Mit dem Pedelec im Hohenloher Land
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Letzten Mittwoch sind wir mit dem Auto, zwei befreundeten Radlern und dem genialen Fahrradträger nach Satteldorf gefahren. Die Räder der beiden Radler durften dann zusammen mit anderen Rädern und Radlern in einem kleinen Bus mitfahren.
Satteldorf, das ist eine Gemeinde im Kreis Schwäbisch Hall im frankisch geprägten Nordosten von Baden-Württemberg.
Hier haben wir auf einem nicht kostenpflichten Parkplatz geparkt und unsere Räder entladen. Solche großen Parkplätze findet man nicht mehr überall unentgeltlich. Deshalb hier ein großes Lob an die Statteldorfer.
Von hier aus nach Satteldorf braucht man mit dem Auto hin und zurück
ca. 2 Stunden.Wir haben uns auch überlegt das alles mit dem Zug zu machen,
aber das hätte viel zu lange gedauert. Man will ja nicht erst bei Dunkelheit nach Hause kommen.
Von hier aus ging es dann in Richtung Kirchberg an der Jagst. Auf dem Weg passieren wir den ersten Höhepunkt unserer Tour,
Den Ockenauer Steg.
Das ist eine kleine Holzbrücke über die Jagst und wurde 1800 als Teil des wichtigen Verbindungsweges von Kirchberg an der Jagst in Richtung Mistlau erbaut.
Diese Brücken wurden "Arche" genannt und entstanden nach mittelalterlichen Vorbildern. Renoviert wurde die Brücke 1978.
Von hier aus sieht man auch das Schloß Hornberg. Das Schloß ist derzeit geschlossen.
Kurz danach erreichten wir
Kirchberg an der Jagst.
Es ist eine wunderschöne Landstadt, schon alleine die
Skyline, ist bewunderswert.
Natürlich sind wir in die Stadt hinaufgeradelt und haben uns das Schloß und auch ein paar Gassen angeschaut. Es gibt vieles zu sehen und auch zu fotografieren, aber alles geht nun mal nicht. Da muß man sich für diese Stadt mal extra Zeit nehmen und mit dem Auto oder auch mit dem Zug direkt hinfahren.
Ich werde das wohl einmal machen, im Sommer, wenn es länger hell ist und hier wäre dann der Bahnhof Ilshofen die Station und von dort sind es noch ca.
6 Kilometer bis Kirchberg an der Jagst und dann kann man weiterplanen.
Schaun wir mal.
Hier gibt es eine schöne Website, die es lohnt anzuschauen.
Hier werden auch die Sehenswürdigkeiten erklärt.
https://www.kirchberg-jagst.de/de/startseite
Wir haben aber dennoch schon einiges gesehen.
Glücklich bin ich nicht darüber und ich habe die Befürchtung, dass unsere Landschaft nur noch aus Windrädern besteht. Zudem ist die Entsorgung der Teile auch nicht gerade umweltfreundlich und es werden immer wieder auch unsere gefiederten Freunde geschreddert. Nur will das NIemand wissen.
Die Burg Leofels war unser nächstes Ziel.
Sie liegt im gleichnamigen Ort Leofels. Der Ort liegt auf dem Gebiet der Stadt Ilshofen im Kreis Schwäbisch Hall. Ilshofen ist auch seit 1976 Eigentümerin der Burg.
https://burgschauspiele.de/historisches-zur-burgruine-leofels/
Die Ruine liegt auf einem Bergsporn und ist schon vom Aussehen und der Aussicht beeindruckend. Bekannt sich auch die Burgfestspiele Ilshofen. Angesagt ist der Glöckner von Notre Dame.
Man kann auch über Stufen in den Untergrund gehen, hier kann man verschiedene Schriften über die Burg und die Festpiele sehen.
Ich war zwar schon einmal auf einer Straußenfarm in Südafrika, aber das habe ich vergessen, was da gesagt und wurde und ich bin auf diese Seite gestoßen, die ich sehr interessant finde.
Es gibt wohl schon sehr viele Straußenfarmen in Deutschland, aber ich denke, essen würde ich nie etwas von Strauß.
https://www.straussenfarm-hegau-bodensee.de/farmtiere/der-strauss/
Im Moment ist das Schloß und der Garten geschlossen, aber ein paar Fotos habe ich auch gemacht.
Ab Ostern ist wieder geöffnet und interessant ist auch das Automuseum. Bis vor einigen Jahren war hier auch das Auto zu sehen, in dem der österreichische Thronfolger und seine Gemahlin 1914 erschossen wurden. Ich habe es als Kind angesehen, war mir aber dieser Geschichte nicht bewußt. Heute befindet sich das Auto im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien. wie es dahin kam, weiß ich leider nicht.
Im Schloß entstand 1963 ein Brand und ich weiß noch heute, wie mein Vater geweint hat, als er die Nachricht, wir wohnten damals schon in Leonberg, gehört hat.
Zur Überlandhilfe wurde hier auch das damalige "Komando der Berufsfeuerwehr Stuttgart", heute die Branddirektion Stuttgart alarmiert.
Das Ausmaß des Brandes war eine Katastrophe.
Legendär die Rede des damaligen Bürgermeisters Fritz Gronbach am 24. Mai 1964 in Langenburg.
Ich habe das Schloß und den Garten schon oft angesehen. Als Kind war ich mit der Familie sehr viel in Langenburg.
Mein Vater war dort in den 30er Jahren Bürgermeister und wurde dann nach einer etwas unschönen Sache vom "Führer" degradiert und das werde ich dann mal schreiben aber das ist soviel. das ist ein ganzes Buch.
Wenn ich meinen Vater nur fragen könnte, was hier passiert ist.
Geschrieben habe ich das auch einmal hier:
Es ist sehr interessant zu lesen.
Als hätte ich damals schon eine Ahnung gehabt??!!
https://schwabenfrau.blogspot.com/2018/12/darumfrieden.html
Das Rathaus, die Wirkungsstätte meines Vaters in den 30er Jahren.
Es gibt auch berühmte Menschen in dieser Stadt,
Rezzo Schlauch
und
Joschka Fischer
In Langenburg wurde auch 1935 (als mein Vater Bürgermeister war) der Film "Die Heilige und ihr Narr" nach dem gleichnamigen Roman von Agnes Günther "Die Heilige und ihr Narr" mit Hansi Knotek und vielen anderen Schauspielern gedreht. Da hab ich noch Bilder. Die Schauspieler waren damals im einzigen Hotel in Langenburg der "Post" untergebracht. Tja und da gab es dann einen Schauspieler, der an der Tür einer Schauspielerin gerüttelt und um Einlaß gebeten hat. Aber sie machte nicht auf. Das war damals schon Stadtgespräch. Aber vielleicht hatte er auch nur die Zimmertür verwechselt?
Die Verwandschaft zum Königshaus in England ist legendär, denn die Schwester von Prinz Philip von England war Margitta von Griechenland.
Sie heiratete am 20. April 1931 Gottfried zu Hohenlohe Langenburg.
Zur Hochzeit von Elisabeth und Philip am 20.November 1947 waren die Hohenloher nicht eingeladen
Die Vergangenheit ............! Ob das heute noch Jemand wissen will, oder weiß.
Der Großvater von Fürst Kraft war
Ernst II. zu Hohenlohe-Langenburg und dessen Tochter Alexandra Kreisfrauenschaftsführerin im Oberamt Gerabronn, das eine Hochburg der Nazis war.
Meine Mutter hat mir immer wieder erzählt, dass sie immer und immer wieder von Alexandra aufgefordert wurde, zu den Kreisfrauenschaftsabenden zu kommen. Meine Mutter hatte damals 3 Kinder, davon waren aber 2 Kinder noch sehr klein und nur dadurch konnte sie dieser Kreisfrauenschaftsführerin, die sehr sehr aktiv war, entkommen.
Die Spruchkammerakten von Alexandra und von Ernst II. zu Hohenlohe-Langenburg kann man im
Staatsarchiv in Ludwigsburg ansehen, was ich auch getan habe.
Dort kann man auch jederzeit die Spruchkammerakten meines Vater einsehen
und noch andere, das ist - wen es interessiert - sehr aufschlußreich.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_II._zu_Hohenlohe-Langenburg
Herr Garmatter ein ausgezeichneter freier Journalist hat dazu einige Bücher und Artikel geschrieben.
http://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=12737
https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=24845
Tja, der Adel und die Nazis, so war das damals eben.
Meine Eltern waren damals, als Königin Elisabeth von England nach Langenburg kam, auch eingeladen.
Da gab es viel zu erzählen.
Als Kind war ich sehr oft in Langenburg und da gab es sogenannte Heimatfeste, da kamen die Spielmannszüge und die Fahnenschwinger und ich stand hier am Straßenrand und sah zu.
Als ich vor dem Durchgangstour stand, kamen so viele Erinnerungen auf.
Erschrocken bin ich, als plötzlich ein Linienbus durch das Tor gefahren kam, der gerade so durchgepasst hat.
In diesem Haus neben dem Turm hat eine Bekannte von uns bis in die 60er Jahre gewohnt. Was aus Ella geworden ist, weiß ich leider nicht mehr.
Hier ein Bild einer Postkarte mit einem Gruß aus Langenburg aus dem Jahr 1941.
So kenne ich dieses Tor aus der Kindheit und man kann dieses kleine Häuschen auf der Postkarte auch erkennen.
Sicherlich kennt man die Langenburger Wiebele, die der Konditormeister Wiebel erfunden hat.
Ein Bisquitgebäck, das ich früher sehr gerne gegessen habe aber heute mag ich sie nicht mehr so recht.
Deshalb habe ich auch keine gekauft.
Das Schloß ist sehenswert und auch der Garten, aber es ist nun mal ein Schloß und ein Garten, wie jedes andere Schloß auch.
Ich mag - auch aufgrund der Geschichte Langenburg nicht mehr so arg und es wird auch das letzte Mal gewesen sein, dass ich dort war.
Es wohnen dort wohl viele Zugereiste, aber über die Vergangenheit wird der Mantel des Schweigens gehüllt.
Auch hier noch ein interessanter Artikel
https://www.kontextwochenzeitung.de/gesellschaft/465/das-grosse-wegschweigen-6534.html
Viel lieber gehe ich nach Weikersheim, dem Geburtsort meines Vater und hier war ich mit meiner Schwester schon mal. Ich denke, dass ich dieses Jahr nochmal dort hingehen werde. Dann aber wohl wieder mit dem Auto. Der Garten ist ein Gedicht und da kann man kein Rad gebrauchen.
https://schwabenfrau.blogspot.com/2019/07/schlo-weikersheim.html?m=1l
So dann ging es weiter über Gerabronn, das wir nicht besichtigt haben und über Rot am See weiter wieder zum Auto nach Satteldorf.
Ich kann jedem das Jagstal entweder zur Wanderung oder auch zum Radeln nur empfehlen, es ist wunderschön und auch die Gegend um Mistlau ist so sehenswert.
Ich war sicherlich nicht zum letzte Male hier, jedoch Langenburg wird links oder auch recht liegenbleiben.
Ich habe diesen Post sehr gerne geschrieben und habe die Tour nochmals miterlebt.
Der Post erscheint heute schon, denn morgen werden wir wieder mit den Radlern in den Schwarzwald fahren und dort eine Tour machen, die schon einige bieten wird.
Ausserdem habe ich morgen auch kein Internet, weil mein Sohn hier einiges richten wird.
Bis zum Freitag, da gibt es wieder Blümchen.
Tourenbeschreibung
Tour am 9. März 2022
78,13 Kilometer
1.105 Höhenmeter
492 maximal
296 mimimal
Fahrzeit 4:05 Stunden
Wetter 4 Grad sonnig
Luftfeuchtigkeit: 46 %
Straßembeschaffenheit: Schotter und Asphalt,
teilweise auf wenig befahrenen Straßen
Kommentare:
AntwortenLöschenLiebe Eva,
AntwortenLöschenDu wohnts in einem Paradies , so viel Interessante Burgen d Schlosser und das alles in unmittelbare nähe. Ich bin wirklich neidisch :-)
Tolle Strecke 75km ist schon eine Interessante stück Trampeln . Schon lange bin ich nicht solche lange Etappe gemacht deswegen ich ziehe mein Hut vor dir :-)
lg czoczo
Hallo Marius,
Löschenich mache das mit einem Pedelec, mit einem normalen Fahrrad würde ich das niemals schaffen. Das muß man bedenken und mit einem Pedelec kann man das durchaus schaffen.
Dann sei mal gespannt, was wir morgen mitbringen, ich denke, wenn alles so läuft, wie geplant, bringen wir einiges mit.
Das Hohenloher Land ist aber auch gewaltig schön, eine Weite, die unglaublich ist
Mein Papa hat schon gewußt, damals schon, wo er wohnen wollte.
Aber es kam eben auch anders.
Ganz liebe Grüße Eva
bis zum Freitag, ich muß jetzt ruhen, morgen wird es anstrengend.
von Helga:
AntwortenLöschenLiebe Eva,
uiuiui, Dein Post ist ja gewaltig. Da bin ich froh, daß ich ihn auswerten kann und Du mir Zeit dazu gibst. Das muß ich alles anschauen und lesen. Ins Hohenloher Ländle sind es nur gute 100km von Nürnberg aus, fast wie Nachbarn.
Laßt es Euch gut gehen im Schwarzwald und paßt auf Euch auf.
Bis dann, Helga
Guten Morgen liebe Eva,
AntwortenLöschenwieder ein langer, aussagekräftiger Post von dir.
Ich bin ja ein Banause, was Schlösser, Burgen oder Kirchen betrifft, dafür kann ich mich so gar nicht begeistern !
Aber begeistert bin ich jedes mal von deinen herrlichen Naturfotos, diesmal finde ich das erste Foto besonders schön.
Dann erhole dich gut und viel Spaß morgen auf deiner Tour.
Liebe Grüße
Hallo Eva
AntwortenLöschenwie recht du doch 2018 hattest. Das hätte man doch alles nicht gedacht. Es ist nicht mehr das Deutschland indem wir aufgewachsen sind und wie leicht es ist die Deutschen zu spalten und vorschreiben kann was gut oder böse ist das erleben wir ja jetzt.
Mal wieder war es ein sehr interessanter Post mit schönen Bildern und du hast wieder ein Stück deines Ländle gezeigt.
Tschöö
Hannelore
Huch, da haben wir doch fast vergesseen unsere Spuren zu hinterlassen. Ganz begeistert sind wir von deiner riesigen und ungemein reichen Tour. Sogar eine Holzbrücke, wie es sie bei uns noch gelegentlich zu sehen gibt, hast du mitgebracht.
AntwortenLöschenDas muss ein wunderbarer Tag gewesen sein - meinen Ayka mit Erika die herzlich Grüssen
eine sehr schöne Tour
AntwortenLöschenund für alte Gemäuer bin ich ja immer zu haben ;)
wirklich schöne Ansichten
die Brücke ist ja auch toll
so eine habe ich noch nicht gesehen
ich dachte die gibt es nur noch in Amerika ;)
liebe Grüße
Rosi
von Helga:
AntwortenLöschenJa, liebe Eva, was soll man dazu sagen. Du bist ja mit dem Bildmaterial wieder über Dich hinausgewachsen. Ich muß das nochmals auf mich wirken laßen, das hat ja schon Ausmaße eines Reiseatlas. Unglaublich viel hast Du in Deinem Leben schon gesehen und erlebt. Nicht nur flüchtig vorbeigerutscht, sondern buchstäblich inhaliert.
Mir hat das sehr gefallen als Nachbarin von Hohenlohe. Mein Bruder ist dort durch einen Firmenwechsel hingezogen, meine Nichte hat in Niederstetten geheiratet, dort am Schweinebrunnen in dem Hotel. Wir waren oft in Weikersheim, im Schloß sowieso und die andere Nichte hat dort auch konfirmiert. Gerade lese ich noch auf meiner Apfelsaft Schorle: Bio aus Direktsaft von Fränkischen Streuobstwiesen Pommelsbrunn, Abfüller Hohenloher Fruchsäfte aus Schwäbisch Hall. Schmeckt saugut, die haben wahrscheinlich die großen Maschinen dazu. Da können die Kleinen nicht mithalten. Nachbarschaftszusamnenhalt, der fehlt so manchen. 🤭
Danke für den spannenden Beitrag sagt Helga mit Grüßen auch von Kerstin
Hallo Helga,
Löschenoch, ich denke mal vom Bildmaterial ist das nicht mal soooo viel.
Da gibt es Blogs, die haben noch viel mehr Bilder zum Anschauen, da sind meine Bilder noch zu wenig.
Hab eine gute Woche Eva