Am Pfingstmontag im Stauferland
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Ich nehme an, du kennst das Stauferland nicht, oder?
Nun, ich gehe davon aus, dass die meisten dieses wunderschöne Land nicht kennen, es liegt hier in Baden-Württemberg und zwar im Ostalbkreis.
Auf der Hochebene des schwäbischen Albvorlandes gibt es eine der schönsten Landschaften in Baden-Württemberg, das Stauferland, das zwischen Fils und Rems, dem Schurwald und dem Kalten Feld auf einer Hochebene liegt.
Massentourismus kennt man hier nicht und man findet Natur und Kultur, Ruhe und Entspannung und es gibt so viel Möglichkeiten für einen Aktivurlaub Es ist das richtige für Familien, Kulturliebhabern und Sportbegeisterten und noch viel mehr.
Als ich im November 2019 mit meinem Freund zu einer Tour im Schurwald aufgebrochen bin, hätte ich nicht gedacht, dass ich mich am Pfingstmontag ca.
1 1/2 Jahre später wieder auf den Spuren der staufischen Kaiser befinden würde.
Dort haben wir uns nämlich auch über den Schurwald gewagt und sind auf der Kaiserstraße, das ist eine Ost-West-Verbindungslinie der staufischen Kaiser geradelt.
Damals habe ich noch geschrieben, dass man den Hohenstaufen nicht erradeln kann, sondern nur hinauflaufen, das stimmt so aber nicht. Ich bin den Hohenstaufen vor Jahren mal hochgewandert, aber auf der anderen Seite.
Hier habe ich einen Post geschrieben.
https://schwabenfrau.blogspot.com/2019/11/radtour-auf-dem-schurwald-hohenweg.html
Nun habe ich mich aber erkundigt und habe am Pfingstmontag diesen Berg erradelt. Ich habe das alleine gemacht und hatte alle Zeit der Welt.
Es gibt drei Kaiserberge, die auch Zeugenberge sind, die sich auf der Schwäbischen Alb befinden und die Jeder, zumindest in Baden-Württemberg, kennen sollte.
Die Schwäbische Alb ist das Stammland des Adelsgeschlechtes der Staufer.
Das ist der Hohenstaufen, der Rechberg und der Stuifen. Diese drei Berge liegen wie ich oben schon erwähnt habe, im Ostalbkreis und im Kreis Göppingen.
Die Lage, die einzigartig ist, haben die Adelsgeschlechter der Staufer im Mittelalter sehr schnell erkannt und sie bauten hier ihre Burgen. So entstand das sogenannte Stauferland.
Die Burg auf dem Hohenstaufen, den ich am Pfingstmontag erradelt habe, wurde bis zum 13. Jahrhundert der Stammsitz des Adelgeschlechtes und wurde um 1070 erbaut.
Die Burg Hohenrechberg, die ich sicherlich auch noch erklimmen werde, entstand im 12. Jahrhundert, nur der Stuifen wurde nicht bebaut.
Hier verläuft auch die sogenannte "Kaiserstraße" bis nach Waiblingen und weiter und wird auch "Straße der Staufer" genannt.
Der Hohenstaufen liegt nicht weit weg vom Stadtzentrum von Göppingen entfernt. Der Kaiserberg hat eine Höhe von 684 m, hat eine prägnante Kegelform und auf der Bergspitlze liegen die Überreste der ehemaligen Burg Hohenstaufen,
Der Rechberg auch einer der Kaiserberge liegt nicht weit vom Stadtzentrum von Schwäbisch Gmünd und die gleichnahmige Burg wurde 1179 erwähnt. Sie war die Stammburg des schwäbischen Adelsgeschlechtes vom Rechberg.
Nun haben wir noch einen Kaiserberg, das ist der Stuifen, ich habe früher in Stuttgart in der Stuifenstraße gewohnt, deshalb ist dieser Berg für mich niemals unbekannt. Er ist mit 757 m der höchste der drei Kaiserberge. Er gehört zur Gemeinde Waldstetten und wurde nie bebaut. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war er eine Heidelandshaft und wurde erst danach durchforstet.
Früh am Morgen machte ich mich am Pfingstmontag mit dem Radl auf und fuhr von der Wohnung in Richtung Tamm Bahnhof, um in die S-Bahn nach Stuttgart Hauptbahnhof einzusteigen. Dort bin ich dann in die S-Bahn nach Schorndorf umgestiegen, um von dort aus über die Wäscherburg in Wäschebeuren mein Ziel zu erreichen.
Interessant ist auch die Geschichte der Wäscherburg
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Quelle:
11. -12. Jahrh. Sitz der Herren von Büren, danach staufische
Dienstmannenburg. Mitte des 13. Jahrh. kam die Burg unter dem
Stauferkönig Konrad IV. in den Besitz vom Kloster Lorch.
1271 – wird Ritter Konrad von Staufen, genannt Wascher, urkundlich Besitzer der Burg.
Ende 13. Jahrh. – Übergang der Burg in das Eigentum der Herren von Rechberg zu Staufeneck.
1525 – Im Bauernkrieg wurde die Wäscherburg im Gegensatz zu der Burg Hohenstaufen und dem Kloster Lorch nicht zerstört.
1464 – 1857 – Der österreichische Lehenshof in Innsbruck ist Eigentümer.
Das seit Konrad Wascher (1271) bestehende Rittergut Wäschenbeuren wird
fortan das „österreichische Schwabenlehen“ genannt, mit dem verschiedene
Adelsgeschlechter belehnt wurden.
1857 – Verkauf des österreichischen Schwabenlehens (Herrschaft samt
Burg) für 155.000 Gulden an die württembergische Staatsverwaltung
Heute ist das Land Baden-Württemberg Eigentümer des Wäscherschlosses. Um
das Andenken an die Staufer wachzuhalten, zu fördern und die Liebe zur
Heimat zu vertiefen, wurde 1960 von privater Hand mit Genehmigung der Eigentümer eine Stauferstele erbaut.
Mehr und viel interessantes dazu findest du hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_W%C3%A4scherburg
Im Jahr 2007 war ich mal auf der Wäscherburg, die ja auch für musikalische Zwecke genutzt wird, bei einem Konzert der Musikgruppe Corvus Corax, ich mag diese Gruppe sehr gerne. Die Wäscherburg ist wie das Kloster Lorch wegen Corona geschlossen. Keine Sorge, man kann die Wäscherburg auch mit dem Auto erreichen, nur mit den Parkplätzen ist es nicht so dolle.
In Schorndorf bin ich dann aus der S-Bahn ausgestiegen und in Richtung Urbach und Plüderhausen gefahren und habe dort am Badesee
kurz angehalten. Weiter ging es dann in Richtung Lorch, dort, wo das Kloster ist und sich die Grablege
der staufischen Kaiser befindet. Am Kreisverkehr fand ich diese Mönche.
"Kunst im Kreisverkehr".
Von dort aus ging es dann hoch zum Wäscherschloß
Da muß ich noch hin, der Kegel des Hohenstaufen mit der Spielburg.
und dann weiter zum Hohenstaufen.
Das meiste bin ich dann auf dem Remstalradweg geradelt und habe auch kurz an der Rems angehalten.
Das Wetter nun ja, es hat zwischendurch geregnet, aber das ist nicht schlimm, ich habe die entsprechende Outdoor-Kleidung. Wenn die Sonne gescheint hätte, hätte ich auf den Fotos blauen Himmel, aber man kann nicht alles haben.
Für mich ist es auch wichtig, draußen gewesen zu sein und mein Ziel erradelt zu haben.
Ich habe einen Teil hinauf erradelt, aber das letzte Stück habe ich erlaufen und geschoben, zuviele Menschen waren doch unterwegs. Auch oben auf der Burg war der Teufel los. Ich hab dann nur ein paar Aufnahmen gemacht und wollte dann wieder zurück nach Schorndorf.
Auf dem Hohenstaufen, man hat eine geniale Aussicht.
Der Stuifen
Der Rechberg
Vieles konnte man gar nicht fotografieren, weil überall Menschen lauerten.
Es wurde gegrillt, gefeiert und gefestet.
Zu anderen Zeiten ist hier weniger los.
Da ich selten den gleichen Weg zurück fahren möchte, habe ich eine andere Stecke gewählt, dabei bin ich aus Versehen Richtung Göppingen gefahren, was ich aber gottseidank doch noch bemerkt habe.
Mein Heimweg führte mich dann über Rattenharz usw. auf der Kaiserstraße direkt durch den Wald nach Schorndorf zurück, wo ich wieder in die S-Bahn eingestiegen bin.
Ja und unterwegs habe ich dann noch einen Leuchtturm gesehen. Es ist der Reinhold-Maier-Turm in Börtlingen. Er war geöffnet, aber ich habe ihn dann nicht mehr besucht, weil ich weiter kommen wollte. Man hat von diesem Turm einen wundervollen Blick auf die Kaiserberge.
Auch dieser Turm hat eine sehr interessante Geschichte und ist nach dem
ersten Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Reinhold Maier, benannt.
"2009 wurde die Benennung des Turmes nach Reinhold Maier beschlossen.
Reinhold Maier, erster Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg,
liebte das „Kaisersträßle“, das unmittelbar an der Anlage vorbeiführte,
und unternahm dort oft Spaziergänge. Überliefert ist, dass er 1955 einer
Breecher Bäuerin unerkannt einen Dienst erwies; die Frau hatte ihn
gebeten, einen Gugelhupf
zu ihrer Tochter, die im Nachbarort im Wochenbett lag, zu bringen, da
sie selbst wegen der Heuernte dazu keine Zeit hatte. Maier entledigte
sich dieses Auftrags wunschgemäß und die Börtlinger Einwohner tragen
seitdem den Spitznamen „Gugelhupfer“. Als der Pendelturm zum
Aussichtsturm umfunktioniert wurde, taufte man ihn auf den Namen Maiers."
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Kurz vorher rief mich eine Bekannte an, ob ich nicht vorbeikommen möchte und im Garten Kaffee trinken möchte, o.k. ich wollte und bin von Schorndorf nach Beutelsbach mit der S-Bahn gefahren, das ist die gerade Linie, die die App anzeigt, wenn man sie ausgeschaltet hat (siehe Karte). Von Beutelsbach bin ich dann über Waiblingen und Remseck am Neckar über die Zugwiesen und Ludwigsburg nach Hause geradelt. Befahren habe ich den Remstalweg, Feldwege, einmal eine etwas stärker befahrene Straße, weil ich mich verfahren hatte. Aber in der Regel durchaus durch den Wald und auch natürlich Dreck.
Das war schön, ich habe diese Radtour für heute genommen, weil ich sie diese Woche gefahren bin. Ich habe aber noch einige mehr, u.a. eine Tour mit Brigitte, die ich auch noch zeigen werde. Die Touren vom Mai werden auch hier im Blog bis in den Juni Platz finden.
Heute bin ich mit dem Freund und den Rädern unterwegs, wir machen eine 6-Seen-Tour hier im Kreis, die sicherlich recht schön werden wird und morgen bin ich mit Brigitte auf den Spuren der Römer unterwegs, hier werden wir wohl auch sehr viel sehen. Auf beide Touren freue mich mich sehr.
Am Wochenende gibt es schönes Wetter, also macht etwas draus, vielleicht ist eine Radtour drin?
Wie immer zum Schluß Brigitte und ich oder jeder für sich alleine, würden sich über Mitradler freuen. Allerdings muß man sich auf lange Touren einstellen.
Zusammenfassung:
Radtour am 24.Mai 2021
83,22 Kilometer
Wetter: 13 Grad
Luftfeuchtigkeit: 67 %
Höhenmeter: 1.902 m
Downhilll: 955 m
Climb: 948 m
Fahrlzeit: 6,0 Stunden
Karte:
Höhenprofil:
Kommentare:
AntwortenLöschenSchön. Ich wünsche dir gute Fahrt. Liebe Grüsse von Regula
LöschenDanke, die hatten wir in jeglicher Hinsicht
LöschenLiebe Grüße Eva
Welch eine fordernde und intensive Radtour, liebe Eva...dass du uns immer so viele Bilder und Informationen mitbringst erstaunt mich immer wieder. Danke für deine Berichte.
AntwortenLöschenHab ein feines Wochenende, Marita
Dankeschön, ja, für mich ist es ja auch immer wieder interessant nicht mit dem Auto zu fahren, sondern mit dem Rad oder der S-Bahn.
LöschenIch bin aber auch noch nie krank geworden. :-)))
LG Eva
Hallo Eva,
AntwortenLöschenwieder eine sehr informative Tour und klasse Strecke mit schönen Fotos. Ein Leuchtturm auf dem Land, wie irre ist das denn, bin voll begeistert. Bis morgen.
Liebe Grüße, Brigitte
Liebe Eva,
AntwortenLöschenein, wie immer, sehr interessanter Post. Geschichte fesselt mich einfach. Das Stauferland kannte ich noch nicht. Den Bildern nach zu urteilen ist es wirklich eine Reise wert.
Hier bei uns in der Nähe gibt es die Löwenburg, von der allerdings auch nur noch Mauerreste vorhanden sind, genauso wie auf Deinen Bildern zu sehen. Dort war ich natürlich auch schon, mit dem Rad bin ich hingefahren, allerdings geht es da teilweise so steil bergauf, dass ich absteigen musste.
Man trifft jetzt hier bei uns im Wald auch deutlich mehr Menschen an, als in der Vorcoronazeit.
Ich wünsche Dir noch einen schönen Sonntag.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Lach, dabei haben die Staufer Geschichte geschrieben, z.B.
Löschendas Schloß "Castel del Monte" in Apulien ist ein Schloß des Stauferkaisers Friedrich II.
Ich war vor vielen Jahren dort und irgendwann möchte ich mal wieder dahin fahren.
Ja, Geschichte ist faszinierend und leide rinteressieren sich so wenig Menschen dafür .
Allerdings sind auch oft Lehrer schuld, die das nicht richtig rüberbringen.
Lieben Gruß Eva
Liebe Eva, da bist du ja tief in die Geschichte und die feine Natur eingetacht. Ja, die Staufer haben reiche Geschichte geschrieben - war toll dich zu begleiten.
AntwortenLöschenLiebe Montagsgrüsse vom Ayka und ihrer Begleiterin