Feierlichkeit nennt man jenen Nebel, welchen die Dummheit zu ihrem Schutze erzeugt,

wenn sie in die Enge getrieben wird. *H. v. Doderer"

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Göppingen vom Alten Kornhaus über den Alten Kasten zum Storchen und zur Spritze

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 Weiter geht es mit der Stadt Göppngen, die ich so interessant fand, 

HIER und HIER habe ich davon berichtet.

Heute geht es weiter  mit dem Adelberger Kornhaus. 

 

Am Kornhausplatz befindet sich das Adelberger Kornhaus. Es ist eines der wenigen, noch erhaltenen mittelalterlichen Gebäuden der Stadt.  

Vollendet wurde es 1514, dies kann man an einem lateinischen Text an einer im Giebel eingelassenen Kopie der Bauinschrift sehen. 

"Um die Früchte aufzubewahren und selbst in harten Zeiten die Brüder vor allem Hunger zu schützen, hat Abt Leonhard Dürr, Direktor der Philosophe und beider Rechte, einst diesen Bau errichtet. Ihn hat ans Licht gebracht das Dorf Zell unter Botmäßigkeit des Aichelbergs1514."

In dem Gebäude befindet sich heute die Bibliothek der Stadt Göppingen mit einem Angebot, das einen staunen lässt. Ich habe mir das angesehen und hätte am liebsten alle Bücher mitgenommen. 

Das Adelberger Kornhaus gehörte einst zum Kloster Adelberg, auch schon angeradelt. 

 Interessant finde ich die "Griffe" an den Eingangstüren, das sind Bücher. 












Man kann hier wunderbar alles anschauen, denn alles liegt so ziemlich nah beieinander.

Auch interessant ist der "Alte Kasten". Schöner ist er allerdings mehr von der hinteren Seite, als von vorne. 
Hier  kann man auch eine Zeitreise in der Geschichte Göppingens unternehmen.

Der "Alte Kasten" diente von 1707 bis zum 19. Jahrhundert als Kornhaus der Stiftsverwaltung Oberhofen. Das schöne Fachwerkgebäude wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhundets als Stadtresidenz der Herren von Degenfeld erbaut.  

Im Gebäude sind heute das Stadtarchiv, das Museum und das Archiv des Schönhengster Heimatbunds sowie eine Heimatstube und eine Dokumentation der Geschichte der Banater Schwaben beheimatet. 

 





Sehr interessant ist auch das Museum im Storchen. 

Göppingen zählte um 1900 zu den bedeutenden Industriezentren Württembergs. Für diese Stellung sorgen die zahlreichen Textilfabriken, der Maschinenbau und die metallverarbeitenden Betriebe (da komme ich noch darauf zurück). Darüber hinaus verschafft sich Göppingen einen Ruf als Produktionsort von Spielwaren. Die Firmen Gebr. Schmohl und Konrad Keller KG verlegen sich auf die Herstellung hochwertiger Holzspielwaren. Märklin beliefert als "Fabrik hochfeiner Metallspielwaren" bereits den Spielwarenhandel im Ausland. Die Firma F & R. Fischer, Hersteller von Haushaltsgeräten, produziert als Sonderartikel besonders schöne Kinderkochherde.

Hier im Museum " Im Storchen" kann man die Industriekultur Göppingens erleben.
Das Museum war leider zu der Zeit, als ich dort war geschlossen, man kann es ja aber auch nachholen. 

Wer kennt sie nicht:

Die Schuhcreme Nigrin.
Der Unternehmer Dr. Carl Centner erkennt früh den Wert der Marke und des Markenzeichens. Seine Schuhcreme nennt er werbewirksam Nigrin. Als passendes Erkennungzeichen dient der Schornsteinfeger, von der Arbeit geschwärzt und zugleich als Glücksbringer geschätzt. 


Der "Storchen" in Göppingen wurde im Jahre 1536 als festes Stadthaus des Reichsfreiherren Hans von Liebenstein erbaut und ist das älteste Wochngebäude innerhalb der Altstadt. 
Seit 1938 befindet es sich im Besitz der Stadt Göppingen.
Als städtisches Museum birgt es in fünft Stockwerken, interessante Dinger der Stauferstadt.
Vor allem zur Stadtgeschichte und dem Stadtbrand vom
Donnerstag, 25. August 1782: Schock für die Göppinger Bevölkerung. Die Stadt brennt. Ein Blitzschlag legte das mittelalterliche Göppingen in Schutz und Asche.

Nur wenige Gebäude blieben erhalten. Aber in den nächsten Jahren wurde die Stadt wieder im klassizistischen Stil aufgebaut.

 Warum die Stadtbrände so verheerend waren? Es gab ja keinen Brandschutz, keine Abstände und vor allem gab es Schleppgauben (die sind am einfachsten konstruiert), mein Chef hat da immer Zustände bekommen, wenn er sowas gesehen hat. Aber das ist an vielen Gebäuden früher so gewesen. Heute ist das vom Brandschutz allerdings auch geregelt. Der Brandschutz ist schon sehr aufwändig und manche Leute meckern deshalb auch. Aber es ist gut, dass es das gibt und vor allem auch Rauchmelder, die so wichtig sind, ich habs schon gemerkt. Manche Leute machen diese Brandmelder - die Pflicht sind - auch, wenn sie in den Urlaub fahren von der Decke ab. Das kann ganz schön böse ausgehen und einiges an Strafen mit sich führen.
Ich hatte damit zu tun und weiß, was das für Auswirkungen hat, bin deshalb auch hier sehr sensibel und schaue da immer zuerst, wenn ich irgendwo bin. 

Brandmelder gehören auch in jede Ferienwohnung, in jedes Hotel usw. 
Es gehört auch ein Rettungswegplan an die Wand.
Ich hatte schon einmal eine Ferienwohnung, in der KEIN Rauchmelder war.

Das ging ganz schnell, dass hier einer an die Decke gemacht wurde, der auch funktioniert hat. Ich bin da sehr sensibel und scheue auch vor einer Anzeige nicht zurück.

In das Museum "Storchen" möchte ich auch noch einmal einen Besuch machen.
Zu fotografieren ist in Göppingen nicht einfach, zuviele Autos und wenig Platz zum Foto machen. 






Die "Spritze" ist ein ehemaliges Feuerwehrhaus, das heute als Sporthalle dient. Die Feuerwehr hat in der Nähe ein neues Feuerwehrhaus erhalten. 

Ob das nun schön ist, wie man das Feuerwehrhaus als Sporthalle ausgebaut hat, darüber bin ich mir nicht im Klaren. 

Hier hat man die Ausfahrten der Feuerwehrautos, wenn sie zum Einsatz gefahren sind, einfach zugemauert. 

Ansonsten finde ich das Gebäude recht schön, hätte man aber auch anders machen können. 






 

In der Reichskristallnacht am 9. November 1938 wurde hier die in unmittelbarer Nähe stehende Göppinger Synagoge niedergebrannt. Direkt neben dem Feuerwehrhaus und es kam keiner zum Löschen. Viele Menschen standen hier und sahen zu ohne,  dass irgend Jemand auch etwas tat. Sie durften es ja nicht. Viele haben auch Steine geworfen und sich gefreut.

Ich habe in meinem Blog schon so oft von den Ludwigsburger Juden und auch der Kreiskristallnacht in Ludwigsburg, die wegen eines Fehlers eines Parteibonzens, einen Tag später stattfand, berichtet. 

Reichskristallnacht in Ludwigsburg.

Nicht vergessen, am 9. November 1938 die sogenannten
Novemberpogrome frag mal Jemand auf der Straße, es wissen nur die wenigsten. 

 

Louis Lewandowski

Wie lieblich sind deine Wohnungen
Ich habe es schon oft im Chor gesungen. 

Wunderschön




Das war ein weiterer Bericht über meinen Rundgang in Göppingen, es folgt aber noch einiges mehr, was interessant war. 

Ich bin dort.

https://www.goeppinger-city.de/goeppinger-waldweihnacht/ 


Kommentare

  1. Antworten
    1. Hallo Eva,
      Göppingen scheint ja eine sehr schöne Stadt zu sein.
      Ja, die Vergangenheit.
      Natürlich sagt es vielen nichts mehr und 1938 ist auch schon sehr lange her.
      Ehrlich, ich denke auch nicht dran und mir wäre viel wichtiger die letzten Jahre aufzuarbeiten, ich finde es Heuchelei wenn so ein Herr Steinmeier oder unser Cumex Kanzler tief betroffen da stehen und Blumen, Kränze etc. niederlegen.
      Was bringt es, jedes Jahr dieses zu tun? Die Taden sind nicht mehr gutzumachen, so mancher Täter ist wieder in der Politik gelandet, bzw. auch schon lange Tod und die Urenkel der Opfer wollen immer noch Wiedergutmachung von den Enkeln oder Urenkeln der Täter?
      L.G.
      Hannelore






      Löschen
  2. Hallo Hannelore,
    du hast vollkommen Recht.
    Nur, man sollte es nie vergessen und es war ja auch ganz schlimm. Aber es kann in anderer Hinsicht wieder passieren.
    Politiker lügen, sagen nicht die Wahrheit, vergessen viel usw. usw.
    Ich war ja neulich auch an einem großen Grab, da berichte ich noch drüber und habe mir auch gedacht:
    "Hättest du auch mitgemacht?" Ich weiß es nicht, aus heutiger Sicht sicherlich nicht, aber damals und in der Zeit, da wurde man schon indoktriniert. Ich habe heute einen Bekannten meiner Schwester getroffen, Sehr sehr alt und ein guter Journalien. Er hat bei einer großen Zeitung gearbeitet, der hat sich nur noch gewundert und gemeint, dass das heute keine Journalisten mehr sind.
    Er war übrigens Schüler einer Napola Schule, wenn dir das was sagt.
    Auf diese Schulen durften im Dritten Reich nur ausgewälte Schüler arbeiten.
    Da herschste schon ein bestimmtes Regiment. Er hat mir vieles erzählt.
    Ja, ja, in der Politik gelandet. Herr Globke z.B. der für die Nürnberger Rassengesetze zuständig war und die auch unterschrieben hat.
    Der war des Adenauers Referent nach dem Krieg, aber es war ja, wie bei manchen Lehrern niemand da, alle waren entweder tot oder in Gefangenschaft. Da hat man eben genommen, was da war.
    Die Vergangenheit war da nicht mehr so interessant.
    Naja, Deutschland hat ja genug Geld, nun kommen alle und wollen Geld für Kriegsschäden.
    Was kann ich dafür, was hier passiert ist, ich kann dafür nicht geradestehen.
    Was mich eben am meisten ärgert, sind die Leute, die auf einmal ihr Herz für Gedenkstätten usw. entdeckt haben.
    Als ich noch mit ihnen zusammen war, haben sie gemeint, dass man das auch mal vergessen muß. Da siehst du mal wie die Leute oportun sind.
    Das schlimme ist auch, dass manche immer von "nachplappern" erzählen, dabei machen sie genau das eben auch.
    Leute, spielen sich auf reden von Nazis und haben von den Vorgängen gar keine Ahnung.
    Wenn ich früher die Kommentare in den Blogs qangeschaut habe. Dann haben sie immer dasselbe geschrieben.

    Ja, dass Göppingen so nett und schön ist, hätte ich nicht gedacht, aber es kommt noch einiges, was ich gesehen habe und viele Leute haben sich gewundert, dass ich ihnen erzählen konnte, woher ich das kenne.

    Eigentlich sollte man die Pogrome schon kennen und auch warum die Nazis hier einen Grund hatten, die Synagogen zu stürmen. War alles auch gelogen.
    Ich habe damals mein Referat über den Theodor Herzl geschrieben und ich denke, ich weiß schon ein wenig über die geschichtlichen Zusammenhänge.
    Dir einen lieben Gruß und schönes Wochenende.
    Eva

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