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"Wer weiß, wie Gesetze und Würste zu Stande kommen, kann nachts nicht mehr ruhig schlafen." *Otto von Bismarck*

Radtour auf dem Schurwald Höhenweg

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Eine neue Radtour führte uns am 25.10.2019 auf den Schurwaldhöhenweg und auf das Kaisersträßle.
Das Kaisersträßle ist eine aus dem Mittelalter überlieferte Ost-West-Verbindungslinie über den Höhenrücken des Schurwaldes.
Im Volksmund ist überliefert, dass die staufischen Kaiser für ihre Ritte dieses Sträßle  vom Hohenstaufen (den besuchen wir gelegentlich, allerdings nicht mit dem Rad, sondern zu Fuß, da kommt man mit dem Rad nicht rauf) zu ihrer Kaiserpfalz Waiblingen benutzt hätten.




Nähere Untersuchungen konnten das aber nicht beweisen.  Was man aber nachweisen konnte, ist, dass diese Straße über Jahrhunderte hinweg Gemeinden und Städte der Umgebung mit Holz und landwirtschaftlichen Produkten versorgt hat.

Der Landschaftsraum Schurwald erstreckt sich vom Fellbacher Kappelberg im Westen auf einer Länge von über 40 Kilometern bis hin zum Fuß des Hohenstaufen.

Der Höhenrücken zwischen dem Remstal im Norden und dem südlich verlaufenden Neckar- und Filstal bildet einen sehr bedeutenden Natur- und Erholungsraum mit reizvollen Ortschaften.


Der Name "Schurwald" lässt sich nicht so einfach herleiten. Bekannt ist im schwäbischen Sprachraum die Bezüge zur Mühsal und schwerer Feld- und Waldarbeit (schoren).
Als "Vordere Schur" wurde früher der westliche Schurwald benannt. Als "Hintere Schur" deshalb der östliche Schurwald. Vielleich kennst du das Wort "schoren" in der Feld- oder Gartenarbeit d.h.die oberste Erdschicht mit Hilfe eines Spatens (schwäbisch auch Schore) umwerfen.
Das ist und war eine elende Arbeit und wer mal einen ganzen Garten geschort hat, dem tut alles weh. Ich weiß, von was ich rede. 

Es ist eine vielschichtige Kulturlandschaft und deshalb bei Freizeitsportlern und Erholungssuchenden aus der ganzen Region mit großer Anerkennung besucht, sei es zur sportlichen Betätigung oder einfach nur zum Verweilen und genießen.

Hier gibt es einige Schilder, die ich heute in diesen Post mit einflechten werde, weil sie auch sehr interessant sind und man sie auch nicht jeden Tag sehen kann.

So bin ich dann von meinem Wohnort nach 
Stuttgart-Feuerbach mit dem Rad gefahren, denn dort haben sich die Radler getrofffen. Getroffen haben wir uns dieses Mal in Feuerbach, sind über die  Leibfriedschen Gärten (habe ich auch schon berichtet) in Stuttgart, 
Bad-Cannstatt und Fellbach den Kappelberg (die dortige Burg haben wir im Sommer schon mal besucht 
https://schwabenfrau.blogspot.com/2019/08/pedelectour-zur-burgruine-kappelberg.html 




Wer den Kappelberg kennt, weiß, was man hier hochfahren muß und überhaupt war es eine klasse Tour mit doch einigen recht knackigen Höhenmetern.


Die Tour ging ging dann weiter zum Kernenturm, wovon man eine wundervolle Aussicht hat.





Weiter ging es dann über den Segelflugplatz des Aeroclubs Esslingen am Jägerhaus. Dort fand gerade eine Segelflugvorbereitung statt. Ich habe das mal vor Jahren mit meinem Sohn bei einer Ferienfreizeit in Löchgau auf dem Segelflugplatz gemacht. Er war begeistert, ich weniger. 
Die Bilder darf ich nach Genehmigung hier auf dem Blog veröffentlichen.




Vielleicht werde ich aber doch nochmals einen Segelflug starten, es ist nicht mal so teuer.

Dann ging die Fahrt weiter durch den herbstlichen, wunderschönen Wald bis zur Haltestelle "Eiserne Hand".
Ich denke, du kennst die Geschichte vom Ritter mit der Eisernen Hand aus Jagsthausen, dem Götz von Berlichingen und dem schwäbischen Gruß.





Das hat aber nichts damit zu tun, es handelt sich hier um eine Schwurhand, die 1574 einen wesentlich älteren
 "Vier-Herren-Stein" abgelöst hat und kennzeichnet die Stelle, an der vier ehemalige Schurwaldherrschaften zusammenstießen.
Die Eiserne Hand symbolisiert die Esslinger Gerichtsbarkeit und ist das Zeichen der einst Freien Reichsstadt. Die Richter hatten damals auf ihrem Katheder immer eine Schwurhand als Zeichen ihrer Gewalt liegen und das bis in das 18.Jahrhundert hinein. 



Schon ein paarmal war die Eiserne Hand vom Schurwald verschwunden. Im Jahr 2001 wurde sie vor dem Orkan Lothar in Sicherheit gebracht, wurde daraufhin im Bauhof vergessen und nach "Wiederentdeckung" neu montiert. 

https://www.esslinger-zeitung.de/region/esslingen_artikel,-was-sich-hinter-der-eisernen-hand-verbirgt-_arid,1038824.html 
 
2007 wurde sie gestohlen und nur noch der Sockel blieb übrig. Dann wurde sie 2011 dann wieder neu erstellt, als wir bei der Eisernen Hand waren, war die Hand leider auch nicht mehr da. Nach Rückfragen meinerseits beim Grünflächenamt der Stadt Esslingen wurde mir gesagt, dass die Hand schon seit einem Jahr fehlt. Es ist Bronzeguss und somit für manche Leute interessant um das einzuschmelzen.

Aber es sind Überlegungen im Gange, dieses Mal eine Steinhand, die vielleicht nicht so interessant für Räuber ist, anzubringen. Aber es gibt Leute, die können alles gebrauchen. Ich verstehe sowas nicht.

 Auch im Schurwald zwischen Aichschieß und Baltmannsweiler gingen einst die württembergischen Herzöge ihrer Jagdleidenschaft nach. Da musste natürlich ein Jagdschloss, erbaut von Herzog Eberhard Ludwig, her. Und auch ein Wildpark, der unter König Friedrich I. im 
19. Jahrhundert seine größte Ausdehnung erreichte. Er war mit einer zwei Meter hohen Mauer umgeben. Von der Wildparkmauer wurde ein kleines Stück nachgebildet. All diese Dinge werden auf Infotafeln dargestellt und erklärt.




Über Hohengeren, Reichenbach an der Fils usw. ging es mal den Berg kräftig rauf und dann auch wieder runter. 
Allerdings ist der Stromverbrauch bei solchen Steigungen enorm und man muß schon mit dem Strom haushalten.
Hier überlege ich mir für nächstes Jahr einen 2.Akku anzuschaffen, den ich in Satteltaschen oder in einem Rucksack mitführen kann. Ich möchte mal auf der Alb Steigungen fahren und dann brauche ich das. Denn so eine Steigung hat nicht nur 14 Kilometer, sondern einfach mehr und das im Ecogang, nein, das mache ich nicht. 
Aber mein Rädle schafft locker über 120 Kilometer. 

Ganz oben hat man eine phantastische Aussicht, leider war es an diesem Tag etwas disig, was aber auch auf wunderschönes Wetter schließen lässt. 


Die Schwarzjura-Hochfläche des Schurwaldes ist auch immer wieder interessant zu lesen.
Wer sich dafür interessiert, schaut hier:









Dort hinten im Tal rechts liegt der Flugplatz
 Stuttgart-Echterdingen




Und es gab wieder einige Schilder, die du hier ja auch sehen kannst und ein ganz besonderes, vielleicht kennst du es:


Das Schild zeigt an, wo man sich befindet, wenn man einen Brand im Wald bemerkt.
Hier gibt man an:

Es für Esslingen, Forst 17 und die Feuerwehr weiss sogleich, wo sie hin muß.
Diese Schilder sieht man hier oben immer wieder.


Natürlich gab es auch Kaffee und Kuchen am Jägerhaus. Dort kann man richtig gut zu Mittag essen und es gibt auch leckeren Kuchen. Dort kann man auch sehr gut übernachten, wenn man eine noch größere Tour machen möchte. 


Weiter ging es dann schön abwärts über die Filsbrücke nach Plochingen und von dort aus nach Stuttgart und dann wieder zürück in Richtung Stuttgart und in den Heimathafen.


Es war eine tolle Tor, die wohl die letzte in dieser Art war, weil es im Moment doch recht früh dunkel wird.
Aber wir werden noch Touren machen, allerdings keine so langen aber 60 Kilometer reichen auch.

Ein Höhenprofil, füge ich auch bei, es ging wirklich sehr rauf. Man muß auch mit dem Pedelec recht gut treten. 
Übrigens du kannst immer noch mitfahren, wenn du möchtest.  Eine Absage habe ich bekommen, das wäre ihr zuviel und ich zu schnell! Lach! 
Nun, ich muß nicht nach Österreich oder in die Schweiz fahren, auch hier haben wir Steigung von nahezu 1.000 Höhenmetern, sei es alleine der Radlthon mit seinen 90 Kilometern. Das verschieben wir aber auf das Frühjahr. 




Die Bilder habe ich mit meiner Taschenkamera gemacht, die ist klein und leicht mitzuführen. Aber ich überlege mir eine gescheite PowerShot zum Geburtstag zu wünschen.  Sie sollte halt klein sein und gut in der Hosentasche mitzuführen sein.


 Die Tour:

104,33 Kilometer
976 Höhenmeter 
Wetter: 11 Grad 
Feuchtigkeit: 74 %
Dauer der Tour ohne Fotopausen und sonstigen
Pausen: 6 Stunden und das ist einfach zu lange.


 

Kommentare

  1. Antworten
    1. Wow, schon wieder so eine tolle Radtour - einfach wunderschön... Die Landschaft ist auch so traumhaft... Ich habe meinem Lieblingsmenschen letztes Jahr zwei coole Räder geschenkt, allerdings nutzen wir sie kaum. Die Hügeln bei uns rund ums Haus sind für Anfänger kaum geeignet. Wir fahren manches Mal in die Stadt, um dort auf der Eben gut fahren zu können... Du wohnst in einer wunderschönen Gegend.

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    2. Ja, ich wohne gerne hier. Sehr gerne und ich habe hier meine Familie und meine Bekannten.
      Das schätze ich sehr. Aber du kannst dich auch nicht beklagen.

      Lieben Gruß Eva

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  2. Guten Morgen liebe Eva,
    da habt ihr wieder eine tolle Tour gemacht! Herzlichen Dank für die wunderschönen Bilder und die wieder sehr informativen Beschreibungen dazu!
    Ich wünsche Dir einen freundlichen, herbstbunten Wochenteiler!
    ♥️ Allerliebste Grüße, Claudia ♥️

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  3. Liebe Eva,
    da war das Wetter ja toll, in den letzten Tagen hätten wir gerne solchen Himmel gehabt. Eure Tour war ja sehr abwechslungsreich und schön, aber wie du schon bemerktest, sehr lang, 6 Stunden sind ein Wort. Aber auf den Tag verteilt dann doch zu bewältigen, wenns Wetter und die Pausen stimemn.
    Liebe Grüße
    Edith

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    1. Liebe Edith,
      wir sind sechs Stunden am Stück gefahren und das habe ich auch geschrieben,
      mit Pausen war es etwas mehr.
      Aber wir sind 6 Stunden am Stück im Sattel gesessen. Du kannst grne mal mitfahren.
      Überhaupt Jeder.
      LG Eva

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  4. Hallo Eva,
    das Schild mit dem Rettungspunkt ist unheimlich wichtig und man kann nur hoffen, dass die Leute, die alles gebrauchen können, diese Schilder nicht auch noch mitnehmen.
    Schlimm genug, dass die Eiserne Hand dauert verschwindet. Auf jeden Fall zaubert es ein Lächeln ins Gesicht, wenn man den Namen der Haltestelle liest. Schade, wenn dann gerade die Hand weg ist.
    Ich freue mich sehr über deine Schilderentdeckungen und bedanke mich recht herzlich für deinen Post. Du kannst dich noch bis Sonntagabend mit weiteren Schildern verlinken.

    Sei herzlich gegrüßt von
    Arti

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  5. Mit dem Rad erfährt man viel und etliche KM hast Du geschafft, toll! In Esslingen ist mein Mann groß geworden, daher ist und die Stadt nicht unbekannt.
    Ein zweites Akku ist sicher sinnvoll , wenn man soviel fährt, und eine kleine Camera Canon, habe ich auch immer in der Tasche. Zur Not ist auch das Handy da. Deine Aufnahmen sind gelungen.
    Liebe Grüsse in den Tag, Klärchen

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  6. Wer viel fährt sieht auch viel und auf dieser strengen Tour habt ihr doch wieder erstaunliches entdeckt und du hast einen guten Bericht darüber geschrieben mit einigen Hintergrund Informationen. Dein letzter Satz ist ganz Neu und zeigt doch auch, dass es für eine gut trainierte Radfahrerin Grenzen gibt.
    L G Pia

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    1. Nun, das ist eine Durchschnittgeschwindigkeit von ca. 19/km h.
      Nicht schlecht und das teilweise nur im Ecogang. Deshalb möchte ich auch
      einen 2. Akku, dass ich die 25 km/h auf der Stecke und der Steigung auch halten kann. Dann geht das locker in 4 Stunden, schaffen tue ich das aber 100 km, mit der Steigung,nun ja...!
      Das ist für mich schon eine Leistung.
      Lieben Gruß Eva
      allerdings an den Grenzen bin ich noch lange nicht. ;-))

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  7. Liebe Eva,
    das herrliche Herbstwetter war genau richtig für diese wunderschöne und abwechslungsreiche Tour, gell. Danke fürs Mitnehmen und Danke für die vielen interessanten Infos rund um Deine wunderschönen Fotos.
    Liebe Grüße zur Wochenmitte
    moni

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  8. Liebe Eva
    das war eine grosse Tour muss ich sagen diese Höhenunterschiede auch noch dazu gut dass du ein Pedelec hast!
    Du hast aber tolle, wunderschöne Eindrücke mit gebracht! Wiedermal das eine und das andere zu lesen und zu sehen war für mich toll.
    Begeistert war ich von deinem Bericht!
    Lieben Gruss Elke

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  9. Wir treffen uns an der eisernen Hand - das klingt toll. :-)
    Liebe Grüße!

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  10. Ach, wie schade, die 'Eiserne Hand' hätte mich jetzt schon interessiert, aber das Schild entschädigt dafür! Das Wetter hat bei dieser Tour brav mitgespielt, da hattet ihr Glück!
    LG Heidi

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  11. Liebe Eva,
    heute ist der ganze Bericht einfach RIESIG, die lange Tour, das tolle Wetter, die spannenden Orte, enorm was du an dem Tag alles erradelt und erlebt hast.
    Ganz neu ist für uns der Begriff "Schwarzer Jura", da müssen wir noch ein wenig weiter schnuffeln.
    Liebe Morgengrüsse von Ayka

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    1. Du wirst es nicht glauben, aber als ich das Schild gesehen habe, habe ich an dich gedacht und ein bisschen ist das Schild auch für dich.
      Lieben Gruß Eva

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  12. Liebe Eva,
    ich bin ja fast vom Stuhl gefallen als ich die Kilometerzahl gelesen habe. Alle Achtung. Da hast du eine ordentliche Strecke zurück gelegt und wunderschöne Fotos mitgebracht. Schade das die eiserne Hand fehlte. Die herbstliche Landschaft und die Aussichten sind herrlich. Es macht mir immer wieder Freude dich virtuell zu begleiten.
    Liebe Grüße vom Emma und Lotte Frauchen

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  13. eine sehr schöne Tour
    und wundervolle herbstliche Bilder
    ich mag es wenn der Bodennebel so aufzieht ..
    das mit der eisernen Hand ist ja ein dicker Hund
    es gibt schon unverschämte Menschen
    hier im Feldberggebiet gibt es auch eine "eiserne Hand"

    liebe Grüße
    Rosi

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