Niedere Geister sind abhängig vom öffentlichen Wohlwollen. * Esther Klepgen*

Das Dumme ist, dass Dumme nicht wissen, was Dummheit ist. *unbekannt*

Translate

Hallberger Grabstätte auf dem Pragfriedhof in Stuttgart

 Werbung Verlinkung


Der Pragfriedhof in Stuttgart lag zur Planungszeit und bis zur Eröffnung 1873 außerhalb der Stadt.
Er ist in seiner Sachgesamtheit ein Kulturdenkmal. 

 


 

Viele berühmte Menschen und auch nicht berühmte sind dort beerdigt auch die Opfer der Naziherrschaft,
z.b. Ilse Josenhans hat man dort verscharrt und ihr später eine angemessene Grabstelle gegeben. Ihre Geschichte kann man im früheren Hotel Silber in der Dorotheenstraße in Stuttgart verfolgen. 

Ich habe ja schon ausführlich darüber berichtet. 

Ich radele immer sehr gerne von hier aus auf den Stuttgarter Pragfriedhof, weil es dort auch immer etwas zu entdecken gibt.
Auch die Urne der bekannten Claire Waldoff ist dort begraben, warum die Urne dort begraben wurde, erklärt dieser Film.

 


Auch der von mir geschätzte Schrifsteller, Maler und Pfarrer Eduard Mörike, der ja in Cleversulzbach (das heutige Mörikedorf) als Pfarrer seine schönsten Jahre verbracht hat und mit dem ich praktisch durch Erzählungen der Oma aufgewachsen bin, ist dort begraben.

Begraben ist auch die bekannte Malerin Käthe Schaller-Härlin,  über die ich schon mal berichtet habe und die in der  Gaisburger Kirche ein wunderbares Altarbild  geschaffen hat.
Stuttgart hat soviele Kostbarkeiten und ich bin oft verwundert, dass manche Stuttgarter das gar nicht wissen.
Dieser wunderbare Altar in der Gaisburger Kirche ist schon sehenswert. 

https://schwabenfrau.blogspot.com/2019/06/kate-schaller-herlin-und-die-gaisburger.html

Immer, wenn ich durch diesen Friedhof gehe und mein Rad schiebe, bleibe ich vor dem einen oder anderen Grabstein stehen und denke an das Gedicht:

Vor einem Friedhof

Geh’ nicht vorbei — es steht die Türe offen,
Tritt still herein und sieh dich freundlich um,
Vielleicht hat morgen dich das Los getroffen
Und du bist so wie diese - kalt und stumm.

Geh’ nicht vorbei — es flieh’n die flücht’gen Stunden,
Und selten naht der Frohsinn diesem Haus,
D’rum tritt herein, und was du hier empfunden,
Das nimm mit dir in’s Weltgewühl hinaus.

Johann Nepomuk Vogl


Es sollte einem klar sein, dass man einmal sterben muß und nicht ewig lebt.
Das scheinen manche Leute zu vergessen, irgendwann ist es eben so. Ich meine, es ist weitaus schlimmer, wenn Eltern ihr Kind begraben müssen, als Kinder ihre Eltern, die nun schon über 90 Jahre alt sind. 

Das Leben ist nun mal endlich. 


Ich habe einmal gelesen, wer den Tod immer vor Augen hat, der lebt besser. Da ist was dran und ich habe auch keine Angst vor dem Tod, ich betrachte ihn als Freund und auch als Erlöser, wie es mein Schwager auch getan hat und alles plangenau festgelegt hat.


Heute zeige ich das bekannte Grabmahl bzw. Mausoleum der Stuttgarter Verleger Halberger.

Helene Hallberger, eine Tochter des bekannten Stuttgarter Verlegers Eduard Hallberger, erbte nach dem Tode ihres Vaters zusammen mit ihrer Schwester ein beträchtliches Vermögen.
Die Firma ging in die Deutsche Verlagsanstalt über.
Berichtet habe ich hier davon:

 
Das Mausoleum wurde vom Architekten Adolf Gnauth erbaut.
Seine Schaffensperiode war leider nur von kurzer Dauer, er wurde nur 44 Jahre alt und seine Bauwerke wurden fast vollständig im 2. Weltkrieg zerstört, so ist er leider in Vergessenheit geraten.
Er ist auf den Johannisfriedhof in Nürnberg begraben.  

Ich werde aber dennoch noch einige Grabmale von ihm zeigen, demnächst auch noch eine Radtour im Rahmen des Stadtradelns. Inzwischen habe ich ja schon wieder aktuelle Touren.
Die zeige ich dann dazwischen.

Die Bestattung in einem Mausoleum war ein Zeichen der Macht und blieb lange Zeit Reichen und Adligen vorbehalten. Heute sind Bestattungen in den eindrucksvollen Grabstätten eher selten, jedoch nicht unmöglich.

 Heute ist eine Bestattung in einem Mausoleum möglich, wenn man das nötige Kleingeld hat und vor allem auch einen Bauantrag (das braucht man auch für einen Grabstein) genehmigt bekommt. 

 Black & White 
Fotoprojekt bei Marius


Kommentare

  1. Liebe Eva,
    es gibt schon schöne, sehenswerte Friedhöfe, in Bonn liegt auch so ein alter Friedhof. Die meisten schaue ich mir allerdings nicht an, da sie eher langweilig sind.
    Angst habe ich nicht vor dem Tod, jedenfalls jetzt nicht, vielleicht ist es anders, wenn er tatsächlich mal vor der Türe stehen sollte, das weiß ich nicht.
    Allerdings vergesse ich den Tod eigentlich immer und lebe nicht so, wie ich es sollte, viel zu unbewusst.
    Ich wünsche Dir eine schöne Woche.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

    P.S. Ich habe jetzt Urlaub und möchte jeden Tag radeln, in letzter Zeit komme ich einfach zu selten dazu.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Dann wünsche ich dir einen schönen Urlaub und viele Radelkilometer. Ich glaube dir das gerne, dass wenn man noch in Lohn und Brot ist man da nicht soviel Zeit hat. Ist ja auch klar.
      Gestern habe ich einen Radler gegroffen, der hat sich jetzt ein super Pedelec gekauft und radelt nun auch jeden Tag seine 80 bis 100 Kiometer
      Da gabe es schon eine Menge zu diskutieren.
      Liebe Grüße Eva und habe eine gute Woche.

      Löschen
  2. Guten Morgen Eva,
    das ist ja schon interessant was man auf Friedhöfen sieht und das Mausoleum ist ja echt riesig.
    In Köln ist der berühmteste der Melatenfriedhof dort gibt es auch Führungen.
    Meine Schwester und ich bleiben auch öfters mal stehen und schauen uns auf dem Friedhof die Gräber an.
    Der Tod kann ja jederzeit kommen, gut das es niemand weiss.
    Schade das die Gebäude von Gnauth zerstört wurden, das waren ja Prachtbauten.
    Schöne Woche wünsche ich dir.

    Viele Grüße
    Hannelore

    AntwortenLöschen
  3. Liebe Eva,
    Was für Location ... ich kann mir gut vorstellen , dort findet man viele Motive und Interessante Geschichten die man in einem Beitrag Erinnern kann... so wie die über die Claire Waldoff. Die Stimme habe ich schon gehört ... jetzt weis ich wem gehört Sie ...
    Danke Dir dafür
    Tolle Beitrag !
    Liebe Grüße czoczo

    AntwortenLöschen
  4. Wer versteht, dass der Tod zum Leben gehört und nicht das Ende des Lebens ist, lebt leichter. :-) Liebgruss

    AntwortenLöschen
    Antworten

    1. Eben, oder die Angst kommt daher, dass man ein furchtbar schlechtes Gewissen hat.
      LG Eva

      Löschen
  5. Hallo Eva!

    Ich bin eine leidenschaftliche Friedhofbesucherin. Kann man das so sagen? Vielleicht is das auch ein wenig skurril. Egal, ich finde Grabstätten mit ihren Skulpturen oder Mausoleen einfach Klasse. So wie dein gezeigtes Mausoleum. Gigantisch sind so manche Bauwerke und da sieht man, wo das Geld ist.

    Mein Mann und ich haben auch schon alles geregelt und wir beide haben keine Angst vor dem Tod, höchstens vor dem Sterben, wenn es denn schwierig wird.


    Liebe Grüße

    Anne

    AntwortenLöschen
  6. Wieso skurril, ich gehe auch gerne auf Friedhofe, ich finde es ruhig und entpannend.
    Vielleicht hängt es auch mit den Alter zusammen. Meine Mutter ging auch mit Vorliebe durch den Fangelsbachfriedhof in Stuttgart, wenn sie einkaufen ging.
    Da gab es einen großen Engel, aber ich denke, das ist auch einen Post wert, also am Sonntag auf das Rad und in Richtung Stuttgart und Friedhof geradelt.
    Ist ja auch kein Problem.
    Liebe Grüße Eva, ich komme dann später vorbei, jetzt muß ich gleich weg und zum Konzert.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. PS: Das Mausoleum zeige ich im nächsten Radpost so wie es aussieht, ist schon toll.
      Lieben Gruß Eva
      aber ich habe noch soviele Touren, aber alle interessant.

      Löschen
  7. Liebe Eva,
    Sehr beeindruckend ist dein SW Beitrag. Gefällt mir sehr gut. Danke auch für die vielen interessanten Informationen. Auf meiner Festplatte habe ich bestimmt noch einige interessante Grabmale, die sehenswert sind.
    Schöne Radtouren und liebe Grüsse
    Esther ♥

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Wer kommentieren möchte, kann das hier gerne tun, jedoch werde ich nicht immer den Kommentar erwidern, wer mir scheibt, macht das freiwillig und kann nicht erwarten, dass ich einen Gegenkommentar schreibe.
Laut DSGVO bin ich verpflichtet, dich darauf hinzuweisen, was mit deinen Daten passiert, die du hier in den Kommentarfeldern hinterlässt. Bitte beachte dazu die Datenschutzhinweise die du oben in der Startseite findest.

Beliebte Posts