Krematorium Pragfriedhof
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Heute hatte ich mit der VHS Ludwigsburg eine Führung im Krematorium auf dem Pragfriedhof in Stuttgart.
So pragmatisch ich in Sachen Tod bin, das ging mir doch recht nahe.
Aber die Leute 8 Personen, die die Führung mit mir gemacht haben, sahen das alles auch sehr pragmatisch und man muß tatsächlich keine Angst haben.
Wie sage ich immer, "Jeder muß sterben, da führt kein Weg vorbei."
Allgemein wurde aber gesagt, dass die Leute das alles verdrängen und das ist nicht gut. Der Tod gehört nun mal zum Leben, damit sollte man sich aber auch beschäftigen.
Wir bekamen alles erklärt und ich mußte doch etwas schlucken, es stand ein Sarg schon auf dem Gleis, um in den Ofen geschoben zu werden. Das passiert morgen mit einigen anderen Särgen, die schon bereit stehen.
Eine alte Dame 92 Jahre alt und vor kurzem gestorben. So stand es auf dem Sarg, es ist schon komisch, obwohl ich schon so oft bei Trauerfeiern bei Personen, die eingeäschert wurden, war.
Der Sarg der gar nicht mehr ganz geschlossen, weil verzogen war, flößte mir schon etwas Unbehagen ein.
Wir wurden über alles aufgeklärt und auch, wenn mehrere Särge zur Einäscherung vorgesehen sind, so wird jeder einzelne Sarg separat eingeäschert.
In einem separaten Raum, in dem die leeren Urnen aufbewahrt werden, lagen schon die Deckel mit Namen versehen bereit.
Es ist schon ein ganzes Kraftwerk insgesamt mit drei Öfen.
Im Kühlraum standen schon so viele Särge bereit u.a. auch ein Sarg mit einem großen Schild, dass er hochinfektiös ist.
Manche Verstorbenen, bei denen die Todesursache noch nicht geklärt ist, stehen hier bis zu 8 Wochen in dem Kühlraum.
Dann gabs noch einen Raum, in dem die Urnen mit der Asche der Verstorbenen, mit Namen versehen liegen und auf die Bestattung waren.
Erschreckend fand ich teilweise das Geburtsdatum, so viele junge Menschen waren dabei.
Aber auch ältere Menschen so ab 1934, da dachte ich an meine Schwester, die 1935 geboren ist. Aber das ist eben das Alter in dem man dann stirbt.
Die Menschen, die hier arbeiten, haben alle eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem Handwerksberuf.
Sind aber oft gekleidet, wie Ärzte.
Hier in dem Video wird das ganz genau erklärt.
So ist es!
Es gibt so Ammenmärchen, dass ein Mensch hier im Ofen nochmals aufsteht, das ist Humbug und nicht wahr, denn in dem kleinen Ofen hätte er gar keinen Platz.
Wenn Jemand gestorben ist und der Arzt den Totenschein ausgestellt hat und hier in das Krematorium in Stuttgart kommt, wird der Verstorbene nochmals von der Polizei und der Staatsanwaltschaft angesehen.
Auf jeden Fall war es sehr interessant und ich werde, wenn ich wieder mal auf den Pragfriedhof gehe, das Krematorium mit anderen Augen ansehen.
Das Krematorium auf dem Pragfriedhof ist ein Jugendstilbau, den ich schon oft fotografiert habe.
Es gibt viele Posts von mir über den Pragfriedhof und das Krematorium.
und
Viele berühmte Leute sind hier beerdigt, auch Anna Sutter..
Übrigens, so ein Urne wiegt oft über 5 Kilo.
Es ist ein spannendes Thema, was auch in die Tiefe geht.
Man sollte sich damit aber auch beschäftigen.
Eines sagte der Herr, der uns durch das Krematorium geführt hat, die Leute werden immer größer und auch schwerer, da hat es ganz mächtige Särge dabei.
Spontan ist mir wieder der Sohn Jimmy Ernst, der Sohn des Künstlers Max Ernst eingefallen. Er hat ein Buch geschrieben, das recht interessant ist:
"Nicht gerade ein Stilleben"
hier berichtet er auch über die Einäscherung seines Vaters.









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