'Nun sei bedankt, mein lieber Schwan" Lohengrin (Wagner)

Niedere Geister sind abhängig vom öffentlichen Wohlwollen. * Esther Klepgen*

Das Dumme ist, dass Dumme nicht wissen, was Dummheit ist. *unbekannt*

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Draußen vor der Tür von Wolfgang Borchert

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Es ist ein Buch, das meiner Ansicht nach jeder lesen sollte 
Es ist die Geschichte des Kriegsheimkehrers Beckmann.
Einen Vornamen hat er nicht, alle nennen ihn nur Beckmann. 

 Sechs Jahre Weltkrieg, drei davon in sibirischer Kriegsgefangenschaft verfolgen Beckmann bis tief in die Nacht. Abseits der Front, da ging das Leben weiter – nur eben ohne ihn. Zuhause trifft er seine Frau mit einem anderen Mann an, sein Bett ist belegt. Seit seiner Rückkehr fragt er sich, wozu er noch auf der Welt ist. Eine Antwort darauf scheint ihm niemand geben zu können. Nicht einmal die Elbe will sein „armseliges“ Leben und spuckt ihn wieder aus.

Als "einer von denen" und Autor der "Stunde Null" schrieb der damals 25jährige Wolfgang Borchert einen der bekanntesten Texte der sogenannten "Trümmerliteratur".

Nach seiner Uraufführung im Jahr 1947 - mit dem Werk, "das angeblich keiner lesen will", verfasste er - geprägt von eigenen Erfahrungen - gegen die gesellschaftliche Verdrängung einer traumatisierten Generation an.

Borchert schrieb dieses Drama innerhalb von acht Tagen und erlebte leider die Uraufführung dieses Stückes nicht mehr. Er starb einen Tag vor der Uraufführung am 20. November 1947.

 Viele Kriegsheimkehrer indentifizierten sich mit diesem Stück und mit Beckmann, denn viele dieser Kriegsheimkehrer konnten keinen Fuß mehr fassen.

Alleine gelassen krank am Körper und der Seele fristeten sie ihr Leben, ohne auch nur eine Unterstützung zu bekommen. 

Psycholgische Betreuung war damals ein Fremdwort, die gab es da nur vereinzelt, dabei wäre das dringend notwendig gewesen. Viele Heimkehrer litten unter dem Posttraumatischen Belastungssyndrom. 

Man hatte das lange nicht erkannt. Mein Onkel Erwin hatte das auch. Er schlug seinen Sohn fast zum Krüppel und demütigte seine Frau.

Mein Vater, der auch aus der Haft aus Torgau kam, lebte sein Leben und gab sich den Vergnügungen hin.
Irgendwo mußte das ein Jeder für sich verarbeiten. 

Nachtrag:
Ich hatte vergessen zu schreiben, dass der Onkel Erwin ganz zu Anfang des Krieges mit 16 Jahren eingezogen und an die Ostfront versetzt wurde.

Er kam dann in russische Kriegsgefangenschaft in Sibiren und mußte dort in einem Erzbergwerk arbeiten. Erst nach 1953 kam er wieder zurück.
Einer der vielen, denen man ihre Jugend gestohlen hat.

Seine Agressionen habe ich auch immer wieder mitbekommen, als ich bei der Tante zu Besuch war. Er hätte dringend Hilfe gebraucht. 

ABER, nicht jeder Kriegsheimkehrer hatte eine weiße Weste, da gab es viele, die zu Recht in Gefangenschaft waren. 

Da wurden dann Täter zu Opfern und Spruchkammerakten gibt es von denen auch keine, da dieses Verfahren dann mit der Zeit eingestellt wurde.

HIER:

Ich kann mich noch gut daran erinnern, als Kind viele Kriegsversehrte gesehen zu haben. Viele saßen auch am zerbombten Schloßplatz in Stuttgart und bettelten.
Damals waren Königsbau und Neues Schloß noch nicht wieder aufgebaut.

Als Jugendliche mußte ich einmal in der Schule eine Inhaltsbeschreibung dieser Geschichte verfassen, sie ging gründlich daneben, weil ich mir der Tragweite diese Geschehens damals nicht bewußt war. 

 

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Vieles wurde auch verdrängt und mir hat Jemand auf dem Friedhof neulich auch erzählt, dass man vieles auch aus der Sicht sehen sollte, wie die Zeit war, in der man aufgewachsen ist.
Warum und Weshalb so reagiert wurde.

Heute ist der 1. November und wir gedenken der Toten. 
Ich war diese Woche auf einem Friedhof und habe der Toten gedacht, die jung waren und ja, man weiß nicht was damals hier gechehen ist. 

 Demnächst weiß ich mehr. 

Ja, es ist schwere Literatur oder schwere Kost, wie manche so zu sagen pflegen.

Mir aber tatsächlich 1.001 mal lieber, als Trivialliteratur. 



 
Anscheind hat sich Adenauer sehr gut auf dieses Festbanket an dem viel Wodka getrunken wurde, hervorragend mit Olivenöl vorbereitet. 
 
 



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