Pedelec-Tour nach Heilbronn zur Annalinde
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Kaum wieder Zuhause und der Zahn war wieder soweit in Ordnung, wolte ich am Pfingstmontag unbedingt zur Annalinde in Heilbronn im Stadtteil Kirchhausen radeln.
Das Wetter war ganz ordentlich und der Wind schob die Wolken über die Ährenfelder.
Ich habe diese Tour alleine gemacht (der Freund segelte noch am Bodensee) und über mir schwebte immer das Damoklesschwert von einem Platten.
Aber selbst, wenn ich einen Platten gehabt hätte, dann hätte es hier auch eine Lösung gegeben.
Manchmal denke ich aber auch, ob diese "Angst" vielleicht eine sich selbst erfüllende Prophezeihung ist???
Je mehr man sich ausmalt, was denn passieren knnte, umsomehr passiert tatsächlich was.
Aber gut, jetzt kann eigentlich nichts mehr passieren.
Ich hatte diese Tour über Komoot geroutet und was falsch gemacht und bin dann in einem Ährenfeld gelandet. Hätte wahrscheinlich die Tour anders planen sollen, aber das wollte ich dann so nicht.
Ich bin auf dem Neckartalradweg in Richtung Lauffen am Neckar geradelt. Von dort aus ging es über Siegesgrund, Bortental und über den Aussiedlerhof Rotenberg nach Nordheim. Weiter dann nach Leingarten, wo ich auch schon einige Male war, aber das war die andere Seite.
Unterwegs habe ich dann noch ein Ehepaar nach der Annalinde gefragt und die meinten dann, dass ich von der falschen Seite komme, naja, das war mir schon klar, aber ich möchte ja eine Rundtour machen und nicht auf demselben Wege wieder zurückfahren.
Was mir besonders gut gefallen hat ist, dass die Bauern am Wegesrand immer Streifen freilassen und hier diese schönen Blumen wachsen lassen.
Insekten habe ich allerdings zu dem Zeitpunkt keine gesehen.
Am besten hat mir der
Muskateller Salbei
und die Gelbe Resede gefallen, aber da waren noch mehr Blumen zu sehen.
Nun aber zur Annalinde.
Bei ihr handelt es sich um eine mächtige Winterlinde (Tilia cordata), die auf einer kleinen Anhöhe im Stadtteil Kirchhausen liegt. Diese Winterlinde steht seit 1941 unter Naturschutz.
Der Stammumfang ist gigantisch, er misst 7,16 Meter und diese Winterlinde hat ein Alter von rund
300 Jahren.
Es soll der älteste Baum in Heilbronn sein. Drauf gekommen bin ich in einem kürzlich erschienen Artikel in der Heibronner Stimme.
An der Stelle, auf der die Linde steht, soll einmal eine der heiligen Anna geweihte Kapelle gestanden haben.
Es gibt hierzu eine Geschichte, die besagt, dass die Pächter. die in Großgartach wohnten und denen die Äcker gehörten, auf der die Kapelle stand, verpflichtet waren, jährlich zum Fest der heiligen Anna sechs Wachskerzen "von der Dicke und Höhe eines wehrhaften Mannes" zu spenden und in die Kapelle zu liefern.
Nach der Reformation wollten sich die Pächter dieser Verpflichtung entziehen. Sie höhlten die Kerzen aus und füllten diese mit Schießpulver.
Als die Kerzen dann während eines Festgottesdienstes am Namenstag der heiligen Anna angezündet wurden, kam es zu einer großen Expolosion.
Unter dem herabstürzenden Mauerwerk und den Trümmern des Gotteshauses starben der Priester und viele Gläubige.
Zur Erinnerung an diese Untat wurde später dann hier, wo die Kapelle stand, ein Gedenkstein errichtet, das Annakreuz. Dieses Kreuz wurde bald von einer Linde überwachsen und 1975 zur Seite versetzt. Gedenkstein und Kreuz führen nach dieser urkundlich nicht bezeugten Kapelle Ihren Namen.
Kirchhausen hat aber noch andere Sehenswürdigkeiten, aber die zeige ich ein anderes Mal, wenn ich wieder mal nach Heilbronn geradelt bin.
Ich habe an der Annalinde einige nette Menschen kennengelernt u.a. ein kroatisches Eheparr, das damals, als der
Krieg in Jugoslawien gewütet hat, nach Deutschland gekommen ist. Arbeit gesucht und bekommen hat und sich so ein kleines Unternehmen erarbeitet haben.
Nach Hause ging es dann in Richtung Neckargartach, wo ich auf einem Bauernhof diese wunderschönen Tierchen gesehen habe. Ich war wirklich total begeistert und habe mich gefreut, wie ein Kind. Es ist aber auch zu schön.Ich finde die so goldig.
Danach bin ich wieder auf den Neckartalradweg in Richtung Heilbronn über die große Bleichinsel oder Schaeuffelensche Insel ,
.
die auch eine Geschichte hat, geradelt.
Im Naturdenkmalbuch von 1938 wird die Große Bleichinsel oder auch Schaeuffeleninsel von Oberlehrer Mattes wie folgt beschrieben
"Mächtige hohe, lichte Laubhölzer sind hier zu Gängen und zu Gruppen im Grün der Rasen vereinigt. Ins Rauschen der Blätter mischt sich das Brausen der Wasser beiderseits dieser Erholungstätte. Einst die „große Bleichinsel“ genannt, im südlichen Teil auch „Hospitalgrün“ geheissen als angeschwemmte Insel, die dem Spital gehörte, haben sich nun überall stattliche Platanen, Spitz-, Zitter- und Kanadische Pappeln, Blut- und Rotbuchen entwickelt und noch mancherlei andere Bäume sind dort angepflanzt und wurden in sorglicher Pflege zu einem schönen natürlichen Park gestaltet. Das Spiel des Lichtes durch Ast- und Laubwerk, das Glitzern der eilenden Wellen, das Plaudern und Rätschen, das Huschen und Jagen der Vögel bieten Abwechslung und Anregung, Unterhaltung und Freude. Die ragenden Säulen der Stämme und die reichgegliederte Wölbung des Astwerks bilden eine schützende Halle; wie ein weicher Mantel legt sich das Blattwerk herum und nur gedämpft dringt der Lärm des hastenden Verkehrs herein, der so nahe dabei über die Schienen der Eisenbahn, über die harten Strassen und durch die Wellen des Flusses brandet. Eine Ruhe- und Erholungsstätte, ein richtiges Schutzgebiet ist hier geschaffen.“.
Leider hat die Große Bleichinsel sehr viel von ihrer Beschaffenheit verloren. Beim Luftangriff auf Heilbronn am 4. Dezember 1944 wurde der wertvolle Baumbestand zerstört. Ferner ging auch die Inseleigenschaft durch die Verfüllung des nördlichen Neckararmes verloren und nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auf der Großen Bleichinsel auch verschiedene Baumaßnahmen realisiert.
Nach Hause gefahren bin ich dann weiter über Heilbronn wieder auf dem Neckartalradweg in Lauffen am Neckar am Zementwerk vorbei
und habe noch einen Besuch bei den Kirchheimer Weinterrassen gemacht. Die Aussicht ist hier gigantisch.
Unten am Neckar habe ich noch dieses wunderhübsche Schwanenküken gesehen. Natürlich bewacht von seinem Elternpaar, die ich aber nicht gestört habe.
Das Schwanenpaar hatte nichts dagegen, dass ich mich ihrem Kinde nähere, haben aber aufgepasst.
Zusammenstellung
Tour am 6. Juni 2022
92 Kilometer
968 Höhenmeter
484 Climb
484 Downhill
Fahrzeit 4,5 Stunden
Wetter: 18 Grad, teilweise sonnig und bedeckt
Luftfeuchtigkeit 72 %
Schotterwege und Asphalt,
loser Untergrund
Liebe Eva,
AntwortenLöschenDas erste Bild finde ich Grandios ... den Solltest Du als Druck dem leuten zum Kauf anbieten ... In jeder Praxis konnte das Bild hängen ...Toll ... wie deine ganze Tour . 92km hut ab !
Danke Marius,
Löschenaber da gibt es bessere Fotografen als mich und die Kilometer sind auch kein Problem, schau, es ist eine flache Strecke.. Da kommmt noch die Tour im Welzheimer Wald mit Höhenmetern ohne Ende. Aber das macht mir Spaß und hält mich auch fit. Mein Freund hat COPD 2 und diese Krankheit wäre weitaus schlimmer, wenn er seinen Sport nicht machen würde. Zudem hält er so sein Gewicht in Griff. Er futtert nämlich gerne Kuchen usw.
Und, ich habe Zeit, ich habe ein gutes Fahrrad mit einem guten Motor, da sind diese Kilometer absolut kein Problem, finde ich. Man muß es eben wollen und Spaß dabei haben und das habe ich und das ist die Hauptsache.
Ausserdem macht mir das Wetter absolut nichts aus und ich meckere auch nicht, dass es zu kalt oder warm ist.
Ich kanns eh nicht ändern.
Ich halte es wie Roland Niebuhr
„Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“ — Reinhold Niebuhr
Liebe Grüße Eva
Das letzte Bild des kleinen Schwans ist so süß liebe Eva,
AntwortenLöschenund auch die nicht echten Tiere sind definitiv einen Hingucker wert.
Auch die bunten Blumenfelder, es ist schon gut, dass nicht alles mehr platt gemäht wird.
92 km, Hut ab, ich wäre platt...
Dir einen schönen Sonntag, lieben Gruß
Nicole
Nein Nicole, du wärest es nicht, wenn du es gewöhnt wärst. Es kommt eben auch auf die richtige Kleidung an.
LöschenIch fahre nur noch mit einer gepolsterten Hose und vor allem mit Radkleidung, das sieht nicht immer toll aus, aber es ist effektiv.
Schön aussehen kann ich an anderer Stelle, das ist für mich Sport und den brauche ich und jetzt geht es mal wieder ins Leudelbachtal usw. schaun, was es gibt.
Liebe Grüße Eva
Liebe Eva,
AntwortenLöschenich hatte schon zwei Mal einen Platten, seitdem nehme ich immer Flickzeug mit. Das ist einfach ein Mittel, dass bis zu drei Millimeter große Löcher abdichten kann, man muss es nur über das Ventil in den schadhaften Reifen drücken und diesen dann aufpumpen. Bei mir hat es dann immer gereicht, um noch nach Hause zu fahren.
Die Tour war wieder sehr schön und entdeckst immer so viele interessante Dinge. Die Winterlinde ist natürlich sehr beeindruckend, ich mag solch mächtige und alte Bäume. Hier im Dorf hatten wir eine sehr alte Eiche, auch riesig und beeindruckend, leider ist sie in den letzten Jahren kaputt gegangen. Das ist sehr schade.
Und Deine Kilometerleistung ist genauso beeindruckend, so viel schaffe ich leider nicht, habe aber auch nicht die Zeit so lange zu radeln, alleine schon weil ich ja auch noch meine Mutter pflege.
Ich wünsche Dir einen sehr guten Start in die neue Woche.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Guten Morgen Wolfgang,
Löscheneinen Reparaturspray habe ich auch immer dabei, der ist im Rucksack, genau wie ein Schlauch und ein Flickzeug. Aber ich kanns eben nicht, Spray ist schon eine Sauerei, mein Freund schwört auch drauf. Bislang ging es so, da war immer eine Haltestelle in der Nähe.
Aber ich habe mir ja jetzt diese Mäntel gekauft, die angeblich total pannensicher sind und die Kritiken sind auch durchauis positiv. Ich bin mal gespannt.
Bin bloß froh, dass mein Freund das alles was mit dem Rad zusammenhäng auch reparieren kann.
Aber das ist alles eine Wissenschaft für sich.
Ich finde es übrigens ganz toll, dass du deine Mutter pflegst und auch noch den Garten und die Arbeit, alle Achtung.
Bei mir ist es so, ich habe die Zeit, ich bin Rentner und ich habe auch NIemand, den ich versorgen muß.
Meine Mutter ist schon seit 1991 tot und mein Vater seit 1975.
Ich bin ein das 6. Kind in dieser Familie und ein absoluter Nachzügler.
Es hat alles Vor- und Nachteile.
Hab eine gute Woche liebe Grüße Eva