Ich danke meinem Körper, dass er Gluten, Nüsse, Laktose, Fruktose und vor allem Sex verträgt. *Netzfund*
Sehenswürdigkeiten sind Dinge, die man gesehen haben muß, weil andere sie auch gesehen haben. Hans Söhnker

Man kann niemanden überholen, wenn man in seine Fußstapfen tritt, Francois Truffaut

Man kann einen Krieg beginnen, aber niemals beenden, wenn man will.* Niccoló Machiavelli*

Die Zeit in den 50er Jahren

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In der Zeit zwischen 1949 und 1962 bin ich ja in Stuttgart aufgewachsen.

Kinderbilder gibt es auch noch
Hier 

Zuerst in der Grimmstraße im Stuttgarter Westen, das war ein wunderschönes Haus mit einem großen Garten, das der Landesversicherungsanstalt in Stuttgart gehörte.

Mein Vater war bei der Landesversicherungsanstalt beschäftigt, als er von Torgau (dort war er wegen Wehrkraftzersetzung zum Tode von Adolf Hitler verurteilt, nachdem er einiges durchgemacht hatte und als Bürgermeister von Langenburg abgesetzt und degradiert wurde) zurückgekehrt ist. 

Die Ernennungsurkunde habe ich sogar noch, alles aus dem Archiv in Ludwigsburg recherchiert. 



Mit dem Gehalt eines Oberinspektors eine so große Familie zu ernähren, war nicht einfach und hätten wir die Oma nicht gehabt, die uns immer wieder einen großen Korb mit Lebensmitteln durch ein kleines Unternehmen in Cleversulzbach schickte, hätten wir das niemals geschafft. 

Ich habe mich immer gefreut, wenn so ein Korb aus Cleversulzbach kam. Da hatte es einiges an guten Sachen drin. Eingelegtes Fleisch, Eier, Obst und eingemachtes.  

Meine Oma und ich, wir hatten kein gutes Verhältnis zueinander, schade, heute sehe ich das anders.  

Ich habe einiges recherchiert und machmal blättere ich noch in den Akten und bin schon erschüttert, was die Leute in den Kriegs- und Nachkriegsjahren so durchgemacht haben. 

Die Leute, die solche Kriegstreiber sind, machen sich doch gar keine Gedanken, dass sie selbst von einem Krieg betroffen sein könnten. Abgesehen davon ist es doch so, dass unsere so tolle Jugend das gar nicht mehr verkraften würde, denn ohne Smartphone und Kopfhörer wäre das ja nicht mehr auszuhalten.  

Eigentlich wäre es wünschenswert, wenn die Wehrpflicht eingeführt würde, für Männer und Frauen, das würden viele gar nicht mehr schaffen. 

 Mein Vater wurde dann 1952 Studentenwerksleiter in Stuttgart und somit mußten wir aus dem Haus in der Grimmstraße ausziehen.  Er hat das Stuttgarter Studentenwerk heute Studierendenwerk damals aufgebaut, was ihm auch einen Artikel in den Stuttgarter Nachrichten einbrachte. 

Als Studentenwerksleiter war er ja fast wieder Beamter und so bekam er auch Kindergeld für ein Kind. Kindergeld für jedes Kind usw. gab es damals nicht. 

Warst du nicht Beamter bekamst du für deine Kinder gar nichts.  

Wenn ich denke, was mein Vater alles in dem Kriegsjahren durchgemacht hat, dann hat er das wohl verdient. 

Mein Vater hat mir soviel über die Zeit im Dritten Reich erzählt und ich habe auch viele Unterlagen, ich könnte Bücher schreiben. 
Das mache ich nicht, aber teilweise hier in meinem Blog. 

Hier habe ich auch berichtet.  
Was habe ich schon alles beradelt. 

 


  

Mein Vater starb im Alter von 74 Jahren an den folgen der Haft in Ulm, Berlin (hier war er im selben Gefängnis, wie Erich Mielke dann später, erstaunlich, viele kennen den Erich Mielke ja gar nicht mehr) und Torgau. 

Folter, die Schläge und psychische Gewalt, hatten ihn doch gebrochen und nach dem Krieg, nahm er alles mit, was sich ihm geboten hat, ich kann es ihm nicht verdenken. Seine Asche liegt neben der meiner Mutter und meines verstorbenen Bruders Ingolf auf dem Cleversulzbacher Friedhof.  

Das war sehr sehr schwierig, denn meine Mutter wollte in der Grimmstraße hier nicht ausziehen und hat das alles so lange wie möglich hinausgezogen. Bis es dann nicht mehr ging und sie dann doch ausziehen mußten. 

 Das ging dann in den Stuttgarter Osten in die Julienstraße und das war meiner Mutter immer ein Dorn im Auge, denn hier in eine Wohnung mit gerade mal 3 Zimmern, eines davon war im Dachgeschoß, das war meiner Mutter ein Dorn im Auge, den Stuttgarter Osten mochte sie nie. 

Als ich dann nach meiner Heirat in den Stuttgarter Osten zog, hat sie fast der Schlag getroffen. Ich habe mit keinem Stadtteil von Stuttgart ein Problem. Allerdings bin ich gestern durch Stuttgart Bad-Cannstatt geradelt und da bekam ich Angst, wie das noch werden soll. Es ist zwar noch nicht so schlimm wie in Stuttgart-Zuffenhausen, aber das wird noch kommen. 

In der Julienstraße in Stuttgart-Ost waren wir absolut nicht glücklich, wir waren doch acht Personen mit einer Hausgehilfin und das in einer 3 Zimmer-Wohnung.  Aber ich war damals ja noch ein Kind und habe mich recht wohlgefühlt. Aber kaum war ich eingeschult, durfte ich wieder die Schule wechseln, weil mein Vater durch einen Bekannten eine Wohnung im Süden Stuttgarts bekam. 

Das war ein wunderbares Haus, ich habe schon davon berichtet, wir hatten 5 Zimmer mit Wintergarten usw. also eine herrschaftliche Wohnung.

HIER habe ich berichtet 

Heute sind das Eigentumswohnungen vollständig renoviert und ja, ich würde gerne drin wohnen, denn es wunderbar. Aber was soll ich mit 5 Zimmern, ich habe hier mit meinen 3 Zimmern genug zu tun.  

Aber hier wohnten wir auch nur 6 Jahre und dann zogen wir in unser Haus in Leonberg und ich durfte schon wieder die Schule wechseln. 

Es ging ja alles mit der Schule soweit gut und übrigens, ich habe mein Abi nicht nur mit einem Leistungskurs gemacht, sondern damals mußte man ALLES lernen. 

Naja, heute würde ich sagen, ich hätte wohl mehr lernen müssen. Aber dennoch bin ich ganz zufrieden, wie das alles so gelaufen ist. 

 Ich war aber eher ein Outdoorkind, das bin ich ja heute noch. Je mehr ich im Dreck wühlen darf, umso mehr freue ich mich. Mit dem Rad ist mir keine Pfütze zuviel und ich putze mein Rädle danach auch immer recht gerne. Klar, auch kein Baum war mir zu hoch. Heute klettere ich nicht mehr auf Bäume, dazu nehme ich eine Leiter. 

Meine Mutter hat mich mit ihren selbst bestickten und genähten Kleidern immer schön angezogen aber das dauerte nicht lange, da sah ich aus "wie die Sau".  

 Das ist mein Kommunionkleid, das sie selbst genäht hat. Sie wollte damals kein Kleid zur Kommunion für mich von der Stange. Das Kleid ist aus feinstem Batist und ich habs immer gerne getragen. 
Auf dem Bild Volker, mein Neffe, der Sohn meiner großen Schwester, der sehr früh verstorben ist. 

Meine Mutter, die immer hochackige Schuhe trug und auch gut gekleidet war und ich. Warum ich so traurig schau, weiß ich auch nicht mehr.

Ich war schon ein nettes Kind und sehr rebellisch und ließ mir nix gefallen.
Ist ja heute noch so.
Da hatte ich wenigstens einen anständigen Haarschnitt.  


So sah ich aus, als ich noch lange Haare hatte, aber die gewellten Haare habe ich immer noch, die bekomme ich, wenn es draußen feucht ist, nicht weg. 
Die Kleidung hier alles selbst von meiner Mutter genäht und bestickt. 

Wie sie das gemacht hat, bei der vielen Arbeit, ist mir heute noch nicht klar. 

 


 So sah ich dann aus, als Oma mit mir beim Friseur in Neuenstadt war.
Bilder sind von meiner großen Schwester auf dem Stuttgarter Killesberg.
Da gab es damals noch dieses große Wasserbett mit der Seilbahn.

Wir waren so oft auf dem Stuttgarter Killesberg und mich zieht es heute noch hin.
Gestern war ich auch dort und wollte die Dahlien sehen, doch leider hat mich ein Regenguss erwischt und ich mußte mit der Bahn nach Hause fahre. Dennoch habe ich einiges gesehen, die Tour folgt noch. 



Ich sehe hier aus, wie ein Vampir, die Milchzähne gingen und die neuen Zähne, die ich immer noch habe, kamen. 

Meine mittlere Schwester Iris und ich, das Bild stand bei meinem Vater auf dem Büroschreibtisch. Leider hatten wir in den letzten Jahren keinen Kontakt mehr zu Iris, denn sie litt an Demenz und Verfolgungswahn, lebte alleine und im April lag sie 10 Tage tot in ihrer Wohnung, bis dann endlich ein Hausbewohner die Polizei verständigt hat. 

Meine große Schwester und ich, wir wissen nichts, wo sie ist, wie sie gestorben ist. Nur habe ich vor ein paar Wochen vom Amtsgericht in Besigheim eine Nachricht bekommen, dass sie gestorben ist und dass hier ein Testament vorhanden ist und ich doch dem Amtsgericht die in Frage kommenden Erben mitteilen soll. Das Testament wird dann erst eröffnet, wenn das alles feststeht. Viel Arbeit ist das für die Behörde aber wohl gesetzlich so. 

Falls ich erben sollte, was ich nicht glaube, werde ich eine Erbausschlagung unterschreiben - es täte meinem Geldbeutel sicherlich, nach der Vorauszahlung für unser Dach und die Potovolteikanlage sowie die Steuernachzahlung  gut - aber das möchte ich nicht. Sollen eventuelle Erben mit dem Geld glücklich werde, ich würde es sicherlich nicht.  

Aber keine Sorge, das neue Heizungsgesetz wird alle treffen und das wird teuer. 

Ab Januar 2045 ist für alle fossilen Brennstoffe Schluss. Das betrifft auch Heizungen, die vor 2024 eingebaut wurden. Bis dahin regeln die neuen Vorgaben nur, welche Technik eingebaut werden darf, wenn sowieso ein Heizungstausch ansteht.
Ich bin mal gespannt, wie das für Leute aussieht, die heute noch mit Holz und Kohle heizen und je länger man wartet umso teuerer wird es. 

 Dieses Kleid meiner mittleren Schwester Iris gehörte meinerr großen Schwester, typische Mode der 50er Jahre. Meine Mutter änderte es um und so bekam es meine mittlere Schwester, an die ich so oft denke. 
Aber es war kein Auskommen mehr mit ihr möglich. Alle Menschen haben sich von ihr abgewandt. Schade, wenn man so enden muß. 


 Meine Mutter nähte, bestickte, bestrickte und behäkelte mich und meine mittlere Schwester, änderte Kleidung um undundund. Aber alles hatte sie ja über ein Jahr in der Haushaltsschule in Denkendorf erlernt und sie konnte das alles gut.
Schaffen konnte meine Mutter und tat es auch bis zum Umfallen.  

Mein Vater schleppte immer Geschäftsfreunde nach Hause und meine Mutter kochte und backte und das Cafe Laub war überall beliebt und bekannt.  
Mann und Frau mit Kind und Kegel waren dort immer sehr gerne. 
Was hatten wir Besuch und ich habe mir damals geschworen, das wird bei mir nie so sein und so ist es auch noch heute. Soviel Besuch zu allen möglichen Festlichkeiten war nie mein Ding. 

Meine mittlere Schwester Iris und ich, das Bild stand bei meinem Vater auf dem Büroschreibtisch. Leider hatten wir in den letzten Jahren keinen Kontakt mehr zu Iris, denn sie litt an Demenz und Verfolgungswahn, lebte alleine und im April lag sie 10 Tag ein ihrer Wohnung, bis dann endlich ein Hausbewohner die Polizei verständigt hat. 

Die Katze ist Musch, sie hat auch ihre eigene Geschichte und wurde uralt. Im Haus in Leonberg fiel sie im Alter von fast 20 Jahre einfach um und war tot.  

Mein Vater brachte sie eines Tages mit nach Hause. 
Sie war eine Katze, die im Max-Kade-Haus wohnte und dort von den Studenten versorgt wurde. Im naheliegenden Hoppenlauffriedhof ging sie aufs Clo und wartete immer geduldig, bis jemand die Tür zum Haus aufmachte und sie mit dem Aufzug nach oben fahren konnte. Bis dann mein Vater sie eines Tages nach Hause in die Olgastraße brachte. Meine Mutter fiel fast in Ohnmacht, aber Musch wurde zum Liebling aller Familienmitglieder. Sie hörte sogar mit mir und meinem Bruder Udo Opern. 
:-)))

Meine große Schwester und ich, wir wissen nichts, wo sie ist, wie sie gestorben ist. Nur habe ich vor ein paar Wochen vom Amtsgericht in Besigheim eine Nachricht bekommen, dass sie gestorben ist und da hier ein Testament vorhanden ist, ich doch in Frage kommende Erben mitteilen soll. 

Falls ich erben sollte, was ich nicht glaube, werde ich eine Erbausschlagung unterschreiben - es täte meinem Geldbeutel sicherlich gut - aber das möchte ich nicht. Sollen eventuelle Erben mit dem Geld glücklich werde, ich würde es sicherlich nicht.  

Ich habe soviele Bilder von mir uns meiner Familie und zuletzt noch ein nettes Familienbild. 

Verwandschaft, ich sitze bei meiner Mutter meine Schwester Iris links im Liegestuhl und hier macht sie ein Gesicht, wie sie es immer gemacht hat, weil ihr alles nicht passte und sie sich zurückgesetzt fühlte. 

Ich kann es nicht ändern.  
Wenn ich so darüber nachdenke, hätte sie schon in früher Jugend Hilfe gebraucht. 
Aber damals hatte man das noch nicht und da gab es auch noch nicht soviele Psychotherapeuten. Ich denke hier nicht nur an die Kriegsheimkehrer, die man so alleine gelassen hat. 

Aber, wer weiß, vielleicht kommen diese Zeiten wieder,
Geld oder Haftentschädigung bekamen wir auch nicht, im Gegenteil, meine Oma und meine Eltern mußten jede Menge Lastenausgleich bezahlen. 

So wird es auch wieder kommen. Man hat sein Leben lang geschafft und hat eine gute Ausbildung und dann hat man eine gute Rente und muß dann auch noch Steuern bezahlen und es bleibt nicht viel übrig. 
Ich frage mich, warum ich 46 Jahre und mancher noch mehr geschafft habe oder geschafft hat. 

Danke! 


 Und eines noch.
Deuschland war auch ein kaputtes Land, die Deutschen haben es aber aufgebaut. 
Ich kenne Stuttgart noch in einem zerstörten Zustand und kann hier auch über vieles berichten. Schade, dass das vielen Menschen nicht klar nicht. 
 
Ein bekannter Politiker wollte Deutschland ja zu einem Bauernstaat machen. 
Aber das kommt vielleicht auch noch. 
Es geht bergab und wer das nicht merkt, dem kann ich auch nicht helfen.

Ich hoffe, dass ich das nicht mehr erlebe, mir tut nur die Nachfolgegeneration leid. 
Aber die schlittert so hinein und wird es gar nicht merken. 
 
Lieber Gott, lass die Sonne wieder scheinen,
Cornelia Froboess
 

 
 
 


 

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