Feminismus existiert nur, um hässliche Frauen in die Gesellschaft zu integrieren.*Charles Bukowski*

Bei einer Frau muss man sich auf alles gefasst machen, außer auf das Wahrscheinliche. *Hans Söhnker*

Söder an Habeck: "Geh mit Gott – Hauptsache, weit weg!"

"Der Irrsinn ist bei Einzelnen etwas Seltenes - aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel." *Friedrich Nietzsche*
"Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: NEIN." *Kurt Tucholsky*
Ich bin immer fasziniert von der Rolle, die die Dummheit spielt. Ich habe eine ganze Bibliothek, die nur Bücher enthält, die falsch sind. Die Geschichte ist das Reich der Fälschung, der Lüge und der Dummheit. *Umberto Eco*

Man erkennt den Irrtum daran, dass alle Welt ihn teilt.Jean Giraudoux

Russisch Orthodoxer Gottesdienst

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Auf dem Pragfriedhof steht diese Kapelle, die früher als Aussegnungshalle für Beerdigungen auf dem Pragfriedhof genutzt wurde. 

Über den Pragfriedhof habe ich ja schon öfters geschrieben, man kann Stunden hier verbringen, weil viele berühmte Menschen hier beerdigt wurden.

Die Kapelle wurde von dem Architekten August Beyer geplant und er baute mit dem Turm des Ulmer Münsters mit dem Aufsetzen der Blume, den höchsten Kirchturm der Welt.
Geweiht wurde diese Kapelle 1876.

In unmittelbarer Nähe befindet sich das Grab meiner Schwiegereltern und als mein Sohn noch klein war, haben wir dort immer meinen Schwiegervater und den Opa am Grab besucht.

Wir lachen heute noch drüber, denn als mein Sohn mal so neugierig war und die Klinke an der Türe der Kapelle drückte, da schlug oben im Turm die Glocke die volle Stunde. 

Darufhin dachte er, wenn er die Klinke drücken würde, würde die Glocke schlagen. Er probierte es immer wieder und leider immer vergeblich.
Weiter hatten wir uns über diese Kirche keine Gedanken gemacht.

Heute wird die Kirche von der Alexander-Nevskij Gemeinde als Kirche genutzt. 

Alexander Newski war ein Heiliger und Fürst

https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Jaroslawitsch_Newski 

Es gibt wie immer unterschiedliche Schreibweisen.





 

Ich hatte mit dem Priester Herrn Johannes Kaßberger telefonisch und auch schriftlichen Kontakt und hatte gefragt, ob ich an einem Gottesdienst teilnehmen darf.

Leider konnte ich wegen verschiedener Verspätungen der Bahn nicht zeitig um
10.00 Uhr vor Ort sein, aber Herr Kaßberger sagte mir auch, dass immer ein Kommen und Gehen herrscht und ich auch später kommen könnte. 

Gefahren bin ich mit der S-Bahn bis Stuttgart Hauptbahnhof und dann mit der U Bahn Linie 6 zur Haltestelle Pragfriedhof. Man kann das alles tatsächlich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln machen. Parkplätze sind rar und durch den Friedhof gehen muß man ohnehin.

Wie ich schon geschrieben habe, trainiere ich zur Zeit meine Ziele ohne Auto zu erreichen. Das klappt auch und ist auch umweltschonend. Das für die Leute, die meinen, alles im SUV erledigen zu müssen.

Es regnete schon recht gut an diesem Tag und es war auch nicht gerade warm und so war ich froh, die Kirche rasch zu erreichen.
Als ich die Türe öffnete, empfing mich ein warmes, wohliges Gefühl und viele, viele Kerzen brannten.

Ich kam mir schon etwas störend vor, als ich eingetreten bin, aber nein, eine Dame bot mir freundlich einen Stuhl zum Ablegen meines Mantels und meines Gepäcks an.

In einer Russisch-Orthodoxen Kirche steht man während des Gottesdienstes und auch die älteren Damen standen wirklich fast 4 volle Stunden.
Alle Achtung!

Herr Kaßberger sagte mir auch, dass während des Gottesdienstes auch ein Kommen und Gehen herrscht, das ist mir aber auch beim Besuch der Nikolauskirche in Stuttgart-Mitte aufgefallen. 

https://schwabenfrau.blogspot.com/2021/01/russische-kirche-st-nikolaus-in.html

Aufgefallen ist mir aber auch wieder tiefe Gläubigkeit der Menschen.
Das so oft durchgeführte Bekreuzigen und das Verneigen und die Handbewegung mit der rechten Hand, die fast bis auf den Boden geht, erstaunten mich auch hier wieder.

Womit ich allerdings auch vor Corona ein Problem hätte, ist das Küssen der Ikonen.
Aber ich denke, dass die tiefe Gläubigkeit der Menschen es nicht zulässt, sich darüber Gedanken zu machen, krank zu werden. 








Es waren ca 15  Gläubige vor Ort, aber das sagte mir Herr Kaßberger auch, denn die Gemeinde ist klein und sie lebt von Spenden.

Es waren ca. 4 Stunden Gottesdienst und  es wurde mir niemals langweilig, obwohl ich kein Wort verstanden habe, im Gegenteil. Es war ein Erlebnis.

Miterleben durfte ich auch wie ein Baby,, das am Vortag getauft wurde, zusammen mit seinen Geschwistern die Heilige Kommunion empfangen durfte. Das Baby bekam die Heilige Kommunion mit einem Löffel.

Die Sprache in der russisch-Orthodoxen Kirche ist Kirchenslawisch und Deutsch.

Herr Kaßberger, der Priester, sprach die Gebete und im hinterteil sang ein Sänger die Gebete mit.
Die Frau von Herrn Kaßberger kam dazu und zusammen begleiteten sie mit dem Gesang die Messe.

Ein russisch-orthodoxer Priester ist verheiratet. Nur die Mönche in diesem Glauben sind es nicht.
Ich meine, dass es nicht soviele Mißbrauchsfälle geben würde, wenn die katholischen Priester verheiratet wären. Vielleicht kommt es doch noch dazu, im Moment scheint ja ein Umbruch stattzufinden und es würde am Nachwuchs im Priesteramt nicht mangeln.

Sagt doch schon die Bibel, dass es nicht gut sein, dass der Mensch alleine ist.

Der Kirchenraum ist mit schönen Teppichen ausgelegt und es hängen sehr viele Ikonen an der Wand. 
Die Beleuchtung ist leider nicht so toll und so wild wollte ich auch nach dem Ende des Gottesdienstes nicht herumfotografieren. Es stört wirklilch, obwohl ich das durfte und man sich gefreut, dass ich mich für diese Kirche und den Glauben interessiere.








 

Der Altarraum ist ein bis drei Stufen höher als der Raum in dem die Gläubigen stehen.  Die Ikonastase ist die Wand hinter der der Altar steht.

Sie ist fast raumhoch und berührt die Decke nur selten, damit die Gemeinde den Gesang des Priesters gut hören kann. 

Es gibt drei Tore und die Bildauswahl der Ikonen ist streng vorgegeben.
Hier kann man das auch bei Wiki lesen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ikonostase

Wie in den anderen Kirchen sind auch jeweils z.B. jetzt in der Fastenzeit die Farben vorgegeben. Auch Blumen spielen eine große Rolle.

Wenn das Tor geschlossen ist und der Vorhang vorgezogen ist, dann kann man frei im Raum herumgehen und sich unterhalten.
Ein Blick auf den Altar ist möglich, aber man darf über die Stufen und zum Altar nicht gehen. Das ist verboten.
Einen Blick durfte ich aber erhaschen.

Kerzen spielen eine große Rolle, der ganze Raum ist erleuchtet und die Gläubigen schauen immer wieder, dass die Kerzen nicht zu weit herunter brennen und gehen zu einem Korb und holen dort neue Kerzen, so dass während der Messe immer Kerzen brennen.
Es sind diese dünnen, langen Kerzen in der Farbe honiggelb. 

Während es Gottesdienstes geht der Priester immer wieder in der Gemeinde im Kreis herum und verteilt den Weihrauch mit dem Turibulum, das ist ein zweiteiliges Gefäß, das an einer Kettenkonstruktion hängt und zum Verschwelen des Weihrauchs auf glühender Kohle verwendet wird. 

Ich denke, dass die Abhaltung so eines Gottesdienstes für den Priester sehr anstrengend ist. Vor allem das Schwenken mit dem Turibulum ganz schön in die Arme geht. Unten im Anschluß habe ich einen Link gesetzt, hier kommt man zu verschiedenen Gottesdiensten.

Was ich auch  miterleben durfte, war eine Wasserweihe. Ich hatte mich schon gewundert, was das für Gefäße waren, die hier in der Mitte standen. 

Die Wasserweihe fand am Schluß des Gottesdienstes statt.
Die Gläubigen (auch ich) stellten sich im Kreis um diese Gefäße und bekamen jeweils eine dieser schönen Kerzen mit einem Tropfschutz, den wir über die Kerze stülpten.
Die Kerzen wurden dann gegenseitig angezündet, schon sehr feierlich.

Herr Kaßberger tauchte nun ein großes Kreuz drei mal in das Gefäß, das mit Wasser gefüllt war, sprach dabei Gebete, teilweise in Deutsch und Kirchenslawisch. Verstanden habe ich nur meistens Jordan und Täufer.

Jedesmal, wenn er das Kreuz in das Wasser getaucht hatte, ließ er das Wasser am Kreuz in eine bereitgestellte Schale tropfen und tauchte das Kreuz wieder ein. 

Dann weihte Herr Kaßberger mit einem - in der katholische Kirche heisst das Aspergil -  hier war es aber eher ein großer "Pinsel"  die Räumlichkeiten und die Gläubigen.
Dabei sang und betete er, schon sehr beeindruckend. 







 

 Nach der Wasserweihe war der Gottesdienst beendet und Herr Kaßberger mit Gesprächen der Gemeindemtglieder beschäftigt. Ein sehr sehr gütiger und zuvorkommender Priester, den alle sehr achten und mögen.

Ich habe Herrn Kaßberger gefragt, wie er dazu gekommen ist, als Schwabe ein russisch-orthodoxer Priester zu werden. Er meinte, das sei eine lange Gechichte, aber ich habe etwas gefunden. 

https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/I3IPWO423IG5QVYHTWQHRLWPRPLRIGMO

Inzwischen hatten wir auch schon ein paar Mal Mailkontakt und ich bin immer noch beeindruckt vom Gottesdienst und dem Wissen von Hernn Kaßberger  allem von dieser Bescheidenheit, die mir aber auch bei den Gäubigen aufgefallen ist.



Ich bin mir sicher, dass ich nochmals einen Gottesdienst besuchen werde.

Einen syrisch-orthodoxen Gottesdienst habe ich auch schon mal besucht und demnächst werde ich noch einen anderen orthodoxen Gottesdienst besuchen.

https://schwabenfrau.blogspot.com/2020/06/ein-gottesdienst-in-der-spache-von-jesu.html 

Die Außenaufnahmen der Kapelle habe ich dann auf einer Radtour fotografiert, denn am 5.2. hat es dann nur noch geregnet.

Die Tour findet man hier:

https://schwabenfrau.blogspot.com/2023/02/mit-dem-rad-nach-stuttgart-und-wieder.html

Bei Youtube kann man verschiedene Gottesdienste in dieser Kapelle ansehen, die wirklich sehr interessant sind. 

Ein Link zur Gemeinde

https://www.orthodoxe-kirche-stuttgart.de/ 

und hier zu Youtube

Liturgie und Wasserweihe


 
Noch etwas, auf dem Württemberg steht die Grabkapelle der Königin Katharina, auch hier finden immer wieder Gottesdienste statt.
Es lohnt sich, diese Kapelle auch mal innen anzuschauen.

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Meine Woche war erfreulich und ich habe eine große Radtour gemacht.

War leider kalt und nebelig und nur die Harten waren unterwegs.
Beim Doc war ich und habe einen Lungenfunktionstest machen lassen,
alles in Ordnung und wenn der Doc zufrieden ist, bin ich es auch.
Allerdings will er ein großes Blutbild machen.
Aber da kommt eh nix dabei raus.
Er wollte mal wieder impfen, aber das will ich ich nicht mehr.
Nun ja, irgendwie muß er ja Geld verdienen.

Wie das Wetter am Wochenende aussieht, schaun mer mal, ansonsten gibt es heute eine kleine Tour auf einem Trail, kurz aber knackig und morgen eine große Radtour.
Es fängt gottseidank wieder an. 

Der Freund ist wieder im Skifahren und snowboardet in Lech am Arlberg und hat leider zur Zeit keine Lust zum Radeln.
Aber das kommt schon wieder, im Moment ist er eben im Skimodus.

Nicht vergessen, morgen macht Kristina wieder ihren Sonntagsspaziergang und ich habe da viel interessantes mitgebracht, ich freue mich drauf das zu zeigen. 

Ja und Fasnet oder Karneval geht an mir vorbei. Ich mag diese aufgesetzte Fröhlichkeit nicht. Ich guck ja nicht mal diese bescheidenen Umzüge an, aber wie heißt es so schön: 

"Jeder Jeck ist anders". Ich bin tatsächlich anders. Gottseidank.

Gartenwonne

 

Link zur Gemeinde
https://www.orthodoxe-kirche-stuttgart.de/


Kommentare

  1. hi Eva danke für deinen schönen Bericht und die eindrucksvollen Bilder
    die doch trotz schlechter Lichtverhältnisse wunderbar gelungen sind!
    In meiner temperamentvollen Aktion des Steinewerfens wurde leider ein Kellerfenster in Mitleidenschaft gezogen :))..schönen Sonntag für dich !
    Griaßle Inge

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    1. Du liebe Zeit, kannst du nicht aufpassen?
      Wird schon nicht so schlimm sein und der Hausherr hat wieder was zu tun.
      Liebe Grüße Eva, die gerade von Radeln heimkommt und voller Dreck ist.
      Ich lege mich gleich in die Waschmaschine

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  2. Antworten
    1. Ja, mit Schleudern, ganz schön sportlich, gell. Der Trail hat mir heute nicht gereicht, da mußte noch was her.

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  3. Liebe Eva,
    eine wirklich beeindruckende Kirche von außen genauso wie von innen. Ich hätte nicht gedacht, dass ein Gottesdienst so lange dauert und dass auch noch alles im Stehen, auch beeindruckend.
    Ich habe auch schon daran gedacht, alles ohne Auto zu erledigen, aber die wenigen Erfahrungen, die ich mit dem ÖPNV hier gemacht habe, sind schon mehr als abschreckend, auf dem Land ist das keine Alternative.
    Das Küssen der Ikonen fand ich auch immer problematisch, das wäre ganz sicher nichts für mich.
    Und das mit der Glocke und der Türklinke ist eine schöne Geschichte, erinnert mich an das ein oder andere ähnliche Erlebnis mit meinen Kindern.
    Ich wünsche Dir einen wunderschönen Sonntag

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

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  4. Liebe Eva...
    Alle Achtung ! Es musste wunderschöne Erlebnis für dich sein. Also ich kann mir segr gut vorstellen mit Dir dort zu stehen und einfach Genießen. Selbst bin ich (noch) ein wenig Katholisch aber wen sich solche Gelegenheit ergibt gehe ich zu Evangelische oder Griechische Kirche. Es ist immer wieder ein Erläbnis.
    Die Russische Kirche allerdings habe ich "Live" nicht erläbt aber immer wieder wen ich im TV oder netz was finde bin ich von den Gesang und Tradition überwältigt,
    Wie sehr unterscheidet sich solche Messe die noch an ihre Tradition versuchen zu Halten von eine Katholische schon längst "Durchgespülte" Messe. Kaum zu glauben ... aber auch Wir verändern uns ohne es zu merken. Wenn man allerdings betritt solch "Geschützten" von den Mainstream, Raum wird man schnell erkennen wie sehr wir uns von unsere Tradition wegbewegt haben...
    Liebe Grüße czoczo

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