Ich danke meinem Körper, dass er Gluten, Nüsse, Laktose, Fruktose und vor allem Sex verträgt. *Netzfund*
Ich bin vielen Menschen dankbar, die mir jeden Tag zeigen, wie ich niemals werden will. *unbekannt*
Sich selbst treu zu sein, in einer Welt, die ständig versucht, dich zu etwas anderem zu machen, ist die größte Errungenschaft. *Ralph Waldo Emerson*

Zu dumm: Denkerköpfe sehen Dummköpfen zum Verwechseln ähnlich. *Ernst Ferstl*

Man kann einen Krieg beginnen, aber niemals beenden, wenn man will.* Niccoló Machiavelli*

Das Russenhaus und ein kleiner Spaziergang durch Murnau

 Werbung

 

Viele Künstler waren von Murnau begeistert. Es ist tatsächlich so, dass es hier viel Kunst und Kultur gibt. 

Der "Blaue Reiter" z.B. das war eine Künstergruppe um Wassily Kandinsky. Ihr gehörten Franz Marc, Gabriele Münter, Alexey von Jawlensky, August Macke, Paul Klee und Marianne von Werefkin an. 

 Ich habe mal gelesen, dass der Name "Blauer Reiter" an einem Kaffeetisch in Sindelsdorf dem Wohnort von Marc entstanden ist. 

Franz Marc mochte Pferde und Wassily Kandinsky mochte die Farbe Blau. 
So entstand der Name selbst. 

Wassily Kandinsky und Gabriele Münter waren ein Paar und auf Drängen von Kandinsky kaufte Gabriele Münter diese Villa in der Kottmüllerallee in Murnau am 21.August 1909.

Gabriele Münter (1877-1962) und Wassily Kandisky (1866-1944) hielten sich oft in diesem Haus, das im Volksmund "Russenhaus" genannt wurde, auf.

Die richteten es gemeinsam ein, legten den Garten an und bemalten die Möbel nach eigenen Entwürfen. 

 










Bett und Anzug von Kandinsky


Treppenaufgang bemalt von Kandinky mit dem Reiter. 
Hier gingen die Beiden immer auf und ab. Da erstarre ich schon vor Ehrfurcht.
Hier haben sie das Treppengeländer angefasst. 





 Leider kommt man an bestimmte Ausstellungsstücke nicht so recht zum Foto machen ran. Da alles abgeschrankt ist. 

 
 

Die Murnauer Landschaft, das Haus, der Garten und die Umgebung, all das wurde für Münter und Kandinsky zu einer ganz wichtigen Inspirationsquelle. 
Sie malten die Murnauer Landschaft, die Blicke zur Kirche auf die Berge und auch im Moos selbst wurde gemalt. 

Die Auseinandersetzung mit der Landschaft wurde für Kandinsky zur Auseinandersetzung und hier entwickelte er seine Malerei zur Abstraktion.

Das Haus selbst spielte eine ausschlaggebende Rolle in der Geschichte des "Blauen Reiters". 
Ich habe darüber schon so viele Bücher gelesen, die ich auch in meinem Bücherschrank habe. Das ist mir viel lieber, als irgendeine Trivialliteratur. 

Biographien interessieren mich mehr, ist vielleicht anstrengender, aber bringt mir mehr.  


Es war der Treffpunkt der Avantgarde, Franz Marc, der in dem nahe gelegenen Sindelsdorf wohnte. Alexey von Jawlenski, Marianne von Werefkin, August Macke, und Arnold Schönberg (ein Komponist) kamen oft zu Besuch. 

Übrigens hat Arnold Schönberg "Musik und Farbe" komponiert. 
Kandinsky und Schönberg waren eng befreundet, aber auch sehr enge Freundschaften enden eben mal. 

 Schönbergs Musik ist schon sehr gewöhnungsbedürftig. 


 

Sitzungen zur Vorbereitung des Almanchs "Blauer Reiter" fanden statt. Neben Münter und Kandinsky nahmen Franz und Maria Marc, sowie August und Elisabeth Macke daran teil.  

Der erste Weltkrieg, der am 1. August begann Münter und Kandinsky flohen zunächst in die Schweiz, weil Kandinsky als Russe zum feindlichen Lager gehörte. 1914 kehrte er nach Moskau zurück, wo er bis 1921 blieb und dort auch seine 2. Frau Nina heiratete.

Nina Kandinsky erhob Klage gegen das Buch von Lothar-Günther Buchheim "Der Blaue Reiter". Ihrer Ansicht nach bestand der Blaue Reiter nur aus Kandinsky und Marc. 

 Sie wurde am 2. September 1980 in ihrem Haus in Gstaad ermordet. 

 Gabriele Münter lebte von 1915 bis 1917 in Schweden und ließ sich anschließend in Kopenhagen nieder. 

Gabriele Münter und Wassily Kandinsky sahen sich nie wieder und sie brauchte eine gewisse Zeit um über den Verlust von Kandinsky hinwegzukommen. Sie konnte lange Zeit nicht mehr malen.  

Im Jahr 1920 kehrte Münter nach Deutschland zurück und lernte ihren späteren Lebensgefährten den Kunsthistoriker Johannes Eichner (1886-1959) kennen. Mit ihm lebte die Malerin von 1931 bis zu ihrem Tode 1962 wieder im "Russenhaus". 

Er  half ihr, das Haus wieder bewohnbar zu machen und auch eine Heizung einzubauen. 
 

Im Keller hatte sie den unermesslichen Schatz an Bildern, vor allem von Wassily Kandinsky verwahrt und vor den Nazis versteckt. Die Kunst von Wassily Kandinsky und auch von Gabriele Münter galt als entartet. 
Mehrmals forderte Kandinsky seine Bilder zurück, aber sie behielt sie. 

Anlässlich ihres 80. Geburtstages hat Gabriele Münter diese wichtige und einmalige Sammlung der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München geschenkt.  

Das Münter-Haus wurde in den Jahren 1998/1999 als renoviert und hat so den Zustand von 1909 bis 1914. Eine reiche Ausstattung von Gemälden, Graphiken und Hinterglasbildern von Münter und Kandínsky mit Beispielen der Volkskunst, die beide sammelten und mit den selbstbemalten Möbeln, hat dieses Haus einen wundervolle Atmosphäre, die hier vor dem Ersten Weltkrieg herrschte. 

Ich war zu jedem Zeitpunkt in dem ich in Murnau und Mittenwald war, jedesmal in diesem Haus und dem Garten, denn ich mag die Kunst von Gabriele Münter und Wassily Kandinsky. 

Allerdings nachdem ich viele Bücher über die Beiden gelesen habe, habe ich hier mit Wassily Kandinsky ein wenig ein Problem.

Gabriele Münter ging es nicht anders, als so vielen Malerinnen und auch Künstlerinnen dieser Zeit. 

Sie lebte mit ihrer Hausangestellten in Murnau, das Geld war knapp und sie bezahlte Lebensmittel usw. mit ihren Bildern. 

Interessant ist auch, dass der Vater meiner Bekannten Schuhmacher in Murnau war und auch für Gabriele Münter Schuhe reparierte und so wollte sie das kleine Mädchen malen, um die Rechnung zu bezahlen.

Der Vater meinte aber, dass er so ein "Geschmiere" nicht brauchen kann und reparierte auch kostenlos. 

Heute ärgert sich die Familie, wie sich viele Familien in Murnau ärgern und mancher ist froh, ein Bild von Gabriele Münter zu besitzen, das er auf dem Dachboden gefunden hat. 

Ich wäre auch froh. 

Gabriele Münter war sehr bescheiden, aber auch in ihrer Art etwas schroff. 

Es ist wohl so, dass die Künstler zu ihren Lebzeiten nicht so geschätzt werden.  

Es gibt so viele Bücher über sie und über Kandinsky. Sie bezeichnete sich oft als "Ehefrau" von Kandinsky und so recht kam sie über diesen Verlust nicht weg. 

Man muß sich dieses Haus anschauen, es ist so wunderbar.  

 Ich freue mich auf die Ausstellung in Wiesbaden, bei der ich im Januar auch wieder Bilder von Gabriele Münter sehen kann. 

In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf das Werk von Emma Bossi hinweisen. 
Auch eine Künstlerin deren Werk zu ihrer Zeit unterschätzt wurde. 

Begraben ist Gabriele Münter und Johannes Eichner auf dem Friedhof in Murnau. 

Das Grab liegt so, dass es direkt auf das "Russenhaus" blickt. 




 


Nun gibt es noch einen kleinen Spaziergang durch Murnau, den Ober- und den Untermarkt. Es gibt hier sehr schöne Geschäfte, klein und fein und nix wie solche Ketteneinkaufshäuser. Sehr schöne exquisite Kleidung und Mann, Frau und Kind.  Kleine Geschäftchen für Deko usw. Gekauft habe ich nix, ich brauche auch nix mehr, mein Haushalt und Kleiderschrank läuft eh über. Bei der Sportkleidung konnte ich mich allerdings nicht halten. Ich mag Sportkleidung so sehr. 

 


 

In Murnau gibt es auch noch eine kleine Kirche, eine Lourdesgrotte und und und.
Wer Lust hat, der kann mit der Bahn nach Mittenwald fahren und dort den Panoramaweg mit der Leutaschklamm (Geisterklamm) gehen und diese auch besuchen. 

Zu sehen sind diese Posts auch hier auf dem Blog. Wer sucht, der findet. 

Viele Häuser am Unter- und Obermarkt in Murnau sind von Emanuel Seidel erbaut und haben schöne Malereien aufzuweisen

Und es gibt so viele Geschichten um und in Murnau z.B. dieses Haus am Untermarkt. 

 Ödön von Horvath begegnet man hier auf Schritt und Tritt, er gehörte auch mit zur Murnauer Szene.
Man erzählte sich in Murnau, dass Ödön ein sehr hübscher, junger Mann gewesen sei. 

Berühmte Menschen haben in Murnau Station gemacht, wie z.B. Goethe, Carol I. von Rumänien, Ludwig II. von Bayern hat sich im Hotel zur Post mehrgängige Menues auftischen lassen. 

Er war ein ganz anderer Mensch, wie er oft so beschrieben war, ich habe hier ein Buch gelesen, über das ich noch schreiben möchte, aber wie so oft, muß ich mir hierfür Zeit nehmen.  


 



Ödön von Horvath soll man kennen, ein äußerst interessanter Schriftsteller. 
Geht man den Literaturpfad, lernt man ihn so richtig kennen.


 

Ferner fährt der Zug auch nach Insbruck, aber da Österreich für mich tabu ist, fahre ich dort nicht hin. 


 Die alte Post in Murnau ist heute eine Art Bürgerhaus, in dem sich die Menschen versammeln und diskutieren können. 

Was auffällt ist die Malerei am Eingang, sie wirkt von der Ferne wie ein Eingangstor über dem Eingang, aber es täuscht. Die Malerei ist so gut gemacht, sie ist direkt am Hause aufgetragen. 






 Es gibt auch noch ein Denkmal für Ludwig II. das steht aber mehr versteckt. 



 

 Noch bin ich nicht mit Murnau fertig. Es kommt noch ein Bericht über eine Ausstellung, die Schloßkirche, das Kirchlein Maria Hilf am Obermarkt in Murnau.

Heute war ich zu faul um, um 4.00 Uhr aufzustehen und mit dem Zug in eine Stadt zu fahren und mit dort umzusehen. Das hole ich nächste Woche nach und ich habe hier noch viele Touren vor. Das Wetter ist nächste Woche eh besser. 

Ich habe in diesem Urlaub sehr sehr viel unternommen und auch vieles gesehen, wie ich es immer mache.

 Wem das alles zuviel ist, der muß es ja nicht machen. 


Kommentare

Kommentar veröffentlichen

Wer kommentieren möchte, kann das hier gerne tun, jedoch werde ich nicht immer den Kommentar erwidern, wer mir scheibt, macht das freiwillig und kann nicht erwarten, dass ich einen Gegenkommentar schreibe.
Laut DSGVO bin ich verpflichtet, dich darauf hinzuweisen, was mit deinen Daten passiert, die du hier in den Kommentarfeldern hinterlässt. Bitte beachte dazu die Datenschutzhinweise die du oben in der Startseite findest.
Sollte jemand in meinen Post einen Fehler finden, so wäre es nett, wenn man mich darauf aufmerksam machen würde.
Ich bin auch nur ein Mensch und mache Fehler.
Meist entdecke ich die Fehler, die ich mache, ein wenig später, wenn ich nochmals lese.
Vielen Dank.