden befindet sich ein Hügel mit einem bedeutenden Rest der Anlage und dem auf Muschelkalkfelsen gelegenen Bergfried. Der aber nie dazu benutzt wurde, sondern so etwas, wie ein Wohnturm war.
Diese mittelalterliche Burg und späteres Schloß, war der Stammsitz der aus dem Elsaß kommenden Herren von Liebenstein. Seit 1235 werden sie urkundlich erwähnt.
Die Burg wurde um 1230 von König Heinrich VII und Reinhard von Liebenstein, das ist der älteste der nachweisbaren Stammherren der Linie Neckarwestheim und seinem Sohn Albert von (Albrecht I.) von Liebenstein, erbaut.
Es gibt eine Urkunde, die am 14.01.1235 von König Heinrich VII in Wimpfen augestellt wurde, hier kann man davon ausgehen, dass eine Reichsburg für Reinhard von Liebenstein als Burghauptmann vorgesehen war. Allerdings wurde König Heinrich VII am 04.07.1235 abgesetzt, worauf dies hinfällig wurde. Die Liebensteiner bauten die Burg dann selbst zu ihren Stammsitz aus.
An verschiedenen Fenstern sehen wir links das Wappern von Albrecht von Liebenstein (1555-1608), zwei Querbalken dreimal silbern-schwarz geteilt und rechts für seine Frau Margaretha von Rosenberg, rot-silbern geteilt und fünfmal gespalten.
Direkt danaben führt einen vor kurzem aufwendig renovierte Treppenanlage zum Eingang in des Obere Schloß.
Zur Burg kamen immer wieder neue Bauten, die aber auch immer wieder abgerissen wurden.
Wunderschön
finde ich die Schloßkapelle, die von 1972 bis 1976 renoviert wurde, wir
durften nach innen gehen und auch fotografieren. Da gibt es vieles zu
sehen, man kann gar nicht alles widergeben.
Interessant ist aber auf
jeden Fall, dass ein Konrad von Liebenstein, der 1536 gestorben ist,
Domherr im Dom zu Mainz war und an der Memorial Westwand eine Grabplatte
von ihm zu sehen ist. Die Schloßkapelle wurde von Jakob Müller im Jahr
1599 erbaut. Jakob Müller errichtete verschiedene Bauten auch in
Heilbronn.
Es gab hier aber auch noch einen Mainzer Fürstbischof Jakob
von Liebenstein, der ebenfalls im Dom ein Grabplatte hat. Hier muß ich aber nochmals mit der Redaktion der "Domblätter" in Mainz von 2017 in Verbindung setzen. In diesen "Domblättern" gibt es einen Bericht über Jakob von Liebenstein.
Diese Info gab mir eine Mitarbeiterin des Mainzer Doms. Es gibt sovieles in unserem Württemberg hier, das so wissenswert und interssant ist.
Hier in der Schloßkirche kann man auch heiraten und dann gleichzeitig im Schloßhotel Liebenstein feiern und gut speisen. Das Obere Schloß ist ein Hotel mit Gaststätte und einen Golfplatz gibt es auch noch.
Ich habe mir fest vorgenommen, falls ich meinen 75. oder auch 80. Geburtstag noch erlebe, im Schloßhotel ein Fest zu feiern. Das ist schon etwas Besonderes.
Zu den Liebenstein gab es auch verschiedenen Linien, die sich immer wieder in der religiösen Hierarchie gegenseitig einsetzen. Je höher Jemand gestellt war, umso schneller kam er auch weiter.
Ganz viel dazu gibt es bei Wikipedia hier
https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Liebenstein
Das Haus Württemberg verkaufte das Schloß 1982 an die Gemeinde Neckarwestheim. Diese verkaufte das Schloß nun an einen Investor.
Die Führung gestaltete Herr Frank Merkle M.A.
Historiker und Germanist mit großem Engagement und beantwortete auch die an ihn gestellten Fragen sehr gut.
Hier bedanke ich mich nochmals recht herzlich bei Herrn Merkle.
Die Website von Herrn Merkle lohnt es sich auf jeden Fall anzusehen.
Auch führt er einen sehr interessanten Blog.
https://www.frank-merkle.de/
Morgen und auch heute gibt es tolles Wetter, macht etwas draus und vielleicht, wenn du hier in der Nähe wohnst, machst du einen Abstecher nach Schloß Liebenstein.
Kommentare:
AntwortenLöschenHallo Eva,
AntwortenLöschendas ist ein schönes Schloß oder Burg und da hast du ja ordentlich viel gesehen.
Mal sehen, vielleicht kann ich im Sommer mal eine kleine Rundfahrt dorthin machen.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.
Grüße Melitta
So ein Schloss verschlingt Unsummen. So ist es für eine Gemeinde eine grosse Belastung, auch wenn es wunderschön ist. Für ein Fest eine wunderbare Kulisse. :-)
AntwortenLöschenIch bin gestern am Schloss Liebenfels vorbeigefahren. Es liegt oberhalb Mammern über dem Untersee.
Ein schönes, sonniges Wochenende wünsche ich dir
Regula
Liebe Eva,
AntwortenLöschenvielen Dank fürs Mitnehmen. Das war wieder sehr interessant für mich, eine wunderschöne Schloss- und Burganlage. Ich hoffe nur, dass der Investor, die Anlage auch zu schätzen weiß. Hier bei uns hat ein Investor vor ein paar Jahren Nonnenwerth gekauft und will jetzt das Kloster samt Schule weiterverkaufen oder hat das schon getan, da er doch kein Geld damit verdient. Ursprünglich gehörte Nonnenwerth der Kirche, die wollte aber nicht dauernd Geld in eine Schule und ein Kloster stecken und hat alles verkauft. Es geht anscheinend nur noch um Geld, selbst wenn es um Bildung geht. Unglaublich.
Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag und bin sicher, dass Du in diesem Schloss feiern wirst, was ich Dir auch wirklich wünsche.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Welch eine wundervolle kleine Schlossanlage, die sicher zur Erhaltung und Renovierung Unsummen an Kosten verschlingt und insofern wird da ein Investor die Kosten aufbringen können. Schade wäre es, wenn es weiter verfällt.
AntwortenLöschenHab eine gute neue Woche, liebe Eva...lieben Gruß, Marita