Auf zur Minneburg
Werbung
Vor vielen vielen Jahren, es war genau im Mai 1965, war ich in einem Schullandheimaufenthalt schon mal mit meinen Mitschülerinnen hier.
Damals hätte ich mir niemals träumen lassen, dass ich hier mal mit dem Rad herfahren würde.
Ich hatte damals kein Rad, meine Eltern hatten erst gebaut und für sowas war halt auch kein Geld da.
Dabei hätte ich schon gerne ein Rad gehabt, schon alleine wegen meines Schulweges, der vom Ramtel in Leonberg nach Eltingen führte.
Es waren jeden Tag so ca. zusammen 7 Kilometer, im Winter wie im Sommer. Im Winter war das damals noch richtiger Winter und richtig viel Schnee.
Dazu noch eine Schultasche, aber das war einmal und eine andere Zeit.
Manchmal bekam ich auch etwas Geld von den Eltern und durfte mit dem Bus fahren. Heute würde so manches "Goldschätzle" zusammenbrechen.
Wir hatten damals über den Schullandheimaufenhalt eine Mappe angefertigt, die mir wieder einmal in die Hände gefallen ist. Die Mappe ist jetzt 59 Jahre alt, unglaublich.
Davon aber dann, wenn ich dieses Schullandheim oder auch Jugendherberge mal anradele. Das habe ich vor, nur mit dem Wetter und mit anderen Touren, die ich noch machen möchte, alles auf einmal geht nicht und auch mit der Bahn ist das ein wenig schwierig aber ich bin dran.
Mein Entschluß reifte, die Minneburg, sie liegt oberhalb von Neckargerach und erhebt sich auf einem bewaldeten Berghang, zu besuchen. Sie ist auch das Wahrzeichen von Neckargerach und verdankt ihre heutige Gestalt, dem Ausbau der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts.
Die Minneburg ist eine mächtige Ruine und auch ein beliebtes Ausflugsziel und man hat einen wunderschönen Ausblick auf das Neckartal.
Es gibt auch eine Sage.
Der Name der Burg geht einer Sage zufolge zurück auf Minna von Horneck, einem Burgfräulein auf Burg Hornberg. Vor ihrer Heirat mit dem Grafen von Schwarzenberg, wohnhaft auf Burg Dilsberg, soll sie sich hierher in eine Höhle geflüchtet haben. Sie liebte insgeheim den armen Ritter Edelmut von Ehrenberg und hoffte auf dessen Heimkehr von einem Kreuzzug. Als er endlich aus dem Heiligen Land zurückkehrte, war es zu spät: Minna lag im Sterben. Am Totenlager soll er die Errichtung einer Burg gelobt und als Gedenken an ihre große Liebe (mittelhochdeutsch: Minne) ihr den Namen Minneburg gegeben haben.
Wenn man diese Sage liest, dann kann man sich vielleicht denken, wo damals unser Schullandheimaufenthalt war.
Über die Entstehung der Minneburg ist nichts Genaues bekannt.
Angenommen wird, dass sie im 12. Jahrhundert gegründet wurde. Als erstes Datum ist das Jahr 1339 genannt.
Die Gemeinde Neckargerach schreibt zur Minneburg:
HIER:
Aber nun von Anfang an.
An einem Sonntag bin ich schon recht früh mit dem gelben Zug von Bietigheim aus nach Bad Friedrichshall gefahren. Sonntag deshalb, weil man hier auch schon vor 9:00 Uhr fahren kann, ohne für das Rad extra bezahlen zu müssen.
Der Zug kam pünktlich, war nicht zu voll und die Fahrt verlief angenehm. naja, wer fährt auch sonntags um diese Zeit mit dem Zug.
Ab Bad Friedrichshall kann man dann gleich vom Bahnhof aus über die Neckarbrücke auf den Neckartalradweg radeln und dort sieht man immer wieder das schöne Panorama von Bad Wimpfen.
Erstaunt war ich, dass hier am Neckar die Gewöhnliche Pestwurz zu sehen ist. Ich habe darüber dann noch in einem extra Post berichtet.
So direkt am Neckar hätte ich mit dieser doch recht ungewöhnlichen Pflanze nicht gerechnet.
Bei Neckarzimmern mit Blick auf die Burg Hornberg, hier war ich letztes Jahr schon mal, als ich nach Mosbach geradelt bin,
fuhr ich in Richtung Obrigheim, da war ich auch erstaunt, was es hier zu sehen gab und wie Obrigheim eine Gipsbaugemeinde ist und eine lange Tradition hat.
Obrigheim hat aber noch mehr, aber ich wollte ja zur Minneburg und dann noch ein Stück weiter fahren.
So schön, wie hier schon der Raps geblüht hat.
Erstaunt war ich auch, wie hier schon der Bärlauch geblüht hat, der bei uns hier noch gar nicht soweit war. Aber das liegt ja wohl auch am Klima.
Auch, dass es in Obrigheim ein Schloß mit Schloßgarten gibt, wußte ich nicht. Aber all das kann man dann ja auch nochmals besuchen, entweder mit Rad oder Zug und zu Fuß.
Warum es mir so komisch in der Magengegend ist, wenn ich weiter ins Neckartal runter fahre, das konnte ich bislang nicht feststellen. Irgendwie bekommt das meinem Magen nicht. Es geht mir aber nur hier so und das war schon immer so. Badische Gegenden verursachen bei mir immer Magengrummeln, Keine Ahnung warum!?
Wenn es nach mir ginge wären Württemberg und Baden eigene Bundesländer.
Es ist das Schloß Neuburg und eine Eventlocation und liegt oben auf einem Berg.
INFO:
Interessantes gab es zu sehen und, dass Obrigheim ein Kernkraftwerk hatte, das wußte ich auch nicht. Es dümpfelt so vor sich hin und am Neckar sah ich dann diesen Turm, der mich schon ein wenig angezogen hat.
Es ist die Burg Dauchstein bei Binau, sie wurde als sogenannte Zollburg étwa um 1030 errichtet.
Von der Burganlage ist nur noch der Turm ersichtlich, der von den Besitzern zum Wohnturm umgebaut wurde. Die Burg kann man von außen ansehen, ist aber nicht begehbar, da in Privatbesitz.
Wo man auch noch am Neckar vorbeikommt, das sind die Sandsteinbrüche von Mörtelstein.
Der tief eingeschnittene Neckarlauf legte bei Mörtelstein (das ist ein Stadtteil von Obrigheim) den unter dem jüngeren Muschelkalk liegenden Plattensandstein und den Mittleren Buntsandstein frei.
Ab dem 19. Jahrhundert wurde der Sandstein hier gewerbemäßig abgebaut.
Ca. 150 Steinbrüche soll es im Neckartal gegeben haben.
Die Sandsteinbrüche von Mörtelstein lieferten vor allem Material für Mauern und für die Befestigung des Neckarufers.
Ich wurde die ganze Zeit von Schmetterlingen begleitet und erwischte dann noch dieses sonnenhungerige Tagpfauenauge.
Hier war ich dann an der Staustufe Guttenbach und hier sagte mir Komoot, ich sollte diese Staustufe überfahren, um dort auf der gegenüberliegenden Straße einer Bundesstraße weiterfahren.
Warum? Keine Ahnung, denn der Weg ging weiter, zwar hoppelig und er wird auch neu gemacht, aber man konnte ihn befahren, viele Radler taten das auch, aber die kannten sich ja auch aus.
Tja Komoot halt, die Staufstufe kann man gar nicht überwinden.
Komoot halt! Soll ich drüberfliegen, das kann mein Fahrrad NOCH nicht.
Das nächste Mal hoffe ich, dass der Weg gemacht ist.
Neckargerach und die Minneburg ist erreicht.
Man kann die Burg nur zu Fuß erreichen und das ist auch in Ordnung. Es gibt sicherlich auch einen Parkplatz in der Nähe, aber meine Tour hat keinen Parkplatz gesehen.
Das letzte Stück zur Burg war ein sehr holpriger, teilweise glitschiger Weg und dann ja dann stand ich vor der Minneburg. Der Wald voll mit Bärlauch und das hat man auch gerochen.
Als ich 1965 dort war, war die Burg noch geöffnet und nicht baufällig, heute kann man sie nicht mehr betreten. Man kann teilweise auch drumherum laufen, aber auch so ist diese Burg richtig schön.
Da wurden Erinnerungen wach, naja, sie heißt ja auch Minneburg.
;-)))
Warum diese Burg nicht gerichtet wird, weiß ich nicht. Schade, wenn sie verfällt.
Die Minneburg steht zwar bei Neckargerach, fällt aber in den Bezirk von Neunkirchen und ich wußte, dass sie nicht begehbar ist. Trotzdem wollte ich sie noch einmal im Leben sehen. Die Erinnerung eben.
Hier ein Bericht zur Minneburg.
Wenn man durch das Tor geht, dann kann man den Weg zur Burg sehen, aber er ist versperrt.
Es gab hier doch einige nette Leute, mit denen ich gesprochen habe und die eine Wanderung hier gemacht haben.
Ein wenig habe ich mich dort oben aufgehalten und bin dann weiter in Richtung Zwingenberg geradelt.
Zwingenberg, ja, ich war da schon drei Mal bei den Schloßfestspielen und habe mir den Freischütz dort angesehen. Dort ist auch die berühmte Wolfsschlucht, in der die Freikugeln gegossen werden.
Der Freischütz ist eine romantische Oper von Karl-Maria von Weber.
Mal sehen, vielleicht gehe ich dieses Jahr wieder zu den Schloßfestspielen und übernachte in Zwingenberg, dann kann ich vielleicht auch noch in die Wolfsschlucht.
Da werden auch Erinnerungen wach.
Der Freischütz von Carl-Maria von Weber, ich mag die Oper ganz gerne.
Kaspar gießt in der Wolfsschlucht "Freikugeln".
"sechse treffen, sieben äffen"
Das heisst, dass sechs Kugeln ihr Ziel treffen, die SIEBTE aber gehört dem Teufel u und der lenkt die Kugel so, wie ER es will.
Freikugeln gießen in der Wolfsschlucht mit Gottlob Frick, dessen Haus ich neulich besucht habe.
Da wäre ich auch dran interessiert, vor allem auch, weil es Open Air ist und es was ganz besonderes ist. Nach Zwingenberg kann man auch mit dem Zug von hier aus fahren, das ist absolut kein Problem. Schaun mer mal.
Der Jägerchor schlechthin.
"Wir winden dir den Jungernkranz"
Von Zwingenberg wollte ich in Richtung Aglasterhausen radeln und da gehts über diese Neckarbrücke ganz schön den Berg hinauf, die Zwingenberger Steige.
Das war ein langes bissele. Ich hätte natürlich auch in Stufe 4 mit dem 1. Gang fahren können, aber das habe nicht gemacht, weil ich nicht weiß, was noch alles kommt und der Strom nicht reicht. Mache ich immer so und am Schluß hatte ich immerhin noch
50 % im Akku. Aber gut so, das ist auch gut für die Kondition.
Nun gut, ich wollte eigentlich noch etwas anderes ansehen, aber ein Radlerpaar hat mir gesagt, dass ich eher den anderen Weg nehmen soll, weil hier die Aussicht schöner sei. Ich habe es nicht bereut, denn ich habe ein Weibchen des Aurorafalters
gesehen und einen wunderschönen Günsel.
Günsel ist ja ein Heilkraut, aber ich habe den schon mal im Wildkräutersalat gehabt und fast erbrochen. Der schmeckt nicht gut.
Kurz noch am Rathaus in Neunkirchen Halt gemacht, weil ich das Rathaus und die alte Gastwirtschaft so schön fand, sowie ein kleiner Halt in Asbach, wo mir diese Kirche sehr gut gefallen hat.
Das Rathaus in Neunkirchen fand ich mit dem Treppengiebel so schön.
Neunkirchen hat aber noch mehr zu bieten. Auch wieder einmal eine Tour, die ich machen möchte.
Dann natürlich auch die Kirche in St. Maria in Asbach.
Es ist eine katholische Kirche und Asbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Obrigheim. Es ist schon faszinierend, wieviele Ortsteile man hier so durchfährt.
Die Kirche kam bei der Pfälzischen Kirchenteilung 1705 an die reformierte Gemeinde.
Um 1880 gab es nur noch 100 Katholiken in Asbach, sie mußten die Kirche in Neunkirchen besuchen. Erst 1890 bekamen die Asbacher wieder eine neue Kirche durch die Schenkung eines Bauplatzes. Dort steht die katholische Kirche heute noch und wurde 1969/70 renoviert.
Über Aglasterhausen, Siegelsdorf und das Fünfmühlental ging es dann in Richtung Bad Wimpfen und Bad Friedrichshall.
Das Fünfmühlental mit dem schönen Römersee muß ich nochmals genauer unter die Lupe nehmen, denn es ist schon sehr schön.
Wahrscheinlilch fahren wir am Dienstag nächste Woche hin und darauf freue ich mich sehr, denn es wird Zeit, dass ich wieder auf das Rad steige.
Ich hatte ziemlich viel Ärger in den letzten Wochen und bin froh, dass das jetzt soweit unter Dach und Fach ist. Der Brandschutz hat zugeschlagen, eigentlich mein Fach, aber so ist das eben und von dem Geld, das hier bezahlt werden muß, hätte ich mir locker eine richtig große Reise gönnen können, aber was sein muß, muß sein.
Zudem verreise ich eh nicht so gerne, also ist nicht so schlimm.
Was ein wenig nervig war, war, dass ich über zwei Stunden auf einen passenden Zug warten mußte, der die Radler alle mitgenommen hat.
Denn, auf der Strecke gab es wohl Probleme, dass die ganzen Leute auf andere Züge umgeleitet wurden, da hatten Fahrräder keinen Platz.
Das Uhrige ist leider auch, dass viele Leute in das erste Abteil des Zuges einsteigen wollten und dass ich, als ich dann schnell auf das WC mußte - ich hatte ein Radlerpaar gebeten, mein Rad während der Fahrt festzuhalten - und durch das Abtell zum WC gelaufen bin, weiter hinten alles leer war.
Aber gut, ich bin auch gut nach Hause gekommen und ein Plus.
Alle Aufzüge waren an diesem Tag in Ordnung.
Man sieht schon, dass wenn man solche Strecken fährt, nicht immer und überall anhalten kann. Denn diese zwei Stunden haben es fertiggebracht, dass es dunkel war, als ich nach Hause gefahren bin.
Morgen habe ich vor, nachmittags ins Leudelsbachtal zu gehen und dort nach den Orchideen und Schmetterlingen zu schauen, das Wetter wird ja besser und am Sonntag gibt es einen tollen Fototermin und dann gehts zu meiner Schwester und je nachdem auf den Friedhof oder in die Hohenheimer Gärten.
Zusammenstellung
Tour am 7. April 2024
85 Kilometer
1.667 Höhenmeter
840 Climb
827 Downhill
4,5 Stunden Fahrzeit
2.755 Gesamtkalorien
Wetter: 14 Grad, nur bedeckt, die Sonne war nicht zu sehen.
Luftfeuchtigkeit 64 %
Kommentare:
AntwortenLöschen