Niedere Geister sind abhängig vom öffentlichen Wohlwollen. * Esther Klepgen*

Das Dumme ist, dass Dumme nicht wissen, was Dummheit ist. *unbekannt*

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Auf dem Hoppenlaufriedhof, Max-Kade-Haus, Mensa, Chinesischer Garten in Stuttgart, über Kornwestheim und Ludwigsburg zurück

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Am 4.September.2021 einem Samstag, startete ich bei schönem Wetter von hier aus Richtung Hoppenlaufriedhof mit meinem Pedelec. 

Den Hoppenlaufriedhof habe ich vor Urzeiten als Kind immer wieder mal mit meinen Eltern besucht, auch weil sich die Wirkungsstätte meines Vaters in unmittelbarer Nähe befindet. 

Der Hoppenlaufriedhof wurde im Jahr 1626 als Spitalfriedhof nach einer Grundstücksschenkung durch Johann Kercher gegründet. 1628 wurde er als Erster dort beerdigt und der Friedhof wurde bis 1824 auf etwa 7000 Graber erweitert. 

Die letzte Erdbestattung fand 1880 statt. Der Hoppenlaufriedhof verfügt auch über einen jüdischen Friedhof, der aber 1828 geschlossen wurde.
Anlässlich der Bundesgartenschau 1961 wurde dieser Friedhof zu einer Parkanlage umgestaltet. Übrig blieb wohl nicht mehr viel, es wurden Grabsteine von ihrem ursprünglich Platz entfernt und so wurde in den Friedhof eine neue Anordnung integriert. 

Der Hoppenlaufriedhof ist der älteste Friedhof in Stuttgart, der noch erhalten ist und liegt in Stuttgart-Mitte nahe der Liederhalle und dem Universitätsgelände. 

Auf dem Hoppenlaufriedhof sind sehr viele berühmte Menschen begraben. Zum Beispiel Wilhelm Hauff, der auch den Roman "Lichtenstein" geschrieben hat. 

Es gibt gleich vorne am Eingang einen Lageplan, mit dessen Hilfe man die Gräber auch erlaufen kann. 

Wer wissen will, wer alles hier begraben liegt, schaut hier. von dort ist auch die Quelle des Berichtes über den Hoppenlaufriedhof. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Hoppenlaufriedhof

Das Wetter war schon genial und die Sonne hat gescheint und wie. Fotografieren war schon ein bisschen schlecht und so hatte ich den Dunkel und Hell-Effekt. Es ging aber vielen anderen auch so, die fotografierten. 

Die Grabsteine sind teilweise sehr verwittert und die Grabinschriften fast nicht mehr zu lesen.
1951 gab es auf diesem Friedhof die letzte Urnenbestattung und als 1952 das Max-Kade-Haus gebaut wurde, wurde dieser Friedhof aufgegeben. 





















Emilie Zumsteeg war u.a. eine Komponistin. 




Von einem anderen Grabstein, der äußerst interessant ist, erzähle ich das nächste Mal, wenn ich eine andere Radtour zeige, denn hier habe ich dann auch das dazugehörige Denkmal fotografiert. Es ist eine äußerst traurige Geschichte.  

Es geht um den Grabstein der Gebrüder von Taube.
Ihr Grabstein steht an einem Stück Mauer auf diesem Friedhof.
Das Denkmal dieser Brüder steht in Pleidelsheim vor dem alten Rathaus.

Berichtet habe ich hier davon.
Es ist schon interessant. 

HIER 

Auch interessant in der Nähe dieses Friedhofes ist der Stadtgarten mit den schönen Skulpturen. 

HIER 

Mein Vater war geschäftsführender Direktor des Stuttgarter Studentenwerks (heute Studierendenwerk Stuttgart) und sein Lebenswerk war der Bau des
Max-Kade-Hauses und der Stuttgarter Mensa.

Während seines Wirkens erwarb sich mein Vater besondere Verdienste beim Bau dieser Einrichtungen.

Der gesamte Besitz des Studentenwerks war während des 2. Weltkrieges verloren gegangen und so wurde in der Schelling-/Huberstraße eine provisorische Mensa eingerichtet.
Mehr erzähle ich dann noch, wenn ich den Post über meinen Vater schreiben werde und hier werde ich auch den Namen und den Zeitungsausschnit der Stuttgarter Zeitung zu seinem 70. Geburtstag damals zeigen. Vier Jahre später starb mein Vater, auch an den Folgen, der Inhaftierung zur Zeit des Nationalsozialismus in der Festung Fort Zinna in Torgau.

Das Max-Kade-Haus heisst so nach Max-Kade, den wir alle persönlich kannten und der sich mit seiner Foundation aktiv für die Studierenden eingesetzt hatte. Im obersten Stockwerk durfte ich immer fern gucken, denn in den  letzten 50er und bis in die 70er Jahre hatten wir keinen Fernseher. Damals kam immer Ivenhoe mit Roger Moore, wer hätte damals gedacht, dass er noch so eine Karriere machen würde. 

Jeden Sonntagnachmittag gab es eine neue Folge, schön war es.
Mit dem 7ner einer Straßenbahnlinie, bin ich damals immer von
der Haltestelle Wilhelmsstraße zur Haltestelle Berliner Platz gefahren und
zum Max-Kade-Haus gelaufen.

https://www.youtube.com/watch?v=NsjvL-FaTgQ 

 




Übrigens wurde der Aufenthaltsraum im obersten Stockwerk von der Innenarchitektion Herta Maria Witzemann eingerichtet.
Hier habe ich schon mal darüber berichtet.

https://schwabenfrau.blogspot.com/2020/05/radtour-nach-leonberg-in-den.html

Sie liegt auf dem kleinen Friedhof nahe der Solitude begraben. 

Das Max-Kade-Haus und die Mensa wurden ganz im Stil der 50er von dem Architekten  W. Tiedje und
L. H. Kresse gebaut. 

Ich finde diese Bauten insbesondere die Mensa schon genial. 

Hier ein Link zur Geschichte des Max-Kade-Hauses.
https://max-kade.de/geschichte/

Heute ist dieses Haus innen natürlich total umgebaut und als 2. Rettungsweg gibt es diese Außenstahltreppe. Das war damals in den 50er Jahren noch keine Pflicht einen 2. Rettungsweg zu haben 

 Aber auch die danebenliegende Mensa rufen bei mir Erinnerungen hervor. Ich war oft als Kind im Büro meines Vaters, das auch im Stil der 50er eingerichtet war und in der Festschrift kann man das auch sehen.
Aber alles das kommt noch bei Gelegenheit.
Die Speisesäle wurden teilweise auch immer für Veranstaltungen genutzt und manchmal durfte ich auch dabeisein.

Heute macht das alles einen etwas desolaten Eindruck, aber ich habe gelesen, dass die Mensa renoviert wird
Das Fassadenmosaik von 1956 von Hans Bäurle ist schon einen Blick wert. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Mensa_Stuttgart-Mitte_(Fassade)

Als ich so gestanden habe und mir auch den hinteren Teil angesehen habe, dachte ich immer wieder an meinen Vater und seine Mitarbeiter. Unten war die Küche mit den großen Kochkesseln und oben im 2. Stock waren die Büroräume unten war das Büro der Wirtschaftsleiterin. Man konnte zeitweilig kein Fenster oben öffnen, weil es immer so stark nach Essen gerochen hat. Kantine eben. Tja, hier war die Anlieferung der Waren und hier ganz rechts mußte ich klingeln und ich durfte die Treppen hoch ins Büro meines Vaters
Das sind schon Erinnerungen und das ist jetzt 62 Jahre her. 


 

Wenn man zum Fenster im Büro meines Vaters hinausgesehen hat, sah man die Gebäude der Universität und das ist alles noch so, wie es damals war, die Sheeddächer sind heute noch so, nur so bemalt war es nicht und ich finde es furchtbar, dass alles immer so bemalt ist. Aber man hat sich wohl damit abgefunden. 

 



 Übrigens unsere erste Katze "Musch" brachte mein Vater nach Hause in die Olgastraße. Musch wurde von den damaligen Studenten des Max-Kade-Hauses gefüttert und ging immer ihr Geschäft machen auf den Hoppenlaufriedhof. Mein Vater verliebte sich so in diese Katze und meine Mutter traf fast der Schlag, als er sie nach Hause brachte.
Aber Musch wurde zum Liebling der Familie und fühlte sich als Wohnungkatze in der Olgastraße sehr wohl
Sie durfte auch 1962 mit ins Haus nach Leonberg umziehen und dann irgendwann in den 70er Jahren, nachdem sie auch so einiges durchgemacht hatte, fiel sie um und war tot. Ich glaube, sie wurde mindestens 25 Jahre alt, wenn nicht älter. 

Weiter ging es in Richtung Chinesischer Garten, der an der Panoramastraße 33 liegt. 

Hier kommt man auch an der Russische Kirche vorbei, die ich auch schon mal besucht habe und einen Gottesdienst erleben durfte. Fotografiert habe ich sie nicht, denn sie ist zur Zeit eingerüstet und wird renoviert. 

https://schwabenfrau.blogspot.com/2021/01/russische-kirche-st-nikolaus-in.html 

Ich war da noch nie im Chinesischen Garten und dachte, dass ich das mit der Tour verbinden kann. Der Chinesische Garten wurde vom Verschönerungsverein gegründet und man hat eine schöne Aussicht über den Talkessel. Hier gibt es mehr Informationen 

http://www.chinagarten-stuttgart.de/index.php?article_id=30






 

Dann ging es weiter über den Killesberg wieder hinunter zur Pragkreuzung und von dort in Richtung Neuwirtshaus und rechts dann nach Kornwestheim. 

Da war ich letztes Jahr schon und die Moschee, die hier gebaut wird, macht schon Fortschritte. Da werde ich mal forschen und vielleicht darf ich da auch mal mit ins Gebäude gehen. In einer Moschee war ich schon mal und zwar 2018 in Pforzheim

https://schwabenfrau.blogspot.com/2018/10/besuch-in-der-fatih-moschee-in-pforzheim.html 

 


 Weiter ging es dann und ich hatte mir vorgenommen die Brücke über den Rangierbahnhof in Kornwestheim zu überqueren. Leider kann ich dazu  keine  Information geben, weil ich Niemand ans Telefon bekommen habe.



 Aber, ich habe mal von der Brücke hinuntergeschaut und was sieht man da?
Ist doch toll und im Frühjahr darf ich mir das wahrscheinlich alles mal aus der Nähe ansehen. Ich bin gespannt. 





 Übrigens Stuttgart hat noch viiiiieeel mehr Geschichte, über die ich auch noch schreiben werde. Schade, dass diese Stadt bei vielen Menschen nicht attraktiv ist. 
Verstehen kann ich es nicht. Aber da macht ja auch nichts, ich bin nun mal ein Stuttgarter Mädle, dort geboren und aufgewachsen und habe mit dieser Stadt gearbeitet, Ich denke, dass das schon prägt.

Dann gings über die Solitudeallee und Ludwigsburg nach Hause. 

Zusammenfassung

Radtour am 4.September 2021
65 Kilometer
1.085 Höhenmeter
543 Climb
542 Downhill
Reine Fahrzeit: 3,5 Stunden
Wetter 18 Grad
Luftfeuchtigkeit: 66 %

Straßen meist auf Radwegen und Asphalt





Kommentare

  1. Ja, wenn man Stuttgart hört, denkt man als erstes an den Stuttgarter Bahnhof und seine Geschichte.
    Dann vielleicht noch an die Wilhelma und das war es.
    Jedenfalls bei mir.
    Ich war erst einmal für einen Tag dort und irgendwie liegt diese Stadt so gar nicht auf unserem Plan.
    Aber Du zeigst jedesmal so schöne Ecken, eigentlich müsste ich da mal hin und mir alles anschauen.
    Der alte Friedhof gefällt mir sehr gut, die Grabsteine sind schon imposant.
    Und auch der Bahn-Friedhof, den Du bald besuchen möchtest, der ist auch interessant.
    Dir einen schönen Start in den Tag, lieben Gruß
    Nicole

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    1. Das ist nicht schlimm, deshalb stelle ich diese Ecken vor und vor allem architektonisch hat Stuttgart einiges zu bieten aber, wer es nicht sehen möchte, was es in Stuttgart gibt, der hat eben Pech gehabt.
      In ein paar Jahren ist man froh, dass man diesen Bahnhof hat und da spricht dann keiner mehr davon, s. Frankfurt Startbahn West usw usw.
      Liebe Grüße Eva

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  2. Hallo Eva,
    habe gelesen, dass es wohl einen Radtourrundweg um den Rangierbahnhof gibt. Es wäre doch auch schön wenn man die alten Wagen restaurieren könnte, vielleicht gehören diese ja zu einem Museum.
    Roger Moore als Ivenhoe kenne ich nicht, nur den Film Ivenhoe der Schware Ritter.
    L.G.
    Hannelore

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    1. Ja, den gibt es, den bin ich auch schon gefahren, aber man darf eben ohne Erlaubis hier nicth rein. Es kann strafrechtliche Folgen haben und wer es dennoch tut und noch die Bilder zeigt,
      ist dann eben übel dran und wenn etwas passiert, bis du der Mops.
      Richtig es gibt einen Film mit Robert Taylor und Liz Taylor in den Hauptrollen, den Film habe ich auch schon x-mal gesehen.
      Die Beiden hatten aber nichts miteinander zu tun, nur die Namensgleichheit.
      Dir einen schönen Abend und liebe Grüße Eva

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  3. auf den Pfaden der Kindheit..
    oft interessant
    manchmal enttäuschend wenn sich zu viel verändert hat
    aber wie du es beschreibst ist ja fast alles so geblieben ..
    auf dem Abstellgelände stehen ja so einige Schätze rum .. ;)
    leider ist es sehr teuer und äufwändig alte Wagen zu restaurieren

    liebe Grüße
    Rosi

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  4. Wow, welch eine Fotostrecke mit beeindruckenden Grabmalen, Chinesischem Garten und cool finde ich auch den Lost Place, diese Ansammlung der alten Eisenbahnwaggons.
    Ich wünsche dir einen feinen Abend - lieben Gruß, Marita

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  5. Heute sind wir mit dir gerne über den Friedhof geschlendert, so alte Friedhöfe erzählen ungeimein reiche Geschichten. Besonders wenn man einen persönlichen Bezug dazu hat. Aber auf Wanderungen sehen wir gelegnetlich Friedhöfe die die besondere Kultur der Region wiederspiegeln.
    Einen wunderbaren Tag wünschen dir die Jurasüdfüssler

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