Sie erwarten von mir, dass ich Ihnen sage: Was ist Kunst? Wenn ich es wüsste, würde ich es für mich behalten. *Pablo Picasso*
Eigenliebe ist der Beginn einer lebenslangen Leidenschaft. *Oscar Wilde*
Nicht wer zuerst nach den Waffen greift, verursacht einen Aufruhr, sondern wer die Ursache dafür geschaffen hat. *Niccoló Machiavelli*

Zu dumm: Denkerköpfe sehen Dummköpfen zum Verwechseln ähnlich. *Ernst Ferstl*

Man kann einen Krieg beginnen, aber niemals beenden, wenn man will.* Niccoló Machiavelli*

Der alte Friedhof in Ludwigsburg

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An jedem dritten Sonntag im Monat macht Kristina einen Monatsspaziergang. 
Heute haben wir ja Totensonntag und heute denkt man an die Verstorbenen.

Einmal im Jahr besuche ich den letzten König von Württemberg, Wilhelm II. auf dem Alten Friedhof in Ludwigsburg.

Nun ja, ich habe diesen Besuch auf dem Friedhof mit einer Radtour verbunden. Habe das Rad an einem Baum geparkt und bin über den Friedhof spaziert. 

Der Tag war naß und es war schon frisch, aber ab und zu blitzte doch die Sonne durch.

Der Platz an der Friedhofsmauer des Alten Friedhofs in Ludwigsburg wurde bewußt von Wilhelm II. gewählt. Die Grabstelle liegt recht versteckt und ist auch für einen ehmaligen König recht bescheiden. Aber dieser König war tatsächlich so.
In Stuttgart stand er immer an seinem ehemaligen Wohnort dem Wilhlemspalais, das hat man nun in Stadtpalais umgetauft. Inzwischen mußte Wilhelm II. schon oft weichen, um anderen Dingen Platz zu machen. Es ist zu hoffen, dass er jetzt seinen Platz, hinter dem Stadtpalais gefunden hat und dort wird er auch bleiben dürfen. Hoffen wir es. Ich fahre demnächst nach Stuttgart mit dem Rad und dann werde ich ihn wieder an seinem neuen Platz besuchen.





 

Er war ein sehr volksnaher König und ging immer auf der Königstraße in Stuttgart mit seinen "Hondla".  zwei Wofsspitzen spazieren.
Seine Bürger sagten immer zu ihm: "Grias Gott Herr Kenig" und er grüßte züruck.
Mein Vater (geboren 1901) erzählte immer wieder, dass er ihn als er noch ein Bub war, oft gesehen hat. 

Der 1. Weltkrieg traf ihn schwer und mit Tränen in den Augen verabschiedete er seine Truppen in den Krieg.  7.164 württembergische Soldaten fielen dem Krieg zum Opfer.

Im Oktober 1918 nahmen die Demonstrationen und Proteste in Stuttgart zu. Es wurde ein Ende der Monarchie gefordert. Am 9. November 1918 drang eine revolutionäre Menge ins Stuttgarter Wilhelmspalais ein und zwang Wilhelm II. zur Abdankung. 

Seine letzten Jahre verbrachte Wilhelm, nun Herzog von Württemberg genannt, in Bebenhausen. 

Er hat es den Stuttgartern nie verziehen, dass sie ihn zur Abdankung gezwungen haben und legte schriftlich fest, dass sein Leichenzug um Stuttgart herum nach Ludwigsburg zum Alten Friedhof ziehen soll.
Dort liegt er in einem Erdgrab zusammen mit seinen beiden Frauen und seinem früh verstorbenen Sohn.

Einmal im Jahr besuche ich diesen - auch von mir - geschätzten ehemaligen König.
Dr. Paul Sauer, ein Tammer Bürger und Archivar am Stadtarchiv in Stuttgart hat über diesen König ein Buch geschrieben, das ich immer wieder gerne als Quelle nehme. 


Vor kurzem habe ich gelesen, dass das Grab eben nicht so ist, wie es sein sollte. Der Stuttgarter Historiker, Harald Schukraft hat das herausgefunden. 

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/stuttgart/koenig-wilhelm-der-zweite-liegt-in-ludwigsburg-unter-falschem-grabstein-100.html

Auf dem alten Friedhof befinden sich noch mehr alte Gräber von bekannten Ludwigsburger Bürgern und Fabrikanten.

Es ist auch das Mausoleum des Reichsgrafen und Staatsministers
Johann Karl von Zeppelin zu sehen.
Zu bestimmten Zeiten kann man dieses Grab besichtigen, nur ich habe meistens immer und immer wieder den Zeitpunkt der Besichtigung versäumt.





Eine sehr aufwändige Grabstelle und etwas abseits sieht man noch eine Figur, von der mir Niemand sagen kann, wer das ist und wer sie gestaltet hat.
Viele Leute meinen es sei die "Trauernde Freundschaft" von Johann Friedrich Dannecker, sie steht aber im Mausoleum. 

Die Trauernde Freundschaft sieht wohl so aus.
Hier

Wenn man den Friedhof über den Eingang an der Schorndorfer Straße betritt, sieht man die Kriegerehrenmale von 1939/45 und die 1868 geweihte neugotische Friedhofskapelle, die 1957 zu einem Kriegerehrenmal umgestaltet wurde. 





Es gibt noch verschiedene Ehrenmale von 1914/18 und auch ein Ehrenmal für den Krieg 1870/71.



Mitglieder dieser Widerstandgruppe wurden auch in Heilbronn hingerichtet.
Im Heilbronner Stadtwald bei der Köpferquelle befindet sich auch ein Denkmal.
Hier










Wenn ich über diesen Friedhof gehe und die vielen Grabkreuze auch von Widerstandkämpfern und auch von Fremdarbeitern sehe, treibt es mir jedes Mal die Tränen in die Augen.
Es waren meist so junge Leute, die ihr Leben lassen mußten. 

1761 wurde der Friedhof direkt hinter der Stadtmauer von Ludwigsburg angelegt. Die alten Grabsteine erzählen von Ludwigsburgern und -innen. 

Dieser Friedhof ist so schön, hat soviele alte Bäume und strahlt eine unglaubliche Ruhe aus, man kann sehr lange dort verweilen und die vielen Grabkreuze ansehen und sich auch Gedanken über die Menschen machen, die hier begraben liegen. 







 

Ich habe schon mal einen Post über den Alten Friedhof geschrieben,
wer schauen möchte, kann das hier.

Mein Post geht an Kristina




 

Kommentare

  1. ich gehe auch gerne über alte Friedhöfe..
    der König ist wirklich sehr schlicht begraben ..
    hier ist es leider zu nass um auf den Friedhof zu gehen
    und nachher besuche ich meinen Vater.. später ist es schon dunkel
    die Bäume dort bei dir sehen aus wie im Frühling ;)
    liebe Grüße
    Rosi

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    1. Vielen Dank Rosi,
      ich habe heute morgen meinen 12tel Blick fotografiert und bin dann mit dem Freund zum Faustballturnier gefahren.
      Es ist unglaublich, was die Männe so zwischen 70 und 80 Jahren noch leisten, Wow.
      Jetzt sind wir wieder daheim und trinken mal Kaffee.
      Liebe Grüße Eva

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  2. Liebe Eva,
    jetzt, wo ich mit dir über den Friedhof gewandelt bin, fällt mir erst auf, wie lange ich das nicht mehr getan habe- dabei gibt es hier in Kopenhagen auch einige schöne und besinnliche Orte. Vielen Dank für den schönen Spaziergang und dass du bei meiner Aktion dabei bist! (ich habe übrigens mittlerweile auch meinen Text zu den Fotos fertiggestellt- ich war zu müde gestern :)
    Viele Grüße aus Kopenhagen
    Kristina

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  3. Liebe Eva, endlich habe ich es wieder geschafft, zu kommentieren. Ich lese immer mit, mein Handy ließ mich aber nicht kommentieren… Ich schlendere auch gern auf Friedhöfen, vor allem zu dieser Jahreszeit - ich lese dann auch die Geabsteine und frag mich, wie ihr Leben wohl gewesen sein muss. Der historische Hintergrund, den Du schilderst, ist sehr spannend. LG

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  4. Und irgendwann liegen wir auch einmal dort unter Bäumen und was ist dann?
    Das würde ich zu gerne wissen.
    Liebe Eva, ich liebe alte Friedhöfe, danke für den schönen Rundgang.
    Und auch für die Infos über den alten König. Das ist schon sehr interessant.
    Schade, das die alten Grabsteine nicht reden können, was könnten die erzählen.
    Dir einen guten Start in die Woche, lieben Gruß
    Nicole

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