Göppingen, Marstall, Pferdebrunnen und Schloß
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Mit Göppingen und der zauberhaften Innenstadt geht es jetzt noch eine Weile weiter.
Dazu sagen möchte ich, dass ich am 10.11. in der Stadtkirche dem Oratorium Paulus gelauscht habe.
Es war schon ein sehr schöner Abend, allerdings bin ich dann von der Stadtkirche zum Bahnhof gelaufen und habe dort auf den Zug gewartet. Der kam auch und am Hauptbahnhof in Stuttgart bin ich dann in die S-Bahn umgestiegen. Es ging eigentlich, viele Leute aber keine besonderen Vorkomnisse.
Wachpersonal überall.
Paulus steht hier im Zentrum dieses Oratoriums, das Felix-Mendelssohn-Bartholdy, 1836 in Düsseldorf uraufgeführt hat.
Gespielt wurde es vom Concerto Vocale mit Orchester und Solisten unter der Leitung von Bezirkskantorin Cindy Rinck.
Das war so schön und feierlich. Ich bin noch ganz begeistert.
Diese Stadt hat es mir schon angetan, vielleicht, weil es eine Staufenstadt ist, vielleicht auch, weil es noch viel mehr gibt, was mir gefällt. Kommt alles noch.
Ich habe auch vor, nächstes Jahr verschiedene Touren von hier aus zu radeln.
Wer sich für die vorherigen Posts über Göppingen interessiert, schaut
HIER.
Mitte des 16. Jahrhunderts wurde der Marstall erbaut.
Der in seinen oberen Geschossen in Fachwerk ausgeführte, langgestreckte Bau gehört zu den wenigen Bauten, die den zweiten Göppinger Stadbrand überstanden haben.
Errichtet wurde das stattliche Haus nach 1550 als Nebengebäude des Schlosses als Marstall (vom altdeutschen march = Ross, Mähre) zur Unterbringung der Pferde, Wagen und Geschirre. Der Marstall, der in seinen Spitzbogenportalen noch gotische Formelemente zeigt, dient heute als Jugendarrestanstalt.
Der Marstall ist nicht zugänglich.
Davor steht der vom Bildhauer Prof. Fritz Nuss gestaltete Pferdebrunnen, das die frühere Funktion des Fachwerkhauses versinnbildlichen soll.
Zu sagen wäre auch noch, dass Göppingen am 1. März 1945, um 14.28 Uhr von den Aliierten Streitkräften auf Göppingen abgeworfen wurden. 300 Menschen verloren hier ihr Leben.
Das Renaissanceschloß befindet sich gleich neben dem Marstall.
Seine Entstehung verdankt das Schloß Herzog Christoph von Württemberg, der nach einer erfolgreichen Badekur im Göppinger Sauerbrunnenbad veranlasste, in der Stadt ein fürstliches Schloß zu bauen. So entstand in den Jahren 1556 bis 1565 eine repäsentative Vierflügelanlage im Stil der Renaissance.
Sehenswert sind die bildhauerischen Meisterleistungen an zwei Portalen sowie die "Rebenstiege" im südwestlichen Treppenturm, welche im Rahmen einer Stadtführung besichtigt werden kann.
Da ich nochmals nach Göppingen möchte, werde ich eine Stadtführung anstreben, denn diese "Rebensteige" muß schon gewaltig sein.
Die Renaissance ist eh meine Lieblingsepoche.
An den Nordflügeln des Schlosses schließt sich der ehemalige Schloßgarten an, der 1960 in eine Parkanlage umgewandelt wurde und mit seinem Stauferbrunnen an die große geschichtliche Vergangenheit der Stadt erinnert.
Es sind die drei Stauferlöwen, die eine Wasserschale tragen.
Die drei Löwen stammen aus der Zeit der Staufer. die die Herzöge von Schwaben in ihrem Wappen trugen.
Später führte der von 1500 bis 1806 bestehende Schwäbische Reichskreis die drei Stauferlöwen ein.
Die Stauferlöwen kann man heute auch noch in den Landeswappen von Baden-Württemberg und Bayern sehen.
Ein früherer Kollege von mir sprach immer von den
"drei verhungerten Katzen."
Interessant auch, was das Schloß an Geschichte zu bieten hat.
Im späteren Verlauf der Geschichte diente das Schloss auch als Witwensitz der Herzoginnen von Württemberg.
Insbesondere stand dort Herzogin Maria Auguste von Thurn und Taxis von 1750 bis zu ihrem Tod 1756 auf Befehl ihres Sohnes Herzog Carl Eugen quasi unter Hausarrest.
Im Jahr 1815 waren der Bruder des französischen Kaisers Napoleon I. und ehemalige König von Westphalen, Jerôme Bonaparte, und seine Ehefrau Katharina von Württemberg, Tochter des ersten Königs von Württemberg, im Göppinger Schloss vorrübergehend unter Arrest gestellt worden.
Später wurden im Schloss das Amtsgericht und Dienstwohnungen für dessen Richter untergebracht. Wilhelm August von Breitling (1835-1914), von 1901 bis 1906 württembergischer Ministerpräsident, verbrachte seine ersten Lebensjahre auf Schloss Göppingen, nachdem sein Vater Paul Breitling (1798-1867) 1835 Oberamtsrichter in Göppingen wurde und mit seiner Familie eine der Dienstwohnungen im Schloss bezog.
Gebhard Müller (1900-1990), Staatspräsident von Württemberg-Hohenzollern von 1948 bis 1952, Ministerpräsident von Baden-Württemberg von 1953 bis 1958 und Präsident des Bundesverfassungsgerichts von 1959 bis 1971, war 1933 stellvertretender Amtsrichter in Göppingen und hier ab 1934 bis 1938 Amtsgerichtsrat.
Quelle: HIER
Am Ende des Schloßparks kann man die ehemalige Villenstraße sehen.
Hier gibt es leider nicht mehr soviele schöne Häuser, aber bei einigen lohnt sich schon ein Blick, leider auch alles hier mit Autos bestückt.
Nächstes Jahr möchte ich dort auch ganz bestimmte Touren radeln.
Mal über ein oder zwei Tage, mehr möchte ich nicht, das ist mir zuviel Gepäck.
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