Sie erwarten von mir, dass ich Ihnen sage: Was ist Kunst? Wenn ich es wüsste, würde ich es für mich behalten. *Pablo Picasso*
Eigenliebe ist der Beginn einer lebenslangen Leidenschaft. *Oscar Wilde*
Nicht wer zuerst nach den Waffen greift, verursacht einen Aufruhr, sondern wer die Ursache dafür geschaffen hat. *Niccoló Machiavelli*

Zu dumm: Denkerköpfe sehen Dummköpfen zum Verwechseln ähnlich. *Ernst Ferstl*

Man kann einen Krieg beginnen, aber niemals beenden, wenn man will.* Niccoló Machiavelli*

Bei der Chartaque und den Eppinger Linen

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Am Sonntag bin ich wieder geradelt.

 




Unterwegs begrüßte mich bei Stockheim das Schloß Stockheim.
Stockheim ist ein Ortsteil von Brackenheim.




Mein Ziel waren die Eppinger Linien und dort die Chartaque (Wachturm).
Eine Chartaque war ein turmartig aufgebautes Blockhaus mit einer Grundfläche von 6×6 m und einer Höhe von etwa 12 Metern.

Von oben hat man eine wunderbare Aussicht und es war ein wenig diesig, was bei schönem Wetter oftmals so ist. Die Chartaque steht zwischen vielen Bäumen, man sieht sie kaum.










 

Merwürdiges sieht man, wenn man nach oben geht. 
Ähem!!! 
Man bietet auch Deutschunterricht an!

 

Selbstverständlich bin ich  auch auf den Wachturm hochgegangen und von hier hat man eine schöne Aussicht, man könnte meinen, man wäre auf einem Waldgipfelpfad. 








Die Eppinger Linien sind ein "Überbleibsel" des Fanzösischen Erfolgekrieges.

Im Januar z.B. bin ich mit dem Rad zur  Burg Löffelstelz nach Mühlacker geradelt und dort befinden sich ebenfalls die Eppinger Linien. Dazu hatte ich damals geschrieben. 

https://schwabenfrau.blogspot.com/2020/01/pedelec-tour-zu-zur-burg-loffelstelz.html 

Die Pedelectour, die ich hier mit 42 Kilometern beschreibe, ist eine reine Singletrailstrecke und schwer, die wollten wir nicht machen. 


Was sind nun die Eppinger Linien?
Das ist ein Verteidigungwall, der 1695 bis 1697 gegen die Franzosen erbaut wurde
Liselotte von der Pfalz, die in Heidelberg geboren wurde, wurde mit 19 Jahren aus politischen Gründen mit dem einzigen Bruder Ludwigs XIV verheiratet. Die Ehe war nicht glücklich, denn der Herzog von Orleans, war den Frauen nicht zugeneigt. Trotzdem erfüllte er seine Pflicht Kinder zu zeugen.  
Liselotte hatte nur zwei überlebende Kinder und wurde so zur Stammmutter des Hauses Orleans. Ihr Sohn Louis Philippe war der sogenannte "Bürgerkönig". 
Durch ihre Tochter wurde sie zur Großmutter von
Kaiser Franz I. Stephan, dem Gemahl von Maria Theresia und zur Urgroßmutter von Marie Antoinette von Frankreich. 
Ich bin ein großer "Fan" von Liselotte von der Pfalz, weil sie bodenständig war,  sie belächelte den Prunk von Versailles.
Eine großartige Frau und weit ihrer Zeit voraus, kennst du ihren Briefwechsel?
Nun aber wieder zurück zu den Eppinger Linien.
Ludwigs XIV der Sonnenkönig erhob Anspruch auf das Erbe von Liselotte. Aus diesem Grunde entstand der pfälzische Erbfolgekrieg.  In Fronarbeit wurden die Eppinger Linien in den Jahren 1695 - 1697 durch Ludwig Wilhelm von Baden errrichtet. Man nannte ihn auch Türkenlouis. 
 Ich bin immer wieder begeistert, wie so die Königshäuser zusamenhängen und fand Geschichte - auch in der Schule - immer so spannend. 
Mit dem pfälzischen Erfolgekrieg begann eine Ära der Zerstörung von Teilen Württembergs und Badens.
Ich gehe hier mal drauf ein, wenn wir eine Pedelectour zu den Eppinger Linien unternehmen. Der Trail ist 42 Kilometer lang und mitelschwer, also durchaus machbar bei gutem Wetter. Eine Chartaque werde ich demnächst separat mit dem Pedelec besuchen, wenn das Wetter etwas besser ist. 
Eine Chartaque ist ein Wehrturm im Bereich der Eppinger Linien-Befestigung. 
Liselotte mußte auch mit ansehen, wie die Pfalz von Melac, ich habe schon darüber berichtet, der durch die Lande zog und auch das Schloß Heidelberg niederbrannte und zerstörte. 
Er war ein Mordbrenner und heute noch schaudert es die Menschen, wenn sie den Namen Melac hören. 

Gefahren sind wir mit der Navigation von Googel und Komoot, wobei die Angabe bei beiden Touren fast identisch ist. Komoot führt dich allerdings an Stellen, die sehr sehr hoch führen. Deshalb läuft die Tour auch unter "sehr schwer". 


Weil die Eppinger Linien im Gebiet Stromberg-Heuchelberg so weit verstreut sind, gibt es auch verschiedene Touren und Wanderwege, die man sich erradeln und erwandern kann.
Interessant fand ich auch die Skulptur "Arm und reich" des Gemminger Künstlers Hinrich Zürn,
der hierunter dem Titel "Arm und reich" unterschiedliche Tischformen dargestellt haht. 






Der Tisch aus rostendem Eisen symbolisiert den Gegensatz von arm und reich. Die Skulptur zeigt einen Tisch mit ungleichen Seiten. Die kurze, reiche ist präzise geschnitten, mit barocken Ornamenten verziert. Die lange, arme Seite wirkt rau, die Tischplatte wurde grob geschlitzt, so dass sie aus einzelnen Bohlen zu bestehen und auf wackeligen Beinen zu stehen scheint. In historischen Filmen und Romanen wird die Barockzeit gerne als Zeit höfischen Prunks dargestellt. Ob Versailles oder Schwetzingen, Rastatt, Ludwigsburg oder Bruchsal - prunkvolle Schlösser und Kirchen dominieren auch die touristische und geschichtliche Aufarbeitung dieser Zeit. Vergoldete Engel, gepuderte Perücken, kunstvoll angelegte Gärten repräsentieren aber nur 3% der Bevölkerung, den Adel und den Klerus. Die Lebensumstände der arbeitenden Bevölkerung, der Bauern und Handwerker, standen dazu in größtem Kontrast. Kriegshandlungen, Abgaben, Frondienste oder auch nur die Rücksichtnahme auf herrschaftliche Jagdreviere sorgten für dauerhafte Armut und viele Hungersnöte in der Bevölkerung. 

Da ich weder arm noch reich bin, habe ich mich die Mitte des Tisches gelegt und mich nur gefreut. 
Ich habe Freude an meinem Leben.





Während ich bei der Chartaque etwas gegessen haben, kam er angekrabbelt und
ich habe versucht, ihn zu fangen. Ein Wanderer kam daher und hat sich nur noch gewundert, wie ich mich hier verkünstelt habe. Das Licht war wirklich sowas von doof.



Ich habe noch eine ca. 3 Kilometer lange Tour zur Wallfahrtskapelle auf dem Ottilienberg unternommen, die Geschichte ist interessant und damit ich nicht zu viel schreiben muß, kannst du sie hier lesen. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Ottilienberg 



Die kleine Kirche ist recht hübsch, doch leider verschlossen und innen ist sie ausgeräumt.
Man hat mir gesagt, dass es fraglich ist wann. 









  "D´Turm isch uff"
Man kann ihn besichtigen und genießt eine schöne Aussicht.







 
Unterwegs fuhr ich wieder mit Komoot und ich habe eine ganz tolle Abfahrt über die Weinberge aber absolut keine Lust mehr etwas zu fotografieren.

Diese Tour war ein weiterer Baustein zu meinen nun jetzt
1.296 Kilometern beim Stadtradeln in Bietigheim. Immerhin bin ich als Einzelradler in
Bietigheim-Bissingen immer noch auf Platz 1. In 3 Wochen 1.296 Kilometer zu radeln, ist für mich schon eine große Leistung, auch wenn es auf einem Pedelec ist.
Soviel fahre ich mit meinem Auto in einem Jahr nicht. 

Die Leute machen immer große Augen, wenn sie von einem Pedelec keine Ahnung haben.
Da hört man dann: "ach auf einem Pedelec ist das doch kein Problem!"
Nun, es ist kein Problem, wenn man 30 Kilometer in der höchsten Stufe fährt.
Fährt man aber weite Strecken kann man sich den Strom nicht um die Ohren schlagen.
Das geht nun mal bei über 70 oder 80 Kilometern nicht. Da muß man haushalten.
Erklärt man das den Leuten, dann gucken die immer ganz komisch und meinen
"Ach sooo", das habe ich nicht gewußt.
Ich fahre bei solchen Touren immer im Eco-Gang, auch am Berg und steige dann in die Eisen. Ich habe zwar ein etwas leichteres Rad mit ca. 18 KG, aber es ist trotzdem recht schwer, so ein Rad ohne Strom zu bewegen. Erst, wenn ich weiß, ich komme nach Hause, dann schlage ich mir auch den Strom um die Ohren. . 

Übrigens

Naturdonnerstag 

Ausflüge bei Nicole 

My Corner of the World 


Gartenwonne

Hummeli


Zusammenstellung Radtour am 19. Juli 2020

75,71 Kilometer 

835 Höhenmeter
325 Maximal
128 Minimal

Reine Fahrzeit: 4,5 Stunden

Wetter 22 Grad
Luftfeuchtigkeit : 51 %






Kommentare

  1. Klasse, so bekommt Frau also ihre Kilometer zusammen.
    Das nächste mal bin ich bei einer Tour dabei. Bitte wann geht die nächste?
    Grüße der Stadtradler

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  2. Liebe Eva,

    Ja die Freude am Leben und es zu genießen ist echt das wichtigste.
    Danke fürs mitnehmen und die schönen Bilder.

    Grüßle Sheena

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  3. Hallo Eva,
    das war ja eine wirklich sehr schöne und so abwechslungsreiche (nicht nur das Reden) Tour. Für mich sehr lehrreich, ich habe noch nie etwas von Chartque und den Eppinger Linien gehört - vielen Dank für die vielen Infos.
    So langsam kann ich mir aber wirklich gut vorstellen das Du ein Bäumchen erradelt hast - bei diesen vielen Kilometern - das ist ja der Wahnsinn - einfach toll.
    Liebe Grüße und Dir einen schönen Abend
    Kirsi

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  4. Württemberg ist voll von Geschichte und vieles wissen selbst die "Einheimischen" nicht, was ich schade finde.
    Ja, die Kilometer, lach, soviele Kilometer fahre ich mit meinem Autole nicht mal in einem Jahr, geschweige denn in zwei Jahren.
    :-)))
    Liebe Grüße Eva, die wenn sie gesund ist, das nächstes Jahr wieder macht. Allerdings liegt jetzt mein Haushalt im Argen. Ich habe heute erst mal Fenster geputzt.
    Liebe Grüße Eva

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  5. Eine schöne Tour, liebe Eva...der symbolische Tisch gefällt mir besonders gut.
    Lieben Gruß, Marita

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  6. Liebe Eva,
    das war wieder eine schöne Tour, danke fürs mitnehmen!
    Ich wünsche Dir einen wundervollen Tag!
    ♥️ Allerliebste Grüße, Claudia ♥️

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  7. Exploring by bicycle is fun and great exercise. What an interesting structure. - Margy

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  8. I always enjoy your rides that you share with us. You find some awesome things to see and a little history is always nice. I love the photo of you on the table--we should all just enjoy the life we have while we can :)

    It's great to see you at 'My Corner of the World' this week!

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