Meinen Lesern und Leserinnen wünsche ich eine besinnliche Adventszeit.
Der sittliche Wert eines Menschen beginnt erst dort, wo man bereit ist, für seine Überzeugung sein Leben hinzugeben. *Henning von Tresckow*
Der Traum mancher Frau ist es, dass ihr Mann sie ins Bett wirft und während sie schläft, das ganze Haus putzt. *Unbekannt*

Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das, was uns fehlt. *Arthur Schopenhauer*

Für gewöhnlich handelt es sich bei Traumfrauen um eine optische Täuschung. *Peter Ustinov*
Was wohl Katzen hören, Wenn Caruso singt? *Joachim Ringelnatz *

"Ich bin ein großer Jäger, ich jage wilde Vögel, Opernlibretti und schöne Frauen." *Giacomo Puccini*

Renata und Radu an der Himmelspforte

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Wie jedes Jahr beratschlagten der liebe Gott und Petrus, dieses Mal in der Musikzentrale, darüber, was sie denn am Weihnachtsabend für ein Konzert planen sollten. 



 

 

Es war nicht einfach, denn vor kurzem hatte der recht gute Engel-Pianist Taddäus, der letztes Jahr neu ins Himmelorchester gekommen war, gekündigt. 

Er war ja - als er noch nicht im Himmel war - ein überaus gefeierter Pianist auf der Erde, aber er wollte doch nur noch seine Ruhe haben und als Engel auf einer Wolke herumschweben, Zitter spielen und "Alleluia" singen. 

Also schwebte der Engel Taddäus nun auf seiner Wolke, spielte Zitter und sang "Alleluia".

Seither suchte der liebe Gott, zusammen mit Petrus nach einem Pianisten. Es war wirklich zum Mäusemelken, kein Pianist zu finden, der auch - natürlich nach einer Wartezeit und Prüfung durch den lieben Gott - in die Musikzentrale kommen könnte. 
Es war so dringend, denn die Proben für den Weihnachtsabend sollten doch beginnen und nicht ohne einen Pianisten. Zwar wurde schon geprobt, aber ohne Flügel und einen Piansten gehts eben auf Dauer nicht.

Inzwischen hatte sich der liebe Gott ja bereitschlagen lassen und ein wenig die EDV eingeführt. 

Er hatte dieserhalb extra einen Engel-Systemadministrator aus der Warteposition kommen lassen. Allerdings hatte der liebe Gott so seine Probleme mit Servern, Linux, Unix usw. ihm waren immer noch die Bücher lieber, aber die waren ja auch dem Petrus zu schwer und in so einen PC mit Festplatte geht schon was rein.

Nun gut, es klappte mehr oder weniger.

Kurzum der liebe Gott und Petrus kamen zu keinem Ergebnis und sie verabschiedeten sich, da der liebe Gott ja morgen noch eine Schulung beim Systemheini - so nannte Petrus ihn - hatte. 

Am nächsten Morgen um 9.00 Uhr schneite der Systemheini zur Tür herein, der liebe Gott saß schon bereit und die Schulung konnte beginnen.

Der liebe Gott fand das Design dieses PCs ja ganz interessant, konnte sich aber nicht vorstellen, dass dieses Teil seine ganzen Bücher ersetzen sollte. Vor allem, wer sollte denn das alles archivieren?? Er bestimmt nicht, er hatte anders zu tun.
Schließlich mußte er ja auch ein Auge auf die Welt haben, denn die war ja gerade so richtig aus den Fugen geraten. "Mensch Menschen, ich lass Euch schalten und walten, ich habe Euch den freien Willen gegeben und immer wieder lernt ihr nixt dazu", sagte er so vor sich hin. 

Er machte sich schon große Sorgen, die er auch dem Systemheini erzählte. Ja, aber auch, dass er einen guten Pianisten haben sollte.

Der Systemheini machte sich sodann gleich ans Werk und hatte auch ein entsprechendes Programm dabei, das er selbst programmiert hatte und das sich

lookforthisandthat
(übersetzt "Suchen Sie nach diesem und jenem")

nannte. So ganz ausgereift war dieses Programm allerdings nicht, trotzdem stellte er  es dem lieben Gott vor. 

Der liebe Gott hatte ja keine Ahnung und spielte ein wenig auf dem Computer, bis er auf einmal schaute und staunte. 

Was hatte der PC denn gemacht?

Was stand denn hier auf dem Bildschirm?

Pianist Radu Lupu ist am 22. September 2022 gestorben und da er ein begnadeter Künstler und einer der bedeutendsten Pianisten war, hatte er seine Wartezeit in den Himmel gerade abgeleistet und wartet auf eine Wolke, die ihn mit seinem Flügel in den Himmel bringen würde.

Der Systemheini schaute ganz fasziniert auf den Bildschirm, was hatte er hier nur für ein geniales Programm geschaffen und der liebe Gott jubelte "Hossiana"

"Nun müssen wir nur noch warten, ob Radu bereit ist,Taddäus zu ersetzen. 
Wenn er auf dem Weg in den Himmel ist, wird er wohl bald an der Himmelstüre klingeln", meinte der liebe Gott. 

Nachdem nun das geklärt war, hatte der liebe Gott auch keine Lust mehr auf eine weitere Schulung. Denn er war so gespannt auf Radu und schaute in seinem großen Buch nach. 

 Radu Lupu wurde in Rumänien am 30. November 1945 geboren und wurde als Interpret der Klaviermusik von Brahms, Schubert und Mozart bekannt.

Er starb am 17. April 2022.  Also müßte er doch inzwischen auf dem Weg in den Himmel sein. 

Er war ein sehr leiser Pianist und er spielte so eigenwillig und romantisch und farbenfroh, insbesondere in den leisen Passagen wie sonst niemand. 

Ach, wenn das doch was werden würde, einen so bekannten Pianisten im Himmelsorchester, das wäre schon genial. 

Damit war der Tag denn auch zu Ende und der liebe Gott begab sich zur Ruhe. 
ABER, er sah sich - das konnte er schon - bei Youtube ein Video von Radu Lupu an. 


Dabei trank er einen guten Kakao mit einem Schuß Sahne und gönnte sich die Lussekatter, die die Himmelsbäckerei zum Luciafest gebacken hatte. 
Mhhhh, lecker und da ist ja auch Safran drin. 



Normalerweise schläft der liebe Gott oft bei klassischer Musik ein, dieses Mal spitzte er aber die Ohren und an Schlaf war lange nicht zu denken.
Die Lussekatter schmeckten aber auch nur zu gut. 

"Lussekatter, Kakao mit Sahne und Radu, etwas himmlischeres gibt es nicht, ich bin wirklich im Himmel. Es ist überirdisch", meinte der liebe Gott zu sich selbst.
 

Am nächsten Morgen waren alle auf das Klingeln am großen Himmeltor gespannt
Petrus hatte schon mit Blumen einen so schönen Empfang bereitet und die himmlischen Herrscharen waren auch schon präsent. 


 

DOCH, den ganzen Tag über klingelte Niemand.
Du liebe Zeit, wo mag nur Radu sein?

Auch an den folgenden Tagen und Wochen  tat sich absolut nichts. Was war denn nur los?
Normalerweise klingelte immer wieder mal Jemand an der Himmelstüre und bat um Einlass aber, dass es so ruhig war, war schon merkwürdig.

Waren die Menschen so schlecht, dass sie nicht in den Himmel kamen?
"Naja", meinte der liebe Gott, "mich wundert nichts mehr, bei den ganzen Dingen, die so auf der Erde passieren und was hier vor sich geht!".

Als dann Petrus an den folgenden Tagen die Himmelstüre öffnete und hinausschaute, sah er, dass sich ein Engel entfernte, der außergewöhnlich schön war und überaus strahlte. 

 

"So strahlen richtige Engel", dachte Petrus, wer der wohl ist. 

Petrus war sehr neugierig und fragte:"Wer bist du denn?"

Zögerlich und sehr bescheiden sagte der Engel:

"Ich bin Renata Tebaldi und ich möchte hier vorsprechen, denn ich war lange im Himmelsreich unterwegs und habe gesungen. Ich habe aber im Himmelblatt gelesen, dass man einen Piansten sucht, warum nicht auch eine Sängerin?"


 

"Nun ja, eine Sängerin kann man ja immer brauchen, hast du denn eine Reverenz usw.", meinte Petrus.

"Nein, habe ich nicht, aber ich denke, dass man den Namen Renata Tebaldi schon kennt", zumindest in Opernkreisen.

Petrus meinte: "Gut, dann komm herein und wir gehen dann gleich zum lieben Gott, denn der ist für dies alles auch zuständig."

"Aber", Petrus kratzte sich am Kopf, "warum hast du denn nicht geläutet, sondern bist wieder weggegangen!"

Renata meinte: "Ja, ich habe doch geklingelt und geklingelt und es kam absolut kein Ton, ich war schon ein paar Male hier und auch Jemand anderes mit einem Flügel. Wir haben uns sofort verstanden und wollten schon klopfen, aber das haben wir uns nicht getraut!"

"Huch, ist die Glocke kaputt", meinte Petrus. Er versuchte zu klingeln und tatsächlich, die Glocke schlug nicht an. Schnell verständigte er per Rohrpost den Glockenputzer und machte das ausdrücklich dringlich, denn der Glockenputzer hat vor Weihnachten jede Menge zu tun, denn er bringt überall an den Kirchen die Glocken in Ordnung. 

Nicht gewußt, das ist so!
Der Glockenputzer hat um die Advents- und Weihnachtszeit sehr viel zu tun, denn die Glocken an den Kirchen sollen doch am Weihnachtsabend auch schön klingen.

Deshalb schrubbt und poliert er überall die Glocken mit seinen Helferlein. 



.
Der Glockenputzer war auch sogleich vor Ort und brachte die Glocke in Ordnung, die war nur leicht verschmutzt. Also nichts schlimmes. Da konnte man schnell die Arbeit an den Kirchenglocken unterbrechen.

Petrus ging dann mit Renata den langen Gang mit den vielen Türen entlang und Renata fragte sich auch innerlich, was hinter den Türen wohl wäre. Aber sie sagte nichts, denn das alles ging sie ja auch nichts an. 

Plötzlich klingelte es und zwar so laut, dass sogar der liebe Gott erschrak und hinaus auf den Gang lief.
Aber nicht nur der liebe Gott sprang, sondern auch Renata und Petrus.

Sie öffneten und jaaaa, da stand Jemand mit seinem Flügel. 



Übrigens für einen Engel ist es nicht schwer einen Flügel zu transportieren, das macht ein Engel und zudem einer, der Pianist ist, mit dem kleinen Finger. 


"ES IST NICHT ZU GLAUBEN", riefen alle unisono. 
"Herzlich willkommen"


"DAS IST RADU!"

"Was schaut Ihr denn alle so, ich war schon ein paar Mal hier und habe geklingelt, also ein fünftes Mal wäre ich nicht mehr gekommen", meinte der Engel mit dem Flügel ärgerlich.

 


 Der liebe Gott, Petrus und auch Renata waren so glücklich und Radu parkte dann seinen Flügel in der Musikzentrale und spielte sogleich die Sonate für Klavier und Violine von Mozart mit zwei Geigern des Himmelsorchesters. 

 


Der liebe Gott war überwältig und sehr aufgewühlt, das war so überirdisch schön und dann kam Renata und sang das "Ave Maria" von Bach/Gounod. 

 


 


Der liebe Gott, Radu und auch Petrus hatten Tränen in den Augen.

"Radu kannst du dir vorstellen, im Himmelorchester künftig zu spielen?, meinte der liebe Gott. 

"Ja, es würde mich sehr freuen und ich freue mich auch, dass Renata hier ist, ich habe sie schon immer bewundert", meinte Radu, der sich ein bisschen in Renata verguckt hatte.

Renata freute sich, denn auch sie hatte sich schon ein wenig in Radu verguckt, als sie zusammen am Himmelstor geklingelt hatten und wieder gegangen waren.Auch jetzt flogen die Herzen nur so herum. 



Inzwischen war auch Maximus, der ja letztes Jahr auf der Erde einen neuen Flügel bekommen hatte, in die Musikzentrale gekommen und war so beeindruckt und er freute sich sehr auf die Proben, die auf ihn zukommen würden. 

HIER

 Renata und Radu musizierten noch ein wenig miteinander, bevor sie beide dann auf auf ihren Wolken in den Schlaf fielen. 

Natürlich Jeder für sich!

Aber ein paar Engelchen konnten nicht schlafen, sie musizierten weiter. 

 



Jeder Engel hat im Himmel eine Wolke, irgendwo müssen sie ja auch mal schlafen.
Die einen Engel musizieren und singen "Alleluia", die anderen Engel gehen jeweils einer anderen Tätigkeit nach, da herrschen strenge Regeln, man muß sich das nach OBEN kommen, schon verdienen.



 

Die folgenden Wochen waren angefüllt mit Proben und der lebe Gott meinte, dass schon die Proben ein Erlebnis seien. 

Während der Proben hatten sich Radu und Renata noch mehr angefreundet und mochten sich und dadurch wurde das Musizieren ja noch besser. 

Denn, wenn man zusammen musiziert und sich mag, dann merkt man das auch an der Musik und, wie sie dargebracht wird. 

Dann kam der Weihnachtsabend. 

Hier spielte das Himmelsorchester das Weihnachtsoratorium von
Camille Saints Sains

Das Himmelsorchester spielte und die Engel sangen und Radu saß an der Orgel, denn die konnte er auch spielen.



Der liebe Gott, Petrus und die anderen Engel saßen im Parkett und in den Logen und waren begeistert.

"ÜBERIRDISCH", meinten alle Zuhörer

Renata sang das Divina Redemer von Gounod, das gerade richtig für den Weihnachsabend war.




 Radu spielte die Piano Sonata No. 27 in E minor, Op. 90 von Beethoven
und der liebe Gott konnte gar nicht genug bekommen. 

So ein wunderbarer Abend. 

Hossiana!



Es war für die Musiker des Himmelsorchesters und für alle Zuhörer einer der schönsten Weihnachtsabende, die sie je erlebt hatten und sie bedankten sich mit großem Applaus für dieses wunderbare Geschenk  am Weihnachtsabend, das mit einem wunderschönen Weihnachtslied, das Renata eröffnete, endete. 
 
 

 




 


 
 
 
Bis auf die Erde klang dieses Lied hinunter, so dass die Menschen auf den abendlichen Straße stehen blieben und mitsangen. 




Friede auf Erden

"Schön wäre es", seufzte der liebe Gott, "ich kann hier nichts machen, ich habe den Menschen den freien Willen gegeben und was sie daraus machen, das überlasse ich ihnen!"
 
Und er dachte noch an die Begebenheit im Ersten Weltkrieg als sich Soldaten zusammenschlossen und zusammen dieses wunderbare Weihnachtslied sangen und die dafür auch bestraft wurden, denn das war so von den obersten Regierungen nicht gewünscht.  




Diese Geschichte von Renata Tebaldi und Radu Lupu ist vollkommen frei erfunden.
Ich mag Klassik sehr und bin ein leidenschaftlicher Fan von Renata Tebaldi, die mein Bruder Udo sehr mochte und ich bin mit dieser Sängerin aufgewachsen. 

Eine Sängerin, die so bescheiden war und für mich auch ein Engel ist. Auch Radu Lupu verehre ich sehr und deshalb habe ich die beiden im Himmel zusammengebracht. 

Ich mochte Brahms nicht so sehr, doch Radu Lupu hat es geschafft, mir diesen Komponisten näherzubringen. 

Wer weiß, vielleicht lesen sie meine kleine Geschchte, die ich aus Verehrung für die beiden Künstler geschrieben habe.


Merry Christmas

Frohe Weihnachten

Joyeux noël
Wesołych Świąt
С Рождеством
щасливого Різдва
Crăciun fericit
Buon Natale
Feliz navidad 
god jul
Vrolijk Kerstfeest
Nollaig Shona   
glædelig jul 
 
 
 


 

Kommentare

  1. Antworten
    1. Grit hat mir eine Mail geschrieben, die möchte ich hier veröffentlichen.
      Guten Morgen Eva,

      nach einem ausgedehnten Morgenspaziergang habe ich mir Deine feine, weihnachtliche Geschichte durchgelesen, dazu Deine Bilder mit den zauberhaften Engelchen von W+K, wunderschön.

      Schade, dass ich nicht mehr gleich unter Deinen Blogbeiträgen kommentieren kann.

      Ich wünsche Dir einen schönen 3. Advent und schick' Dir viele liebe Grüße.

      Grit

      Liebe Grit,
      es geht doch auch so und ich finde es sogar viel besser, so kann ich auch gleich bei bestimmten Kommentaren, feststellen, wer der Verursache ist.
      Das ist nicht mal so ein Problem.
      Ich habe mich über deinen Kommentare sehr gefreut und wünsche dir ebenfalls einen schönen Abend.
      Ich war heute radeln und da waren auch Trails dabei ich habe ausgesehen, wie die Sau.
      Aber es war schön und ich bin wieder richtig durchgelüftet, aber man wird schon faul, wenn man so eine lange Pause macht.
      Aber ab Januar gehts wieder los. so kann das nicht weitergehen.
      Hab nochmals vielen Dank und freundliche Grüße Eva

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    2. Was vergessen:
      Ich gehe demnächst nach Ludwigsburg und kaufe mir noch einen Dreipunkteengel, dieses Jahr gabs noch keinen.
      Liebe Grüße eva

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