Mach nicht so traurige Augen, weil .....
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Am 11. Mai 2025 starb eine Sängerin, die mir in den 50er Jahren immer wieder große Freude mit dem Lied:
Die süßesten Früchte fressen nur die großen Tiere...
gemacht hat.
Musik und Text von
Kurt Feltz
und
Vittorio Mascheroni
Das Lied sangen Leila Negra und
Peter Alexander.
Ich habe den Text so gerne mitgesungen.
Mit bürgerlichem Namen hieß sie Marie Nejar und sie wurde am 20.März 1930 in Mühlheim an der Ruhr geboren und starb am 11.Mai 2025 in Hamburg.
Erst heute ist mir der Text des Liedes mit der Entenmutter und ihren Kindern bewußt.
Das Entlein geht vor Gericht und klagt, gegen die Großen. Doch die Kleinen müssen ihr Schicksal eben tragen, so klingt der Richterspruch und so ist es doch auch heute noch.
Marie Nejar überlebte den Terror in der Nazizeit.
Sie war die Tochter einer Deutschen, die Wurzeln in Martinique hatte. Ihr Vater war Schiffssteward aus Ghana und sie lebte bei ihrer Großmutter auf St. Pauli.
Hier erlebte sie den Rassenhass der Nazionalsozialisten.
Anfang der 40er Jahre wurde sie von Joseph Goebbels aus der Schule geholt, um mit Heinz Rühmann in "Quax der Bruchpilot" und "Quax in Afrika" zu spielen.
Da man nicht nach Afrika konnte, waren Ostseedünen die afrikanische Wüste und als Statisten brachte man dunkelhäutige Menschen mit ins Spiel, wie Marie Nejar.
Ihr war als Kind im Hamburger Hafenviertel nicht bewußt, welches Regime hier an die Macht gekommen war. Fröhlich sang sie Nazi-Lieder mit, die man damals gesungen hat. Wollte sogar als schwarzes Kind zum "Bund Deutscher Mädel"
Ihr wurde dann aber gesagt: "Was willst DU denn hier, das ist ja eine Schande!"
Sie wurde im Dritten Reich von einem jüdischen Arzt, einer Lehrerin und sogar einem Polizisten beschützt und gewarnt.
Sie sollte in der Nazizeit das Bild von Afrikanern abgeben. Am Set begegnete sie anderen "Afrodeutschen" wie Theodor Wonja Michael , mit dem sie lange befreundet war.
Marie Nejar erzählt in einem Interwiev.
Dass, die weißen Kinder im Park nicht mit den dunklen Menschen spielen wollten, weil die Erwachsenen sagten, dass sie das nicht tun sollten.
Es traf aber viele dunkelhäutige Menschen.
Wir hatte in der Grundschule auch einen dunkelhäutigen Jungen,
Jimmy, den mochten wir aber alle sehr.
Wie es ihm damals erging, kann ich aber nicht sagen. Nach der Grundschule haben wir uns aus den Augen verloren.
Mach nicht so traurige Augen, nur weil du ein Negerlein bist.
Ein Buch, das ich Jedem ans Herz legen kann.
Ich habe es selbst gekauft und von keinem Verlag zur Rezension bekommen.









Kommentare:
AntwortenLöschenGuten Morgen,
AntwortenLöschenjeden Tag schaue ich in Ihren Blog und jeden Tag bringt er so vieles, was interessant ist.
Vielen Dank, durch Ihren Blog habe ich sehr viel gelernt und auch Dinge, die mir ob meines Alters gar nicht bewußt sind oder auch waren.
Von Dix über Hesse hin zu Peter Lenk und anderen Bildhauern ist Ihr Blog eine Inspiration. Ich bewundere Ihre Aktivität und auch, wenn sie keine Kommentare wollen oder bekommen, ich habe heute einen geschrieben, weil ich meine soviel Engagement muß belohnt werden.
Vielen Dank dafür Sabine Gschwendner
Vielen Dank Frau Gschwendner,
AntwortenLöschenich selbst lerne ja vieles aus meiner wie Sie meinen "Aktivität" und es macht mir auch Spaß, etwas zu erarbeiten und gerade durch meine Bloggerei habe ich sovieles selbst kennen gelernt.
Ich danke sehr für Ihren Kommentar und wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.
Grüße Die Schwabenfrau