Mit Schwung in den Graben
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Der Vollständigkeit halber dokumentiere ich nun meine Radtour "in den Graben".
Damit ich nie vergesse, wie es ist, wenn man nichts sieht. Obwohl, das kann auch Leuten passieren, die gut sehen, aufs Rad steigen und dann gegen eine Bank fahren und sich dabei auch noch was brechen oder verstauchen.
Der Tag begann so schön .
Die gesamte Gruppe hatte eine Tour über den Killesberg, über einen Trail (der wirklich nicht schlimm ist) zum Bärensee und dann wieder nach Hause geplant.
Getroffen haben wir uns, da die meisten aus der Umgebend von Bietigheim kommen, hier vor der Haustüre und wir sind dann in Richtung Killesberg geradelt, um dort noch bei der Dalienschau mitzumachen.
Die Dahlienschau ist ja nun schon seit geraumer Zeit vorbei und die
Schönste Dahlie von Stuttgart ja auch gewählt.
Wir haben ja auch mitgemacht und unsere Postkarte eingeworfen, aber gewonnen haben wir nix. Wir haben auch Dahlien ausgesucht, die nicht zu der Gewinnerin gehört wuie die die "Semikaktus Dahlie Otto-Dix"
Die Otto-Dix war 2012 auf der Mainau die Dahlienkönigin.
Wir haben ein paar Fotos von den Dahlien gemacht und sind dann weiter in Richtung
Bismarck-Turm geradelt. Die Strecke sind wir schon mal gefahren und haben den Ausblick damals genossen.
Das war im April 2022.
Der Bismarckturm wurde im Mai 1899 von der Studentenschaft der Technischen Hochschule Stuttgart in die Wege geleitet. Durch Spenden und Aktionen von Studenten wurde er gefördert.
Der Grundstein wurde am 14. November 1902 gelegt und Bauleiter war der Architekt Karl Heim und der Baumeister Heinrich Nagel.
Der Turm ist 20 m hoch und an manchen Tagen öffentlich zugänglich. Ich durfte vor Jahren mit einer Kollegin, die im Verschönerungsverein war, hinaufsteigen.
Der Turm wird vom Stuttgarter Verschönerungsverein gepflegt.
Eröffnet wurde der Turm am 16. Juli 1904 und der Stadt Stuttgart übereignet.
Zu seinem 100. Geburtstag wurde der Turm umfassend saniert.
Der Turm ist aus Keupersandstein und wurde nach dem Entwurf des Architekten Wilhelm Kreis "Götterdämmerung" erbaut.
Hier oben sitzen immer wieder Leute auf den Bänken, bewundern die schöne Aussicht, lesen oder stricken dabei und entspannen. Ich murmele immer wieder:
"Stuttgart die Stadt der Nachkriegsbauten", wobei eine Frau fragte, was ich meine. Nun ja, wer hier meinen Blog liest, der weiß, was ich meine. Eben keine Ahnung und was will man da auch groß erwarten.
Immer wieder macht man dran herum, ob man den Turm nicht umtaufen soll
Ich verstehe das nicht, es ist doch unsere Geschichte, wenngleich ich den Bismarck auch nicht so mag. Ja, er hat das Rentensystem eingeführt, aber das auch nur unter Druck und Zwang. Wer sich dafür interessiert, kann ja forschen.
Von hier aus radelte wir auf den "Monte Scherbelino", bzw. den Birkenkopf.
Von diesem Trümmerberg habe ich schon oft berichtet und ich mag diesen Berg, bin ich schon als Kind auf der Schulter des damaligen Freundes meiner großen Schwester nach oben getragen worden.
Wir wohnten in Stuttgarts Westen und hier wurde dann nahezu jeden Sonntag der Monte Scherbelino erklommen.
Dr Halla, er hieß Bernhard ist auch schon tot. Ich konnte Bernhard nicht sagen und sagte "Halla" zu ihm. Das war dann eine ganze Weile sein Name, bis meine Schwester sich von ihm trennte.
Hier habe ich nochmals Schmetterlinge gesehen, genau Mauerfüchse. einen habe ich ja vor einiger Zeit in einem Steinbruch gesehen und gezeigt.
Nächstes Jahr muß ich unbedingt wieder rauf, ich will wieder Mauerfüchse sehen und ja, schöne Eidechsen waren auch da. Die sind immer da und man muß, wenn man den Trümmerberg herauffährt, aufpassen, dass man keine Eidechsen zusammenfährt.
Stuttgart wurde ja im 2. Weltkrieg schwer zerstört und aus den Trümmern hat man dann diesen Berg gebaut.
Berichtet habe ich schon mal HIER davon.
Dann ging es auf einem Trail in Richtung Bärensee.
Ja, das war es dann, denn ich habe eine Wurzel nicht gesehen, konnte zwar bremsen aber zu spät. Das ging so schnell, ich habs gar nicht gemerkt, es wurde mir nur erzählt, mich hats über den Lenker vom Rad geschmissen, das Rad fuhr dann ins Gebüsch und ich lag wohl benommen auf dem Rücken,
Ich habe es wirklich nicht gemerkt.
Erst als ich zu mir gekommen bin, sah ich den blauen Himmel und lauter Gesichter über mir und dachte: "was isch los?"
Ich rappelte mich mit Hilfe auf, mein Freund ist Rettungsanitäter und schaute nach, ob mir nichts fehtl. Es hat mir nix gefehlt, ich war gesund und munter, es hat mir nicht mal etwas weh getan. Jedoch mein rechter Arm und meine Beine, sowas von einem Bluterguss habe ich noch nie gesehen.
Natürlich schwoll das alles mit der Zeit auch an.
Die Frage nach einem Krankenwagen habe ich verneint und was soll man machen.
Mir ging es gut und ich wollte auch keine Diskussion, wie komme ich nach Hause.
Fahren wir zum Bahnhof in Zuffenhausen oder Weilimdorf.
Es wäre alles gleich weit gewesen. Von hier aus sind es nach Hause ca. 20 Kilometer und die bin ich auch geradelt, mir tat ja nix weh. Das kam am nächsten Tag aber auch nicht schlimm.
Allerdings, hätte ich keinen Helm getragen, ich wäre ein Pflegefall oder tot, was auch nicht schlimm wäre, eigentlich doch ein schöner Tod.
Man merkt nix.
;-))))
Der Helm hatte Dellen, obwohl es ein hervorragender Helm war und ein kleines Loch.
Es gibt ja Leute, die sagen, wenn man Helm trägt, kann man nicht Rad fahren. Gut, das ist deren Meinung.
Runterfallen kann man immer und hinfallen auch. Vom Rad fallen auch richtige Radsportler. Ich bin seither immer, wenn ich mit dem Zug und Rad unterwegs war und in Bietigheim angekommen bin, ohne Helm nach Hause gefahren.
Ich mache das nie wieder. Es kann immer etwas passieren, zumal diese Strecke nach Hause stark von Autos befahren wird.
... und man sollte schon ab und an sich einen neuen Helm gönnen, nach ein paar Jahren ist der - auch, wenn man ihn nicht benützt - hin.
Am nächsten Tag war ich aber auch beim Arzt und der hat mich weitergeschickt und inzwischen habe ich ein MRT machen lassen. Alles gut.
Ich habe noch eine Packung Spritzen zwecks Bluterguss bekommen, die ich selbst bezahlten durfte, aber was solls.
Seit ich Rad fahre habe ich schon mindestens 10 Helme verbraten und ich kaufe nur gute Helme, nix von Aldi und so. Nun habe ich einen Mountain-Bike-Helm in Rot und ich fühle mich wohl damit. Wenn ich Rad fahren, trage ich entsprechende Kleidung und muß keinen Schönheitswettbewerb gewinnen.
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Kaufen kann man Helme auch in Freiberg am Neckar bei KED im Werksverkauf. Man wird hier sehr gut bedient.
Nach dem Sturz habe ich mein Rad dann zur Inspektion bei meinem Radhändler gegeben, ein neues Licht und einen neuen Freilauf und das war dann alles.
Insgesamt 200 Euro. Des Rädle koschd scho Geld. Aber das ist Hobby und Sport, ich gehe ja nicht ins Studio, das ist mir nun zu teuer.
Mein Handy und meine anderen Geräte am Rad hat das gar nichts gemacht.
Glück gehabt und einen guten Schutzengel.
Mir saß der Schreck schon in den Gliedern und mir war klar, dass ich etwas gegen meinen Grauen Star machen lassen muß. Das habe ich gemacht und im Dezember bekomme ich auf dem linken Auge eine neue Linse.
Erst mal, die 2. Linse folgt dann im neuen Jahr.
Dann sehe ich hoffentlich wieder wie ein Luchs,
Inzwischen bin ich schon wieder einige Touren gefahren, die nächste Tour war etwas leichter, weil mir doch noch der Schreck da war und ich bin schon vorsichtig gefahren.
Aber inzwischen hat sich das gelegt und ich radele wieder größere Strecken.
Morgen wollte ich eigentlich auf Tour, aber ich muß mein Auto dringend winterfest machen. Zudem auch mein Rad putzen.
Meine Kilometer erreiche ich sowieso nicht und es ist mir dann auch egal.
Weiter weg kann ich eh nicht mehr, weil es jetzt immer früher dunkel wird und morgens auch noch dunkel ist. Da ich im Dunkeln tatsächlich nichts mehr sehe, muß das nicht sein.
Schade am Sonntag kommt Besuch, da ist auch nix mit Radeln.
Vielleicht einen kleine Spurt durchs Leudelsbachtal.
Zusammenfassung
Tour am 19.09.2024
69 Kilometer
1.237 Höhenmeter
550 Climb
687 Downhill
Fahrzeit: 4,5 Stunden
Gesamtkalorien: 1.850 KCAL
Wetter: 15 Grad
Luftfeuchtigkeit: 72 %
Eigentlich fahren wir nie dieselbe Tour zurück.
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Ich war heute im Archiv in Ludwigsburg und habe Peronalakten und Spruchkamerakten eingesehen.
ABER, ich konnte nichts schlimmes feststellen, deshalb möchte ich es dabei belassen. Den Bericht über das Unglück, das nun 70 Jahr her ist, werde ich noch berichten.
Lassen wir die Toten ruhen und graben nicht weiter in deren Vergangenheit.
Manches muß man tatsächlich wirklich verdauen und ob ich am Samstag noch einen Bericht über Sancta schreiben kann, das weiß noch nicht.
Auch das muß ich erst mal verdauen.
Es war schon - auch für einen ehemaligen Katholiken - nicht so schön und ich frage mich, wo sind wir denn nur hingekommen, wenn wir masturbierende Männer/Frauen, die sich mit weißem Zeugs begießen, auf der Bühne anschauen dürfen und das noch beklatschen.
Gut, man darf nicht vergessen, man weiß, auf was man sich einlässt und ich bin froh, dass ich nicht in der 1. Reihe gesessen bin, sonst hätte ich das noch näher mitbekommen. Kotz, Würg!
Der Bericht folgt.
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