Doppelkäseplatte, Grafik für die Diktatur, Otto Dix, Anita Berber und Stuttgart, 2. Teil
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Fortsetzung meines Posts über eine Ausstellung im Kunstmuseum in Stuttgart.
Fast erschlagen von soviel Kunst, bin ich dann noch in die Ausstellung "Orchideen" über Anita Berber gegangen.
Die sich im nächsten Raum befindet.
Über Anita Berber habe ich ja schon geschrieben, als wir in der Kunsthalle in Mannheim waren.
Madame d´Ora (die österreichische Fotografin Dora Kallmus)
Die Tänzerin Anita Berber gilt als ideales Symbol der 1920er Jahre in Berlin, die verrucht und exzessiv galten.
Anita Berber war bekannt für ihren Alkohol- und Drogenmissbrauch, sowie bekannt für ihre ekstatischen Nackttanzauftritte.
Ein kurzes aber intensives Leben, das sie genossen hat. Sie starb mit 29 Jahren in Armut in Berlin-Kreuzberg. Ihr Partner Sebastian Droste verließ sie und nahm ihren Schmuck mit.
Orchideen im Kunstmuseum Stuttgart zeigt, was oftmals das auf Erotik und Rausch reduzierte Image von Anita Berber verdeckt.
Die
hatte einen wegweisenden Einfluss als Choreografin auf den modernen
Tanz, der die heutige Performacekunst vorwegnahm. Oder aber auch ihr
lyrisches Werk, in dem sich Anita Berber feinfühlig wie auch
meloncholisch über Geschlecht und Geschlechtlichkeit äußert - so wie in
dem titelgebenden Gedicht "Orchideen"
von 1923.
O r c h i d e e n
Ich kam in einen Garten
Der Garten war voll von Orchideen
So voll so voll und schwer
Es blühte und lebte und bebte
Ich kam nicht durch die süßen Verschlingungen
Ich liebe sie so wahnsinnig
Für mich sind sie wie Frauen und Knaben
Ich küsste und koste jede bis zum Schluss
Alle alle starben an meinen roten Lippen
an meinen Händen
an meiner Geschlechtslosigkeit
Die doch alle Geschlechter in sich hat
Ich bin blass wie Mondsilber
Otto Dix hat sie so gemalt, wie er sie sah. Er sah die Menschen von innen.
Nach dieser doch sehr beeindruckenden Ausstellung bin ich noch ein wenig im Kunstmuseum herumgegangen.
Es ist ein schönes Gebäude, in dem man eine sehr schöne Aussicht auf den Stuttgarter Schloßplatz hat.
Das Kunstmuseum habe ich damals schon im fast fertigen Zustand mit Kollegen besucht. Damals hat es mich schon beeindruckt.
HIER ein Einblick in die Ausstellungen, die sich lohnen, aber man sollte sich nur einen Teil heraussuchen, denn es ist anstrengend, alles zu sehen ist fast unmöglich.
Bis September kann man die Ausstellung kostenfrei besuchen.
Ja, ja, Stuttgart, die Stadt der Nachkriegsbauten, die nicht mehr zu bieten hat.
Ich denke, dieser Satz einer Bloggerin, wird mir und noch vielen Anderen in Erinnerung bleiben.
Man kann auch sagen: "So ein saudummes Gschwätz!"
Von nix ne Ahnung, aber davon sehr viel.
Ím Gedenken an Anita Berber
Carlos Cardel, ich liebe ihn. Er schrieb so schöne Lieder.
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