Feierlichkeit nennt man jenen Nebel, welchen die Dummheit zu ihrem Schutze erzeugt,

wenn sie in die Enge getrieben wird. *H. v. Doderer"

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Othello von Guiseppe Verdi und Arrigo Boito

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Foto: Pixabay

 Ich setze heute meine Musik am Samstag
mit der Oper Othello fort. 

Als Vorlage für diese Oper nahm Verdi den Stoff von Shakespeares Schauspiel "Othello der Mohr von Venedig".

Sein Librettist war Arrigo Boito, der nur eine einzige Oper geschrieben hat und zwar Mefistofele über die Oper habe ich auch schon mal berichtet, weil ich sie so gut finde und damals auch im Opernhaus gesehen habe. 

Verdi hatte mit seinen Librettisten immer Probleme, Boito zählte zu Verdis engsten Freunden und er unternahm an einigen Opern von Verdi Umgestaltungen. 

Der Briefwechsel von Boito und Verdi bietet interessante Einblicke in die intensive Auseinandersetzung von Textdichter und Komponist bei der Formulierung des Librettos und in musikalischen Fragen. 

Die Handlung von Othello dürfte bekannt sein.
Hier geht es auch um ein Taschentuch und ich mußte als Jugendliche immer lachen, wenn es um das Fazzoletti (Taschentuch) ging.

 Die Handlung der Oper findet man HIER 

In dieser Oper hat es einige so kraftvolle und wunderschöne Arien, ich bin jedesmal begeistert.

Im Mai nächstes Jahr, kommt Othello an die Stuttgarter Oper.
Ich hätte nicht gedacht, dass man hier schon die Karten kaufen kann.

Doch, kann man und ich hätte auch noch Plätze in der 1. Reihe bekommen.
Aber, ich müßte den Platz jetzt schon kaufen und ich weiß nicht, was im Mai nächstes Jahr ist, das ist mir dann doch zu lange. Man kann keine Versicherung abschließen, man kann die Karten kaufen und kann bis zwei Tage vor der Veranstaltung sie zurückgeben, aber dann eben nur mit 60 % des Kaufpreises. Das muß ich mir überlegen.

Sehen würde ich den Othello schon gerne.

Ich wollte heute einen Bericht über Sancta schreiben, aber da wurde ich nicht fertig.
Ich weiß nicht, wie ich manche Szenen formulieren soll.


Schon längst hatte sich Verdi vom Theaterbetrieb verabschiedet. Aida sollte sein letztes Werk für die Opernbühne sein. Giulio Ricordi bereitete sorgfältig ein Treffen zwischen Verdi und Arrigo Boito vor.

Boito erbrachte den erhofften Anstoß zu einer neuen Aufgabe. Aus der Zusammenarbeit beider Künstler - die nur im Zusammenwirken von

Mozart und da Ponte,
Strauss und Hofmannsthal

Entsprechungen im gleichen Niveau hat - ging eines der bedeutendsten und perfektesten Werke des Musiktheaters hervor. 

Boito war kein Librettist im üblichen Sinn. Vielmehr hat er ein komplettes Programm zur Reformierung des Operntextes entworfen. Sein Textbuch ist eine eigenschöpferische Leistung. Durch die Straffung und Kürzung des "Shakespeare-Dramas (u.a. strich er fast den gesamten 1. Akt) erzielt Boito eine Konzentration und Stringenz der Handlung , deren Dichte durch den Verzicht auf die üblichen Solostücke noch unterstrichen wird. 

Boitos Zutaten sind Jagos Credo im 2. Akt,



das der Figur eine weitere Dimension verleiht und die Chorpassagen, denen er eine fast symbolische Bedeutung zumaß. Sowohl die Freudenfeier des 1. Aktes wie Desdemonas Begleitung im 2. Akt deuten auf die Vergänglichkeit der von Liebe und Welt hin.

Desdemona ist bei Boito der Unschuldsengel schlechthin, die personifizierte Reinheit. Zwischen diesen Polen des vollkommenen Bösen und des selbslos Guten entwickelt sich Othellos Drama. 

Dass Jago am Ende entfliehen kann und sich so das Böse der "ewige Wurm" in der Welt fortsetzt, entspricht einer Grundüberzeugung Boitos. 

Er hat Verdi beflügelt. Bereits die Sturm-Szene


zu Beginn der Oper scheint alles bisher in der Musik Bekannte wegzufegen. Sein Bemühen um klangmalerische Effekte im Orchester - das reich besetzt ist mit
4 Fagotten,
3 Flöten,
je 2 Cornets,
Trompeten ,
Harfen.
Mandolinen,
Gitarren und einer Sackpfefe - setzt Verdi im Feuerchor


 in Jagos Credo,


 

 in den Monologen des Othello, im Vorspiel zum 4. Akt  (mit Englischhorn, Hörnern und Holzbläsern) 


 


Bis zu den Szenen in Desdemonas Schlafzimmer fort. 
Das Orchester wütet, schreit, schmachtet, es macht sich aber auch lustig, wenn Othello Casios Liebesgeständis im 3. Akt zu belauschen glaubt.


Nirgends überdeckt handwerkliche Glätte die Kanten des Dramas.

Die Oper ist in ganzen Akten konzipiert und alle Szenen , Ensembles und Solopassagen ordnen sich den Forderungen der Handlung unter, alte Grundformen sind nur gelegentlich zu ahnen, so zum Schluß das Duett Othello Jago

 "Si, pel ciel marmoreo giuro", als versteckte Cabaletta. 


 

Kein Dekor, keine äußerliche Prachtentfaltung. Nach einer Phase, in der Verdi dem Ideal der Grand opera nachgeeifert hatte, steht Othello außerhalb der Vergleiche. 

Die Uraufführung unter Franco Faccio mit Francesco Tamagno in der Titelrolle war ein triumphaler Erfolg. Bereits am 31. 1.1888 erfolge die deutschsprachige Erstaufführung in Hamburg. Für eine 1894 in Paris gespielte französische Fassung komponierte Verdi ein Ballett nach. 

Das wir in den meisten Opernaufführungen aber nicht gezeigt. 


Ich habe die Oper Othello vor Jahren mal in Stuttgart gesehen und hier wurde Desdemona von Othello auf dem Bühnenboden erwürgt.
Die Aufführung war - wie immer in Stuttgart - Geschmackssache.
Damals war ich allerdings auch noch nicht soweit, das alles zu verstehen.

Desdemona mit dem Ave Maria, kurz bevor sie Othello, "im Bett, wo sie gesündigt, erwürgt. 
Mein Idol Maria Callas, das wird sich auch nie ändern.


 

Es ist so ein kraftvolle Oper und es enthält eines schönsten Liebesduette der Operngeschichte.

Unglaublich schön Jonas Kaufmann, ich mag ihn sehr. 


 

Finale


 
Quelle: Staatsoper Stuttgart
Anton Würz

 Heute ist so schönes Wetter, wir sind so spät aufgestanden, der Freund muß heute und morgen zu einem Faustballturnier und ich werde heute mittag eine Runde mit dem Rad im Leudelsbachtal radeln.

Allerdings muß ich vorher noch einkaufen gehen.
Morgen werde ich mal anfangen Kokosmakronen zu backen, die der Freund so sehr mag, damit wir was zum Kaffee zu schnabulieren haben. 
Am Sonntag werde ich frühmorgens losziehen und die Eichhörnchen füttern gehen. 

Ich wünsche meinen Lesern ein schönes Wochenende mit wenigen Überraschungen oder auch nicht in der Politik und überall.

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