Feminismus existiert nur, um hässliche Frauen in die Gesellschaft zu integrieren.*Charles Bukowski*

Erst das Lazarett zeigt, was Krieg ist. *Erich Maria Remarque* Im Westen nichts Neues
Die Welt ist voller Menschen, die nicht allein sein können und für die ein noch so uninteressantes Gespräch besser ist, als gar keines. *Stendhal*
"In Zeiten der universellen Täuschung wird das Aussprechen der Wahrheit zur revolutionären Tat." *George Orwell*
Erst wenn man genau weiß, wie die Enkel ausgefallen sind, kann man beurteilen, ob man seine Kinder gut erzogen hat. *Erich Maria Remarque*

Man erkennt den Irrtum daran, dass alle Welt ihn teilt.Jean Giraudoux

Tag des offenen Denkmals in Stuttgart am 14.09.2025

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Ich bin zum Tag des offenen Denkmals, das einmal im Jahr in der ganzen Bundesrepublik stattfindet, schon immer unterwegs gewesen. 

Meist auch in Stuttgart und habe da sehr viel erfahren. 

Zur Galerie Sonnenberg wollte ich schon immer, aber man kann nicht alles anschauen. Aber dieses Mal habe ich mir die Baumschulen Hörmann am Korinnaweg 50 A in Stuttgart-Sonnenberg vorgenommen und habe sie mir auch angeschaut. Wer sich ein wenig für Architektur interessiert, kommt hier voll auf seine Kosten.  

Am Korinnaweg 50 A stehen die Kettenhäuser von Chen Kuen Lee,

Bauzeit von 1963-64

 Der Gartenarchitekt Adolf Haar, bekannt insbesondere durch die Planung des Killesbergparkes zusammen mit Hermann Mattern, beauftragte den chinesischen Architekten Chen Kuen Lee im Jahr 1963 mit der Planung von drei Kettenhäusern als Wohnhäuser für die Mitarbeiter seines Garten- und Landschaftsbauunternehmens in Verbindung mit einem Betriebsgebäude.  

Die Häuser bilden eine kompakte Einheit, die sich in den von Adolf Haag selbst entworfenen Garten einfügt. An der Planung war Adolf Haags Sohn Hannes Haag beteiligt, der in der Folge als Gartenarchitekt für viele Häuser von Lee tätig war. 

Die Kettenhäuser bestehen aus zwei doppelgeschossigen und einem eingeschossigen Gebäude. Das Betriebsgebäude an der Hofeinfahrt mit seiner runden Fassade beherbergt Sozialräume für die Mitarbeiter der heutigen Baumschule.

Eine Besonderheit der doppel-geschossigen Kettenhäuser besteht in dem offenen Grundriss mit versetzten Ebenen und einem Luftraum über dem Essbereich zur Galerie im Obergeschoss. Durch den Verzicht einer Überbauung des eingeschossigen Wohn-Ess-Bereiches ergeben sich im Obergeschoss neben der Nord-Süd-Ausrichtung auch Belichtungsmöglichkeiten zusätzlich nach Osten und nach Westen, was für eine reihenhausartige Bebauung ungewöhnlich ist.

Bei der Übernahme des Geländes mit den Lee-Häusern durch den heutigen Eigentümer Prof. Dr. Dieter Martin Hörmann waren die Gebäude zum Abriss freigegeben. Dieter M. Hörmann hat die Häuser mit einem großen Aufwand sanieren lassen, sie wurden im Jahr 1998 unter Denkmalschutz gestellt. 

Seit dem Jahr 2008 befindet sich in dem ersten Kettenhaus eine Galerie. Im Jahr werden zwei Ausstellungen gezeigt. Ein Schwerpunkt des Ausstellungsprogramms liegt im Bereich der organischen Architektur. Neben den Öffnungszeiten während der Ausstellungen war das Haus am Tag des offenen Denkmals im September zusätzlich für Besichtigungen geöffnet. 

Aber man kann auch nach Wunsch auch Sondertermine vereinbaren. 

Quelle: www.galerie Sonnenberg.de 

Es sind insgesamt drei Häuser, ein Ausstellungshaus und zwei vermietete Häuser. 

Der Garten um das Haus ist eine Erholungsoase und das Haus würde mir auch gefallen. 
Aber das Haus ist durchdacht und etwas Besonderes. 

Ich und nicht nur ich würde dort gerne wohnen. 

Der Architekt Christian Kandiza stellt in diesem Haus in einer Ausstellung seine gelungenen Fotografien aus den Hohenheimer Gärten vor. 

  Chen Kuen Lee (1915-2003)




Hier kommt man von den Schlafzimmern herunter in diesem wunderschönen offenen Wohnraum. Links ist die Küche, durch die es in den Keller und in ein Rückzugszimmer geht. 
Durch dieses Zimmer kommt man dann wieder über eine Treppe in diesen schönen Wohnraum.
 
Ich bin sowas von begeistert.  
 











Viele meinen, dass das Haus wenig Stellfläche bietet, das finde ich nicht. 
Ich hätte meine ganzen Möbel untergebracht. 

Aber so ein Haus lebt ja auch davon, dass man es nicht voll stellt.  



 


Der aus China stammende, in Deutschland tätige Architekt Chen Kuen Lee, Schüler und Mitarbeiter von Hans Scharoun, ist ein Vertreter der organischen Architektur in der Bewegung des Neuen Bauens. 

Interessant finde ich, wieviele Wohnhäuser er gebaut hat u.a. auch Wohnhäuser im Märkischen Viertel in Berlin.  

Wenn man im Haus herumgeht, kann man an wenigen Dingen die Hand Hans Scharouns ahnen. 

Hans Scharoun war mit an der Weißenhofsiedlung in Stuttgart beteiligt und hat auch die Hochhäuser Romeo und Julia in Stuttgart gebaut. Aber auch das Hochhaus Salute in Stuttgart-Möhringen ist sein Werk. Ich wollte das schon lange mal fotografieren, bin aber noch nicht dazu gekommen. 

Hans Schaorun hat u.a. Schiffsbau studiert und deshalb sieht man immer wieder seine segelartigen Balkone. 

Der Schwerpunkt des Planens und Bauens von Chen Kuen Lee war der Wohnungsbau, in dem er sich intensiv mit den Wünschen und Bedürfnissen der jeweiligen Bewohner, den Besonderheiten des spezifischen Standortes und dem dynamischen Prozess des Wohnens mit und in der Natur auseinandersetzte. Charakteristisch für das Bauen von Chen Kuen Lee ist neben den offenen und freigeformten Grundrissen, die die Bewegungen seiner Bewohner in den Tagesablauf des Sonnenlichts erlebbar machen, die starke Verzahnung der Gebäude mit ihrer engeren und weiteren Umgebung. Hierbei arbeitete Lee bei den meisten Gebäuden frühzeitig mit Gartenarchitekten eng zusammen, u.a. mit Hermann Mattern, Adolf Haag und Hannes Haag. Bei vielen Gebäuden durchdringen sich Innen und Außen durch die Fortführung von Sichtachsen. Der Garten wird in Form von Wintergärten oder Wasserflächen in das Haus hereingeholt. 

Bei seinen Entwürfen hat sich Lee stark an den Erfordernissen der Funktionsabläufe im Innern der Gebäude orientiert. Durch das Entwerfen von Innen nach Außen ergibt sich die Gestalt des Gebäudes als Erfüllung seiner Funktionen von selbst, d.h. die Funktionsabläufe werden nicht einer äußerlich aufgesetzten Form untergeordnet. Die freie Grundrissgestaltung konnte oft nur durch frei tragende Konstruktionen erreicht werden, deren Statik bei den meisten Häusern von Christian Sättele bearbeitet wurde. Hierbei bildet das Dach oftmals eine in verschiedene Richtungen gefaltete Landschaft mit unterschiedlichen Ausblicken in die Umgebung. 

Durch die Ausbildung sehr unterschiedlicher Innenräume ergeben sich vielflältige Aufenthaltsquartiere für die Nutzer, sei es als Aufenthalts- und Begegnungsbereiche, als Ruhe- und Rückzugszonen oder als Bewegungsbereiche. Bei vielen seiner Bauten hat Chen Kuen Lee die Inneneinrichtung selbst entworfen, dabei sind zahlreiche Entwürfe für Möbel, Beleuchtungen und sonstige Einbauten entstanden. Von besonderer gestalterischer Qualiät 
sind die Entwürfe für die Innentreppen, die zum Obergeschoß führen, die in Verbindung mit den freischwingenden Handläufen wie begehbare Raumplastiken wirken. Die hohen qualitativen Anforderungen an die Gestalt seiner Gebäude konnten oft nur im Zusammenwirken mit vertrauten Handwerkern umgesetzt werden.  

 Ich fand den Vormittag in den Kettenhäusern sehr interessant und es gab manchen Besucher, mit dem ich auch ganz angeregte Diskussionen hatte. 

Ich habe mich dann verabschiedet, denn ich wollte noch etwas an diesem Tag ansehen und hier habe ich mich dann vollkommen verplaudert, aber davon dann demnächst.  

Chen Kuen Lee ist leider ein vergessener Architekt. Ich finde seine Bauten und Entwürfe wunderbar.  Umso schöner ist es hier in Stuttgart-Sonnenberg seine Kettenhäuser anschauen zu können. 

Hier  

Hier 

 

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