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Aida, Guiseppe Verdi

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 Bei der Musik am Samstag erzähle ich die Entstehungsgeschichte der Oper AIDA von Guiseppe Verdi.

 

Foto: Pixabay
 

Die Handlung der Oper kann man HIER lesen. 

 

Im November1869 - es war das Jahr der Eröffnung des Suezkanals - ist das Opernhaus in Kairo mit Rigoletto eingeweiht worden. Der Khedive von Ägypten, Ismael Pascha, ein Bewunderer Verdis, wünschte sich für sein Opernhaus für das folgende Jahr ein eigenes Werk von Verdi. Sein archäologischer Berater, der französische Ägyptologe Auguste-Edouard Maritte (1821-1881), vermittelte über du Locle eine Anfrage bei Verdi, der eine Handlungsskizze nach Mariettes Erzählung

"La fiancée du Nil"
 
zugrunde lag.
 
Im Juni 1870 willigte der Komponist nach einigem Zögern ein. Du Locle machte einen szenischen Entwurf in französischer Prosa.
 
Ghislanzoni brachte ihn in italienische Verse.  
Verdi kümmerte sich sehr intensiv um das Libretto und schließlich um jedes Detail der Aufführung (Besetzung, Dekorationen, Kostüme, usw.). Er ließ für den Triumphmarsch eigens die sogenannte Aida-Trompeten anfertigen. 
 

 Anfang 1871 war die Oper vollendet. Doch die für Januar vorgesehene Uraufführung verzögerte sich, da die in Paris gefertigten Dekorationen wegen des Deutsch-Französischen-Krieges nicht versandt werden konnten. 
Die Premiere war schließlich ein großer Erfolg. Die zahlreich geladenen Journalisten sicherten dem Ereignis internationale Resonanz. 
 

 

Die Mailänder Aufführung bescherte dem Werk einen Triumpf, der ihm bis heute treu blieb. 
 
Im Vergleich zu dem vorausgegangenen Don Carlos stuft man heute Aida etwas niedriger ein - wegen der martialistischen Aufmärsche und kriegerischen Emotionen oder auch wegen stillschweigender Duldung der geschlossenen Gesellschaft. 
 
Dagegen übt der jugendliche Idealismus, der sich gegen die Tyrannei der Alten auflehnt, eine viel größere Faszination aus.
Im Grunde ist Aida trotz der Aufmärsche, wie sie ein Inszenierungsstil in der Tradition der Arena von Verona kultivierte (1912 wurde Aida in Gizeh, 1987 vor dem Tempel von Luxor gespielt), ein intimes Kammermusikalisches Werk, in dem die gebrochenen Farben und elegischen Töne des Don Carlos dominieren. 

"Akzeptiert man jedoch erst einmal die dramtischen Voraussetzungen, so ist Aida sicherlich das vollkommenere der beiden Werke. Hier sind die Probleme von Länge und Proportion mit denen Verdi in den beiden vorausgehenden Opern nicht fertig geworden war, in triumphaler Weise gelöst. (Julian Budden)

Neu in Verdis Partitur ist das Interesse an der "Lokalfarbe" das heisst, am authentischen Klang und Kolorit. Ausgestattet mit dem gesamten verfügbaren Wissen über die ägyptische Kultur hatte Mariette ein Szenarium geschaffen, das ägyptische Topoi 

darunter versteht man einen Gemeinplatz eine stereotype Redewendung, bzw. ein vorgeprägtes Sprachbild (Metapher) ein Beispiel oder Motiv. 
z.B. "Guten Tag, wie geht es Ihnen?"
Topos (Plural Topoi = altgriechische = Ort, Thema, Gemeinplatz). 

mit den Schemata der Grand opera verknüpft. Verdi versuchte durch den Einsatz von Harfe, Flöten und Trompeten, melismatischen Melodien, sowie chromatischen Tonschritten musikalisch ein afrikanisch-exotisches Ambiente zu suggerieren. Die prägnantesten Szenen, die Waffenweihe, der Empfang der Sieger vor Theben, der Triumphmarsch, dessen Concertato das im Don Carlos vergleichsweise blaß erscheinen lässt, und die nächtllche Nilszene,


erhalten ihre Wirkung aus der delikaten Verbindung von "tonmalerischen Instrumenten" (sechs Trompeten, gerade, nach antiker ägyptischer und Form)  und einem Orchestersatz von zwingender chromischer Knappheit und Stringenz. 

Aida ist mit ihrer Arie, dem Terzett Radames/Amneris, den Duetten mit Amneris, Amonastro und Radames


und dem abschließenden Sterbegesang die zentrale Figur.


Sie zeigt sich liebend, leidenschaftlich, selbstbewußt, eine veritable Primadonnenrolle, die zudem die Herausforderung des tückischen hohen C in der Nil-Arie "Qui Radames verra" birgt. 


Mit der Amneris schuf Verdi in der Nachfolge der Eboli eine der fazinierendsten Mezzopartien der Opernliteratur. Ihre Ausbrüche im 4. Akt sind wie unter Eis verborgene Lava. 
 

 Es zeugt von Verdis reifem Können, mit welcher Selbstverständlichkeit sich Radames, als Charakter im Libretto sicherlich nicht vollkommen profiliert, musikalisch zwischen diesen beiden Polen bewegt vom schwärmerischen Einstieg seiner Romanze über die feurigmartialische Attacke des Nil-Akt bis zu den selbstbewußten Antworten auf Amneris´verzweifeltes Ringen im 4. Akt werden alle Möglichkeiten eines jugendlichen Heldentenors mit lyrischem Schmelz verlangt. 

Die Oper Aida gehört, zu meinen Lieblingsopern, wie Verdi auch als Komponist.

Die Oper habe ich schon ein paar Male in der Oper Stuttgart gesehen, ist aber schon lange her.  Man muß bedenken, dass diese "Massenaufläufe" auf einer kleinen Opernbühne nicht so einfach darzustellen sind. 
Aber die Stuttgarter Oper schafft das schon. 
Vielleicht sogar in der neuen renovierten Oper, da bin ich mal gespannt. 

 Am allerschönsten finde ich den Sterbegesang im Finale der Oper.
Hier sterben Aida und Radames eingemauert und Amneris singt und segnet die Beiden, nachdem sie ihre "Rache" eingesehen hat. 
 
O terra addio
 

 

Ich war schon immer begeistert von der Rolle der Amneris, in der ein Vulkan schlummert. 

Die Oper Don Carlos zerlege ich nächste Woche.
Auch eine sehr leidenschaftliche Oper. 
Auch sie habe ich schon oft gesehen, auch in der Stuttgarter Oper. 

Zu dem Post kann man gerne auch meine Nilreise im Jahr 1996. 


Ich war heute in Darmstadt und habe nochmals einen Kurzbesuch mit Bekannten auf der Mathildenhöhe gemacht. Leider war der Hochzeitsturm geschlossen, zwecks Hochzeit. 

Macht nichts, wir kommen wieder. 
Aber wir haben uns etwas anderes angesehen und darüber brichtet ich demnächst. 

Es gibt noch einiges zu berichten und das passiert nun unregelmäßig, da ich meinen neuen Computer zwar habe, aber mein Sohn hat nur begrenzt Zeit, ihn zu installieren. Da ich sehr viel auf dem PC haben möchte, dauert das entsprechend lange und mein Sohn ist gerade, was Viren betrifft sehr sehr sorgsam. 

Ich bin morgen auch unterwegs und möchte morgen anfangen Plätzchen zu backen und noch verschiedene andere Dinge auch tun. 

Am Sonntag/Montag lasse ich "Tierisches" ausfallen und berichte über ein Ereignis aus den 1950er Jahren, bei dem 13 Menschen ums Leben gekommen sind. 


Quelle: Rolf Fath



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