Der Rosengarten in der Villa Berg
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Über die Villa Berg und den sie umgebenden Park, habe ich ja schon öfters berichtet und ich bin mal gespannt, wann sich hier endlich etwas tut.
Im Gespräch ist ja, die Villa für kulturelle Veranstaltungen zu nutzen.
https://schwabenfrau.blogspot.com/2019/06/olga-nikolajewna-romanowa-18221892-und.html
Wir haben uns an diesem Tag entschlossen, eine Tour nach Stuttgart und wieder zurück zu radeln und uns mal den Rosengarten und das Belvedere im Park der Villa Berg anzuschauen.
Der Rosengarten hat eine tolle Struktur und die Linien und das tolle Rot bieten gute Fotomotive. Vor allem in der Abendsonne gibt es ein ganz besonderes Licht.
Der herrschaftliche Park Villa Berg ist ein zauberhafter Park, der 1850 vom Architekten Christian Friedrich von Leins und dem Hofbaumeister Joseph von Egle für das Kronprinzenpaar Karl und Olga im Stil italienischer Landhäuser gebaut wurde.
Der Hofbaumeister Joseph von Egle schuf von 1861 bis 1863 das Belvedere (schöne Ausicht). Für dieses Vorhaben investierte Olga das Erbe ihrer inzwischen verstorbenen Mutter, der Zarin Alexandra Feodorowna.
Als König Wilhelm I. starb wurden Karl I. und Olga als Königspaar inthronisiert. Olga zog sich - auch wegen der unglücklichen und kinderlosen Ehe - gerne in die Villa Berg und den Rosengarten zurück
Beides wurde ihr als persönliches Eigentum überschrieben.
Olga wandelte gerne mit ihren Gästen im Rosengarten und dem Belvedere und erfreute sich an dem Springbrunnen mit seiner Fontäne. Die ist im Moment aber nicht in Betrieb.
Im Rosengarten der Villa Berg hat man inzwischen 1915 Rosenstöcke gepflanzt, die allerdings nach der Renovierung noch etwas brauchen um wieder ihre volle Schönheit zu entfalten.
Lauré Davoust z.B. soll eine echte mal rein weiße, mal rosa Schönheit sein, die betörend duftet und stattlich in der Größe ist. Allerdings darf hier der Winter nicht zu hart und sein und auch so sonst muß alles passen. Sie wurde von einem Herrn mit dem Namen Jean Laffay im Jahr 1834 gezüchtet. Dieser Pariser war einer der bekanntesten Rosenzüchter im frühen 19. Jahrhundert und seine Züchtungen berühmt und begehrt.
Deswegen geht man davon aus, dass Olga und Karl diese Rose im Rosengarten im Park der Villa Berg in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts haben blühen sehen.
Man kann hier auch die Madame Boll aus dem Jahr 1850, die Louise Odier, sie wurde 1851 zum ersten Mal gezüchtet, oder auch die Jacques Cartier aus dem Jahr 1868 sehen.
Auch gibt es noch andere Schönheiten wie z.B. die Constanze Mozart, die Herzogin Christiana und die Carmen Württ. Die Farben der Blüten reichen von einem Weiß über ganz zartes Rose bis hin zu tiefem kräftigen Rot.
Das alles wird eingerahmt von blauen Geranienblüten mit dem Namen Rozanne.
2015 wurde das Belvedere aufwändig restauriert, die Kosten beliefen sich auf
600 000 Euro.
Da hier auch, wie früher immer wieder, die Zerstörungswut im Gange ist und "geheime" Feste mit viel Abfall gefeiert werden, hat man sich entschlossen die Anlage einzuzäunen. Morgens wird aufgeschlossen und abends wieder verschlossen.
Schade eigentlich, denn gerade am Abend bietet sich hier ein toller Ausblick, eben deshalb auch Belvedere (schöne Aussicht).
Leider hilft auch manchmal dieser hohe Zaun nicht, es wurden auch schon Felsbrocken in den Teich geworfen.
Vor Schmierereien ist mal auch am Tag nicht sicher.
Ich weiß nicht, wer sowas macht, aber man sollte doch so vernünftig sein, diese Anlage zu schützen, denn sie hat unglaublich hohen Wert.
Mir fällt bei solch einer Zerstörungswut nichts mehr ein, als nur traurig zu sein.
Im Park blühten noch diese Herbstzeitlosen
und wir sind dann noch kurz in die Stadt gefahren, denn dort tobte dann noch das historische Volkfest.
Das findet alle 4 Jahre auf dem Schloßlatz statt und es sind hier alte Fahrgeschäfte zu sehen, wie ich sie als Kind beim Volksfest auf dem Cannstatter Wasen in den 50er Jahren gesehen habe.
Noch ein Blick zum Kunstmuseum, das am Kleinen Schloßplatz steht.
Hier haben wir, als das Museum noch nicht für die Öffentlichkeitzugänglich war, mit den Kollegen vom Amt eine Führung mitgemacht, die ganz interessant war. Normalerweise kommt man an diese Orte nicht. Die Bilder, die dort hängen sind von unschätzbarem Wert, so hat man spezielle Wände eingebaut, die schwimmen, weil hier der Autoverkehr unerhalb durchführt, um Stöße zu vermeiden.
Der gläserne Würfel ist ist 26 Meter hoch.
15.000 Kunstwerke aus der städt. Sammlung werden hier auf 5.000 Quadratmetern ausgestellt. Mittelpunkt bildet die Klassische Moderne und die zeitgenössische Kunst.
Arbeiten von Paul Klee, Willi Baumeister und Dieter Roth sind zu sehen. Im Museum kann man auch 250 Werke - übrigens weltweit die bedeutendste Sammlung zu Otto Dix - bewundern.
Vom Restaurant "Cube" im Dachgeschoss hat man eine berauschende Sicht über Stuttgart.
Das Museum steht auch auf meiner Liste, wenn es nicht mehr soviel zu radeln gibt. Aber auch ein ganz besonders habe ich entdeckt, klein aber sehr fein in Bietigheim-Bissingen, ich war schon erstaunt.
Ich werde berichten, es steht auf meiner Liste.
Die Architekten Hascher und Jehle aus Berlin haben diesen Würfel geschaffen, der am Schloßplatz ein Blickfang ist.
Warum usw. das wird hier beschrieben. Ich kenne diesen Platz noch als Kind, als man hier noch mit dem Auto fahren konnte und in der Mitte ein Verkehrspolizist auf einem Podest mit weißen Handschuhen den Verkehr regelte.
Ja, der Spruch meines Fahrlehrers kommt mir bei der Erinnerung wieder in den Sinn:
"Zeigt dir der Schutzmann Bauch und Rücken, mußt du auf die Bremse drücken!"
Inzwischen habe ich auch Nachricht über die Werke meines Onkels Walter Freudenberger, er wird auch im Zusammenhang mit Fritz Nuss u.a. genannt.
Wow! Ich werde den Auszug mit einem Bild von Walter Freudenberger demnächst zeigen.
Nach Hause ging es dann in altbekannter Weise und wir haben noch auf "meiner" Wiese am Baumstückle angehalten, weil es hier soviele Pilze gab.
Meiner Ansicht nach ist das ein Knollenblätterpilz.
Das ist der Lilastiel-Rötelritterling und hier bin ich ganz glücklich, dass ich ihn gefunden habe, denn er war Pilz des Jahres 2016 und die
Deutsche Gesellschaft für Mykrologie ruft dazu auf, akuelle Vorkommen zu melden, was ich gemacht habe.
Vielleicht findest du auch einen und dann darfst du ihn der DGfM schicken und ein Foto mit dem Fundort angeben.
https://www.dgfm-ev.de/pilz-des-jahres/2016-lilastiel-roetelritterling
Die ganze Wiese war mit diesen Pilzen bestückt.
Heute möchte ich hier nochmals zur Wiese fahren und Kiefernzapfen sammeln.
Ich hoffe, ich bekomme das Teil, das ich machen möchte, zeitlich bis Dienstag fertig.
Heute ist ja der 12. und Zeit gegen später für 12 v 12.
Gegen später wird eingekauft und ich möchte im Breuni nach einer Winterradhose schauen
Quellen:
Gesellschaft Stuttgarter Brünnele
Stuttgarter Zeitung
Stuttgart zu Fuß, Streifzüge durch Stuttgart
Silberburg-Verlag
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Tour am 16.10.2022
66,3 Kilometer
1.618 Höhenmeter
813 Climb
805 Downhill
Fahrzeit: 3,5 Stunden
Wetter 17 Grad bedeckt
Luftfeuchtigkeit: 81 %
Kommentare:
AntwortenLöschenLiebe Eva,
AntwortenLöscheneine sehr beeindruckende Villa, noch dazu so geschichtsträchtig. Danke fürs Mitnehmen.
Unverständlich ist mir dieser sinnlose Vandalismus, wenn alle diesen Garten einfach nur mit Respekt behandeln würden, wäre ein Zaun nicht notwendig, und jeder könnte sich zu jeder Zeit an den Rosen erfreuen.
Hinter das Steuer dieser Autoscooter, so hießen sie damals bei uns, habe ich mich solange ich noch keinen Führerschein hatte, auch gerne gesetzt, nicht sehr oft, denn es war auch ziemlich teuer.
Ich wünsche Dir einen wunderschönen Sonntag.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
ein sehr schönes Ausflugsziel
AntwortenLöschendie Terassen sind eindrucksvoll und zur Rosenblüte ist es sicher ein Traum dort zu wandeln
interesant auch dieser Museumswürfel mit den schwimmenden Wänden ;)
so eine Pilz mit lila Stiel habe ich auch noch nicht gesehen
aber man sollte Pilze die man nicht mit nimmt stehen lassen damit sie ihre Sporen verbreiten können
liebe Grüße
Rosi
Liebe Rosi,
Löschenich lasse die Pilze stehen, der hier was schon so da gelegen, sonst hätte ich seine lila Farbe auch nicht gesehen.
Ich lass die Pilze immer stehen, aber es gibt Leute, die sie zertreten.
Habe shcon oft gesehen,
Liebe Grüße Eva
Der Rosengarten ist zur Zeit der Blüte bestimmt wunderschön liebe Eva,
AntwortenLöschenauch jetzt ist er noch einen Besuch wert.
Schön sieht das aus.
Auch das Museum gefällt mir. Noch besser finde ich allerdings die kleinen alten Scooter-Autos, die sind super.
Dir einen guten Start in den Tag, lieben Gruß
Nicole