Wenn Leute lachen, sind sie fähig zu denken. – Dalai Lama

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Geislingen an der Steige, Evangelische Stadtkirche, das Pfarrhaus, 1. Teil

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Wie ich schon im Post 

HIER 

geschrieben habe, war ich letzten Sonntag in Geislingen an der Steige und habe die Burg Helfenstein und den Ödenturm angeschaut. 

ABER, ich war ja noch in der Stadt, habe aber dort auch nicht alles angeschaut, das werde ich aber nachholen, denn ich werde diese Stadt auch noch anradeln. 

Im Juli gibt es auch noch ein Stadtfest zum Bestehen der Geislinger Steige und ich habe meinen Urlaub gebucht und werde mit dem ICE (oder mit dem Gelben Zug) über die Geislinger Steige fahren.  Wohin, natürlich nach Murnau und dort werde ich einiges abradeln. Ich freue mich sehr.

Aber bis zum Urlaub dauert es noch ein wenig, bis dahin wird es vieles andere geben und ab Sonntag darf ich wieder radeln. Gottseidank.

Von der Burg Helfenstein und dem Ödenturm bin ich ja den Serpentinenweg nach unten in die Stadt gewandert und hatte die schöne Stadtkirche immer im Blick. 


 

Ich wollte mir die Evangelische Stadtkirche ansehen und habe mich gefreut, dass sie geöffnet war. Normalerweise wäre der Gottesdienst um 9.30 Uhr vorbei gewesen, aber es wurde eine neue Pfarrerin vorgestellt und da gabs dann in der Kirche ein kleines Frühstück.
Als ich in die Kirche hineingekommen bin, kam sogleich die ehemalige Diakonin zu mir und hat mich zum Frühstück eingeladen und ich wurde sogleich ausgefragt, was ich hier mache und woher ich komme. 

Es war richtig nett, dann hat mir die Diakonin auch noch eine kleine Führung in dieser wunderschöne Kirche gegeben. 

Es ist das kleine Ulmer Münster, denn es wurde von den Ulmern gebaut. 

Zum Ulmer Münster werde ich aber auch noch radeln, das habe ich mir vorgenommen, also es gibt viel zu radeln in nächster Zeit. 

Ein neues Rad habe ich mir inzwischen auch herausgesucht, aber das muß noch etwas warten. Schließlich ist meines noch voll in Ordnung, aber das was ich möchte weiß ich, aber da gibt es sovieles was mir gefällt und auch von der Technik her genial ist. 

 
Die Evangelische Stadtkirche ist ein imposantes Bauwerk der Ulmer Meisterbauhütte.

Mit der Grundsteinlegung zum Ulmer Münster unter dem Baumeister Heinrich II. Parler wurde im Juni 1377 die Ulmer Meisterbauhütte gegründet. 




 

Der Baumeister der Evangelischen Stadtkirche ist unbekannt.
Doch kann man annehmen, dass der Bau unter der Obhut der Ulmer Meisterbauhütte stand.
Die heutige Stadtkirche 1424-1428  wurde der Heiligen Jungfrau Maria geweiht und  mit dem gewaltigen Turm von 63 Metern und dem Langschiff macht sie einen imposanten Eindruck im Stadtbild.

Die Formen der Stadtkirche sind schlicht und es gibt keine Schmuckplastik.
Dies hat den Grund, dass die Verwendung des gebrochenen porösen Tuffsteines in der Geislinger Steingrube (das ist heute der Stadtpark) keine Bearbeitung zugelassen hat. 

Dem Bau nach ist die Kirche eine dreischiffige spätgotische Basilika ohne Querschiff, die sich in ihrem räumlichen Eindruck einer Hallenkirche nähert. 

Eine ganz besondere Kostbarkeit ist der Marien- oder Sebastiansaltar des Ulmer Meisters Daniel Mauch (um 1529) im Chor der Kirche. 




 

Interessant ist es hier zu schauen:
Frau Diakonin hat es mir mit viel Stolz erklärt und ich meine, darauf kann man auch stolz sein. 

Etwas erhöht steht die heilige Jungfrau Maria in der Mitte des Schreins. Sie ist die Schutzpatronin der Kirche, davon steht links der heilige Maritius mit dem Kommandostab, rechts davon kann man die heilige Magdalena mit dem Salbengefäß sehen.

Die Innenseite der Flügel zeigen als Relief links den Heiligen Rochus, er ist der Patron gegen die Pest und rechts kann man die Heilige Elisabeth, als Sinnbild der christlichen Nächstenliebe mit Krug und Glas, Brotlaib und Teller sehen.

Zwei Gruppendarstellungen zeigt die Predella des Fegfeuers, die Jörg Syrlin d.Ä. (Ende 15. Jahrhundert) zugeschrieben werden. Die habe ich leider nicht fotografiert.

Den Heiligen Sebastian kann man am Baldachin sehen. Eine Kreuzigungsgruppe (um 1520) mit dem Kruzifix, der Maria und dem heiligen Johannes zeigen am Eingang zum Chor einen schönen Blickpunkt. 


 

Die Kanzel von 1621 ist ein Meisterwerk der Schreinerarchitektur und weist eine reiche Ausstattung aus. 



Der Kirchenraum wird durch Grabmäler (das älteste ist aus dem Jahr 1471)  geschmückt. 


 

Wertvoll und groß ist auch das Chorgestühl 1512 von Jörg Syrlin d.J. aus Eichenholz geschnitzt. 

Zu sehen ist auch der Levitenstuhl mit dem Reichsadler sowie dem Ulmer und dem Geislinger Wappen. 




 

Interessant sind die Kirchenfenster. Diese wurden im Zuge der Renovierung der Kirche im Jahr 1971 bis 1976 von dem  Glasmaler Hans Gottfried von Stockhausen entworfen. Sie hüllen den Raum in das gedämpfte Licht ihrer transparenten Farben.
Alle drei Fenster sind sehr kleinteilig gehalten. In ihrer theologischen Thematik sind die Chorfenster aufeinander abgestimmt. Das linke Fenster stellt die sieben Tage der Schöpfung dar. Das Mittelfenster, in dessen Zentrum Christus steht, hat die Erlösung zum Inhalt. Das rechte Fenster zeigt die Erneuerung der Welt als das Werk des Heiligen Geistes. 

 









 Ich wußte allerdings auch, dass es in der Stadtkirche Fenster von Stockhausen gibt und war begeistert. Ich kenne den Glasmaler von den Fenstern in der Stuttgarter Stiftskirche, der Lukaskirche in Stuttgart-Ost, von der Stadtkirche in Esslingen. Die anderen Fenster in verschiedenen Kirchen werde ich mir noch ansehen.
Insgesamt hat er 500 Kirchenfenster in verschiedenen Städten gestaltet.

Ich war begeistert, denn ich habe ein Faible für Kirchenfenster. 

Hans Gottfried von Stockhausen.
Sein Atelier hatte Stockhausen auf Schloß Waldenburg. Ich war dort schon mal vor vielen Jahren und möchte dieses Jahr wieder mal dort mit dem Rad vorbeischauen.

Studiert hat Stockhausen an der Kunstakademie in Stuttgart von 1947 bis 1952 unter Rudolf Yelin, Glasmalerei und Mosaik. Wer sich dafür interessiert, kennt die beiden Künstler. 

Vielleicht kann sich Jemand daran erinnern, dass ich schon mal von Stockhausen berichtet habe. Sein Mosaik "Die Weiber von Schorndorf" habe ich bei einem Post über eine Radtour schon vorgestellt. 

Zudem hatte ich einmal einen ganz kleinen Einblick in die Glas- und Mosaikkunst, als ich an der Kunstakademie kurz studiert habe. Schade, dass ich das nicht weitergemacht habe. Heute würde mich das schon mehr interessieren, aber das ist vorbei und der letzte Lebensabschnitt hat ja begonnen und den werde ich noch genießen, so lange es geht.

Mit der Entwicklung eines Studioglasofens machte Stockhausen Stuttgarter Glas zu einem Begriff. Er war lange Lehrer und Professor an der Kunstakademie Stuttgart. 

Die Orgel auf der Westempore hat 53 Register auf drei Manualen mit Pedal, 1976 vom Orgelbaumeister Kurt Oesterle aus Albershausen gebaut. Ihr Klangreichtum stellt Werke aller Epochen von der Renaissance bis zur Moderne klar dar. 


 

Das Geläude der Stadtkirche umfasst sechs Glocken in der Tonfolge cis-e-fis-a-h-cis.

Die kleinste Glocke goss 1567 Hans Allgöwer in Ulm. Die übrigen Glocken fertigte 1950 die Glockengießerei Heinrich Kurtz in der Heusteigstraße in Stuttgart. 

Ach ja, wir haben damals in der Nähe dieser Glockengießerei  in der Olgastraße gewohnt und sind oft dort vorbeigelaufen.

Viele viele Glocken schlagen für Stuttgart

HIER 

 Glocken der Stadtkirche in Geislingen an der Steige 


Was mich auch gefreut hat, der Christbaum und die Krippe waren noch dort. 
Ein wunderschöner Christbaum mit roten Sternen, meistens waren es Fröbelsterne.
Ein Gemeindemitglied hat aber vor Weihnachten noch die roten Zackensterne gebastelt. So schön. 
 

 

 
 
 

 
 
 
Es gibt noch mehr in dieser Kirche zu sehen, man kann sich stundenlang darin aufhalten. 

Vielen Dank an die Diakonin, die Mesnerin und die vielen anderen netten Besucher. Ich habe mich so sehr gefreut. 

Quellen: Stadt Geislingen an der Steige 

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Hier auf dem Platz an der Stadtkirche steht auch das Evangelische Pfarrhaus.
Sowie ein Denkmal für Kaiser Wilhelm I. 



 

Das evangelische Pfarrhaus mit Wilhelm I.



Das evangelische Pfarrhaus stammt aus dem 15. Jahrhundert und ist auf der südwestlichen Ecke der inneren Stadtmauer angebracht. 

Es wurde in alamannischer Holzbauweise errichtet und war ursprünglich eine Klause von Franziskaner-Tertiarinnen. Interessant, die Klause beherbergte bis 1587 früher Beginnen - diese zogen dann nach Wiesensteig.

Danach war es Schulhaus und ist heute Pfarrhaus des evangelischen Pfarrers der Stadtkirche. 


Im nächsten Post geht es mit einem Rundgang in Geislingen an der Steige weiter. Ich bin begeistert von dieser Stadt, auch wenn die Sonne nicht gescheint hat. 

Aber auch hier, 

ICH KOMME WIEDER  

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Ein Nachtrag mit einer Lesermeinung

… 80 % der deutschen Schafe wollen keinerlei Aufarbeitung…sonst müssten diese unangenehm reflektieren und in den Spiegel schauen…daher wollen, die auch keine AFD…


Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat neue Details zum Aufenthalt des afghanischen Messerattentäters bekannt gegeben. Seiner Einschätzung nach lag die Verantwortung dafür, den Mann nicht frühzeitig abzuschieben, beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). 

ES kann jeden treffen und auch Eure Kinder und Enkel, solange das so weitergeht.
  

Eine Reporterin vergreift sich im Ton.

Unglaublich, was sind das nur für Reporter.

Sie findet Aschaffenburg interessant und spannend. 

HIER 

Dummheit pur!

Aber immer gegen RECHTS !

Ich kann nur sagen, geht am 23.02.2025 persönlich zur Wahl und macht das Kreuzchen an der richtigen Stelle.
Ich weiß,  wo ich das mache und hoffe viele machen es dort auch.



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