Mia und Hermann Hesse Haus in Gaienhofen auf der Höri
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Bei der Exkursion auf der Höri, wo wir nicht nur die Kirchenfenster von Otto Dix besuchten,
haben wir auch das Mia und Hermann Hesse Haus besucht.
Im Garten, der so wunderschön ist und man vor lauter A und O nicht mehr herauskommt, hat uns Frau Eva Eberwein die Geschichte von Mia Hesse und diesem Haus erzählt.
Bei meinem Urlaub am Bodensee vor ein paar Jahren war ich ja schon dort auf einer Radtour nach Stein am Rhein, aber leider war das Haus an diesem Tage geschlossen.
Frau Eva Eberwein, eine interessante und auch tolle Frau (zusammen mit ihrem Mann Dr. Eberwein Besitzer des Hauses) hat uns so richtig die Geschichte des Hauses, von Mia Hesse und auch von Hermann Hesse nähergebracht.
Ich war seither immer von Hermann Hesse begeistert, aber als ich so von ihm hörte, was er so von sich gab und was er gemacht hat, muß ich sagen, ich bin es nicht mehr.
Mia Hesse teilte somit auch das Schicksal berühmter Künstlerfrauen.
Frau Eberwein gab ihren Beruf auf, um dieses Haus und den Garten in liebevoller Kleinarbeit zu renovieren. Soviel Inspirationen habe ich noch nie in einem Garten bekommen und gesehen, die ich auch umsetzen werde.
Im Haus, das ein Privathaus ist, darf man nicht fotografieren.
Im Erdgeschoß kann man aber ein Fotolabor, das Wohnzimmer, die Küche mit Speisekammer,
das Kinderzimmer und das Zimmer von Mia Hesse anschauen.
Frau Eberwein begann, als sie sich für das Haus interessierte, zu recherchieren und erkundigte sich in einem Bibliothek nach Mia Hesse.
Kein Mensch kannte Mia Hesse, doch Frau Eberwein bekam eine Schachtel mit Briefen von Mia Hesse ausgehändigt.
Die Geschichte des Hauses kann man HIER lesen.
Im Frühsommer des Jahres 1904 besuchte im beschaulichen Ort Gaienhofen auf der Halbinsel Höri, eine dunkelhaarige, energische Frau mit wachem Blick dieses Dorf.
Sie suchte eine Bleibe für sich und ihren Verlobten und zukünftigen Mann Hermann Hesse, der auf dem besten Wege war, ein bekannter Schriftsteller zu werden.
Es war Maria Bernoulli, genannt Mia. Sie stammte aus einer angesehenen Familie des Basler Bürgertums.
Schaut man den Stammbaum der Familie an, finden sich ganz berühmte Namen der Stadt Basel.
Mathematiker, Astronomen und andere Wissenschaftler zählten zu den Vorfahren von Mia.
Mia wurde im Jahr 1868 in die Familie des Notars Friedrich und Emilie Bernoulli hineingeboren. Über ihre sechs Geschwister ist wenig bekannt. Sie besuchte ab dem elften Lebensjahr die Töchterschule in Basel. Erreichte die besten Noten - vor allem in den Sprachen - und sie erlernte das Klavierspiel, das sie konzertreif später spielen konnte. So musisch wie sie war, hatte sie auch einen Blick für Farben und Formen.
Zusammen mit ihrer Schwester Mathilde entschied sich Mia für eine photographische Ausbildung und lernte diesen Beruf bis zur Perfektion. Man kann Fotographien im Haus sehen, wie sie mit dem Licht und den Farben spielt. Großartig.
1902 eröffnete sie in Basel zusammen mit ihrer Schwester ein Atelier für Porträtphotographie. Mia Hesse und ihre Schwester gelten als die ersten Berufsphotographinnen der Schweiz.
Die Schwestern veranstalteten sogenannte Künstlertreffen und hier lernte Mia im Jahr 1903 den 26jährigen Hermann Hesse, der in einem Basler Antiquariat arbeitete, kennen.
Mia war 10 Jahre älter als Hesse, aber es entwickelte sich, wie Frau Eberwein schreibt, bei Mia ein mütterliches und fürsorgliches Interesse für den spröden Junggesellen.
Mia war sehr verliebt in Hesse, fragte sich aber immer wieder, ob sie diesem großen Schriftsteller auch genügen würde. Kritik übte sie nie an Hesse, das war in ihrer Erziehung nicht vorgesehen und, wenn man Frau Eberwein so erzählen hört, da fragt man sich, warum Mia das alles so mitgemacht hat.
Mias Vater war gegen die Verbindung, aber über viele Brücken hinweg, gab er dann doch sein Einverständnis.
Das Paar heiratete rasch und ohne großen Aufwand im Jahr 1904 in Abwesenheit beider Elternseiten.
Viele Zeitgenossen von Mia und Hermann wollten auf das Land, es war die damalige Zeit und nur fort aus Basel. Es war die Zeit in der das Korsett in der Frauenkleidung abgeschafft wurde, und die gesunde Ernährung mit Müsli, Malzkaffee und vegetarischer Kost eingeführt wurde. Reformhäuser entstanden und auch die ökologische Landbewegung hatte in diesen Jahren ihren Ursprung.
Während Hermann Hesse sich nach Calw zurückzog und dort bei Schwestern und Vater "unterm Rad" schrieb und dort erst mal das Leben auf dem Lande bevorzugte, wollte Mia in der Nähe der Schweiz bleiben. Auch mochte sie Wasser und liebäugelte so mit einer Wohnstätte entweder am Rhein oder auch am Bodensee.
Sie mietete hier nach langem Suchen eine einfache Wohnung in einem Bauernhaus in Gaienhofen. Fließendes Wasser oder gar elektrisches Licht gab es nicht. Die Wohnung war in einem so desolaten Zustand. Mia bewältige die Renovierung ganz alleine.
Das tat ihr nicht gut und sie mußte nach dem Umzug erst mal wegen einer schweren Ischiasattacke in eine Klinik.
Mitgenommen in diese Wohnung hatte sie ihre Kamera, ihren Schreibtisch und ihr Klavier.
Hermann Hesse:
"Gaienhofen ist ein ganz kleines schönes Dörflein, hat keine Eisenbahn, keine Kaufläden, keine Industrie. Es hat auch keine Wasserleitung und keinen Metzger. Dafür gibt es gute Luft und Wasser gut, schönes Vieh, famoses Obst und brave Leute. Gesellschaft habe ich außer meiner Frau und unserer Katze nicht."
Die ersten Jahre in Gaienhofen waren recht glücklich. Mia photographierte in dieser Zeit sehr viel, Landschaften und vor allem auch enge Freunde, die das Paar in ihrer engen Wohnstadt besuchten.
Ein Jahr nach dem Einzug wurde Sohn Bruno geboren. Mias Briefe sind erfüllt von Wärme und Fürsorge für die junge Familie.
Mia hatte den Wunsch, Hesse für seine schriftstellerische Arbeit den Rücken freizuhalten. Wobei ihr dann auch Tätigkeiten oblagen, die einem Mann zugeordnet waren.
Sie war ständig am Beschaffen, sie organisierte, sprach und entschied mit den Handwerkern über das Notwendigste.
Mia fiel es sehr schwer, das Innerste auf sprachlicher Ebene auszudrücken.
Es war das, was Hermann Hesse ausmachte.
Ihre Befindlichkeiten drückte sie eher in der Musik aus:
"Ich habe heute abend wieder Chopin gespielt. Es war so gerade das, was ich brauchte und hat meinem stummen Fühlen zum Ausdruck verholfen."
Hermann Hesse sehnte sich nach einem eigenen Haus. Die finanzelle Lage der Hesses hatte sich gebessert und so suchte man - nachdem man beschlossen hatte in Gaienhofen zu bleiben - nach einem Grundstück.
Dieses fand man dann auf einer Anhöhe und hier entstand im Jahr 1907 ein stattliches Landhaus. Ein Architekt, der mit Mia verwand war, entwarf nun ein Haus im Schweizer Reformstil und hier arbeitete Mia auch mit und durchdachte ihre Gestaltungswünsche.
Nach dem Einzug in dieses Haus waren die Sommer sehr schön und befreundete Künstler besuchten die Hesses, wie z.B. Otto Blümel, Ludwig Renner, Olaf Gulbransson. Diese Abwechselung dürfte wohl eher für Hermann Hesse von Bedeutung gewesen sein, denn Mia war nur für die Betreuung der Gäste zuständig.
1909 wurde Sohn Heiner geboren, Hermann zog es vor, zu dieser Zeit auf eine Lesereise zu gehen. Mia ging zur Geburt in die Schweiz damit die Kinder die Schweizer Staatsbürgerschaft erhielten.
Hesse war zu dieser Zeit immerhin fünf Monate unterwegs und Mia immer alleine.
Hesse fühlte sich eingeengt und ging zur Behebung seiner Nerven in eine Kur nach Badenweiler.
In Mias Briefen kann man immer mehr lesen, dass die Arbeit und die mühsame Arbeit immer mehr Raum einnimmt.
Sie wirkt ausgelaugt und kraftlos.
Ihre Briefe an Hesse zeigen aber immer noch keine Anzeichen von Anklagen oder Forderungen. Sie meinte immer - so war sie auch erzogen - dass der andere schon merken müßte, dass es einem nicht gut geht. Hermann Hesse merkte das nicht, er machte sich Notizen über seine Veränderung zu Mia.
Er ging immer mehr auf Lesereisen, machte Kuren und nochmals Reisen. Mia blieb alleine im Haus zurück hütete den Garten und litt an Nebeltagen und der Kälte am Bodensee im Winter.
Sie hatte auch keine Ansprechpartner, was sie sehr vermisste.
Es war Mia kaum möglich ein Konzert in Konstanz zu besuchen.
Es waren die Gegebenheiten, denn wer hätte sie nachts noch über den See gebracht?
Der Haushalt, die Wäsche und das Sauberhalten des großen Hauses, das Einkaufen, die Kinderbetreuung, der Garten mit dem Gemüsegarten. Die Wege waren lang, umständlich und im Winter auch gefährlich.
Hermann Hesse war seit 1907 strenger Vegetarier und bestand morgens auf sein Müsli, diese Zutaten bekam man nur bei einem Händler in Konstanz.
Dieses Einkaufen war eine tagesfüllende Arbeit. Mia ließ sich von einem Fährmann nach Steckborn übersetzen und kam dann mit vollen Taschen beladen, oft auch mit der Thurgau-Bahn wieder zurück. Ihr Hobby, hier hatte sie im Keller auch eine Dunkelkammer, stellte sie ein. Es fehlte die Zeit. Sie hatte auch Hausmädchen, aber die merkten, wieviel Arbeit das war und waren für Mia keine große Hilfe.
Auch fehlte der Kontakt im Dorf, selbst die Familie von Hesses Freund Ludwig Finckh wollte keinen Kontakt zu Mia.
Mia versuchte 1910 an Weihnachten Hesse von einer Reise zu überzeugen. Das war etwas, das sie sich schon so lange wünschte. Tatsächlich fuhren die Hesses dann im März 1911 nach Graubünden.
Neun Monate später kam der Sohn Martin auf die Welt.
Hesse war außer sich, denn ein drittes Kind hatte er sich nicht gewünscht.
Was machte Hesse, er ging auf seine Indienreise und beauftragte seine Schwester Adele, Mia zu helfen.
Der Herbst 1911, die Abreise Hesses nach Indien war auch noch überschattet.
Anna, das Hausmädchen, von Mia "das Frau" genannt hatte ein Auge auf den Hausherrn geworfen und sie übte wohl auf Hesse eine gewisse Anziehungskraft aus.
Nach Hesses Abreise verließ auch Anna das Haus.
Wie ging es nun weiter? Was konnte die Beziehung noch retten.
Rein äußerlich war wohl alles in Ordnung, doch im Innern gärte es.
Hesse überlegte sich wohl in die Künstlerkolonie Hellerau bei Dresden zu ziehen.
Mias Meinung dazu, ist nicht bekannt.
Bekannt ist, dass Mia und Hermann das Haus in Gaienhofen im Herbst 1912 verkauften. Gaienhofen verließen und dort im Haus des verstorbenen Malers Albert Welti zur Miete wohnten. Mia versprach sich davon wieder mehr am kulturellen Leben teilzunehmen.
Die Beziehung war nicht mehr aufzuhalten. Es gab psychische Krisen sowohl bei Mia als auch bei Hermann.
Die Scheidung fand 1923 statt und die Kinder wurden fremd betreut.
Mia lebte, nachdem sie ihre Stabilität wiedergefunden hatte, in einem kleinen Häuschen in Ascona. Dort mußte sie miterleben, wie es abbrannte und somit auch die Briefe von Hermann Hesse, vielleicht ist es gut so, denn wer weiß, was noch alles in den Briefen zu lesen gewesen wäre.
Ich hätte so ein Verhalten von Hesse niemals erwartet.
Aber Mia teilt somit das Schicksal vieler Künstlerfrauen und ist auch kein Einzelfall. Nur ist sie vergessen und das erzählte uns Frau Eberwein sehr sehr anschaulich und gefühlvoll.
Schließlich zog sie zu ihrem Sohn Martin und heiratete nicht wieder.
Hermann Hesse bliebt sie immer loyal und zugewandt.
Mia starb fünfundneuzig im Jahr 1963 an Altersschwäche, ein Jahr nach Hermann Hesse.
Rund um Frau Eberwein hat sich eine Frauen-Arbeitsgruppe "Mia Hesse" zusammengefunden. Diese Arbeitsgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, Hesses Frau nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Mia hat die Anfangsjahre von Hermann Hesse begleitet und auch dazu beigetragen, dass er den Literaturnobelpreis bekommt.
Sie ist Mutter seiner drei Sohne und mit den damit verbundenen Einschränkungen und Sorgen belastet.
Die folgenden Ehen Hesses blieben gewollt kinderlos.
Ruth Wengers Enkel, der Regisseur Leander Haußmann, äußert sich in einem Interview 2022 dazu folgendermaßen: „Die Ehe blieb kinderlos – falls sie überhaupt je vollzogen wurde. Meine Oma ließ sich jedenfalls scheiden, weil Hesse nie mit ihr schlief.“
Quelle: Wikipedia
Hesse war auch aufgrund seiner Erziehung und Jugend zerissen.
Ich war immer begeistert von ihm, doch nach diesem Besuch und der Erzählungen von Frau Eberwein bin ich es nicht mehr.
Frau Eberwein hat verschiedene Bücher geschrieben, die man im Haus auch kaufen kann. Ferner auch Marmelade und sonstige leckere Dinge.
Die Quellen sind aus einem Buch von Eva Eberwein, die ihren Beruf aufgegeben hat, um dieses Andenken an Mia Hesse zu bewahren.
Ich kann Jedem nur einen Besuch dieses Hauses empfehlen. Da es ein Privathaus ist darf nicht fotografiert werden. Aber es ist schon schön und auch interessant.
Eva Eberwein
Mia Hesse geb. Bernoulli
Gaienhofener Alltag neben Hermann Hesse
Der Garten, der Garten, der Garten es ist - so muß ich auch mal sagen -
EIN TRAUM, hier darf nach Herzenlust photographiert werden und das habe ich auch gemacht.
Aber Vorsicht Rucksäcke sind nicht so gerne gesehen, hat man welche dabei, wird darum gebeten sie abzunehmen, denn die Pflanzen könnten beschädigt werden.
Dafür habe ich volles Verständnis.
https://mia-und-hermann-hesse-haus.de/besichtigungen-und-fuehrungen/























































Kommentare:
AntwortenLöschenHallo Eva,
AntwortenLöschenjetzt komme ich endlich dazu, dir ein großes Lob auszusprechen. Der Bericht wieder sehr informativ und vor allem die Gartenbilder vom Hesse Haus super. So schön dargestellt, habe ich den Garten noch nicht gesehen. Auch das Haus habe ich nicht besucht, wollte ich schon immer, aber nun kam es nicht mehr dazu.
H. Hesse ist für mich immer von Interesse.
VG
Oskar
Hallo Oskar,
Löschenich freue mich sehr, dass dir mein Bericht über das Mia Hesse-Haus gefällt.
Das, was ich über sie und Hesse gelesen habe, hat mir einen neuen Blickwinkel auf Hesse gebracht. Er war ein gutet Schriftsteller aber innerlich - auch aufgrund seiner Kindheit - zerissen.
Man geht an den Bodensee und besucht die Mainau, die kann ich inzwischen nicht mehr sehen, der Killesberg oder die Wilhelma bietet genauso viel.
Aber es gibt viele Dinge, wie das Hesse oder Dix Haus und die St. Blasius Kapelle, Petruskirche, , Dinge, die viel interessanter finde, als die Mainau.
Aber Kunst und Kultur ist halt nicht Jedermanns Sache.
Im nächsten Tourenbericht bringe ich wieder einen Künstler.
Ich wünsche dir einen schönen Tag.
Liebe Grüße Eva
Wenn du Lust hast, dann schau mal das Gedicht von Hesse "Im Nebel" an.
LöschenHier beschreibt er die Situation am Bodensee.
https://www.lyrikline.org/de/gedichte/im-nebel-5490
Hallo Eva,
LöschenDas Gedicht „Im Nebel (...)“ kenne ich, habe ich auch schon öfters gepostet, ist eines meiner Lieblingsgedichte überhaupt, nicht nur von Hesse. Natürlich war Hesse ein Mensch im Zwiespalt, wie so viele Dichter und Philosophen. Das kommt ja in all seinen Werken immer wieder zum Vorschein. So z. B. im Steppenwolf oder in Narziß und Goldmund. Damals in den 70er Jahren, wenn ich öfters von Walzbachtal nach Tübingen gefahren bin (meistens nach dem Wochenende) bin ich ja mit meinem alten Tuck-Tuck Käfer durch Calw durchgekommen. Oft habe ich auch Hesses Blickpunkte / Beschreibungen aufgesucht. Deswegen bin ich auch gerne nach Maulbronn ins Kloster, auch wegen der Buchhandlung, die auf Hesse damals spezialisiert war.
Bodensee hat mich immer geärgert, weil man oft nicht ans Ufer kann weil alles Privat. Außerdem meistens überlaufen und zu teuer.
Früher bin ich oft auch mit Familie in den Schwarzwald. Alle Flüsse und Täler abgefahren, war ja nicht so weit von uns. Besonders gerne bin ich auch immer in den Odenwald, der Katzenbuckel hatte es mir angetan. Dort kann man auch gut wandern.
VG
Oskar
PS: noch zum Gedicht:Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.
Ja, und jeder stirbt für sich allein, das kann dir kein anderer Mensch abnehmen da mußt du selber durch.
Korrekt, "Jeder stirbt für sich allein" ist übrigens ein Roman von Hans Fallada, einem ausgezeichneten Schriftsteller. Aber den kennt vielleicht auch keiner mehr.
Löschen"Jeder stirbt für sich allein", in diesem Fall behandelt Fallada den Fall des Berliner Ehepaares Hampel, die von 1940 - 42 in Berlin Flugblätter gegen die Nazis verteilt haben. Sie wurden beide hingerichtet.
Ist übrigens lesenswert und ich verstehe nicht, warum das heute keiner mehr liest.
Sterben muß Jeder und wenn man dann mal 80 Jahre alt ist, dann stirbt man, es ist natürlich nicht schön, wenn ein Angehöriger stirbt. Mir ist jemand weggestorben, man muß sich eben mit dem Tod befassen, da will keiner ran.
Aber es bleibt nun keiner da und was uns dort im Nirgendwo erwartet, weiß keiner.
Aber man stirbt eben und meiner Schwester sind zwei Kinder im Säuglingsalter gestorben, aber so ein Theater, wie manche es machen, hat sie nicht gemacht. Sie trauerte mit ihrem Mann zusammen alleine.
Aber manche brauchen das eben, das Selbstmitleid.
Aber man muß es ja nicht lesen.
So nun werde ich mal gucken, was heute anfällt, heute abend gibt es einen wundervollen Opernabend. Ich freue mich.
Lieben Gruß Eva