Das Lusamgärtchen in Würzburg
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Am Dienstag vergangener Woche bin ich mit dem gelben Zug (GO AHEAD) nach Würzburg gefahren. Ich habe das 49 Euro Ticket im Monat Juni voll ausgenützt.
Man fährt hier gut zwei Stunden von Bietigheim-Bissingen zum Würzburger Hauptbahnhof und ich habe an diesem Tag 15 Kilometer hinter mich gebracht.
Ich hätte ja auch mit der Straßenbahn fahren können, aber mir war es so lieber.
Ich war vor gefühlten 100 Jahren schon mal dort und habe leider das damals gar nicht so recht wahrgenommen.
Diese Stadt ist eine Wucht und es erschlägt einen fast. Die vielen Kirchen und sovieles andere mehr, ist gewaltig.
Ich hatte mir verschiedene Dinge vorgenommen, die ich ansehen wollte und das habe ich geschafft.
Aber, alles geht einfach nicht und deshalb werde ich nochmals hingehen, irgendwann vielleicht im Herbst, wenn der Rummel etwas vorbei ist. Da war nämlich einiges los.
Ich habe noch gar nicht alle Fotos geordnet, weil ich soviel noch auf Halde habe.
Zu erwähnen wäre auch, dass am 15. März 1945 der schwerste Bombenangriff auf Würzburg erfolgte. Der Angriff erfolgte durch die britische Air Force und es fielen 4.000 bis 6.000 Menschen zum Opfer. Die historische Altstadt wurde zu 90 % zerstört, umso mehr verwunderte es mich, dass sie wieder so prachtvoll hergerichtet wurde.
Zwei Wochen später erfolgte die Schlacht um Würzburg durch Bodentruppen, die mit der Einnahme der Stadt endete.
Wieder eine Stadt, die stark bombadiert wurde und nicht nur Dresden. Es gibt viele Städte, die zerstört wurden und Menschen starben. Immer wieder höre ich aber nur Dresden.
Wo ich unbedingt hin wollte, das ist das Lusamgärtchen. Von dem ich mehr als beeindruckt war.
Hier befindet sich der Legende nach auch das Grab von Walther von der Vogelweide.
Walther von der Vogelweide war ein bekannter Minnesänger und hat seinen Lebensabend in der Gegend um Würzburg verbracht.
Minnesänger waren Dichter, Komponisten und auch Interpreten, die die weltliche Lyrik und Liedkunst des Mittelalters verkörperten.
Es war ein Berufsstand und die Wurzeln liegen im letzten Drittel des 11. Jahrhundert und kommen von den Troubadours in Südfrankreich und etwas später von den Troubadours in Nordfrankreich.
Das Lusamgärtchen ist ein ummauerter Grashof in der Mitte des spätromanischen Kreuzganges des Neumünsterstiftes.
Dort unter der viel besungenen Linde von Walther von der Vogelweide befindet sich das Grab.
Ich finde dieses Lied wunderschön und man empfindet ganz anders, wenn man das mal in Wirklichkeit gesehen hat.
Lusam ist ein Wort aus dem Althochdeutschen und bedeutet soviel wie Freunde, Lust usw. So ist dieses Gärtchen auch als Lustgärtchen zu verstehen.
Es ist wunderschön dort, dort findet man wirklich Ruhe und es gibt nicht viele Besucher. Ein wirklicher Ort der Ruhe.
Auf dem Grab von Walther von der Vogelweide befinden sich immer frische Blumen. Viele Bräute legen hier auch ihre Hochzeitssträuße ab und freuen sich.
Ich finde dass das ein sehr schöner Brauch ist.
Sicherlich kennt man doch Walther von der Vogelweide und vor allem seine Linde.
Richard Wagner hat Walther von der Vogelweide in seinem Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg ein so schönes Denkmal gesetzt.
Lied des Walther von der Vogelweide
Demnächst geht es mit Würzburg weiter und es folgen noch viiieeele Radtouren.
Ich war schon gewaltig unterwegs. Heute habe ich jede Menge Schachbrettfalter gesehen.
:-))))))
Kommentare:
AntwortenLöschenHaach, war ich doch auch erst im Lusamgärtchen. Leider hatte ich nicht so viel Muße wie Du und habe kein Foto davon mitgebracht. Zur Entschuldigung kann ich nur vorbringen, dass etliche junge Leute in Gespräche vertieft in den Bögen saßen. Vielen Dank für Deinen aufschlußreichen post, hätte ich den nur mal vorher gehabt :). Liebe Grüße, Christine
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