Man muß immer etwas haben, worauf man sich freut.

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 Stimmt doch, ich habe immer etwas, auf das ich micht freue und am Wochenende war ich zu Besuch auf der Weibertreu, die leider geschlossen war, aber ich bin um die Burg herumgelaufen und habe mich an der bunten Herbststimmung so sehr gefreut. 

Berichtet habe ich ja am Mittwoche drüber, hier:

https://schwabenfrau.blogspot.com/2020/11/rund-um-die-weibertreu.html 

 

Wenn ich schon in Weinsberg bin, dann kann ich auch gleich nach Cleversulzbach fahren (12 Kilometer mit dem Auto), habe dann das Grab meiner Eltern besucht und bin noch auf dem Mörikepfad gewandelt. Das ist immer wieder sehr schön. Meine Oma ist den Weg nach Weinsberg und Grantschen oft zu Fuß gegangen, weil es in den früheren Jahren hier keine Verkehrsverbindung gab. Manchmal wurde sie auch mal von einem Landwirt mit dem Traktor mitgenommen. Es ist schon bewundernswert, wieviel die Menschen früher geaufen sind.

Den Mörikepfad besuche ich mindestens 2 x im Jahr zu den verschiedensten Jahreszeiten.
In Cleversulzbach war ich ja als Kind in den 50ern und 60ern immer in den Ferien bei der Oma. Es zieht mich immer wieder hin, weil ich - und auch an diesem Sonntag - soviele nette Leute gesehen habe.
Ich war nicht alleine und auch auf dem Mörikepfad sind mir Leute begegnet, mit denen man gut diskutieren konnte und man hat auch die verschiedenen Meinungen akzeptiert. Das finde ich schon sehr gut. Ja, getroffen habe ich auch einen Bekannten, der bei meiner Oma als Kind mit seinen Eltern nach dem Krieg einquartiert wurde und der nur gute Erinnerungen an meine Oma hatte. Ich kannte nur den Namen und als er sich vorgestellt hatte, wußte ich und sagte: "Ach Sie sind das?" Dann gabs natürlich eine ganze Menge zu erzählen. 

 Es ist auch auf dem Mörikepfad ein Genuß zu wandeln. die Landschaft genial und die Weinberge in wunderschönem Licht und den tollen Farben. 

Der Mörikeweg ist 7 Kilometer lang und an diesem Tag habe ich wieder mal meine 10.000 Schritte mehr als erfüllt. Die erfülle ich auch so, bis ich zu meiner Wohnung komme muß ich 30 Stufen (ein Weg) gehen und ich gehe ja oft zum Müll oder in den Kellter. Den Aufzug benütze ich auch nur, wenn ich etwas schweres zu tragen habe. Jetzt werde ich noch öfter die Treppen laufen, denn wir haben nun eine Verordnung bekommen. Inzwischen nehmen die Menschen hier verstärkt die Treppe.  

 

Neues (ich habe am alten genug) gab es die Woche nicht, wenngleich ich schon ein wenig Angst um die Zukunft habe, aber da muß man eben durch. Herr G. hat gemeint, wie wir wohl in einem Jahr darüber reden werden, falls er da noch lebt, er ist 89 Jahre alt aber noch sehr fit. Ich habe mich schon gewundert, wie er in seinem Garten herumwuselt. So unterschiedlich ist das alles, mein Schwager ist genauso alt und schwer dement.  Herr G. gab mir ein paar Ilexzweige vom Baum im Garten mit nach Hause, die siehst du unten. Auch in diesem Garten blühen noch die Rosen, diese hat mir besonders gut gefallen.

Am Donnerstag war ich ein wenig shoppen, das brauche ich einfach und es ging ganz gut und ich habe mir ein neues Outift gekauft und einen neuen Mantel in Herbstfarben. Ich mag Mode sehr gerne und in meinem Lieblingskaufhaus habe ich immer eine sehr gute Beratung. 

Ich kaufe mir gerne mal etwas zum anziehen und jeder verwendet sein Geld anders, ich reise nicht besonders gerne, dafür gebe ich mein Geld für etwas anderes aus, das macht jeder wie er möchte.

Ich habe Spaß an Mode und kleide mich gerne, so wie ich das mache, aber ich nähe Mode für mich nicht gerne, das würde niemals passen.

Das ist alleine meine Sache und Rechenschaft muß ich auch Niemand ablegen.
Auch wenn ich schon so alt bin, so habe ich immer noch Freude daran, mich schön zu kleiden und mich entsprechend zu präsentieren. Egal ist mir nun wirklich nicht, wie ich aussehen. Wem das egal ist, gut, dann würde ich mich aufgeben und das mache ich nicht und ich frage mich wirklich, wer nimmt sich das Recht, mich hier zurechtzuweisen?

Was machen wir heute. Das Wetter wird heute wunderbar und mein Freund hat schon eine große Tour herausgesucht und ich freue mich wirklich auf das Radeln. Es wird wohl in Zukunft etwas kürzer werden (es wird ja früh dunkel) aber die Touren sind trotzdem noch recht knackig und schön. Man braucht sich aber keine Sorgen zu machen - das gibt es auch -, wenn das Wetter nicht mehr so dolle ist. So wie ich das sehe, werden wir dieses Jahr wohl auch keinen Schnee bekommen. Skifahren dieses Jahr wird es wohl für viele nicht geben, denn das Reisen ist ja auch eingeschränkt und wird es wohl weit bis ins nächste Jahr auch sein.

Auch morgen werde ich mich auch auf das Rad setzen und meinen 12tel Blick ins Auge fassen. Anni möchte gerne gelegentlich mit mir radeln, da freue ich mich auch drauf. Zwei Personen können ja etwas zusammen machen. 

Weihnachtsplätzchen werde ich am 18. anfangen zu backen, denn am Buß- und Bettag fängt die Saison für die Plätzchen bei mir ja an. Ich habe aber auf das Wetter geschaut und festgestellt, dass es auch hier schön werden soll und da muß ich raus. Ich bin schon froh, dass ich nicht im Büro sitzen muß, wenn es draußen schönes Wetter ist.

Was ist denn nur Sucht?
Ist es Sucht, wenn man sich gerne sportlich betätigt, ist es Sucht, wenn ich rauche, wenn ich ständig nähe oder stricke, oder im Garten wühle und ist es verwerflich, wenn ich darüber berichte? Wie ist das denn, wenn ich ständig  meinen Garten präsentiere? Ist das nicht auch eine Sucht? Ist es eine Sucht, wenn ich schreibe, wieviele Schritte ich täglich gegangen bin?
Eine Frage die ich mal in den Raum stelle, denn ich habe das gelesen.
Ist es Selbstdarstellung, wenn ich meine Werke in welcher Form auch immer präsentiere? Machen wir Blogger das nicht alle?
Manche setzen sogar noch Links in Kommentare und wollen so zeigen, dass sie das auch schon gemacht haben. Ist das verwerflich? Man ist doch stolz auf das, was man geschaffen hat, oder?

Mir wäre es hier - aus gegebenem Anlaß - sehr wichtig eine Meinung zu hören.

Meinem Arzt ist meine Sucht da lieber, als wenn er eine frustrierte, depressive Frau vor sich hat, die meint, ihr wäre alles zuviel .Nun, ich hatte diesbezüglich ein längeres Gespräch mit ihm und er meinte, dass das so wie ich das mache, in Ordnung ist und Sport, in meinem Falle das Radeln, würde mir nicht schaden und es wäre eine sehr gesunde Sucht.

Ich lass jedem Menschen seine Freude an dem was er hat und wie Mörike sagt, 

"Man muß immer etwas haben, auf das man sich freut!"

Ich kann nun wirklich nichts dafür, wenn manche sich nicht mehr sportlich betätigen können oder wollen, sie machen dann eben etwas anderes. 

Anni hat auch nach Serien gefragt und ich gucke ab und an den Tatort und da fand ich den Tatort am Sonntag schon sehr sehr gut.  Mir ging es oftmals auch schon so, dass ich mich mit verschiedenen Dingen befasst habe und dann davon geträumt habe. Das ist wohl im Koma auch so. Auf jeden Fall war der Tatort sehr gut gemacht. Ich mag das Team aus Münster. 

Was ich auch noch gerne gehört habe diese Woche ist "Ein Maskenball" von Guiseppe Verdi. Verdi eben mit allem drum und dran, ich mag diesen Komponisten.
Ich habe diese Oper jetzt rauf und runter gehört und jetzt kommt sie wieder in den Schrank und eine andere musikalische Erbauung wird kommen.

 Ich schließe wieder mit einem Zitat von Eduard Mörike, mit ihm bin ich aufgewachsen und ich verehre ihn neben Friedrich Hölderlin sehr.

"Ich darf nur daran denken, was man verpaßt, verschiebt und hängen läßt - von Pflichten gegen Gott und Menschen nicht zu reden - ich sage von purem Genuß, von den kleinen Freuden, die einem täglich vor den Füßen liegen." 

 Samstagsplausch
Gartenglück 

PS: Meine Corona-app hat noch nicht einmal angeschlagen und das, obwohl ich so viel unterwegs bin und alles um mich infiziert sein soll. Vielleicht taugt das Ding tatsächlich nichts.