Sprich leise und höflich, aber trage stets einen dicken Knüppel bei dir. *Theodore Roosevelt*

„Staat heißt das kälteste aller kalten Ungeheuer. Kalt lügt es auch; und diese Lüge kriecht aus seinem Munde: »Ich, der Staat, bin das Volk.«“ *Friedrich Nietzsche*
„Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.“ *Friedrich Nietzsche*

„Gewissensbisse erziehn zum Beißen.“ Friedrich Nietzsche*

Mancher Mensch muss erst mit dem Kopf gegen einen Baum rennen, bevor er merkt, dass er auf dem Holzweg ist. *Wilhelm Busch*
„Gedanken, die mit Taubenfüßen kommen, lenken die Welt.“ *Friedrich Nietzsche*

Wenn man keinen Dummen findet – einen Dümmeren findet man allemal. *Gerd W. Heyse*

Guiseppe Verdi, Nabucco

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Heute geht es mit Guiseppe Verdi weiter und ich hätte noch eine höchst biblische Oper zu posten, die ist aber so schwierig, weil sie in verschiedene Abschnitte eingeteilt ist und ich hier mindestens ein paar Tage sitze, um sie zu schreiben, deshalb habe ich die Oper etwas in den Hintergrund gestellt. 

 Bildquelle 

 

 

Nabucco Overtüre 

Trailer Nabucco Oper Hamburg 



 Ich habe nun ja schon verschiedene Verdi-Opern gepostet und aber nie seinen Werdegang beschrieben. 

Geboren wurde Guiseppe Verdi am 9. oder 10. Oktober 1813 in Le Roncole, heute Busseto, Provinz Parma. Gestorben ist er am 27. Januar 1901 in Mailand. 

Von seinen 26 Opern, wovon die Hälfte zum festen Repertoire der internationalen Bühnen zählt, ist Verdi ohne Zweifel der erfolgreichste und populärste aller Opernkomponisten - vom Publikum wie von der Kritik und der Musikwissenschaft gleichermaßen geschätzt - ein sehr seltener Fall. Der Gefangenenchor aus Nabucco 




avancierte in Italien zur heimlichen Nationalhymne.

Der Sohn eines Gastwirtes erhielt früh Unterricht durch den Organisten von Le Roncole, dann, als er 1923 auf das Gymnasium im nahen Busseto wechselte, Unterricht durch Ferdinando Provesi, den Direktor der städtischen Musikschule. 

Verdi lebte dort im Hause des Kaufmanns Antonio Barezzi, der ein kleines Liebhaberorchester gegründet hatte und dem jungen Verdi Gelegenheit bot, sich als Dirigent und Komponist hervorzutun. Barezzi schoss dem jungen Musiker eine Summe zum Studium in Mailand vor. Verdi wurde 1832 am Konservatorium nicht angenommen, u.a. weil er aus der damals französischen Provinz Parma kam. Er nahm daraufhin Privatunterricht beim Kompositionslehrer Vincenzo Lavigna, dem Cembalisten der Mailänder Scala. 1836 kehrte er als Leiter des städtischen Orchesters und Musiklehrers nach Busseto zurück und heiratete Barezzis Tochter Margherita. 

Das Paar zog 1839 nach Mailand, wo sich Verdis Hoffnung auf die Aufführung seiner ersten Oper Oberto erfüllte. Margherita starb 1840 und im gleichen Jahr erlebte Verdi mit seiner zweiten Oper Un giorno di regno einen totalen Mißerfolg.

Nabucco (1842) leitete Verdis erste Erfolgsjahre, die er im Nachhinein als "Galeerenjahre" bezeichnete, womit er die mühevolle Zeit ständigen Komponierens bis 1853/54 als er hoch geachtet nach Paris und London gerufen wurde, meinte.

In rascher Folge entstanden seine größten Erfolgsopern. Nach dem Pariser Aufenthalt zog sich Verdi mehr als 20 Jahre von den heimischen Musikbühnen zurück und überließ ihnen nur die Überarbeitung früherer Werke. Er lebte seit 1851 auf einem schon früher erworbenen Landgut, Sant´Agata bei Grosseto, wenn er nicht reiste und Aufführungen seiner Werke leitete oder überwachte.  

Der internationale Ruhm brachte ihm ehrenvolle Aufträge:

La forza del destino 1862 für St. Petersburg, Don Carlos 1867 für die Pariser Oper, und Aida 1871 für Kairo, zur Eröffnung des Suez Kanals. 

Dann, nach einem Rossini ähnlichen Verstummen, folgten noch - mit dem kongenialen Arrigo Boito als Textdichter - die beiden späteren Mailänder Triumphe Othello 1887 und Falstaff 1893.

1859 hatte Verdi die ehemalige Sängerin Giuseppina Strepponi (1815-1897) geheiratet, seine erste Abigaille in Nabucco, mit der er schon seit 1847 zusammenlebt. 

Im gleichen Jahr war zum ersten Mal sein Name als geheimer Schlachtruf der bei der Einigung Italiens unter König Viktor Emanuel betreibenden Patrioten aufgetaucht.

Viva VERDI 

für

V(ittorio) E(manuele) R(e) D´I(Italia). 

Nach seinem Tod wurde er neben Guiseppina in der Casa die Riposo, dem von ihm begründeten Altersheim für mittellose Künstler in Mailand, beigesetzt. 

Eine Einteilung in Arbeitsphasen oder "Stilepochen" ist bei Verdis Schaffen kaum möglich. 
Auf erste Opernwerke mit "patriotischen" Sujets folgten Opern, in denen die Gestaltung eines persönlichen Schicksals zu intimen, meisterhaft entworfenen Charakterbildern geriet, dann eine Phase des Suchens und Verwerfens (a Vespri siciliani) und schließlich eine der Kulmination kompositorischer Meisterschaft in den letzten Arbeiten. 

Diese Phasen zeigen Einflüsse des späten Rossini dann Donizettis, schließlich ist das Vorbild der französischen Grand opéra wie auch Wagners zu erkennen.  

Schlüsselworte in seinem Suchen nach konzentrierter szenischer Aktion und geballtem Ausdruck sind "parola scenica"  und "varietá. Der treffende Ausdruck, um den er mit seinen Textdichtern unermüdlich um eine kontrastreiche Handlung rang. 

Verdi ließ das obligate Nummernschema der italienischen Oper hinter sich und ordnete die arios durchgliederten Rezitative in große dramatische Sequenzen ein, ohne das Primat des Sängers (fast alle Partien wurden für den jeweiligen Interpreten maßgeschneidert) zu vernachlässigen. 

Verdi ein hochgeachteter Komponist. 
 

Nun aber noch kurz zur Oper Nabucco, die ich mal vor Jahren im Ludwigsburger Schloßhof mit einem tschechischen Orchester und Sängern gesehen habe. Es ist schon so lange her, dass ich gar nicht mehr sagen kann, ob es mir damals gefallen hat oder nicht. 

Ich höre fast nur noch Klassik, alles andere ist mir tatsächlich zuwider. 
Bei Klassik kann ich wunderbar entspannen. 

Aber, frei nach Wilhelm Busch

Musik wird nicht immer schön empfunden, das stets mit Geräusch verbunden.  

Die Handlung der Oper kann man HIER lesen.  


Verdis Librettist Temistocle Solera  nahm hier den Psalm 137 als Vorlage. 
Er entnahm die Geschichte aus dem Drama Nabuchodonosor von 
Auguste Anicet-Bourgeois und Francis Corneue (1836). Die Uraufführung war am 9. März 1842 in Mailand, am Teatro alla Scala. 

 Der Gefangenchor spielt auch eine Rolle in Sissi Schicksalsjahre einer Kaiserin, denn die Italiener drückten damit die Ablehnung an den Kaiser Franz Josef aus. 

Osterreich und Italien waren sich nicht immer gut. 


 

Temistocle Solera (24.12.1816 in Ferrara - 21.04. 1878 in Mailand), Dichter Musiker und Librettist, führte ein abenteuerliches Leben als Impresario und orchesterleiter in Spanien, Geheimkurier Napoleons III. Festorganisator des Khadiven in Ägypten und Antiquar in Florenz und Mailand. Verdienste erwarb er sich durch Texte zu früheren patriotischen Opern. Solera komponierte selbst auch Opern 

Trotz gewisser Anleihen bei seinen Vorgängern, ist Verdis Erfindungskraft hier immer frisch, wirkt die Oper, trotz einiger trivialer Passagen, wie ein geschlossener großer Wurf. 

Die draufgängerische Vitalität der überhitzten Affekte, die brennpunktartig erfassten Situationen und schließlich die Chöre, deren Identifikationsmomente Verdi zum künsterlerischen Sprachrohr des Risorgimento, der Einigungsbewegung in Italien, werden ließen, wurden zu Stilmerkmalen, ja Markenzeichen seiner Werke. 

Die 4 Teile, denen jeweils ein Motto aus dem Buch Jeremias vorangestellt ist, wirken wie grandiose Tableaus und erhalten ihre Faszination durch die alttestamentliche Wucht der Zaccaria-Beschwörungen, durch die inbrünstigen Chöre, vor allen den sinnbildlich gewordenen Gefangenenchor im 3 Teil (Va,pensiero/Flieg Gedanke), und die leidenschaftlichen Auseinandersetzungen im Hause Nabuccos mit den ekstatischen Ausbrüchen Abigailles

(Redzitativ und Arie, Ben io t´invenni - Anch´io dischiuso un giorno/Schlecht hat der König - Oft träumt ich in süßem Schlummer) zu Beginn des 2. Teils.

Diese Arie ist der absolute Höhepunkt und besten singt diese Arie immer noch die Callas.  

Spieldauer ca. 2 1/2 Stunden    


Quelle: Knaurs Opernführer Fath und Würz

Verdi, Biographie von Christoph Schwandt 



 


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