„Nicht jene, die streiten, sind zu fürchten, sondern jene, die ausweichen.“ *Marie von Ebner-Eschenbach*
Die Welt ist voller Menschen, die nicht allein sein können und für die ein noch so uninteressantes Gespräch besser ist, als gar keines. *Stendhal*
"In Zeiten der universellen Täuschung wird das Aussprechen der Wahrheit zur revolutionären Tat." *George Orwell*
Ich bin immer fasziniert von der Rolle, die die Dummheit spielt. Ich habe eine ganze Bibliothek, die nur Bücher enthält, die falsch sind. Die Geschichte ist das Reich der Fälschung, der Lüge und der Dummheit. *Umberto Eco*

Man erkennt den Irrtum daran, dass alle Welt ihn teilt.Jean Giraudoux

Der Marmorsaal in der Villa Weißenburg

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Vor einiger Zeit hatte ich verschiede Posts über die Villa Weißenburg in Stuttgart einen Post geschrieben.

Die Geschichte der Villa Weißenburg

Auch verschiedene andere Male hatte ich diese Anlage besucht, mit der ich auch - ich wohnte als Kind in unmittelbarer Nähe - doch viele Erinnerungen verbunden habe. 

HIER  

Ich gehe immer wieder gerne dort hin, sei es zu Fuß oder auch mit dem Rad. 

Damals hatte ich geschrieben, dass ich den Marmorsaal nochmals besuchen möchte. 

Dann vorletzten Sonntag war es soweit. 

Ich hatte früh morgens einen Termin und durfte hier nach Herzenslust fotografieren.
Nur, das Licht machte hier schon Schwierigkeiten.

Am vorhergegangen Samstag war dort eine Hochzeit und man war noch damit beschäftigt, den Saal für die nächste Veranstaltung aufzuräumen

Den Marmorsaal kann man mieten und dort ein Fest feiern. 
Ich habe kein Fest zu feiern und ich bekäme auch nicht soviele Leute zusammen, dass sich das lohnen würde. Aber wer will, der kann.
Ich finde es schon ein sehr schönes Ambiente.

HIER 

 




 Wie ich in meinem Post über die Entstehung der Gebäude geschrieben habe, haben nach dem Krieg die amerikanischen Besatzer die Villa in einem derart desolaten Zustand hinterlassen. Die Villa war ein Casino und die Freundin meiner großen Schwester ging dort immer hin, um dort die Tanzveranstaltungen zu besuchen.
Dort hatte sie auch ihrem Mann, einen amerikanischen Soldaten kennengelernt.

Die Anlage war desolat und ich habe ab 1956 die Villa immer wieder besucht und der Anblick war nicht schön. Da waren zwar die Amerikaner nicht mehr da, aber man wußte so recht nicht, was man mit den Gebäuden anfangen soll. Darüber habe ich aber in meinem Post geschrieben. 

Dazu gibt es hier auch noch einen schönen Artikel.

Der Marmorsaal mit seiner einzigartigen Architektur wurde für rein private Zwecke erbaut. Eigentlich wollten die Kinder des Industriellen und Antikenforschers Ernst Sieglin, der mit "Dr. Thomsons Waschpulver Marke Schwan" sein Vermögen verdiente, nur einen Tennisplatz. 1912 bis 1913 lies Sieglin das Teehaus, einen Tennisplatz und den Marmorsaal bauen. Die Zeitschrift "Kunst und Dekoration" kommentierte im Jahr 1914: "Grundlegend für die ganze Anlage war das Bedürfnis nach einem Tennisplatz und nach einer Gelegenheit, des Sommers im Garten den Tee zu nehmen und zugleich das Leben auf dem Spielplatz zu überblicken. Das gab den Gedanken ein, den entstehenden Raum unter dem Tennisplatze zu einem festlichen Gartensaale auszunutzen, und dieser wieder erforderte als Ausgang und Vorbereitung die vorgelegte Terrasse. Was so entstand, sei schlechthin "mustergültig in der Ausnützung des Terrains und in der Anschmiegung an die landschaftlichen Elemente", so der Autor des Artikels weiter.

Sieglin holte sich für sein Kleinod diejenigen, die er für die Besten hielt. Architekt Heinrich Henes - Professor an der damaligen Schule für Hochbauwesen und Julius Mössel, einer der gefragtesten Dekorationsmaler jener Zeit, aus dessen Hand auch der Sternenhimmel der Stuttgarter Oper stammt.

Nach Kriegsende ging das Anwesen an die Stadt über und geriet lange Zeit in Vergessenheit. Mitte der 60er Jahre wurde dann anlässlich der Bundesgartenschau die Villa abgerissen und das Teehaus originalgetreu wieder hergestellt. Den Marmorsaal restaurierte man nur unsachgemäß. Das Überstreichen der Malereien führte zu Verlusten der Dekoration. In den 80er Jahren konnte der Marmorsaal nicht mehr gefahrlos genutzt werden. Die vom Berg eingedrungene Feuchtigkeit hatte dem Saal stark zugesetzt. Die Decke drohte einzustürzen.

Die Stadt überließ den Marmorsaal dem Förderverein Alt Stuttgart e.V., der in den 90er Jahren die fachgerechte Renovierung betrieb. Mit Zuschüssen der Stadt, des Landes, der Denkmalstiftung Baden-Württemberg und zu einem beachtlichen Teil von Spenden konnte der Saal renoviert werden. (Gesamtkosten 5,7 Mio. Mark).

Heute steht der Marmorsaal für Firmenfeiern, private Feiern und Konzerte der Öffentlichkeit zur Verfügung. Seinen Charme und seine private Atmosphäre hat der Raum behalten. 
 
Quelle:  


















Dieser Raum hat etwas und da gehen einem so manche Dinge durch den Kopf, wie es wohl war, wenn Herr Sieglin dort Feste feierte. 
 
Der Marmorsaal ist eine exotisches Unikat, bei dem alleine man für die Böden sieben verschiedene Marmorarten verbaute. Sieglin ließ ihn mit lateinischen Zitaten schmücken: 

„Introite nam et hic dii sunt“ – „Tretet ein, denn auch hier sind Götter.“ 






 
Als ich mich im Raum so umgesehen habe, kamen ein Herr und eine Dame zur Tür herein und rückten den Flügel zurecht und die Dame packte Geige und Saxophon aus. 
 
Was war denn hier los?
 
Ich erkundigte mich,

Gegen 11:00 Uhr gab es eine Veranstaltung, die sehr gut angekommen ist.
Über 80 Personen mit Babys waren angemeldet. Klasse!
Natürlich habe ich hier nicht mehr fotografiert, obwohl ich das Einverständnis gehabt hätte, aber KINDER GEHÖREN NICHT INS NETZ.
Egal, wie auch immer und ich frage mich immer wieder, warum Omas und Eltern das tun. 

 



Nun, so kam ich zu einem kleinen Privatkonzert, was mich sehr begeisterte und ich durfte auch fotografieren. 

Es waren Mitglieder der Klangschmiede in Oppenweiler, da wo das schöne Schloß ist.








 
 Es gibt noch die zwei Tische aus dieser Zeit, ich habe liebevoll darüber gestrichen und mir auch Gedanken gemacht, was alles schon an diesen Tischen gemacht wurde. 

Ich bin da immer voll dabei.
Leider steht er so im Abseits.



 
 
 Eine kleine Vorschau auf diesen Tag hätte ich hier schon mal geschrieben. 

Natürlich gibt es in diesem Marmorsaal auch wunderbare Konzerte.
Es ist schon etwas Besonderes. 
 Stuttgart eben! 
 
DIE STADT MIT NACHKRIEGSBAUTEN, über soviele Dummheit einer Bloggerin komme ich nicht hinweg.
Aber man kann hier nicht mehr erwarten.



Auch hier gibt es noch einen Post, über diese Anlage.

 
NUN HÄTTE ICH ES FAST VERGESSEN:
Auch heute wieder Kontrafunkt aktuell über die wahren Demokraten. 
 
 
 


 

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