Vom Karlsruher Hauptbahnhof ein Stück an der Pfinz entlang zum Schloß Gondelsheim, über das Derdinger Horn und den Kraichsee nach Hause
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Ja, ich verpacke meine Touren immer so, dass ich möglichst viel mitnehmen kann.
Dabei ist mir das Fotografieren eher nicht so wichtig, aber das Radeln und dabei kann ich wunderbar entspannen und über so manches nachdenken.
Die einen meditieren beim Sockenstricken und ich eben beim Radeln, dabei halt man auch sein Gewicht.
Gottseindank waren die Aufzüge an diesem Tag am Bahnhof in Bietigheim in Ordnung und ich konnte nach oben schweben.
Grrr, dann allerdings kam die Durchsage, dass ein Gleiswechsel angesagt ist und ich durfte wieder nach unten und auf dem Gleis 3 nach oben schweben. Gottseidank war der Aufzug auch hier in Ordnung. Da hatte ich Glück.
Aber für den Fall, dass das nicht so ist, kann ich meine Touren auch wechseln, das ist dann kein Problem.
Touren habe ich noch genug zu radeln.
Der gelbe Zug kam dann auch und ich mußte in Vaihingen-Enz in den Zug nach Karlsruhe umsteigen, was auch kein Problem war, denn das Gleis ist genau gegenüber.
Dabei sieht man schon auch manchen Zug vorbeifahren und klick.
Nein heute möchte ich nicht nach Bruchsal.
Innen im Zug waren kaum Leute, die kamen dann erst später dazu, aber es war nie überfüllt und es wurde auch nicht gemeckert, im Gegenteil, ich hatte wieder die beste Unterhaltung.
Ich wollte an diesem Tag ein Stück der Pfinz entlang radeln.
Die Pfinz ist ein netter kleiner Fluß. Sie ist 60 Kilometer lang und ein Zufluß des Rheins, sie entspringt im Schwarzwald bei Straubenhardt und fließt durch den östlichen Kraichgau und mündet zusammen mit dem Saalbachkanal bei Rußheim in den Rhein.
Ein ganz interessantes Flüsschen, wenn man hier liest.
Am gestrigen Tag habe ich die Pfinz und auch Pfinztal genossen.
Ach, es ist so herrlich, Landschaften kennenzulernen.
In Karlsruhe am Bahnhof angekommen, hatte ich zuerst etwas Probleme mit meinem Navi und dachte schon, das klappt heute nicht.
Aber Geduld und nochmals Geduld und dann klappt es.
Von Karlsruhe geht der Weg kerzengerade durch die Stadt und Durlach entlang der Pfinz in Richtung Grötzingen.
Hübsch und romantisch ist der Radweg, wenn auch flach, ohne jegliche Steigung.
Es war auch allerdings früh am Morgen und jede Menge Radler unterwegs, die auch zur Arbeit radelten.
Ziemlich viel Verkehr heute.
Das Hühnerlochwehr in Grötzingen
Grötzingen ist ein Stadtteil von Karlsruhe.
Ich hatte Hunger, denn ich hatte zuhause um 4:30 Uhr gefrühstückt und habe es mir an einem Marktstand schmecken lassen.
Weiter ging es und entlang der Pfinz durch Grötzingen, dabei habe ich den hübschen Entchen ein wenig Gesellschaft geleistet.
Das sind Laufenten, die es mögen zu schwimmen, zu tauchen und im Wasser zu spielen.
Interessant ist in Grötzingen das Freilichtmuseum und die historische Ölmühle, leider aber geschlossen. Aber ich konnte einen Blick durch den Zaun hineinwerfen.
Schon in der ersten urkundlichen Erwähnung des Dorfes Grötzingen im Jahre 991 wurden 4 Mühlen erwähnt, die überwiegend Getreidemühlen einfacher Art gewesen sein müssen.
Während die kleineren Mühlen bereits im Mittelalter verschwanden, bestand die größere in der Ortsmitte bis ins 20 Jahrhundert.
Die hier befindliche Ölmühle stammt aus dem Kraichgauort Diedelsheim und wurde im Jahr 1970 von der Gemeinde erwoben und mit Hilfe der Heimatfreunde Grötzingen sowie des Landesdenkmalamtes hier, in der Nähe einer ehemaligen Mühle, neu errichtet.
Die überwiegend aus dem 17. Jahrhundert stammenden technischen Geräte waren für die Gewinnung von Öl aus Raps, Hanf oder Nüssen vorgesehen.
In den Jahren 2020/2021 wurde das Mühlengebäudwe durch die Ortsverwaltung und die Heimatfreunde Grötzingen restauriert. Das Außengelände wurde durch das Gartenbauamt der Stadt Karlsruhe neu gestaltet.
An der Pfinz entlang und unter der Brücke durch. Hier fährt auch der gelbe Zug und die Straßenbahn von Karlsruhe in die Außenbezirke.
Nun gings durch eine herrliche Landschaft um Berghausen und Jöhlingen. Dass ich ein paar Tage später hier nochmals in Weingarten radeln würde, hätte ich nicht gedacht.
Sodele dann kam ich hier an, wo ich schon lange mal hin wollte, zum Schloß Gondelsheim.
Ist übrigens auch eine Station, wenn man miz frm Zug in Richtung Karlsruhe fährt.
Ich habe allerdings auch gewußt, dass man es nicht besichtigen kann, dass man aber so gar nicht heran kann, das wußte ich nicht.
Man kann das Schloß nur von einer Lücke im Zaun oder am Tor fotografieren, aber sonst wird man ziemlich böse "angemacht", wenn man auch nur ein klein wenig über die Schwelle tritt.
Ich wollte ja nicht in den Park, sondern nur von der Seite auf ein anderes Grundstück, aber nein, die Besitzerin will es nicht und das muß man akzeptieren.
Das Schloß wurde an die Heidelberger Geschäftsfrau Deniz Weidenhammer verkauft. Man hoffte zwar, dass man weiterhin den Schloßpark besuchen kann, dem ist aber nicht so und es soll auch Streit zwischen der Besitzerin und der Gemeinde geben.
Auch auf der Hompage wird darauf hingewiesen, dass das Schloß nicht mehr für Besichtigungen freigegeben ist.
Mal sehen vielleicht doch irgendwann mal wieder, denn das Schloß sowohl der Schloßpark ist sehenswert.
Auf der anderen Seite habe ich Verständnis, ich wollte auch nicht unbedingt immer Leute auf meinem Grundstück haben,
Das Schloss geht auf einen Vorgängerbau zurück, der bereits im 17. Jahrhundert existierte. Ludwig I. von Baden kaufte das Schloss als junger Prinz zusammen mit einem seinem Brüder, die vor ihm verstarben, so dass es sich in seinem Privatbesitz befand und an seine unehelichen Nachkommen vererbt werden konnte. Die vorherigen Besitzer waren die Freiherren von Mentzingen.
Es wurde 1857 vom Karlsruher Architekten Georg Jakob Schneider im schottischen-neugotischen Stil sowohl innen als auch außen umgebaut. Als Graf Ludwig von Langenstein ohne Nachkommen verstarb, erbte sein Neffe, Graf Wilhelm Douglas (1849–1908), auch das Schloss. Dieser wohnte ursprünglich in Karlsruhe und ließ sich dort von 1878 bis 1884 das sogenannte Douglas-Palais errichten. Als er aber aus gesundheitlichen Gründen seinen Wohnsitz von Karlsruhe in das Schloss verlegte, verkaufte er dieses an den Prinzen Karl von Baden. Vom Architekten Emil Schweickhardt ließ sich Graf Wilhelm Douglas das Schloss 1906 um weitere Flügel im Jugendstil nach Norden und Osten erweitern. Die Erweiterung wurde 1907 fertig gestellt.
Am 22. April 1908 verstarb der Graf und Reichstagsabgeordnete. Er wurde Ende 1908 in das von der Witwe Gräfin Valesca Douglas Schweikhardt erbaute Mausoleum überführt, welches sich nordöstlich am Waldrand befindet.
2010 wurde das Schloss von Axel Graf Douglas an die Heidelberger Geschäftsfrau Deniz Tandogan-Weidenhammer verkauft. Die Familie von Graf Douglas hatte ihren Ursprung in Schottland. Zwischenzeitlich lebt Graf Douglas in Schloss Langenstein in der Gemeinde Eigeltingen, nordwestlich des Bodensees gelegen.
Wen Gondelsheim interessiert, der schaut bei Wiki und dort ist alles sehr gut beschrieben und auch interessant.
Ein schönes Relikt der wechselvollen Geschichte der Gemeinde ist der "Alte Turm".
Er ist das Denkmal des Jahres 2009.
Es handelt sich hier nicht um einen Bergfried der alten Burg, sondern um den Krichturm einer alten Wehrkirche, die im 30jährigen Krieg zerstört wurde. .
Im Innern des Turmes befinden sich Fresken und Ausmalungen aus dem 14. Jahrhundert. Der Turm ist geschlossen, weil durch die Besucher und durch das damit verbundene Raumklima sich die Malereien in Gefahr befinden würden.
Man hofft aber, dass der Turm durch umfangreiche Renovierungsarbeiten erhalten bleiben kann. Die Kosten belaufen sich auf 50.000 Euro.
Daneben ist auch eine Kirche, die habe ich nicht im Programm, ich habe schon soviele Kirchen. Irgendwann führt mich mein Weg sicherlich wieder nach Gondelsheim, dann kommt auch die Kirche.
Was ich dringend renovierungsbedürftig finde, ist der Bahnhof. Das ist ein Schandfleck.
Mein Weg führte mich nun über Diedelsheim (siehe oben von dort ist die Mühle) über Bretten (da habe ich schon mal drüber berichtet) und Großvillars (ein Waldenserdörfchen) auf die Höhe und zwar auf das Derdinger Horn 270 m ü. N.N. mit dem Weinplateau.
Man hat hier einen wunderbaren Blick in den Kraichgau, so schön.
Auch kann man hier wundervolle Wanderungen machen und es gibt auch einen Weinlehrpfad.
Sitzplätze und ein Spielplatz sind vorhanden und man kann auch ein Picknick veranstalten. Klar doch, wer mit dem Auto kommt, findet auch einen Parkplatz. Die sind aber gottseidank begrenzt.
Von hier aus sieht man auch auf die Schnellbahntrasse der Bahn.
Leider war es gegen Spätnachmittag immer noch recht diesig.
Noch ein bisschen weiter nach oben, kann man auch das Geologische Fenster bewundern, es ist steil aber der Ausblick und die Weinberge entschädigen einen.
mein Freund hatte keine Lust, zu warten, bis ich sie fotografiert haben.
Sie ist schon sehenswert auch von der Geschichte her.
Nun klar, jetzt radele ich noch ein bisschen weiter hoch und lande bei den Weinbergen am Geologischen Fenster.
Ein Schichtenaufschluss des oberen Gipskeupers mit Übergang zum
Schilfsandstein, befindet sich oberhalb des Derdinger Horns, einem
beliebten Wanderziel und Aussichtspunkt.
Infotafeln zur Geologie des Naturparks.
Sehr interessant.
Unten sieht man auch den Pferdehof Krautbühl.
Von hier aus ging es dann in Richtung Sternenfels und nochmals zum Kraichsee.
Zur Zeit sind wir öfters hier, weil wir uns überlegen, wie wir das mit dem Kraichseeradweg machen.
Von hier aus bis Sternenfels sind es ja schon ca. 30 Kilometer und dann noch die
65 Kilometer vom Kraichtalradweg. Nun wir werden sehen.
Am Kraichsee gabs dann noch einen Kohlweißling.
Ich hatte wie immer meinen Trinkbeutel im Rucksack mit 3 Litern, das kann man schon tragen und ich zeige mal, was ich so alles im Rucksack mitschleppe, ist mir aber lieber, als Satteltaschen usw.
Unterwegs habe ich schon an einem "Ständle" angehalten und etwas getrunken, aber der Trinkbeutel war schon in Sternenfels fast leer und ich brauche nun mal beim Radeln viel Flüssigkeit. Puhh noch 30 Kilometer und der Trinkbeutel leer.
In Sersheim habe ich eine Bewohnerin, die im Garten gearbeitet hat, gefragt, ob sie mir nicht etwas Wasser geben könnte, sie hat mir dann eine Flasche Mineralwasser in den Trinkbeutel geleert.
Durst ist schlimmer, als Heimweh
Fast zuhause habe ich noch bei den Christbäumen in Sachsenheim angehalten und geschmunzelt.
Ich schmücke dieses Jahr wieder keinen, wegen mir muß kein
Tannenbaum sein Leben lassen, es ist ja nicht nachhaltig und im Zeitalter des Klimawandels muß man das ja auch nicht unbedingt haben, gell????
Lach, ein paar Tage später habe nochmals eine Tour vom Karlsruher Hauptbahnhof geradelt. Die kommt etwas später und war doch recht knackig.
Zusammenfassung
Tour am 7. September 2023
82 Kilometer
1,695 Höhenmeter
924 Climb
771 Downhill
Fahrzeit 6,00 Stunden
Gesamtkalorien 2.500 KCAL
Wetter: 22 Grad
Luftfeuchtigkeit: 85 %
Kommentare:
AntwortenLöschenHallo Eva,
AntwortenLöschenda hast du ja wieder eine schöne Tour geradelt und einen dementsprechenden Bericht abgeliefert. Die Bilder von Durlach/Grötzingen kenne ich zwar, aber für mich aus ungewohnter Fahrradfahrerperspektive als Autofahrer. Ein wenig rätsel ich, wie du genau von Grötzingen nach Jöhlingen gefahren bist? Bist du den Finketscherweg durch den Wald gefahren? Von Jöhlingen - Binsheim dann die K3506 nach Gondelsheim?
Früher kannte ich den Hausmeister vom Gondelsheimer Schloß. Der hatte keine gute Meinung von der neuen Besitzerin. Sie hatte sich wohl mit Gemeinde und allen möglichen Leuten angelegt. Korrekt, hat ja ihr Mann das Schloss gekauft.
Da ist damals viel geredet und gelästert worden. Weil sie ja Türkin war (um die 40 herum, er aber schon um die 80) Der hatte damals ja das Unternehmen Packaging Group, was 2014 eine Amifirma übernahm. Seine Familie war wohl nicht sehr begeistert über alles.
Schöne Strecken und auch Radwege gibt es schon in der Gegend. Derdinger Horn hat man schon eine tolle Aussicht wie von der Ravensburg in Sulzbach.
Wünsche dir einen sonnigen Sonntag
VG
Oskar
Hallo Oskar,
Löschenvielen Dank,für den Kommentar.
Ich bin durch den Wald gefahren, aber wie der Weg heisst, das weiß ich nun nicht.
Ich habe ja die Tour Michaelsberg, Weingärtner Moss und Turmberg gemacht.
War ganz schön knackig mit 98 Kilometern und 1200 Höhenmeter, aber das ist nicht schlimm und die Zeit hatte ich auch.
Wünsche dir für die Zukufnt alles Gute und ich komme schon ab und an bei dir vorbei.
Grüßle Eva
Weingärnter Moos heisst es, grrr
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